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Stuttgart (Korrespondenz) 09.05.07: Zirka 150 Arbeiter der Früh- und Spätschicht
versammelten sich heute in der Kantine. Sie hatten die Nase voll, von
monatelangen Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Geschäftsleitung
über die Einführung des Entgeltrahmen-Abkommens ERA bei der Maschinenbaufirma Coperion Werner & Pfleiderer in Stuttgart.
Nachdem die Geschäftsleitung mit einer generellen Absenkung der Löhne und Gehälter auf heftigen Widerstand stieß, wurde vereinbart, einen Zusatz-Tarifvertrag mit einer Überleitung der alten Eingruppierungen in den ERA anzustreben.
Jetzt stellte sich jedoch heraus, dass die Facharbeiter um 1-2 Entgeltgruppen schlechter eingestuft werden sollten.
Obwohl die GL dies durch höhere Zulagen ausgleichen will, war klar,
dass diese früher oder später wieder gestrichen werden könnten. Auch
sind die Kollegen sauer über diese „Wertschätzung“ durch die GL.
Das Fass zum Überlaufen brachte dann die Reaktion der Firma auf die fortgesetzten Betriebsversammlungen:
sie ließ diese per Gericht verbieten, hat alle bisherigen Angebote
zurückgezogen und kündigte die einseitige Einführung von ERA an. Mit
Info-Veranstaltungen der Abteilungsleiter und Post an „die lieben
Mitarbeiter“ nach Hause sollten insbesondere die Angestellten gegen die
Arbeiter aufgebracht werden.
Trotz der Drohung mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen und der
persönlich durch den Geschäftsführer Pöschl angekündigten Verhandlung
von Südwestmetall und IGM, ließen sich die streikenden Arbeiter nicht
einschüchtern. Sie haben die Machtprobe angenommen und wollen solange
weiter streiken, bis ihre Forderungen durchgesetzt sind. Dazu brauchen
Sie jetzt auch Unterstützung aus anderen Betrieben, insbesondere auch
aus jenen, die selbst in der ERA-Auseinandersetzung stehen.
Solidaritätsadressen bitte an
CWP.Betriebsrat@coperion.com
und an rf-news.de
Editorische Anmerkungen
Der Artikel erschien am 09.05.2007
bei
www.rf-news.de - wir
spiegelten.
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