Betrieb & Gewerkschaft
UKGM: Profite sprudeln - Beschäftigte streiken


von
Gernot Linhart

04/2019

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An drei Tagen im März haben Beschäftigte des Uniklinikums Gießen/ Marburg gestreikt, jeden Tag traten andere Beschäftigungsgruppen für ihre Tarifforderungen in den Warnstreik. Ihre Forderung ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit: Angleichung ihrer Entlohnung und Eingruppierung an die Tarife des öffentlichen Dienstes. Seit der Privatisierung des UKGM 2005 wird die Arbeitshetze immer schlimmer – immer mehr Patienten, immer schwerere Fälle, immer kürzere Liegezeiten – und zum „Dank“ wird die Tariflücke zum öffentlichen Dienst immer größer. Für die Rhön AG, Betreiberin des Klinikums, zählt nur der Profit – 50 Millionen Euro Nettogewinn konnte im vergangenen Jahr an die Aktionäre verteilt werden. Wie zum Hohn für das Personal kündigte der Klinikvorstand im vergangenen Jahr an, er sei auf dem Wege, der beste „Arbeitgeber“ (so nennen sich diejenigen, die die Arbeitskraft anderer ausbeuten) der Region zu werden. Die Rhön AG hat in den Jahren seit der Privatisierung immer wieder bewiesen, dass sie zur Führung eines Uniklinikums ungeeignet ist. Die einzigen Gewinner sind die Aktionäre. Die Interessen der Beschäftigten und der Patienten bleiben genauso auf der
Strecke wie Forschung und Lehre. Solange das UKGM im Besitz dieser AG bleibt, wird sich nichts verbessern. Dem Personal bleibt nichts anderes übrig, als immer wieder zu streiken. Wir alle als potentielle Patienten sollten sie dabei nach Kräften unterstützen – so wie wir es als DKP auch bei diesem Streik wieder getan haben.


Flugblatt der DKP Gießen verteilt während der Warnstreiks Anfang März 2019

Quelle: Gießener Echo, Zeitung der DKP Gießen, Nr. 4/2019, S. 4


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