Vereinte
Nachbar*innen im Weddinger Kiez demonstrieren
erneut lautstark gegen Verdrängung, steigende
Mieten, Rassismus und soziale Ausgrenzung.
Auch 2016
beteiligten sich über 4000 Menschen an der
antikapitalistischen Demonstration „Organize –
Nachbar*innen gegen Rassismus und soziale
Ausgrenzung“ im Berliner Stadtteil Wedding. Mit
Sprechchören, Transparenten und Schildern machte die
Demo auf ihre Anliegen aufmerksam. Von verschiedenen
Dächern und Balkonen gab es Solidaritätsbekundungen.
Der Fokus lag dabei dieses Jahr besonders auf der
gemeinschaftlichen Organisierung der Nachbarschaft.
Verschiedene soziale Kämpfe unterschiedlichster
Projekte wurden thematisiert. So gab es bereits vor
Beginn der eigentlichen Demonstration am U-Bhf Osloer
Str. verschiedene Zubringer-Demos von Bündnissen. Aus
Neukölln schlossen sich die Bewohner*innen und
Unterstützer*innen des unkommerziellen Kiezladens
Friedel 54 an, aus Moabit setzte sich der „Runde
Tisch Moabit“ mit vielen Menschen in Bewegung. Auf
Höhe der Koloniestraße übernahmen die Bewohner*innen,
die gegen teilweise 100%ige Mieterhöhungen kämpfen,
die Spitze der Demonstration. Ein Zusammenschluss von
geflüchteten Menschen und Nachbar*innen kamen von dem
antirassistischen Sportfest in der Böttgerstraße als
Spontandemonstration dazu.
Trotz eines Verlaufs
der Veranstaltung ohne Zwischenfälle hielt die
Berliner Polizei am repressiven Vorkontrollen-Konzept
der letzten Jahre fest. Martin Steinburg,
Pressesprecher von „Hände Weg vom Wedding“ hält dazu
fest: „Vorkontrollen haben eine abschreckende
Wirkung. Durch das unnötig martialische Auftreten der
Polizei werden viele Nachbar*innen abgeschreckt, sich
der Demonstration anzuschließen. Diese
ungerechtfertigte Form der Kriminalisierung lehnen
wir entschieden ab“.
Auch
Übersichtsaufnahem wurden von Seiten der Polizei
angefertigt. „Als Bündnis stellen wir uns gegen diese
Form der Repression, die weder juristisch noch
politisch gerechtfertigt werden kann. Menschen, die
legitim gegen steigende Mieten und Rassismus
protestieren, werden als Verbrecher dargestellt.“
Die Demo war
lautstark und bunt, viele Nachbar*innen schlossen
sich im Verlauf dem Zug an. Hände Weg vom Wedding ist
mit dem Gesamtverlauf zufrieden, freut sich über das
positive Echo und die zunehmend gute Vernetzung in
der Nachbarschaft.
In diesem Jahr wird
sich „Hände weg vom Wedding“ dem Stadtpolitischen
Block der alljährlichen „Revolutionären 18 Uhr
Demonstration“ anschließen und die Gemeinsamkeit der
stadtpolitischen Kämpfe weiter auf die Straße tragen.
Auf dem klassenkämpferischen Block der DGB-Demo um
09.30 wird ein Input zu den aktuellen
stadtpolitischen Entwicklungen folgen.
„Hände Weg vom
Wedding“ sieht sich durch die erfolgreiche
Demonstration in der eigenen Arbeit bestätigt. Auch
in Zukunft wird das Bündnis die stadtpolitische und
antirassistische Arbeit im Kiez fortführen. Dabei
liegt der alltägliche Fokus auf das gemeinsame
solidarische Zusammenleben und das Recht auf Stadt
für alle. Zusammen mit Nachbar*innen, Geflüchteten
Menschen und Basis-initiativen wird der Kampf gegen
hohe Mieten, unsoziale Stadtpolitik und die
Lagerindustrie entschlossen weitergeführt.
Quelle:
http://haendewegvomwedding.blogsport.eu/?p=1652
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