Mitteilung an FreundInnen, GenossInnen und die linke  Presseöffentlichkeit
Der Demokratische Presseclub
existiert nicht mehr
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Am 2. Juni 1998 wurde im Haus der Demokratie der  Demokratische Presseclub gegründet. Mit unserer Initiative sollte  ein kritisch emanzipatorischer Diskurs entfaltet werden, der sich  der „Heranbildung einer systemkritischen Öffentlichkeit“ jenseits  von Parteistrukturen und deren administrativen Verhältnissen  verpflichtet sieht.

In den Jahren 1999 und 2000 gelang es uns durch mehrere  öffentliche Veranstaltungen zentrale theoretische Fragestellungen  in verschiedene politische Zusammenhängen hineinzutragen und  dort zur Diskussion zu stellen. Schließlich richteten wir eine  Website ein, wo Diskussionen und Ergebnisse unserer Arbeit  dokumentiert wurden. 

Der Umzug und die Neustrukturierung des Hauses der Demokratie  brachten für uns die Schwierigkeit mit sich, neue Räumlichkeiten  zu finden, um eine kontinuierliche Theoriearbeit zu gewährleisten.  Auf Empfehlung eines Presseclubmitglieds nutzen wir fortan die  Räume der PDS-Bildungseinrichtung „Helle Panke e.V“. Es sollte  sich jedoch zeigten, dass die organisatorische Unterstützung, die  wir dadurch von Seiten der PDS erhielten, gleichsam zum Ferment  der Zersetzung unseres kritisch emanzipatorischen Ansatzes  wurde.

Wir hatten für das Jahr 2001 einen anspruchsvollen Plan für unsere  theoretische Arbeit erstellt. Dabei stand die Vernetzung mit  anderen unabhängigen linken Theoriezirkeln für uns im  Vordergrund. Auch eine Website, die den Vernetzungsgedanken  unterstützt, sollte aufgebaut werden. Diese Ziele wurden nicht  erreicht. Im Gegenteil: Eine Minderheit des Presseclub setzte mit  verteilten Rollen und allen nur denkbaren organisatorischen und  gruppendynamischen Tricks durch, dass der Presseclub zum  Anhängsel der PDS wurde, indem er als eine Art Fachbereich Abt.  „Wege aus dem Kapitalismus“ in der „Hellen Panke“ aufging.  Selbst vor Angriffen auf unsere persönliche Integrität wurde nicht  Halt gemacht, als wir diese Entwicklung diskursiv zu stoppen  versuchten.

Die Folgen waren verheerend. Statt Theoriearbeit fanden in den  letzten Monaten nur noch Org-Sitzungen statt. Diese standen unter  dem Druck sogenannter Sachzwänge, wie sie aus der Arbeit der  „Hellen Panke“ als PDS-Einrichtung resultierten. Es entwickelte  sich nun ein Klima, das sowohl von sinnentleerter Geschäftigkeit  als auch von Aggressivität, Misstrauen und Intrige beherrscht  wurden. 

Nachdem im Februar 2001 die Abendveranstaltung und das  Tagesseminar mit Robert Kurz, die wir in einem Jahr intensiver  theoretischer Arbeit vorbereitet hatten, als PDS- Werbeveranstaltung abliefen, wo wir selber nur noch als Gäste  vorkamen, war der Punkt erreicht zu sagen: Der Demokratische  Presseclub existiert nicht mehr.

Wir schrieben 1998 im Gründungsaufruf des Demokratischen  Presseclubs:

Wir stellen uns unter dem Demokratischem Presseclub  eine Assoziation vor, die offen für humanistische  Standpunkte unterschiedlicher politischer Herkunft ist. Nur  aus dem kritischen Zusammentreffen verschiedener  Auffassungen läßt sich eine begründete  Handlungsperspektive für ein tragfähiges demokratisches  Zukunftsprojekt gewinnen. In diesem Zusammenhang  jedoch möchten wir uns bewußt von Parteistrukturen  absetzen, die immer hierarchische und administrative  Machtverhältnisse darstellen.

Daran halten wir heute ungebrochen fest und werden alles daran  setzen, eine solche „Assoziation“ wieder ins Leben zu rufen.

Gründungsmitglieder und Mitglieder
des ehemaligen Demokratischen Presseclubs 
im April 2001 

http://www.members.partisan.net/gettel/presseclub/
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