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Arbeit: Die Bewegung der Mehrwertrate


von
Hermann Jacobs 
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A. Unter Bedingung der Wertökonomie - oder konstantem Geldwert

B. Unter Bedingung der Produktivitätsökonomie - oder steigender Geldmenge

"Die Bewegung der Mehrwertrate" ist 1996 geschrieben worden und erstmals veröffentlicht im Anhang von "Der Wert in der Kritik". Der Nachdruck erfolgt hier mit einigen zusätzlichen Gedanken, die zum Teil in Klammern kenntlich gemacht sind.

Man brauchte nur auf Marx zurückzugreifen, wollte man die Bewegung des Mehrwertes resp. der Mehrwertrate richtig verstehen - würde nicht seit ca. 100 Jahren die Frage aufgeworfen sein, daß sich in der Ökonomie ein Richtungswechsel vollzogen haben könnte. Es fehlt nämlich das wichtigste geschichtliche Indiz des Marx’schen gedanklichen Gebäudes: Die Implosion der Preise; es ist, als würde die Arbeit nicht produktiver geworden sein. Aber dem steht gegenüber der gewaltig gewachsene stoffliche Reichtum - ein anderes Indiz der gestiegenen Produktivkraft der Arbeit. Schließlich ist die Geldmenge schier maßlos angewachsen und wächst weiterhin stürmisch an; und die Preise selbst, die fallen sollten, steigen mit ... wenn auch nominell. Was ist los in der Ökonomie? Müssen wir das "Kapital" neu schreiben, oder nur überschreiben auf die neue allgemeine Bedingung?

Hier geht es um letzteres.

Eine "Kapital"-Replik

Im "Kapital" Band I, dessen Voraussetzung die Wert-Ökonomie - oder eben Implosion (Senkung) der Preise [ 1 ] -, stellt sich Marx theoretisch der Frage, wie die Rate des Mehrwertes gesellschaftlich in Bewegung gebracht wird. Sie wird in Bewegung gebracht über zwei Ebenen: 1. Die Ebene der Veränderung des Wertes von Waren, die umschlägt in eine Veränderung des Preises von Waren, 2. die Ebene des Wertes der Arbeitskraft, in die die Veränderung des Preises von Waren zu übertragen ist, so daß auch dieser Wert der Arbeitskraft als Preis ändert; seine Änderung fällt als veränderte Kost (in der Regel bei steigender Produktivität der Arbeit geringere Kost) in den Preis wiederum der Waren ein und bringt nunmehr (!) den Mehrwert wie die Rate des Mehrwertes ins Schwingen (unter wiederum der Bedingung, daß die (tägliche) Arbeitszeit oder absolute Wertbildung konstant). Marx wählt [das Beispiel folgt weiter unten] einen Fall der Steigerung der Arbeitsproduktivität aus, der sich a) durch die allgemeine Bedingung auszeichnet, daß der Wert des Geldes während dieser Prozedur unverändert bleibt; was unter dieser Bedingung ausschließlich erscheint, sind die Wertveränderungen von Waren, d.h. die Nominalität des Wertausdrucks bleibt unbewegt, alle Preisveränderungen sind Veränderungen der Werte von Waren; b) dadurch, daß der einzelne Kapitalist, der die Produktivkraft seiner Arbeit steigert, sofort für einen geringeren Preis seiner Ware sorgt, der unter dem bisherigen gesellschaftlichen Wert resp. gültigen Marktpreis, aber über seinem neuen individuellen Wert liegt. D.h. er erfüllt die allgemeine Bedingung, die der Erhöhung der Mehrwertrate vorausgeht - er senkt den Wert der Ware/Preis der Ware. Aber er operiert mit einem unveränderten Wert der Arbeitskraft, der nur - wegen der gestiegenen individuellen Arbeitsproduktivität - auf mehr Waren aufgesplittert ist, und daher als geringere Kost der Arbeitskraft/Preis der Arbeitskraft in den gesenkten neuen Preis dieser Waren einfällt, so daß am Schluß eine Erhöhung des Mehrwertes herausspringt. Es fehlt die besondere Bedingung, nämlich das Eingehen des sinkenden Preises der Ware in den zu senkenden Wert/Preis der Arbeitskraft.[ 2 ] Marx erklärt sein Vorgehen, das nicht dem gesellschaftlichen Weg des Gesetzes (Weg im allgemeinen) entspricht, sondern diesen individuell vorwegzunehmen scheint (immer nach dem Motto: schnell geht vor langsam), wenn auch optisch zum gleichen Resultat zu führen scheint; zuvor aber stellt er die allgemeine Bedingung für die Bewegung des Mehrwertes klar, indem er eine Zuordnung in bezug auf Waren trifft:

"Um den Wert der Arbeitskraft zu senken, muß die Steigerung der Produktivkraft Industriezweige ergreifen, deren Produkte den Wert der Arbeitskraft bestimmen ... Die verwohlfeilerte Ware senkt natürlich den Wert der Arbeitskraft nur pro tanto, d.h. nur im Verhältnis, worin sie in die Reproduktion der Arbeitskraft eingeht. ... der Wert jeder solchen Ware bildet stets einen aliquoten Teil vom Wert der Arbeitskraft. Dieser Wert nimmt ab mit der zu seiner Reproduktion notwendigen Arbeitszeit, deren Gesamtverkürzung gleich der Summe ihrer Verkürzungen in allen jenen besonderen Produktionszweigen ist. Wir behandeln dieses allgemeine Resultat hier so, als wäre es unmittelbares Resultat und unmittelbarer Zweck in jedem einzelnen Fall. ... aber nur soweit er (jeder einzelne Kapitalist, oder jede einzelne Ware/besondere Arbeit, Jac.) schließlich zu diesem Resultat beiträgt, trägt er bei zur Erhöhung der allgemeinen Rate des Mehrwertes" (MEW, "Kapital" Bd. 1, S. 334/335).

Das Problem der Wert-Ökonomie: Der räumlich weite (daher langsame) Weg, der einzelne Preis als verallgemeinerter Preis und die Umsetzung in die Preissenkung der Arbeitskraft, oder: Außenökonomie

Wir werden gleich Marx in das gewählte Beispiel folgen, aber zur theoretischen Einstimmung vorweg noch eine weitere Bemerkung zur allgemeinen Wirkungsweise des Wertgesetzes, wie sie Marx dann vorstellt, oder besser: modifiziert vorstellt, und über die eine Veränderung im Wert von Waren den Wert der Arbeitskraft, und über diesen den Mehrwert und die Mehrwertrate der Größe nach im Preis von Waren affiziert. Um nämlich dem Gesetz im allgemeinen zu entsprechen, muß einerseits die gesamte individuelle Wertsenkung in die Preisbestimmung der Ware eingehen, in den Preis der individuellen - oder einzelnen - Ware selbst aber nur soweit, als sie anteilige Ware an einer Warensumme gleicher Art bildet. D.h. der Preis der Ware sinkt nie um seinen individuellen Wert, aber: Nur um diesen individuellen Wert sinken die Preise der Waren. Wegen dieses Widerspruchs zwischen der Individualität, die der Wert, und die Gesellschaftlichkeit, die der Preis dieses Wertes darstellt, kann die individuelle Wertsenkung nie über eine adäquate einzelne Preissenkung durchgesetzt werden, obwohl die einzelne Preissenkung der einzige Weg ist, über die die Wertsenkung gesellschaftlich durchgesetzt werden kann. Der neue individuelle Wert geht voll in die Preisbestimmung ein, aber eben gesellschaftlich in sie ein, daher voll nur in die Preisbestimmung der Waren ein, wenn auch in die Preisbestimmung anderer Waren - als der, die von der Wertsenkung betroffen oder von deren Wertsenkung ausgegangen - ein. Diese Prozedur jedoch unterstellt, vermittelt sich die gesellschaftliche Form einer Preissenkung den Preisen anderer Waren, schließlich den Reproduktionsprozessen jeder Arbeit, endlich der Wertbestimmung der Arbeitskraft. Und zwar auch nur anteilig, nach Maßgabe des Eingehens der jeweiligen Waren in deren Konsumtion. Sie vermindern den Wert/Lohn der Arbeitskraft, und diese Verminderung erst steigerte den Mehrwert resp. die Rate des Mehrwertes; das ist etwas anderes, als den Weg über die gesellschaftliche Preissenkung, die einer ökonomischen Senkung des Wertes/Preises der Arbeitskraft zugrundeliegt, zu umgehen und einfach den Wert der Arbeitskraft einer geringeren Arbeitszeit der Bestimmung der neuen Mehrwertgröße im Preis zugrunde zu legen. An dieses Problem gerät Marx. Das ist keine Veränderung des Wertes der Arbeitskraft durch Bestimmung, die über den Preis der Ware läuft, sondern Bestimmung, die direkt über die Arbeit läuft; dieser direkte Weg selbst ist als ein Widerspruch zu verstehen! Er wird zum Ausgangspunkt einer Inkongruenz im Quantitativen. Über die Bedeutung einer Wende, die hier möglich, dann weiter unten.

Ferner: Es ist zunächst die Frage zu untersuchen, wieweit die Preissenkung einer ersten Ware, die im Wert gesunken, schon die gesellschaftliche Preissumme affizieren kann. Dem allgemeinen Gesetz auch in der Form entsprechend, ist die unmittelbare Erhöhung der Arbeitsproduktivität erst einzelner Waren einer Warenart kein Grund, den Preis der Ware zu senken, sondern nur soweit die Steigerung der Arbeitsproduktivität den ganzen Arbeitszweig ergreift und als einzelne Wertsenkung allgemeine Wertsenkung wird, setzt sich der neue gesellschaftliche Wert der Ware durch und kann sie für den Grund einer gesellschaftlichen Preissenkung der Ware bzw. weiterer Waren genommen werden und in die - aliquote - Senkung des Wertes/Lohnes der Arbeitskraft eingehen. Bis dieser Punkt - DAS RESULTAT - erreicht ist, vergeht eine gewisse Zeit. Es ist dies die notwendige Zeit, die eine Bewegung, die ihren Ursprung in der einzelnen Arbeit hat, braucht, um sich gesellschaftlich (räumlich) zu vollenden, oder ist die Zeit, die gebraucht wird, eine Bewegung aus dem Wert in eine des Mehrwertes, eine aus einer Ware in eine in jeder Ware (aus einem Wert in jeden Wert), umzusetzen. Es geht hier nicht um das Gesetz, wie es ist oder wie es sich aus dem Verhältnis erklärt, sondern wie es wird oder wie es sich aus der Bewegung erklärt. Selbst wenn angenommen würde (Marx macht sich da stark), der Preis einer einzelnen Ware - eines Produktionszweiges - würde durch die gesteigerte Produktivkraft der Arbeit an diesem Ort schon gesenkt werden, also nicht erst sinken in seinem Verhältnis, in dem er zur gesellschaftlichen Senkung des Wertes, der Bestimmung durch alle Arbeit, beiträgt, träte ein überraschender gesellschaftlicher Effekt ein: Der Preis der Ware, die in die Reproduktion des Arbeiters einginge, würde sinken, aber nicht sein Wert, nicht seiner Arbeitskraft Wert.[ 3 ] Es ist nicht die einzelne Preissenkung, die den Wert der Arbeitskraft sinken ließe, sondern die allgemeine; exakt: die Bewegung der Wertgrößen als proportionale Wertgrößen, d.h. Wertanteile der Waren bestimmter Art am Gesamtwarenberg wirkt erst auf die Wertbestimmung der Arbeitskraft ein. Die jeweiligen Waren müssen allgemein im Preis sinken, damit die Preissenkung von Waren relevant für die Wertsenkung der Arbeitskraft wird. Es ist nicht die einzelne, sondern die einzelne als allgemeine Preissenkung, die den Wert der Arbeitskraft erst sinken ließe. Daher sagt Marx auch, die Prozesse müssen in der Theorie unter dem Gesichtspunkt ihres Resultats betrachtet werden, ein Gedanke, den ich etwas weiträumiger fasse als Marx ihn eingebracht (er will ja nur den Einzel- oder direkten Weg in bezug auf den gesamten, aber an sich indirekten Weg, als gleichberechtigten Weg behandeln, wie wir gleich sehen werden). Ein Prozess muß zuende kommen, damit er in der Tendenz des Verhältnisses, in der Tendenz des Gesetzes wirkt. Der Beginn dieser Tendenz wirkt zunächst verhältnisaufhebend, gesetzesaufhebend! Der Anfang ist ohne Gesetz, die Form ist da, das Gesetz - für alle (dann erst ist es ja eines) - noch nicht. (Was einzeln ist und einzeln bleibt, kann nie Gesetz werden, im Einzelnen muß die Verallgemeinerung vorausgesetzt sein, dann kann aus dem Einzelnen das Gesetz schlagen). Die einzelne Ware, die im Preis sinkt und den Wert der Arbeitskraft im Resultat zum Sinken bringt, wirkt eben dadurch, daß sie als einzelne Preissenkung, Preissenkung erst von Teilen der in Betracht kommenden, d.h. gesellschaftlichen Warenmasse sinkt, noch nicht auf den gesellschaftlichen Wert (der Ware und der Arbeitskraft), sondern wirkt nur als Preis, nur als Ware ohne Beziehung zur Arbeitskraft, und wirkt daher, in diesem ersten Stadium, aufwertend auf die Kaufkraft der Arbeitskraft resp. jeglichen Geldes, quasi werterhöhend. Die Preissenkung als einzelne lässt also umgekehrt zum Gesetz, welches über die Preissenkung im einzelnen durchgesetzt werden soll, den relativen Wert der Arbeitskraft - quasi des Geldes - steigen. Es ist derselbe Effekt, den Marx später dann feststellt - hier bereits unter dem Gesichtspunkt des Resultats, also der Veränderung des gesellschaftlichen Wertes oder Wertes ihrer gesamten Masse - bei langsameren Sinken des Wertes der Arbeitskraft als Wertes der Waren. Diese Differenz in den Tempis der Veränderung von Wert der Arbeitskraft und Wert der Waren verändert den historischen Moment in der Wertbestimmung der Arbeitskraft. Er tritt also auch ein, wenn das Gesetz noch in seinen ersten Zügen liegt; es wird hier zum Schein, als würde der Lohn des Arbeiters nicht bestimmt durch Anteile an Waren, sondern durch Anteil an der Arbeit, als würden Wert der Arbeitskraft und Wert des Kapitalisten gleichermaßen relativ durch Verwohlfeilerung der Waren aufgewertet werden, als würden sie gleichermaßen Verhältnis zur Arbeit sein, d.h. Wertverhältnis sein und damit durch Produktivkraft von Arbeit in Waren gewinnen. D.h. unter dieser Bedingung ist das Gesetz - weil erst im einzelnen Fall wirksam werdend - außerstande, dem Gegensatz des Geldes im Kapitalismus, hie Form des Kapitals, dort Form der Reproduktion des Arbeiters zu sein, also Nichtkapital zu sein, Rechnung zu tragen. Am Beginn seiner umwälzenden Bewegung ist das Verhältnis noch kein Gesetz, oder, richtiger: noch nicht gesellschaftliches Gesetz.

Das Gesetz, weil mit ersten Waren beginnend, beginnt als Erscheinung gegensätzlich zum Inhalt des Gesetzes resp. Verhältnisses, weil dieser erst mit letzten Waren durchgesetzt, durchsetzbar. Kein Wunder, daß immer der Drang entsteht, umgekehrt zu beginnen: Das Gesetz durchgesetzt zu haben von Anfang an; und daher mein Gedanke, daß die einfache Warenproduktion oder das Wertgesetz für Waren keine genügende Grundlage für das Gesetz des Mehrwertes resp. Kapitals ist, der Kapitalismus nicht Warenproduktion sein kann, ohne sein Verhältnis zu ihr zu verändern. Im Unterschied zum Wert muß der Mehrwert im Kapitalismus unmittelbaren (unmittelbar durchsetzbaren) Charakter annehmen.

Der Schlußteil der Bewegung, über die sich das Gesetz nur räumlich durchsetzt, ist verheerend, endet er doch im Absturz des Wertes, weil der Preis der Waren, bevor die Steigerung der Arbeitsproduktivität den letzten Produzenten schon erreicht, unter den Wert fällt. (Das ist letztlich bei Marx durch die Regelung des Marktwertes durch individuellen Wert nach dem Gewicht des Anteils individuellen Wertes erklärt). Es hat also den Anschein, als würde die erste Ware, die von geringerem Wert, die gesellschaftliche Wertbestimmung gar nicht in Schwung bringen können, die letzte Ware dagegen, die noch in Schwung zu bringen ist, aus der Bahn der Wertmitbestimmung überhaupt geworfen werden. Die erste Ware, die bewegt, "verstößt" gegen Ruhe, sie trifft auf Ruhe als ihr Maß! Die letzte Ware, die geruht, verstößt gegen Bewegung, sie trifft auf Bewegung als ihr Maß! Hier erscheint also das Problem vom positiven resp. vom negativen Überschuß, vom Überschuß (an Waren), wie er beginnt und revolutionär ist, und vom Überschuß, wie er endet und überflüssig, "reaktionär", wird.

Genauer betrachtet, erhöht sich bei der ersten Ware, die im Wert gesunken, der Mehrwert schneller als ihr Preis gesunken, und bei der letzten Ware, die im Wert sinkt, sinkt der Preis schneller als ihr Mehrwert steigen kann. Dies hängt davon ab, wie sich das innere Moment jeder Wertbestimmung der Ware, die Bestimmung durch Arbeit, zur äußeren Form der Wertbestimmung, der durch Gleichsetzung der Waren resp. Werte im Austausch, verhält. Da aber die Wertbestimmung der Arbeitskraft immer auf die gesellschaftliche Preisbildung der Waren reagiert, hat diese die Tendenz, mit den Resultaten der Wertbildungsprozesse als Preis unter ihren Wert zu fallen.

Kurz noch ein Wort zum Geldwert, dieser war ja als unverändert einkalkuliert worden: Theoretisch hat der Umstand einer allgemeinen Geldentwertung mit dem Gesetz, das den Wert der Waren und den Reflux dieser Werte auf den Wert der Arbeitskraft bestimmt, nichts zu tun. Das Gesetz des Wertes resp. Mehrwertes hat die Waren als Gebrauchswerte zur Voraussetzung, nicht aber die Ware als Nichtgebrauchswert, daher nicht das Geld oder die Geldware zur Voraussetzung. Die Entwertung des Geldes verändert den allgemeinen Wertausdruck der Warenwerte - oder ihre Preise - zur gleichen Zeit und ist ohne jeden Einfluß auf die relativen Wertverhältnisse/Preise der Waren, weil diese ja durch die innere, eigene Arbeit und deren Bewegung relativ zueinander bestimmt werden. Geldentwertung ist nur eine allgemeine Preiserhöhung zur gleichen Zeit, aber keine Veränderung der Relation der Preise. Daher wäre eine wirkliche Inflation/Geldentwertung kein Grund, neuartige Überlegungen zur gesellschaftlichen Bewegung der Mehrwertrate anzustellen. Die Frage ist also nicht, daß der Geldwert sinkt, sondern auf welche Weise er sinkt, durch welche Umstände die Geldentwertung gesellschaftlich in Gang gebracht wird.

Marx’ Beispiel

Nun zum Marx’schen Beispiel:

"Stellt sich eine Arbeitsstunde in einem Goldquantum von 6 d. oder ½ sh. dar, so wird in zwölfstündigem Arbeitstag ein Wert von 6 sh. produziert. Gesetzt, mit der gegebnen Produktivkraft der Arbeit würden 12 Stück Waren in diesen 12 Arbeitsstunden verfertigt. Der Wert der in jedem Stück vernutzten Produktionsmittel, Rohmaterial usw. sei 6 d. Unter diesen Umständen kostet die einzelne Ware 1 sh., nämlich 6 d. für den Wert der Produktionsmittel, 6 d. für den in ihrer Verarbeitung neu zugesetzten Wert. Es gelänge nun einem Kapitalisten, die Produktivkraft der Arbeit zu verdoppeln. Bei unverändertem Wert der Produktionsmittel sinkt der Wert der einzelnen Ware jetzt auf 9 d., nämlich 6 d. für den Wert der Produktionsmittel, 3 d. für den durch die letzte Arbeit neu zugesetzten Wert. Trotz der verdoppelten Produktivkraft schafft der Arbeitstag nach wie vor nur einen Neuwert von 6 sh., welcher sich jedoch jetzt auf doppelt soviel Produkte verteilt. (D.h. Marx wendet das Prinzip, wonach bei der Wertbildung von der konkreten Arbeit/Produktivkraft abzusehen sei, auch auf die individuelle Arbeit an, aber diese direkte Unterordnung der konkreten unter die abstrakte Seite der Arbeit, die so bei privater Arbeit nicht möglich ist, ist in diesem Falle für die Entwicklung des Gedankens notwendig, Jac.). Auf jedes einzelne Produkt fällt daher nur noch 1/24 statt 1/12 dieses Gesamtwertes, 3 d. statt 6 d. oder, was dasselbe ist, den Produktionsmitteln wird bei ihrer Verwandlung in Produkt, jedes Stück berechnet, jetzt nur noch eine halbe statt wie früher eine ganze Arbeitsstunde zugesetzt. Der individuelle Wert dieser Ware steht nun unter ihrem gesellschaftlichen Wert, d.h. sie kostet weniger Arbeitszeit als der große Haufen derselben Artikel, produziert unter den gesellschaftlichen Durchschnittsbedingungen" (ebda. S. 335/336).

Unser glorioser Mann überlegt, was er mit dem Preis seiner Ware machen soll, deren individuelle Arbeits(zeit)kost unter die gesellschaftliche Arbeits(zeit)kost geraten.

"Verkauft also der Kapitalist, der die neue Methode anwendet, seine Ware zu ihrem gesellschaftlichen Wert von 1 sh., so verkauft er sie 3 d. über ihrem individuellen und realisiert so einen Extramehrwert von 3 d. (Mit anderen Worten: Unser Mann installierte dann ein Festpreissystem, über deren Sinn gilt es zu philosophieren, aber nicht zunächst, Jac.). Andererseits stellt sich aber der zwölfstündige Arbeitstag jetzt für ihn in 24 Stück Ware dar statt früher in 12. Um also das Produkt des Arbeitstages zu verkaufen, bedarf es doppelten Absatzes oder eines zweifach größern Markts. Unter sonst gleichbleibenden Umständen (gleichgewichtige Produktion, gleiches Geldvolumen, Jac.) erobern seine Waren nur größern Marktraum durch Kontraktion der Preise. Er wird sie daher über ihrem individuellen Wert (so, so Karl Marx, Jac.), aber unter ihrem gesellschaftlichen Wert verkaufen, sage zu 10 d. das Stück. So schlägt er an jedem einzelnen Stück immer noch einen Extramehrwert von 1 d. heraus. Die Steigerung des Mehrwertes findet für ihn statt, ob oder ob nicht (sic!) seine Ware dem Umkreis der notwendigen Lebensmittel angehört und daher bestimmend in den allgemeinen Wert der Arbeitskraft eingeht. Vom letzten Umstand abgesehen, existiert also für jeden einzelnen Kapitalisten das Motiv, die Ware durch erhöhte Produktivkraft der Arbeit zu verwohlfeilern" (ebda. S. 336).

Für uns existiert der Grund, vom "letzten Umstand abzusehen", gerade nicht. Wir suchen ja nach einer Quelle neuen Verhaltens, aus der oder aus dem sich mehr Mehrwert schöpfen lässt, und hier haben wir sie. Die Entwicklung der individuellen Produktivkraft an sich ist hier von Marx als allgemeine Quelle für höheren Mehrwert genannt, und damit wäre zunächst einmal das Prinzip, wonach nur besondere Waren in die Wertbestimmung resp. Mehrwertschöpfung eingehen, solche nämlich, die in die Reproduktion der Arbeitskraft fallen, durchbrochen; natürlich wie durchbrochen. Das gestattet Marx, mit einem unveränderten Wert/Preis der Arbeitskraft (theoretisch) weiterzuarbeiten. Gerade für den Gesichtspunkt einer Verallgemeinerung der Quelle wäre dies aber von Wichtigkeit. Aber wir könnten ja unterstellen, in diesem Falle träfe dies nicht zu.

Das nächste Problem: Damit sich überhaupt ein Mehrwert im Wert erhöht, muß der Wert seine neue Bestimmung erhalten; und die erhält er durch neuen (geringeren) individuellen Wert. Marx unterstellt in seinem Beispiel den Eingang geringeren Wertes als geringeren Preis in den allgemeinen Wert (dieser bestimmten Ware). Aber er wird nicht direkt auf den niedrigeren (individuellen) Wert gesenkt, sondern nur - in "weiser Voraussicht" - in etwa auf den neuen (gesellschaftlichen) Wert hinzu gesenkt. Bezogen auf seinen eigenen Wert wird jedoch der Preis zu hoch ausgewiesen. Und nun fragt sich, ob sich denn der neue gesellschaftlich notwendige Wert überhaupt notwendig groß (notwendig neu) bestimmen kann, wenn von vornherein der individuell neue Wert nicht als sein individueller Preis in den gesellschaftlichen Wertfonds (dieser besonderen Ware) - wenigstens konkurrierend - eingeht, sondern eben erhöht/höher als dieser? Welches Signal aus dem individuellen Wert oder der realen Wertbildung soll denn sonst sein, wenn nicht das Signal dieses Preises? Ich kann zwar theoretisch sagen, die Werte bestimmen die Preise, praktisch aber bestimmen sich die Werte nur (um), indem Preise, in diesem Fall gesunken, in die gesellschaftlich notwendige Wertbestimmung eingehen; vom realen Wert ist eh nichts - auf dem Markt - bekannt.

Es könnte also sein, daß der um 2 d. gesunkene Preis (von 12 d. oder 1 sh. auf 10 d. oder 5/6 sh. gesunkene Preis, der 1 d. über seinem individuellen Wert, daher 1 d. Extramehrwert enthält) schon die Bewegung, die nun auf dem Markt zu erfolgen hätte, vorwegnimmt. Aber real muß dann diese Marktbestimmung des Wertes, also die Preissumme der angesprochenen Waren (wozu unsere Ware natürlich gehört), um jene 72 d. resp. 6 sh. gesunken sein, um die unser alerte Kapitalist als individueller Wert die allgemeine Wertbildung heruntergetrieben hat, ohne sie jedoch im eigenen Preis, den er gesenkt, voll sichtbar zu machen, eben in der Hoffnung, er brauchte ja den Preis nicht nach Maßgabe der eigenen Wertbildung zu senken, sondern nur nach Maßgabe seines eigenen Wertanteils an der gesellschaftlichen oder individuell gleichgesetzten Wertbildung. Theoretisch sind also nur 18 sh. Wert (12 übertragen, 6 dazugesetzt (vorher waren es 12 sh., 6 übertragen, 6 dazugesetzt)) produziert worden, und sie müssen sich der Warenproduktion als gesellschaftlicher Produktion - hier die einer bestimmten Ware - mitteilen. Es ist Schein, daß der einzelne individuelle Produzent nicht im Maße seiner Wertbildung nur in die gesellschaftliche Form der Wertbildung eingeht, in Wahrheit teilen alle Individuen alle Individuen, jede eine einzelne Wertbildung jede andere einzelne Wertbildung; sie sind Teil vom Ganzen. Aber es wird hier klar, daß dies Gesetz umso besser durchgesetzt ist, je individueller, d.h. realer der individuelle Wert auch die gesellschaftliche Wertbildung anstößt, d.h. je kritischer er gegen die bisherigen Bedingungen der Produktion auch angeht. Die Kritik des Wertes ist Preis. Die Herausforderung, den gesellschaftlichen Preis auch zu senken, ist umso größer, je direkter der individuelle Wert als auch individueller Preis auf den Markt kommt. Die anderen Werte/Waren würden sich jetzt zwar mehr gegen die Herausforderung zur Wehr setzen, aber erst aus der geringeren gesellschaftlichen Preissenkung als individuellen dürfte sich - laut Gesetz - der neue Preis auch der individuellen Ware bestimmen; d.h. er könnte in diesem Falle, da er ja, weil erster besserer Produzent, zunächst agesellschaftlicher, zu niedrigerer, eben individueller Wertpreis geworden, und nur anteilig in die Wertbestimmung eingegangen, wieder erhöhen.

Es geht hier nicht darum, daß der einzelne Kapitalist, der als erster "die neue Methode" (des Produzierens) einführt, nicht genau zu bestimmen weiß, wie weitgehend sich denn nun der gesellschaftliche Wert verändern würde, würde er seinen individuellen Wert real in den gesellschaftlichen Fonds von Wertbildung überhaupt einbringen, zumal er diesen ja auch nicht kennt. Wir operieren hier aber theoretisch. Er bringt ihn höher ein als individuell klargestellt; statt daß seine Preissumme, die er auf den Markt wirft, bei 18 sh. oder 216 d. sich bestimmt, kommt er auf 20 sh. oder 240 d. Theoretisch müßten jetzt die Preise aller anderen Waren um die Differenz von 24 d. oder 2 sh. sinken, damit die Rechnung gesellschaftlich gesehen wieder in Ordnung ginge. Der Geldbedarf, das gesellschaftliche Geldvolumen, bestimmt sich ja nicht aus der einzelnen Ware, sondern ebenfalls aus dem gesellschaftlichen "Warenhaufen". Um die Frage, daß die gesamte individuelle Wertbildung in die gesellschaftliche Kassenführung einzugehen hat, als geringere also geringer - nicht mehr, aber auch nicht weniger -, kommen wir nicht herum.[ 4 ] Die einzelne oder real im Wert gesunkene Ware muß die Preissenkung nicht auf ihre eigene Kappe nehmen - man kann das wie einen Triumpf feiern (übrigens auch der Marx’schen Werttheorie, es gilt schließlich gesellschaftlich durchschnittlich notwendige Wertbestimmung), wie einen besonderen Lohn an den Fleißigen kassieren, das besagt aber nichts gegen das Gesetz, wonach die Differenz zwischen individueller Wertsenkung und individueller Preissenkung dann als Anteil der anderen Waren an der Preissenkung in Folge der individuellen Wertsenkung zu übernehmen ist und zu erscheinen hat. Die Beteiligung am Wert ist elementar, d.h. es gibt keine Beteiligung anderer am Wert des einen, aber die am Preis ist universell.

In der Tat muß sich aus dem gesetzmäßigen Gang der Dinge oder dem Verhalten der einzelnen Produzenten folgern lassen, daß die Wertumbestimmung von Waren, liegt der gleiche Wert im Ganzen vor, nicht zur Umbestimmung der Geldmenge herausfordert, die zur Realisation der Ware notwendig. Die gesamte individuelle Wertsenkung muß also auf die gesamte Warenmenge, für deren Art sie in den Streit zieht, übertragen werden - und überhaupt auf Werte anderer Waren übertragen werden, sofern Waren Waren "konsumieren", d.h. Produktionen nur Vorstufen vor der Endproduktion sind, nur unter dieser Bedingung erfährt der Austausch zum Geld keine Störung, d.h. ändert die Produktivkraft nur das Warenvolumen, aber nicht das Wertvolumen (in seinen zwei Formen von Ware und Geld); es ist (hier) vorausgesetzt, daß der steigende Verbrauch von Produktionsmitteln das Wertvolumen der Waren im gesellschaftlichen Rahmen nicht veränderte; was ständig unter dem Druck der veränderten individuellen Produktivkraft wechselt, ist die individuelle Masse der Wertübertragung. Und nun ist es so, daß, wenn ein individueller Preis a priori über seinen individuellen Wert steigt, er garnicht erst abwartet, bis denn wohl die anderen Waren (der gleichen Art auf dem Markt, usw.) die Bereitschaft aufbringen, die Last einer Preissenkung zu tragen. In der Realität geht das sehr wilde zu, und die Ware, die an sich vermehrt auf den Markt geworfen wird, löst sich eher über die Kreditierung des möglichen Käufers aus dem Dilemma der sonst unvermeidlichen Kontraktion der Preise, als daß sie abwartet, bis der gesellschaftliche Preis die reale Summe der individuellen Wertsenkung im Austausch zum Geld auch ausgedrückt hat, dessen Menge damit nicht affizierend. Also das ist (oder wurde) eine Frage der Praxis, die wir nun wie eine praktische Revolution zu behandeln haben; d.h. die Theorie muß sich ihrer bewußt werden. Dieser Kredit nämlich, der auf neu produzierte Waren gezogen ist, die im Widerspruch zur Praxis der alten Theorie die Indifferenz zur gesellschaftlichen Preissummenbildung aufgeben, ist Geldschöpfung. Er muß es eben sein, weil der Mehrproduzent nicht die gesellschaftliche Reaktion der Preise auf seine vermehrte Warenproduktion abwarten wollte, oder nicht abwarten wollte, bis über die gesellschaftliche Kontraktion des Preisvolumens die Ware ihr Verhältnis zum Geldvolumen adäquat geschaltet hatte. Tatsächlich sind die individuellen oder einzelnen Preiskontraktionen nicht hinreichend, das Preisvolumen und das Geldvolumen gleichzuschalten. Diese Gleichschaltung ist erst eine Möglichkeit/Notwendigkeit höherer Ebene als der einer einzelnen Ware (des Preises einer einzelnen Ware).

Theoretisch lösen Wertsenkungen - gemeint sind hier die individuellen einzelner Waren von Anfang an, die in Preissenkungen umschlagen -, Veränderungen in den relativen Preisen der Waren aus, und die wiederum sind der Grund, daß das gesellschaftlich im Umlauf befindliche Geldvolumen durch die Veränderungen in den Werten der Waren nicht berührt wird. Es können immer mehr Waren in das gleiche Preisvolumen hineingepumpt werden - sie zerhacken (zerquanteln) es förmlich, weil die Preise im einzelnen sinken und immer kleinere Summen Geldes beanspruchen. Diese Erscheinung ist umso besser durchgesetzt, je enger der Preis im einzelnen mit dem Wert im einzelnen schwankt, quasi synchron läuft. Und umso schlechter, je offener sich die Beziehung zwischen Preis im einzelnen und Wertveränderung im einzelnen gestaltet. In der Tat ist ein überhaupt nicht auf die Wertsenkung reagierender Preis außerstande, die relativen Preisverhältnisse der Waren zu beeinflussen und damit das Geldvolumen unberührt zu lassen. D.h. im Maße, wie die innere Beweglichkeit der Preise zurück-, tritt die äußere - nominelle oder räumliche - Beweglichkeit der Preise hervor, zwischen dem Ende der Implosion und dem Beginn der Explosion (Zusammen- und Auseinanderfallen der Preise) besteht ein fester Zusammenhang. Was der "Festpreis" aber dann im unmittelbaren Sinn oder zunächst bewirkt, ist die Bildung eines unmittelbaren Zuwachses im Geldvolumen mit den Waren, die die einzelne Arbeit mehr produziert in der gleichen Zeit.

Die (Kredit-)Geldschöpfung, die sich nicht vorhandener, gesparter Geldmittel bedient, sondern neu gezogenes Geld auf die neu produzierte Ware ist, vermehrt direkt die gesellschaftliche Preissumme wie sie die naturale Summe der Produktion vermehrt und über sie adäquat die gesellschaftliche Geldsumme: Es ist, als würde jede neue Ware einen neuen Markt eröffnen, und mit jedem neuen Markt auch ein neues Geld eröffnen. "Kredit", auf neu produzierte Waren gezogen, läuft am gesamten schon gebildeten Geldvolumen vorbei, er bildet es neu. Eine Ware, die "am Markt vorbeiläuft" und "neuer Markt" ist, ist keine im gesellschaftlichen Zusammenhang produzierte, sich produzierende Ware mehr. Sie steht also auch außerhalb der gesellschaftlichen Form der Wertbestimmung. Ihre Wirkung auf die Welt der schon vorhandenen Waren kann nur aus dieser besonderen Geburt bestimmt werden.

Der Gang der gesellschaftlichen Bewegung der Mehrwertrate (an Stelle dieser individuellen), der noch auf der individuellen Preissenkung mit der individuellen Wertsenkung beruht, ist dagegen klar: Der gesellschaftliche Wert der Ware (dieser Ware usw. Waren) ist also umbestimmt, und tendenziell erst jetzt beginnt der Wert der Ware Arbeitskraft darauf zu reagieren. Auch hier ist die Rate des Mehrwertes erst gesellschaftlich umbestimmt, wenn der neue Wert einer Ware in den Wert jeder Arbeitskraft, d.h. in die Kost jeder Ware - noch gibt es ja keine Ware, die ohne lebendigen Arbeiter zustande kommt - übertragen ist. It is a long way to Tipperary. Die Wertumbestimmung der Arbeitskraft - weil die Wertbestimmung der Arbeitskraft an sich - ist nicht geldbildend, weil nur preisübertragend. Sie überträgt nur äußere Preise, eben Preise, eben äußere Preisbildung, in das Innere der Preise. (Es ist der geronnene Wert gegenständlicher Arbeit in die flüssige Wertbildung lebendiger Arbeit übertragen, oder beide Formen von Wert sind in ein Verhältnis gesetzt; quasi entsteht hier ein doppelter Wert, eine Wertblase, geronnener Wert und lebendiger Wert, vergangener und gegenwärtiger Wert laufen einander parallel, oder: was vergeht, entsteht). Sie ist auch nicht Wertsenkung von Waren - außer ihrer eigenen, die sie ist: Wert der Ware Arbeitskraft; aber dieser Wert ist ja kein Produktionswert, sondern ist ein Konsumtionswert. Sie ist aber nicht der Verkauf eines Preises direkt an Geld. Die Prozedur, daß sich das Geld vermehrt hat, muß also eine des Preises sein ganz vor seiner Bestimmung, als wertumbildend für die Arbeitskraft in das Innere von Preisen übertragen zu werden (um hier die gesellschaftliche Mehrwertrate allgemein in Bewegung zu setzen, das ja der Zweck, das tut ja der Lohn nicht für sich).

Es war also die Aufgabe gestellt, die individuelle Wertsenkung, Wertsenkung im einzelnen Fall, erst in die Wertbestimmung einer besonderen Ware im allgemeinen, sagen wir in die Wertbestimmung eines Produktionszweiges zu übertragen, und dann dieselbe Größe individueller Wertsenkung, die jetzt die Erscheinung einer abgemagerten Preissumme angenommen hat (oder abgemagerter proportionaler Wert ist), zu einer allgemeinen, überzweiglichen Wertsenkung der Arbeitskraft zu erheben. In den individuellen Wert, oder in den individuellen Wertbildungsprozess selbst, von dem ausgegangen, gelangt sowohl die Wertsenkung der Ware als auch die Wertsenkung der Arbeitskraft zurück, aber die eigene individuelle Wertsenkung stets nur in einer kleineren Größe, weil in einer mit allen Waren geteilten resp. auf alle gesellschaftlichen Wertformen, -verhältnisse übertragenen, daher für den einzelnen Fall kleineren Größe zurück. Nur im Verhältnis aller Waren besitzt der Warenproduzent seine Ware oder nur im Verhältnis allen Eigentums ist er Eigentümer. (Daher der Dummenfang, in der Warenökonomie würde alles Eigentum nach eigener Leistung sich bestimmen, nicht Eigentum, sondern auch noch eigenes Eigentum sein). So sinkt der Wert/Preis der Ware, die im individuellen Wert gesunken - aber in einer geringeren Größe als der, die von der Ware oder Arbeit ausgegangen; und so sinkt auch der Wert der Arbeitskraft, die diese im Wert gesunkene Ware produziert - aber immer in einer geringeren Größe als von ihr ausgehend an die Gesellschaftswelt der Waren signalisiert worden. D.h. Wertsenkung von Ware und Wertsenkung von Arbeitskraft erfährt die Ware immer nur zu dem Anteil, den sie an der Welt der Warenproduktion oder den die Arbeitskraft an der Welt der Arbeitskräfte hat. Sie erfährt sie andererseits nicht nur von der eigenen, sondern auch von allen anderen Waren/individuellen Arbeiten, so daß sich der tatsächliche Betrag, den sie an Wert für die von ihr produzierte Arbeit realisiert, immer gesellschaftlich bestimmt, nie direkt individuell. In der Warenproduktion ist der individuelle Wert oder ist die individuelle Arbeit immer nur der Ausgangspunkt, aber nie das wirkliche Resultat auch der Aneignung. Nur im Verhältnis mit allen Individuellen eignet sich in der Warenproduktion das Individuum an. (Hier ist, wenn vom Wert die Rede, vom Eigentümer, vom Kapitalisten die Rede; für den Arbeiter gilt ein Wert sui generis. Er ist a priori nicht als Arbeit bestimmt, sondern durch Waren!).

Wir sagten, daß dem von Marx vorgegebenen Beispiel entsprechend sich zwar unser koscherer Mann erlauben kann, in einer selbstgewählten Preissenkung die gesellschaftliche Wertsenkung, die er bewirkt hat, minderen Grades auszudrücken, da er sie ja mit allen Produzenten gleicher Warenart zu teilen hat, aber nur unter der Bedingung, daß nun der bei ihm fehlende Betrag tatsächlich als Wertsenkung/Preissenkung, d.h. neuer Wert der (gleichen) Waren im allgemeinen erscheint. Das Geldvolumen darf nur durch Veränderung im Wertvolumen von Waren beeinflußt, selber bewegt werden, aber nicht durch Prozesse, die dieses Volumen nur in Wertstücke (-größen) zerhacken, das ist ein Gesetz der Wertbestimmung, und hat zur Voraussetzung, daß aber die Waren ihre innere Wertveränderung als relative Veränderung aller Preise unter sich ausmachen; dem Geld treten Waren nur um die Wertveränderung bereinigt im Preis gegenüber.

Besonderheit der Produktivitäts-Ökonomie: Der räumlich kurze (daher schnelle) Weg, die einzelne Preissummenerhöhung als verallgemeinerte Erhöhung und die Umsetzung des Wertes der Arbeitskraft in eine erhöhte Preissumme, oder: Binnenökonomie

Diese Bedingung, als individuelle Wertsenkung gesellschaftlich verallgemeinerte Preissenkung zu sein, ist am höchsten nicht erfüllt, wenn der Preis der individuellen Ware absolut unbewegt bleibt gegenüber seiner inneren Wertsenkung, so daß in diesem (Marx’schen) Fall die zusätzlich produzierten 12 Waren als alter Preis auf den Markt geworfen würden; statt 24 Stück Ware zu 18 sh. also 24 zu 24 sh. Der Wertausdruck der den Produktionsmitteln neu zugesetzten Arbeit hätte sich von 6 sh. auf 12 sh. erhöht. Um diese 6 sh. mehr hätten sich nicht nur Preise nicht relativ verändert, sondern absolut über alle Preise gesetzt. Womit im Grunde, wie schon betont, ein Richtungswechsel in der Ökonomie eingeläutet wird. Statt auf die Wertbewegung beginnt das Erscheinungsbild (Preissumme wie Geldmenge) auf die Warenbewegung zu orientieren, statt auf die Arbeitszeit auf die Produktivkraft, statt auf die abstrakte Seite der Arbeit auf die konkrete Seite der Arbeit. Und Wert-Ökonomie wandelt um in Produktivitäts-Ökonomie, Ökonomie der abstrakten in Ökonomie der konkreten Arbeit. Die Dominanz der Seiten wechselt - zunächst in der gewissen kapitalistischen Weise, die noch eine des Ausgangspunktes, also Wertökonomie zu sein scheint.

Betrachten wir die Dinge ganz genau, so verläuft die ökonomische Bewegung immer/nur in die Richtung des größeren stofflichen Reichtums, und wertökonomischen Charakter nimmt diese Bewegung nur an, weil auf sie das Wertverhältnis geltend gemacht, aufgelegt wird; diese Auflagerung einmal fallen gelassen, erscheint, was sachlich gesetzt ist: Aneignung des Arbeitsertrages im stofflichen Sinne. Tatsächlich wird gar nicht die Richtung der Bewegung geändert, bewegt die Ökonomie erst einmal (produktiv), sondern die Bewegung nur in sich gedreht, sagen wir vom "Bauch" auf den "Rücken" - oder umgekehrt, d.h. die Änderung ist eine des Dralls. Das reicht aber, der Produktionsweise einen anderen gesellschaftlichen Charakter zu geben, oder diesen anderen Charakter in der Grundlage anzukündigen.

Marx entgeht der Gefahr nicht ganz, daß sich die Sachlage auch bei ihm so entwickeln könnte - aber welch Glück für uns! Es ist in seinem Beispiel immer nur unterstellt, daß die beim individuellen Produzenten verschwundene Differenz an individueller Wertsenkung von den anderen individuellen Produzenten aufgenommen. Aber wenn der Neubetrag an Ware von vornherein sich in einem eigenen Preis verselbständigt, sich außen an allen anderen Preisen, auch dem eigenen, vorbeireckt, dann ist auch unterstellt, daß alle anderen Preise unverändert sind. Daß der einzelne Produzent nicht auf alle anderen Produzenten Acht mehr nimmt, schließt ein, daß alle anderen Produzenten nicht mehr Acht auf den einzelnen Produzenten nehmen.

Wie ist denn jetzt aber, wenn kein gesellschaflicher Wert der Ware, der ändert, den Preis der Ware mehr ändert, der Wert der Arbeitskraft verändert, und über diesen der Mehrwert? Wie die Rate des Mehrwertes bewegt, wenn die ökonomische Bewegung aufhört eine relative der Preise zu sein, sondern umschlägt in eine absolute der Preissummen? Und wie ist hier der Mehrwert, die Rate des Mehrwertes als gesellschaftlich gleich und allgemein gesetzt, setzbar?

Marx wollte, daß der einzelne Produzent sich ganz im Sinne aller Produzenten, also dem Prinzip entsprechend verhält: Er senkte ja den Preis, weil den Wert. Marx erläutert den direkten - für ihn noch gleichberechtigten zum gesellschaftlichen, indirekten - Weg, den sich nun der Matador in den höhern Mehrwert öffnet:

"Indes entspringt selbst in diesem Fall die gesteigerte Produktion von Mehrwert aus der Verkürzung der notwendigen Arbeitszeit und entsprechender Verlängerung der Mehrarbeit. (Hier zu bemerken, daß im Text Marx etwas zu eilig eröffnet hatte, denn faktisch ging es im bisherigen Verlauf erst um nichtäquivalenten Wert, oder an sich Wertgröße unseres individuellen Weltverbesserers. Marx sprach schon vom Mehrwert, obwohl dieser noch garnicht bestimmt ward; das findet erst jetzt statt:) Die notwendige Arbeit betrage 10 Stunden oder der Tageswert der Arbeitskraft 5 sh., die Mehrarbeit 2 Stunden, der täglich produzierte Mehrwert daher 1 sh. Unser Kapitalist produziert aber jetzt 24 Stück, die er zu 10 d. per Stück oder zusammen zu 20 sh. verkauft. Da der Wert der Produktionsmittel gleich 12 Schilling, ersetzen 14 2/5 Stück Ware (Marx muß von Ware sprechen und nicht Wert, da es jetzt um die stoffliche Bestimmung der Reproduktion geht, und da muß zur Form der Ware übergeleitet werden, Jac.) nur das vorgeschossne konstante Kapital. Der 12stündige Arbeitstag stellt sich in den übrigbleibenden 9 3/5 Stück dar. Da der Preis der Arbeitskraft = 5 sh., stellt sich im Produkt von 6 Stück (!, vorher waren es 5 Stück Ware, aber es waren 5 sh. Wert; dieser also bleibt. Die individuelle Preissenkung ändert formell nicht den Wert der Arbeitskraft, der Mehrwert ist also nicht gesellschaftlich bewegt, aber sie verändert individuell das Verhältnis zu Waren, der eigentlichen Ausgangsgröße für die Wertbestimmung der Arbeitskraft, und damit den Wert der Arbeitskraft real, dieser Punkt bleibt bei Marx unberücksichtigt, Jac.) die notwendige Arbeitszeit dar und in 3 3/5 Stück die Mehrarbeit. Das Verhältnis der notwendigen Arbeit zur Mehrarbeit, welches unter den gesellschaftlichen Durchschnittsbedingungen (und aus dieser leitet natürlich Marx das Festhalten am Wert der Ware Arbeitskraft ab, Jac.) 5:1 betrug, beträgt jetzt nur noch 5:3. Dasselbe Resultat erhält man so: Der Produktenwert des 12stündigen Arbeitstages ist 20 sh. Davon gehören 12 sh. dem nur wiedererscheinenden Wert der Produktionsmittel. Bleiben also 8 sh. als Geldausdruck des Wertes, worin sich der Arbeitstag darstellt. Dieser Geldausdruck ist höher (!!!, wunderbarer Marx, er sieht alles, Jac.) als der Geldausdruck der gesellschaftlichen Durchschnittsarbeit von derselben Sorte, wovon sich 12 Stunden nur in 6 sh. ausdrücken". (S. 336/337).

Und dann folgt der berühmte, vielzitierte, weil so heiß geliebte Satz aller Modifikanten der Wertbildung, ihrer Gläubigen wie Kritikaster:

"Die Arbeit von ausnahmsweiser Produktivkraft wirkt als potenzierte Arbeit oder schafft in gleichen Zeiträumen höhere Werte als die gesellschaftliche Durchschnittsarbeit derselben Art. Aber unser Kapitalist zahlt nach wie vor nur (nur?, Jac.) 5 sh. für den Tageswert der Arbeitskraft. Der Arbeiter bedarf daher, statt früher 10, jetzt nur noch 7 ½ Stunden zur Reproduktion dieses Wertes. Seine Mehrarbeit wächst daher um 2 ½ Stunden (nur!, Jac.), der von ihm produzierte Mehrwert von 1 auf 3 sh. Der Kapitalist, der die verbesserte Produktionsweise anwendet, eignet sich daher einen größern Teil des Arbeitstages für die Mehrarbeit an als die übrigen Kapitalisten in demselben Geschäft. Er tut im einzelnen, was das Kapital bei der Produktion des relativen Mehrwerts im großen und ganzen tut" (S. 337).

Er tut es nicht im einzelnen wie im großen und ganzen, ohne daß gewisse Bestimmungen der Wertökonomie durcheinandergeraten, genauer: An ihr Gegenteil geraten. Allein der Umstand, daß Marx meint, der Wert der Arbeitskraft bleibe gesellschaftlich, durch Durchschnittsarbeit bestimmt, während sich der Wert der Ware im einzelnen von dieser entfernen, über sie stellen könne, ändert den Wert der Arbeitskraft. Der Kapitalist zahlt "nur 5 sh. für den Arbeiter", versah ich mit Fragezeichen. Warum "nur"? Wollte Marx noch mehr ... weil der Anteil der notwendigen Arbeit aufgrund dieses Beharrens bei 5 Schilling von 10 auf 7 ½ Stunden gesunken? Es ist dies sein anteiliges Sinken bezogen auf den einzelnen Wert. Gingen wir aber bei der Reproduktion des Arbeiters von Waren und deren Preisen aus, um den Wert der Arbeitskraft zu bilden, so hätten wir von 5 Stück Ware auszugehen, die sie reproduzieren. Und da eine Ware jetzt 10 d. kostet, so müßte der Wert der Arbeitskraft - individuell, vereinzelt gesehen, bezogen auf diese Ware als seine Reproduktion - auf 4 1/6 sh. sinken, und nicht bei 5 sh. stehenbleiben. Der Preis der Ware, die in die Reproduktion des Arbeiters eingeht, ist doch gesunken, zwar individuell gesunken, nicht im Verhältnis zu ihrem individuellen Wert und nicht im gesellschaftlichen Verhältnis zu allen Waren (der selben Art) gesunken, und weil sie Ware der Reproduktion des Arbeiters ist - Marx sprach von Hemden -, müßte sich auch dieses Sinken auf den Wert der Arbeitskraft übertragen lassen. Das ginge natürlich nur anteilig, wie die Ware nur anteilig in die Reproduktion der Arbeitskraft einginge, aber immerhin. Marx unterstellt, daß sich unser aus der Art schlagender Kapitalist in letzter Konsequenz verhält wie der allgemeine Kapitalist, dann muß er auch berücksichtigen, daß sich die individuelle Mehrwertbildung in letzter Konsequenz verhält wie die allgemeine Mehrwertbildung; d.h. der Wert der Arbeitskraft kann nicht bei 5 sh. stehen bleiben, wenn der individuelle Preis, auf den sich der Wert der Arbeitskraft beziehen müßte, fällt. Etwas an den 5 sh. wäre zu kratzen gewesen, ob gleich 5/6 sh., ist zu bezweifeln, aber 5 sh. hätten nie bleiben können. Der Umstand - in dem Beispiel, wie es Marx wählt -, daß die notwendige Arbeitszeit des Arbeiters sinkt, und die Mehrarbeitszeit steigt (im Rahmen einer im ganzen gleichbleibenden Arbeitszeit, es verschieben sich die Proportionen der einzelnen Teile von Arbeit oder ihre Bedeutung), also die Kapitalistenseele beruhigt sein könnte, verhindert nicht, daß der Wert unseres Arbeiters ins Schwingen kommt. Um sich nämlich mit Hemden zu versorgen, früher 5 Stück für 60 d. oder 5 sh., braucht er jetzt nur noch 50 d. oder 4 1/6 sh. aufzuwenden, und mit den gewonnenen 10 d. kann er Waren kaufen, die er bisher noch nicht kaufen konnte; entweder noch ein Hemd, eben 6 an der Zahl, oder andere Waren, deren potentieller Käufer er bislang nicht zu sein vermochte. Gleichgewichtiger Markt vorausgesetzt, wäre aber die Geldbildung über die Warenbildung gestiegen, d.h. der Markt disproportional im Verhältnis von Ware und Geld geworden - außer, er würde nur auf dem neugebildeten Markt einkaufen gehen, in diesem Fall ein Hemd mehr. Die Disproportionalität verschwände also wieder gegenüber der eigenen Ware, die mehrproduziert, und nur gegenüber dieser! D.h. genau diese "kleine Differenz" im Verhalten des individuellen Wertproduzenten gebiert eine neue Rolle des Marktes wie des Geldes: direkten Markt, direktes Geld.

Dies aber, das sei hier allgemein eingeflochten, ist immer die Vorstufe einer Produktion direkt für den Bedarf, und Vorstufe deshalb, weil die Ware nicht mehr allgemein auf den Markt geworfen wird, auf dem das kaufbereite Geld schon vorhanden und als solches auch respektiert ist in der Form der Preissenkung der Waren analog der Wertsenkung der Waren - das ist ja die Äquivalenz als eine des Wertes der Waren und des Wertes des Geldes; sondern hier ist Markt wie Geld neu gebildet! Spannende Frage: Für wen? Insofern kann die Äquivalenz von Ware und Geld auch kein Gesetz sein, welches den Kapitalismus von vornherein beherrscht, sondern er kann es nur zur Herrschaft bringen, aber der Beginn des Wareneinlaufes von Ware und Geld in den Markt ist von Nichtäquivalenz geprägt. Diese Nichtäquivalenz wird von der Ware im Verhältnis zum Geld verursacht. Die Ware kann nicht angeeignet werden, es sei, es wird Geld neu geschaffen! Geld kann also auch zielgerichtet - in der Perspektive: auf den Träger des Bedarfs - zugeordnet werden. Wer sich für Wende in der Geschichte der Menschheit resp. ihrer Ökonomie interessiert, muß sich schon für die objektive Form, worin der Inhalt, eben noch nicht die Form gewechselt, interessieren. (Schließlich: Da der Inhalt des Geldes als Delegat bereits Form des Lohnes ist, stellt sich die allgemeine gesellschaftliche Revolution in diese Richtung, worin also generell zum Geld als Delegat übergegangen, als äußere - oder nachholende - zum Arbeiter dar, die seine daher "nur noch" als quantitative des Lohnes dar, dies notabene).

Wie ein Seismograph das Erdbeben, spürt Marx das Dilemma an der Basis der Wertbildung: "Bleiben also 8 sh. als Geldausdruck des Werts, worin sich der Arbeitstag darstellt. Dieser Geldausdruck ist höher als der Geldausdruck der gesellschaftlichen Durchschnittsarbeit von derselben Sorte, wovon sich 12 Stunden nur in 6 sh. ausdrücken". Womit Marx, übrigens ohne es schon "zu wissen", das Dilemma der "modernen" Geldentwertung/Inflationierung des Geldwesens durch Produktivkraft der Arbeit im allgemeinen so vorwegnimmt, wie es real dann kommt. (D.h. der Geldausdruck der "stagnativen", nicht produktivierten Arbeit, und auch der Geldausdruck der aus der früheren (konstanten) Arbeit hergeleiteten Wertübertragung ist geringer (theoretisch noch: unverändert), während der Geldausdruck der lebendigen, gegenwärtigen oder neu zugesetzten Arbeit gestiegen. Vergangene Arbeit und gegenwärtige Arbeit, oder gegenständliche und lebendige Arbeit (unter dem Gesichtspunkt der Wertbildung, nicht des Wertes der Arbeitskraft) stehen sich als temporär ungleicher Wert/Wertausdruck - und in Geld - gegenüber. Der Unterschied in der Produktivität der Arbeit wird zur Form des Unterschieds im Geldausdruck des Wertes der Waren). Marx meint nun real und nicht nominal. Er meint es, weil er noch immer unterstellt, daß aber die gesamte individuelle Wertsenkung in den gesellschaftlichen Warenpreis, d.h. in die Preise der anderen Waren eingegangen ist, was individuell fehlt, fehle aber nicht gesellschaftlich. Daß der individuelle Preis über seinem Wert "gestiegen", schließe nicht ein, daß auch die gesellschaftliche Preissumme über die gesellschaftliche Wertsumme gestiegen. Irgendwie wirke also das Sinken auch nur eines Preises auf das Sinken der Preise im allgemeinen ein. Und nur deshalb, weil die gesellschaftliche Geldmenge, der gesellschaftliche Geldausdruck (als realer, also Realmenge von Geld) unverändert, sei kein Anstoß zur nominellen Steigerung der Geldmenge ausgelöst worden, d.h. nicht die Menge des Geldes über die Summe des Preise gestiegen. Das ganze Problem, wo es ein reales sei, sei das der realen Bestimmung des Mehrwertes. "Dummerweise" sei bei all den anderen Waren (der selben Art, das ist bitte immer zu berücksichtigen) der Preis gesunken, ohne daß die Arbeitsproduktivität gestiegen, d.h. ohne daß der innere Wert, die inneren Kosten gefallen, so daß das reine Sinken des Preises bei gleichgebliebenem Wert der Arbeitskraft nur gegen die Kosten im Preis gefallen ist oder nur zur Umverteilung des Mehrwertes geführt habe. Bei den nur im Preis gesunkenen Waren sei er anteilig gesunken, bei der nur im Wert gesunkenen Ware sei er anteilig gestiegen; was auf dieser Seite als Extramehrwert erschienen und mit ausnahmsweiser Produktivkraft begründet wird, ist auf der anderen Seite nur unter die allgemeine Mehrarbeitszeit gesunkener Mehrwert; ist Strafe dafür, daß die Produktivität nicht allgemein gestiegen oder die Produktivität nicht allgemein und a priori als permanent prozessierende behandelt worden. Allgemeine Steigerung der Produktivität würde demnach nicht zu diesem Widerspruch in der Wertbildung von individueller und gesellschaftlicher Arbeit führen. Der Drang, die Produktivität zu erhöhen als allgemeiner Drang, ist konstitutive Bedingung des kapitalistischen Privateigentums.

Marx unterstellt immer und hatte immer zu seiner historischen Zeit zu unterstellen, daß der individuelle "Verstoß" oder Sonderweg in der Wertökonomie bzw. ihrer gesellschaftlichen Darstellung durch die gesellschaftlich allgemeine Entwicklung wieder aufgeholt würde, das Einzelne verschwände auch wieder im Allgemeinen, es sei also nicht allgemein. Hier ist klar, daß Marx solange ein Recht hatte so zu denken (und historisch Recht hatte, jedes wissenschaftliche Recht/Richtigsein ist nur historisches Recht), als ja der individuelle Kapitalist die allgemeine Richtung, über die sich das Gesetz durchsetzte, noch wahrnahm: Er senkte an sich die Preise mit dem Arbeitsaufwand. Um ein Gesetz zu sein (in ein solches umzuschlagen), muß eine einzelne Bewegung nur eine Richtung allgemein wahrnehmen. Der sinkende Wert muß die Richtung sinkender Preis einschlagen, alles andere kommt von allein, dann reagiert alles in Richtung sinkender Preis. Aber die Kritik beginnt schon im temporären Unterschied, in der in die "richtige" Richtung bewegt wird. Und aus diesem unterschiedlichen Tempo muß nur ein besonderer Gewinn schlagen, der über dem Gewinn aus gleichem, gesellschaftlich gleichgeschaltetem Tempo gezogen wird, damit entsteht ein Interesse! Und der Gewinn muß schneller kommen, das wohl das bestimmende Interesse. D.h. die Richtung kann noch stimmen, das Tempo nicht mehr, das ist der Anfang vom Wechsel in der Richtung, damit im Gesetz, oder auch in der Produktionsweise. (Der wachsende stoffliche Reichtum muß nur die Richtung wachsender Preissumme einschlagen, dann reagiert alles in Richtung wachsender Preissumme). Hier ist klar, daß eine Häufung des Verhaltens des Einzelnen/im Einzelnen das allgemeine Verhalten, das Allgemeine nur werden könnte. Es wäre nur das Allgemeine, wenn als Einzelnes allgemein. Bliebe hier aber die Differenz im Einzelnen an sich erhalten, müßte die Herstellung des Allgemeinen, um das Allgemein Einzelne zu sein, sich der Form des Einzelnen bemächtigen, von dieser Form des Einzelnen ausgehend sich allgemein bestimmen. In diesem Falle müßte die Richtung, in die sich das Einzelne bewegt, neu sein: Die der Nichtsenkung der Preise mit den Werten. Das ist im temporären Unterschied im Ändern der Preise zu den Werten, wie geschehen und wie gesehen, bereits angekündigt. Ihm steht noch ein Sinken der Preise anderer Waren (der gleichen Art) gegenüber, ohne daß deren innerer Wert gesunken. Daß die Preise sinken ohne daß der Wert sinkt, und die Preise dennoch einen gleichen realen Geldausdruck ihres Warenwertes realisieren, hat eigentlich zur Grundlage, daß der Geldwert gestiegen. Das ist hier aber nicht der Fall, im Gegenteil: Die Tendenz zum Sinken des Geldwertes ist eingeleitet. Marx unterstellt auch nur, daß das gesellschaftliche Gesetz des Austausches sich in Folge der Verallgemeinerung der höhern Produktionsweise wiederherstellt, d.h. je mehr Kapitalisten/Produzenten die neuen Produktionsmittel nutzen und die individuellen Werte senken, desto geringer wird ihre Möglichkeit, sich als Preissenkung oder als Geldausdruck davon zu unterscheiden. Der erste Kapitalist, der aus der Warenproduktion ausbrechen will, muß ein Diktator des Geldes sein, er muß die Form des Ausbruchs als absolute, nicht nur als relativierende wählen, dann ist Ausbruch aus dem Gesetz Gesetz für alle anderen - sie müssen die Form der Diktatur verallgemeinern; und das muß Form sein, muß zur Form vollendet sein! Wir sehen: Die Auswirkung des Richtungsverhaltens gerade an der Basis auf Alles ist enorm. Die Dinge kriegen urplötzlich einen falschen Schein.

Das Einzelne an sich kann nicht das Gesellschaftliche sein, Privatarbeit allerdings vorausgesetzt. Die Privatarbeit vorausgesetzt, und die Arbeit dem einzelnen nach als differenzierte vorausgesetzt (unterschiedlich produktivierende, den Wert oder den Ertrag bewegende Arbeit), muß auf die Arbeit ein gesellschaftliches Verhältnis der Gleichsetzung der Individuen/Einzelnen geltend gemacht werden. D.h. der Kapitalismus mag derselbe sein (noch), sein Mechanismus, in dem er sich, seine Gesetze durchsetzt, kann verdoppeln. Diese Verdoppelung des Kapitalismus, die in Wahrheit schon Transformation des Kapitalismus ist, ist Gegenstand des aufmerksamen Marxismus.

Der Richtungswechsel von der Tausch- zur Binnenökonomie im Vergleich

Der erste Kapitalismus fällt daher immer wieder in sein geschichtliches Bett - die Warenproduktion - zurück, erst indem er zum Diktator des Geldes wird, erhebt er sich aus diesem und wird Kapitalismus der Richtung nach, und das heißt: dem Gelde nach. Wie gesagt: Das Gelddiktat der besseren Produktionsmittel/Weise des Produzierens ist ausgesprochen, indem überhaupt kein Preis mehr gesenkt wird bei steigender Produktivkraft, damit wird auch kein Preis anderer Ware mehr relativiert, kein Geld mehr umgeschichtet, soweit es schon im Umlauf, sondern es wird mit den neuen, mehrproduzierten Waren mehr Geld produziert. Es ist nicht schlechthin oder nur Geldschöpfung, sondern Geldschöpfung nur auf dem Boden der Warenschöpfung, und es ist auch Markt- und Einkommensschöpfung. D.h. es wird eine komplette neue Welt der Warenproduktion mit der Mehrwarenproduktion geboren, und zu dieser muß sich nun die alte Welt der Warenproduktion ins Verhältnis setzen. Es ist Irrtum, daß es umgekehrt ist oder je wieder umgekehrt werden wird (in der Warenproduktion setzt sich die neue Produktion ins Verhältnis zur alten, im gewendeten Kapitalismus, und dann eben ganz klar im Sozialismus, setzt sich die alte Warenproduktion ins Verhältnis zur neuproduzierten Produktion).

Indem der Preis der Ware sinkt, ist klar, daß die neue Warenproduktion (Produktion neuer Waren) ein Verhältnis, eine Bewegung einschlägt, die zur alten, die zur vorhandenen Warenproduktion führt, sie unterwirft sich deren Form, oder deren Geld; sie ist als Ware neu, als Geld nicht. Als Geld ist sie alt, gegeben, sie kann durch Geld, wie es vorhanden, gekauft werden. Die originäre (einfache) Warenproduktion ist ein System der Äquivalenz, aber, muß man hier hinzufügen, stagnativer Äquivalenz, d.h. Äquivalenz auf dem Boden im wesentlichen stationärer Produktivkraft der Arbeit. Umgekehrt die Ware, die neu, die ihren Preis nicht senkt - sie kann nicht durch Geld, soweit es vorhanden, gekauft werden. Irgendwo würde immer der Teil der Waren, der neu produziert worden, würde er bei gleichbleibenden Preisen durch Geld, wie es vorhanden, gekauft werden, übrigbleiben, unverkäuflich sein. Das müssen nicht formell diese neuen Waren sein, es müssen Waren in dieser Preissumme sein, mit der die neuen Waren auf dem Markt erschienen. Indem also nur das Geld gezwungen, eine Bewegung auf die neu produzierten Waren zu zu machen (Summe der Preise bestimmt Summe des Geldes), schlägt aber faktisch die vorhandene Welt der Waren, die vergangene Arbeit, das vergangene, d.h. schon vorhandene Geld, eine Bewegung in Richtung auf die neu produzierten Waren, das Neuprodukt ein. In der alten Weise der Aneignung der Waren durch Geld ist die Aneignung nur allgemein, wenn die Preissenkung allgemein ist, allgemein umverteilt ist; in dem neuen Mechanismus die Aneignung nur allgemein, wenn die Gelderhöhung allgemein, allgemein umverteilt ist. Im ersten Mechanismus hängt es von der letzten Umverteilung ab, ob der Arbeiter oder nur der Kapitalist die Warenmehrproduktion aneignet, ob die Wertsenkung der Ware nur in Wertsenkung der Arbeitskraft endet und demgegenüber in Mehrwerterhöhung des Kapitalisten vollendet, d.h. ob die Wertsenkung Mehrwerterhöhung ist. Im zweiten Mechanismus hängt nur von der ersten Umverteilung ab, ob die Gelderhöhung sich als Gelderhöhung nur des Kapitalisten behauptet und nicht des Arbeiters werden kann. In der Tat ist eine reine Wertsenkung der Waren, die auch Preissenkung ist, eine Werterhöhung auch der Arbeiter. Solang ist sie eine solche, bis die Preissenkung der Waren in der Wertsenkung des Arbeiters endgültig zurückgenommen ist als ein Gewinn der Steigerung der Produktivkraft des Arbeiters auch für den Arbeiter. Die Warenproduktion ist eigentlich Warenproduktion für Produzenten. Das Aufkommen des Arbeiters ist im Grunde Fremdkörper darin. Die Preissenkung der Waren, über die in der Warenproduktion die Steigerung der Arbeitsproduktivität allgemein und gleich umverteilt wird, eben durch Reduktion der Arbeit auf den Wert, ist erst dann eindeutig im Besitz der - nun kapitalistisch gewordenen - Warenproduzenten verblieben, wenn die Preissenkung für den Arbeiter eliminiert ist in ihrer Bedeutung, einen Teil der Mehrproduktion aneignen zu können dadurch, daß der auf Geld bezogene Preis gesunken. Es muß sein Geld aus der Aufwertung des Geldes herausgenommen werden, und das geht nur vor sich dadurch, daß sein Preis sinkt; immer muß die Preissenkung eine doppelte sein, eine allgemeine Preissenkung der Waren muß eine besondere Preissenkung des Arbeiters werden, damit die relative Aufwertung des Geldes keine gleiche, keine kapitalistische und eine proletarische ist, damit der Kapitalismus einfach Kapitalismus der Tat nach ist. Sinkender Preis (oder Wert) der Ware muß sinkender Preis (oder Wert) des Arbeiters sein, sonst ist Preissenkung im Kapitalismus witzlos. Dadurch, daß der Arbeiter im Wert wie Preis sinkt, ist die Wirkung der Wertsenkung der Ware wie ihres Preises auf den Arbeiter eliminiert, oder kann Geld ungleich, als Kapital und als Nichtkapital - in der formellen Bewegung des Gesetzes - gehandhabt werden. Die Verwertung des Kapitals ist eine in bezug auf mehr Arbeiter, keine in bezug auf schon verwertete, schon arbeitende Arbeiter. Es akkumuliert nicht der Arbeiter, sondern das Kapital, wenn die Produktivkraft der Arbeit des Arbeiters steigt. Der Arbeiter ist von seiner Arbeit entfremdet, so lautet die Bestimmung des Kapitals. Aber die Umsetzung dieser Bestimmung ist Preis/Preissenkung des Arbeiters.

Im Geldmechanismus (Ware = Geld) ist der Arbeiter von vornherein aus der Aneignung ausgeklammert. Da kein Preis gesenkt, kann keine Kaufkraft des Geldes relativ steigen. Daß bisheriges Geldeinkommen an sich aus der Aneignung ausgeklammert ist, und der Arbeiter - der zuvor eine Eingliederung in die Aneignung des Mehrprodukts dadurch erlebt, daß Geld als solches durch sinkenden Preis von Waren aufgewertet wird - hier also sein Verhältnis teilt mit dem des Kapitalisten -, stößt im Geldmechanismus der Umverteilung auf sein Verhältnis im Allgemeinen, er ist von vornherein draußen aus dem Geld des Kapitalisten, und ist Geld daher Kapitalismus! Aber im Geld (Mehrgeld) des Kapitalisten "drin" ist nur der Kapitalist, der produktiver gearbeitet hat. Das "Geld durch Waren" ist also nicht allgemeines Geld, es ist nicht allgemein kapitalistisches Geld. Geld wird zum Monopolgeld oder Monopol auf Geld in der kapitalistischen Klasse, die Klasse bleibt nicht gleich, sie nimmt eine hierarchische Struktur an, deren Basis Entwicklung der produktiven Kraft der Arbeit ist. Es tritt ein Phänomen auf: Der nicht allgemeine Kapitalist, also unproduktive/re Kapitalist, teilt sein Verhältnis mit den Arbeitern, auch er ist - zunächst - "draußen". Es ist genau umgekehrt zu früher: Dort, im Wert- oder Waren-Mechanismus, teilte der allgemeine Arbeiter sein Verhältnis mit dem Kapitalisten. Jetzt also teilen Kapitalisten - bestimmter Bewegung, bestimmter Produktivkraft (niedriger), nichtallgemeine Kapitalisten also - das ihre mit Arbeitern, fürwahr eine sensationelle Wende! Statt daß die Geschichte der Produktion des Kapitalismus, die Höherentwicklung der Produktivkraft, das Verhältnis des Kapitalisten als allgemeines setzt (oder sich schlechthin aus dem Eigentumsverhältnis erklärt!) und das des Arbeiters als unallgemeines (verschwindendes) dagegensetzt, verallgemeinert sie das des Arbeiters, und das des Kapitalisten nicht. Kapitalisten, die ihr Verhältnis mit den Arbeitern teilen, die ebenfalls durch Nichtteilnahme am Mehrgeld aus der Aneignung des Mehrprodukts, damit aus der Allgemeinheit der Akkumulation, der Verwertung von mehr Arbeitern ausgeschlossen sind, sind ... Arbeiter! D.h. die Spaltung des Kapitalismus dem Verhältnis nach wird hier auf eine Spaltung des Kapitalismus der Produktion, der Produktivität nach heruntergezogen, damit auf die eigentliche Basis, die für die Spaltung der Warenproduktion/Warenproduzenten in den Klassengegensatz infrage kommt. Fürwahr: Im Rückgang der individuellen Produktivität, Rückgang hier ausgedehnt bis zum Zurückbleiben hinter dem Besten, ist die Proletarisierung der Kapitalisten selbst, die Proletarisierung auch der schwächer entwickelnden kapitalistischen Nation ausgesprochen. Genau so ist es aber geschichtlicher Werdegang: die Entstehung der Klassenspaltung der Warenproduktion aus einem Gegensatz - unterschiedlichem Tempo - der Produktion! Allerdings, muß man hier dem Apologeten in die Parade fahren: Weil diese auf dem Privatverhältnis zur Arbeit sich begründet, sonst natürlich nicht.

Für den nur latent von der Proletarisierung bedrohten Teil der kapitalistischen Klasse aber muß dieses Verhältnis des Ausschlusses aus der Klasse oder verlorenen Anschlusses an die eigene Klasse wieder aufgehoben sein, und nur für den Arbeiter muß und wird es aufrechterhalten werden. Es ist also die Teilnahme der Kapitalisten am mehr Ware bedeutenden Geld zu organisieren, und nur das Nicht-Kapital bedeutende Geld ist auszuschließen. Dieses ist also in die Erhöhung des Geldausdrucks ein-, jenes aus der Erhöhung des Geldes auszuschließen. Das kann aber, wie in der Warenproduktion überhaupt, nur über den Verkauf der Ware, die man selber produziert, oder selber ist, realisiert werden, d.h. über den Preis der Waren. Aus der ökonomischen Bewegung, die der besitzenden Klasse dient, egal also ob Preissenkung der einzelnen Ware in dem einen Fall oder Erhöhung der Preissumme aller Waren in dem anderen Fall (Wert- oder Warenform der Bewegung), ist die nichtbesitzende Klasse durch eine Sonderbewegung auszuschließen, besondere Preissenkung in dem einen, besondere Form von Preissummenerhöhung in dem anderen Fall; letztlich läuft jede Bewegung auf einen temporären Unterschied in der Bewegung hinaus. Der Mehrwert steigt im Fall A (der Warenproduktion als einfache), weil der Lohn "schneller" fällt als der Preis der Ware fällt - dadurch steigt der Mehrwert, obwohl der Preis der Ware fällt. Der Mehrwert steigt im Fall B (der kapitalisierten Warenproduktion), weil der Lohn "langsamer" steigt als der Mehrwert steigt - dadurch steigt der Mehrwert, obwohl der Preis des Arbeiters steigt. Das Gefühl, etwas würde "schneller fallen" oder "langsamer steigen" entsteht dadurch, daß das Fallen in einem Fallenden, und das Steigen in einem Steigenden stattfindet, es wird also als eigene Bewegung relativ zu einer anderen Bewegung gemessen; gemessen an seinem inneren Verhältnis, dem Wert, fällt jeder Preis "gleich", eben im Verhältnis zu seinem Wert. (Daß die jeweilige ökonomische Richtung, in der die kapitalistische Klasse vorgeht, ein Problem/Gegensatz für die Klasse oder das ökonomische Interesse des Kapitalisten selbst enthält, kommt nur daher, daß ein Teil der Waren, die das Kapital produziert, von der gegensätzlichen Klasse, also den Arbeitern realisiert werden muß). Man muß diese besonderen Bewegungen, diese Doppelform für die Form, diesen Tautologismus der Ökonomie für den Arbeiter liquidieren, will man das kapitalistische Verhältnis der Produktion oder das von der Arbeit entfremdende Verhältnis für den Arbeiter liquidieren. (Z.B. dadurch, daß man die Löhne aus dem Preis herausnähme, d.h. gesellschaftlich, außerhalb der Arbeit in ihrer einzelnen besonderen Form, zahlte; wie das bei Beamtenlöhnen usw. längst der Fall ist, womit im Grunde bewiesen, daß es auch allgemein mögliche Form für den Arbeiter sein kann. Das einzelne Kapital zahlt einfach einen Teil seiner Menge in eine gesellschaftliche Lohnkasse ein, und aus dieser würden Arbeiter im Besonderen entlohnt - nach Maßgabe der Zeit, die sie gearbeitet, warum soll das nicht gehen, es geht doch!)

Theoretisch ist also klar, daß im ersten Mechanismus die Arbeit, die mehrproduziert hat, auf die Arbeit, die nicht mehrproduziert hat, "zurückgeführt wird", und im gewendeten Mechanismus die Arbeit, in der nicht mehrproduziert worden, auf die Arbeit, die mehr produziert hat, "hinzugeführt wird" - immer nach dem Motto: Kommt die Ware nicht zum Geld, kommt das Geld zur Ware. Es wird hier ganz eindeutig, daß die erste historische Form der Warenproduktion eine Produktion keiner wesentlichen Entwicklung der Produktivkraft der Menschheit war, während die zweite historische Form der Warenproduktion eben eine der Revolution dieser Kraft ist. Im ersten Mechanismus senkt die produktivere Arbeit den Preis und wird damit der nicht produktiver gewordenen Arbeit "gleich" - sie kann in der Tat erst "anteilig" an der "stagnativen" existieren. Im zweiten Mechanismus erhöht die nicht produktiver gewordene Arbeit das Geld, d.h. ihren Geldausdruck real, und wird damit der produktiveren "gleich"; es ist dann umgekehrt die "stagnative Arbeit", die nur noch anteilig (gering) an der bewegenden Arbeit existiert, auch existieren kann.

Die Preiserhöhung der unproduktiveren/geringer produktiven Arbeit ist als ein förmlicher Rettungsakt des Austausches der unproduktiven gesellschaftlichen Arbeit in die produktive gesellschaftliche Arbeit zu verstehen, sie ist ein Austausch der beiden Geldausdrücke der jeweiligen Produktivitätsstufen der Arbeit oder ist ihre Gleichsetzung wieder zu einem einheitlichen Ausdruck des Wertes dem Gelde nach. Es ist der größte Austauschakt, den es je gab, je in der Wertökonomie geben kann; er ist aber nur eine Erscheinungsform des an sich vorsichgehenden Austausches produktiver mit unproduktiver Arbeit resp. ihre Gleichsetzung (also Bedeutungslosigkeit), die in der Wertökonomie vorsichgeht - eben die spektakuläre, schreiende Form. Man sieht ihr nicht an, daß sie nur die Umkehrung der Form der Preissenkung (Implosion) ist. Diese Preiserhöhung ist von der Sache her keine Erhöhung der Geldmenge, sondern eine Beteiligung an ihr, sie ist eine Nahme der - durch Produktion - erhöhten Geldmenge durch die weniger produktive gesellschaftliche Arbeit. Ist der erste gesellschaftliche Mechanismus der Wertökonomie ein System der Preissenkung der produktiveren Arbeit, so der zweite gesellschaftliche Mechanismus ein System der Preiserhöhung der nicht produktiveren Arbeit; es sind zwei Formen, die Gleichheit/Gleichsetzung der Arbeit der privaten Produzenten herzustellen. Es kann sich aber nicht länger um gewöhnliche Preissteigerung handeln, der eine Wertsteigerung der Ware oder eine Entwertung der Geldware zugrundeliegt, ist hier doch der Preis der minderproduktivierten Ware nur deshalb erhöht, weil ein Mehrprodukt anderer, produktiverer Arbeit über den Preis der eigenen Ware angeeignet werden soll und kann. Es soll hier weniger ein gebrochenes Verhältnis zum Wert der Ware resp. des Warenproduzenten repariert gestaltet werden, sondern ein äußeres Verhältnis des Warenproduzenten, ein Verhältnis zur gesellschaftlichen Warenproduktion soll auf die rechte Schiene der Reproduktion geschoben werden. Und klarerweise wird hier das Waren-Interesse (Interesse an der Ware, die da mehr produziert worden, es geht ja um ökonomisches Prozessieren des Wertes in der kapitalistischen Produktionsweise!) dominant vor dem reinen Wert-Interesse, das so gesehen nicht unbedingt ökonomische Bewegung ist oder verspricht. Es ist weniger das Austauschinteresse, das sich als Produktionsinteresse, sondern eher das Produktionsinteresse, das sich als Austauschinteresse Geltung verschafft. (Die Preiserhöhung kann also auch durch Kreditnahme kompensiert werden; daher entfällt auch die Inflation im Sozialismus). Die eine Bewegung (Preissenkung) ist Form des Wertes oder der abstrakten Arbeit, die andere Bewegung (Preiserhöhung) ist Form der Produktivkraft oder konkreten Arbeit.

Es ist völlig klar, daß, wer den Wechsel im Verhältnis zur Arbeit nicht anzuerkennen bereit ist, sich mit aller Kraft an die gewohnten Bilder von Preissteigerung durch Wertsteigerung (was aber schlecht noch möglich ist) und Preissteigerung durch Geldentwertung klammern wird (was schon eher möglich ist, da formell noch richtig ist). Die Flucht in die These/Theorie der blanken Geldentwertung prägt den Apologeten der Warenökonomie; ihm, der die Ware sowieso erst mit dem Geld, der Form für den Wert, begreift, ist alles Geld und bleibt alles Geld; Wert nur eine rethorische Floskel, mit der - eben drum - keine wirkliche Macht geht. Die Wissenschaft, folgte sie, würde formalistisch. Es ist also von Bedeutung, die Geldmengensteigerung durch Produktion (von mehr Waren) zu erklären, und die Preissteigerung als Preissteigerung in Preise hinein (Kostenpreiserhöhung). Die Voraussetzung der Preiserhöhung ist die Steigerung der Geldmenge. Aber Preiserhöhung heißt hier, daß nicht jeder Preis steigt, daher steigt die Geldmenge nicht, weil "die Preise" steigen, sondern wirkt die Preissteigerung als besondere nur geldumverteilend. Es ist die Erhöhung der Geldmenge die Voraussetzung der Preisniveauerhöhung, das Preisniveau wird auch nur um die Erhöhung der Geldmenge erhöht, aber sofern diese auf der Produktion von mehr Waren beruht, also erst noch besondere Erscheinung hat, ist sie nur nichtäquivalenter Preis (und damit real mehr Wert, mehr Geld, auch mehr Mehrwert); erst sein Ausgleich dem Werte nach, also gezielte Preiserhöhung, ist (wieder) der äquivalente Preis, aber endlich auf dem - rein nominalen - höhern Geld(ausdrucks)niveau.

Die nichtproduktivere Arbeit erhöht also den Preis ihrer Waren gegen den Preis der Waren der produktiveren Arbeit - faktisch darum: Weil diese den Preis des stofflichen Produktionswachstums, sofern er keinem Wertwachstum entsprochen (exakt geht es also um die der vergangenenen Arbeit neu zugesetzten Arbeit), nicht im Preis gesenkt hat. Sie fällt als größere Preissumme einer gleichen Menge an Waren in die größere Preissumme einer größeren Warenmenge ein. Sie erhöht deren Kost, ohne daß sie deren Preis erhöhen darf! D.h. das produktiver produzierende Kapital muß die Waren, die es zur Produktion benötigt, teurer einkaufen, darf aber nicht seinen Preis erhöhen, um wieder - was gewiss Absicht - auf seinen alten Extramehrwert zu kommen; sondern dieser muß abgegeben werden an das geringer produktivere Kapital, nur das ist Umverteilung des Mehrwertes, Herstellung einer gesellschaftlich gleich gültigen Rate des Mehrwertes und ist auch Wiederherstellung der Äquivalenz auf der Grundlage höheren Geldausdrucks von Werten. Die Preiserhöhung verteilt hier die Warenaneignung - dem Preis nach - um! Das ist eine gewichtige Wende in der gesellschaftlichen Ökonomie. Es wird also die Aneignung Waren nach äquivalent gesetzt. Sie liegt jetzt der Aneignung des Wertes und des Geldes zugrunde; d.h. die Reproduktion der Waren nach gesellschaftlich gültigen Kriterien liegt der Bereitschaft, auch eine Äquivalenz im alten Sinne zwischen Wert/Preis und Geld - quasi Eigentum als gleichgesetztes - herzustellen, zugrunde. Die Reproduktion nach Waren (quasi der Produktionsprozess als solcher) wird zu einer - gewiss umkämpften - Grenze für die Äquivalenz. Preiserhöhung ist ja Ausdruck dieses Umkämpftseins der Prinzipien von Produktion und Eigentum, gälte nur die Produktion, so hätte der Kredit längst die Preiserhöhung abgelöst, oder die Wertform für beendet erklärt, und was eigentlich Sozialismus ist oder sein kann, würde schon unter kapitalistischer Bedingung noch deutlicher zu erkennen sein.

Im ersten Mechanismus stehen sich in den Waren der produktiveren Arbeit und denen der nicht produktiver gewordenen Arbeit Preissenkung und unveränderter Preis gegenüber, d.h. steht den Waren ein unverändertes Geldvolumen gegenüber. Der Geldwert bleibt konstant, oder im Geldwert/Geldvolumen ist der Wert der Erscheinung nach, der Nominalität nach unverändert ausgedrückt. Im zweiten Mechanismus stehen sich in den Waren der produktiveren Arbeit und denen der nicht produktiver gewordenen Arbeit Wachstum der Preissumme und Preiserhöhung gegenüber, d.h. es steht ein wachsendes Geldvolumen den Waren (oder auch der Arbeit) gegenüber. Der Geldwert sinkt: oder im Geldwert resp. -volumen ist der Arbeitswert der Erscheinung nach nominell höher ausgedrückt. Er ist im ersten Fall für alle Waren konstant geblieben oder im zweiten Fall für alle Waren nominell entwertet worden; im ersten Fall also auch für die Waren, die im Preis gesunken sind (ist er konstant geblieben), und im zweiten Fall auch für die Waren, die im Preis konstant geblieben sind (ist der Geldwert entwertet). Es ist also Irrtum - der Erscheinung nach -, daß sinkender Preis der Waren einen höheren Wert des Geldes, und umgekehrt ein konstanter Preis von Waren keine Entwertung des Geldes bedeuten würde. (Denn es liegt in jedem Fall ja der gesunkene Wert der Ware zugrunde; dieser geringere Wert wird bei konstantem Geldwert in einem niederen Preis, und bei konstantem Preis eben in einer höheren Geldmenge - von geringerem Wert - ausgedrückt). Wenn der einzelne Preis konstant, wird die Entwertung des Geldes über die wachsende Preissumme ausgedrückt, die wachsende Preissumme wirkt hier wie Preiserhöhung der Waren im einzelnen. Was überhaupt die Geldmenge im Verhältnis zur Wertmenge erhöht (über diese erhöht), ist Geldentwertung. Theoretisch ist das Geld, das Geldvolumen im ersten, dem Wertmechanismus, erst dann keiner Kritik mehr der Ware ausgesetzt, wenn der Prozess der Preissenkung der produktiveren Arbeit abgeschlossen ist, und ist im zweiten, dem Produktivitätsmechanismus, die Kritik der Ware durch das Geld/Geldvolumen erst dann beendet, wenn die nichtproduktivere Arbeit den Prozess ihrer Preiserhöhung vollzogen hat.

Es bleibt zu hoffen, daß sich die marxistische ökonomische Schule den Wechsel der Bilder verinnerlicht, es würde sie zum zweiten Male historisch über die bürgerlichen ökonomischen Schulen hinausheben. Denn hat man die Werttheorie von Marx an sich nicht geteilt, wie kann man deren Wende teilen, leitet sie doch direkt vom Verständnis der Klasse des Proletariats zur Gesellschaft des Proletariats, d.h. arbeitenden Klasse über (es ist ja nur Arbeitsverständnis neu), d.h. zu einer wirklichen Waren-Ökonomie, sprich Produktion von Gütern dem Gebrauchswerte nach über. Unter dieser Bedingung eilt die Wertökonomie dem Beginn der Waren- oder Güter-Ökonomie ja nur noch hinterher. Es ist der Marxist, der als erster umgekehrt denken lernen muß. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die bürgerlichen ökonomischen Schulen zum zweiten Male in der Geschichte vor den Konsequenzen ihres praktischen Tuns theoretisch zurückscheuen würden - machte ihr der Marxismus diese Konsequenzen klar.

Die Bewegung der Mehrwertrate unter Bedingung der Produktivitätsökonomie, aber bei Erhalt der Wertform

Offen ist nun noch die Frage der Bewegung des Mehrwertes, der Mehrwertrate, unter dieser Bedingung eines Wechsels zur Produktivitätsökonomie, aber bei Erhalt der Wertformen. Wir sprachen davon, daß der Prozess der Kritik des Geldes - daß nämlich das Geld in den verschiedenen Waren, verschiedenen Preisen der Waren zu gleichem Wert tauscht; Geld ist wie Ware Wert, oder wie Ware Eigentum! - erst dann beendet ist, wenn der Prozess der Preiserhöhung, quasi des Geldausdrucks, des Geldgebots (!) der Waren konstanten Wertes abgeschlossen ist. Ist im Fall 1 nicht ausgeschlossen, daß die Preissenkung Waren ergreift, die in die Konsumtion des Arbeiters fallen, so daß er ganz entgegen dem Verhältnis Gewinner der Preissenkung ist - er muß in der doppelten Preissenkung/Verdoppelung der Preissenkung (weil doppelte Waren!) um den Gewinn wieder gebracht werden, so ist im Fall 2 nicht auszuschließen, daß es jetzt die Preiserhöhung ist, die Waren seiner Reproduktion ergreift, so daß ganz entsprechend seinem Verhältnis der Arbeiter Verlierer der Prozedur der Preiserhöhung ist. Er muß verlieren, aber er verliert zu hoch. Er soll ja nur um die Waren verlieren, die nicht Waren seines Wertes sind. Er darf also nicht um die Preiserhöhung seiner Waren (die seinen Wert bestimmen) gebracht werden.

Es ist an sich Gegensatz (in der kapitalistischen Form der Akkumulation), daß der Arbeiter in Waren erhöhen kann; sein Wert ist Waren nach bestimmt, aus der Mehrproduktion von Waren ist er a priori auszuschließen. Da der Sinn der Preiserhöhung der ist, die Aneignung der mehr produzierten Waren nur gleichmäßig auf alle Kapitalisten zu verteilen, ist in ihr dem Sinn des Gegensatzes entsprochen, wenn der Preis des Arbeiters an sich aus ihr ausgeschlossen. Er ist aber aus der Preissteigerung nicht ausschließbar, weil, um Kapitalisten die Aneignung mehr produzierter Waren anderer Kapitalisten zu ermöglichen, diese ja den Preis der nicht mehrproduzierten, also notwendig produzierten Waren, erhöhen müssen, und darunter dann solche, die notwendig in die Reproduktion des Arbeiters fallen. Ist der Arbeiter inhaltlich aus der Mehrproduktion von Waren ausschließbar, kann also der kapitalistische Mehrwert steigen um die Summe der Mehrproduktion, so ist der Arbeiter aber nicht aus der Form, über die sich die Verallgemeinerung der Aneignung der nur besondert gelagerten Mehrproduktion vollzieht, d.h. Preissteigerung, auszuschließen. Der Lohn, obwohl nicht Gegenstand des Mehrwertes, bleibt Gegenstand der Äquivalenz des Wertes. Der Mehrwert kann also nicht steigen um die Summe der Preissteigerung. Ohne überhaupt die Form der Preissteigerung müßte der Kredit die Preissteigerung ersetzen, die Reproduktion oder der Produktionsprozess Waren nach wäre gesichert/zu sichern, ohne daß es zur Form der offenen Inflation käme. Die Inflation könnte auf Null hin gehen, aber dies gemahnte schon an die Gleichgültigkeit eines gemeinsamen - oder Macht eines größten? - kapitalistischen Eigentümers. Allerdings würde der Mehrwert oder die Rate des Mehrwertes dann das Schicksal des Wertes teilen, d.h. nichtäquivalent (dem Geldausdruck nach) zu werden oder temporär verschieden zu werden nach einem Grad jeweiliger Produktivitätssteigerung in bestimmtem Zeitraum. Wir könnten die allgemeine und gleiche Rate des Mehrwertes in den Wind schreiben; der Kapitalismus endete nicht, die Ausbeutung höbe sich nicht auf, sie gerieten an unterschiedliche Tempis ihrer besonderen Verwirklichung. Daß wir dennoch von der Rate des Mehrwertes als allgemeinen (äquivalenten) zu sprechen genötigt sind, haben wir nur dem Moment der Inflationierung der Preise zu verdanken, also der Ergänzung ihrer inneren Form, der (besonderen) Wertsenkung, durch den offenen Ausbruch, der (besonderen) Preissteigerung.

Kehren wir noch einmal zum Modell der einfachen Warenproduktion, die an die Kapitalisierung gerät, zurück. Marx: "Die allgemeine Rate des Mehrwertes wird also durch den ganzen Prozess schließlich nur berührt, wenn die Erhöhung der Produktivkraft der Arbeit Produktionszweige ergriffen, also Waren verwohlfeilert hat, die in den Kreis der notwendigen Lebensmittel eingehen, daher Elemente des Wertes der Arbeitskraft bilden" (ebda. S. 338). Dies gilt auch in unserem Fall, da die Preissteigerung bedacht ist nur soweit sie Produktionszweige ergreift, also Waren verteuert, die Elemente des Wertes der Arbeitskraft bilden. Daß also der Mehrwert - als verallgemeinerter - nicht steigen darf um die Summe der Preissteigerung, heißt, daß der Lohn wiederum steigen muß um die Summe der Preissteigerung der Waren, die als notwendige in die Reproduktion des Arbeiters fallen oder seinen Wert dem Preis nach bestimmen. Ein Teil der Preissteigerung von Waren von Kapitalisten muß als Lohnsteigerung auf den Preis des Arbeiters übertragen werden, womit durch die Lohnsteigerung die Preissteigerung für den Arbeiter paralysiert worden ist. Um diesen Teil steigt der Mehrwert nicht, und daher steigt er im Maße der Mehrproduktion, aber nicht im Maße der Preissteigerung, also nicht maximal. Die maximale Form des Mehrwertes oder die "monopolistische Form des Mehrwertes" - als zurückführbar auf Produktion (aber nicht gleichgesetzte Produktion) - ist nur seine erste Erscheinung, noch nicht seine allgemeine Form der Aneignung. Wie in der Warenproduktion eine komplizierte Schachtelung mehrerer Formen der Preissenkung Voraussetzung ist, um die Rate des Mehrwertes für alle Kapitale gesellschaftlich gleichzusetzen, erfüllt in der entwickelt kapitalistischen Form der Warenproduktion diese Funktion nur eine komplizierte Schachtelung mehrerer Formen der Preissteigerung.

Wir unterstellen immer einen Gegensatz in der Produktion; hier Produktivierung, dort Stillstand. Selbst wenn also - im Marxschen Beispiel - nur von den Produktionszweigen ausgegangen wird, die in die Reproduktion des Arbeiters liefern, so gehen wir dennoch von diesem Unterschied in der Produktivität aus. Es wird der Wert der Arbeitskraft durch Produktivität variabel gehalten, geöffnet, durch Nichtproduktivität aber konstant gehalten, nicht geöffnet. Es sind immer die beiden Elemente, die unter dieser gewählten Voraussetzung den Wert der Arbeitskraft, folglich die Bewegung des Mehrwertes, der Rate des Mehrwerts bestimmen. Es gilt also: Von Mehrwaren ist grundsätzlich zu sagen, daß sie der Arbeiter nicht aneignen kann, was der Form nach, d.h. über den Preis gesichert sein muß (sonst müßten wir die Voraussetzung aufgeben, den Wert der Arbeitskraft als selber konstanten. Aber das ist aufgefangen in einem langsamer sinkenden Preis der Arbeitskraft als Preis der Waren, die grundsätzliche Bewegung ist also da, aber gemildert im Tempo). Die im Preis sinkenden/gesenkten Waren senken den Wert der Arbeitskraft, und neuer Preis(Geldausdruck) des Arbeiters ist der Preis jener Warenmenge, die seinen Wert bestimmt haben. Er setzt sich also aus gesunkenem und konstant gebliebenen Preis zusammen. Im Fall 2 ist es im Prinzip nicht anders, nur daß hier das Gesetz aus der Preiserhöhung geschlossen werden muß, und auf der Grundlage dessen bestimmt werden muß, daß sich eine neue Nominalität des Geldausdrucks von Werten gesellschaftlich herstellt. Das ist ja in Fall 1 nicht der Fall; da ist jede Preisveränderung real Wert oder real Geld gleichen Wertes. Es ist also hier vorauszusetzen, daß die Preiserhöhung nur solche Waren ergreift, die konstanten Wertes (geblieben) sind, die auch nur dann als Waren konstant in die Reproduktion des Arbeiters fallen, wenn der Arbeiter deren erhöhten Preis als Preis der Arbeitskraft mitvollzieht. Es ist sogar so, daß die Erhöhung des Preises der Arbeitskraft die vorangehende Bewegung sein muß, da sonst die Preiserhöhung der im Wert konstanten Waren nicht ihre Voraussetzung, den erhöhten Geldumlauf, vorfindet - weil nicht im Arbeiter/Arbeiterlohn vorfindet, gegen ein anderes Geld verkauft sie ja nicht -, sondern noch den alten, und daß damit die Preiserhöhung den Arbeiter als Preis unter den Wert seiner Arbeitskraft wirft! Damit die Arbeitskraft von dem Debakel unberührt, müßten eigentlich die Kapitalisten niederer Arbeitsproduktivität an die Kapitalisten höherer Arbeitsproduktivität direkt verkaufen, und zu höheren Preisen, damit die Preiserhöhungen nicht die Arbeiter direkt belasten, sondern die Kapitalisten direkt belasten, die die Arbeiter bezahlen; nicht Kapitalisten, die für Arbeiter produzieren, müßten an Arbeiter Waren verkaufen, sondern Kapitalisten, die Arbeiter beschäftigen, müßten ihren Arbeitern die Waren ihrer Konsumtion verkaufen. Der Verkauf von Waren dürfte nur unter Kapitalisten stattfinden, die Abgabe an die Arbeiter müßte sich in einem anderen ökonomischen Verhältnis vollziehen, und vollzieht sich eigentlich auch in einem anderen. Es ist der Lohn an den Arbeiter ja sowieso ein Geld-Delegat. Kapitalisten also hätten den höhern Preis, zu dem sie die Waren eingekauft, in der Form von mehr Geld an den Arbeiter weiterzuleiten, damit er überhaupt in der Lage, die selben Waren zu dem höhern Preis zu realisieren. Aber natürlich kaufen Kapitalisten nicht alle Waren von Kapitalisten, sondern dieser gewisse Teil geht über die Arbeiter. Ein Teil der Kapitalrealisierung findet also immer über den Lohn der Arbeiter statt. Theoretisch müßten in diesem Fall, wo es um im Preis zu erhöhende Ware geht, mit der Preiserhöhung die Löhne der Arbeiter, die sie kaufen sollen/müssen, steigen; quasi Parallelsteigerung von Kapitalistenpreis und Arbeiterpreis.[ 5 ] Es geht ja - vom Geld aus gesehen - nur um Wechsel der Nominalität des Ausdrucks des Wertes in Geld; er ist aus der reichen in die arme Arbeit zu übertragen, er ist sonst nicht gleich, sondern ungleich verteilter Wechsel in der Nominalität. Das Geld ist Geld ungleichen Wertes, wenn nicht gleich verteilt, es ist Geld ungleicher Wertrealisierung Waren nach. Es ist gegenüber Waren nichtäquivalent geworden. Der neue Geldreichtum, der auf der Produktion von mehr Waren beruht (deren Preis nicht zurückgenommen - wir erinnern uns -, und der dadurch die Preissumme, die sich im Geld ausdrücken soll, erhöht), hat sich einseitig gehäuft. (Das Geld hat eine Beule bekommen, es läuft nicht rund). Es geht nicht darum, daß der Arbeiter an diesem neuen Warenreichtum Anteil bekommen soll (dann eben müßte sein Wert geändert werden, auf die Form komme ich gleich zu sprechen), es geht vielmehr darum, daß alle Kapitalisten an diesem Reichtum Anteil haben sollen, deshalb die Prozedur der Preissteigerung (wie zuvor die Prozedur der Preissenkung), aber sie haben nur gleichen Anteil dadurch, daß der Preis der im Wert konstant gebliebenen Waren steigt. Und das treibt den Arbeiter aus diesen Waren heraus! Es geht nicht darum, daß er in den Bereich der mehr produzierten Waren hineingetrieben werden soll, er soll nicht aus dem Bereich der für ihn produzierten Waren herausgetrieben werden, er wird aber durch Preiserhöhung dieser Waren aus diesem Warenbereich herausgetrieben, so daß sich das Interesse des Kapitalisten am Bereich der mehr produzierten Waren in einen Gegensatz zu seinem Interesse gestaltet, seinem Bereich an Waren präsent zu bleiben. Lohnerhöhung also kompensierte diesen Austrieb. Und sie muß gleichzeitig zur Preiserhöhung erfolgen, so daß die Lohnerhöhung wie Voraussetzung, wie vorausgesetzt vor der Preiserhöhung nur scheint. Haben tut der Arbeiter sowieso nichts davon.

Es gibt also eine Lohnerhöhung, die der Preiserhöhung kongruent laufen muß, sofern sie den gleichen Anteil am Warenkonsum sichert, der für die Reproduktion unseres Arbeiter historisch notwendig sich bestimmt. Auch hier gilt, daß die Lohnerhöhung nur sein muß, sofern die Preiserhöhung Waren ergreift, die gewohnheitsmäßig in die Konsumtion des Arbeiters fallen. Eine langsamere Erhöhung triebe ihn aus diesem Umfang heraus, eine schnellere, höhere Erhöhung erst ließe den Wert seiner Arbeitskraft steigen, weil sie den Anteil des Kapitalisten an der Preiserhöhung seiner Waren schmälerte. Es liegt hier ein Wechselspiel zwischen Kapitalist, der von konstanter Produktivität, und Arbeiter, der von konstanter Aneignung von Waren ist, vor. "Draußen" (in der Beule) steht der Superman von Kapitalist, der lacht sich ins Fäustchen und lässt seine Schäfchen kommen. Kommt her mit Euren Preisen, ruft er, er begleitet jede Preiserhöhung (der anderen) mit lautem Geschrei. Steht er nicht "über der Geldentwertung"? Hat er nicht ... Leistung gebracht, mehr Waren produziert? Die anderen wollen nur Nutznießer des Fleißes unseres Ausnahmemenschen sein. Sie wollen "nur Geld", und für nichts, für immer ... dasselbe. So haben sich die Zeiten geändert, so zerrissen ist die Moral des Kapitalismus gworden. Sie weiß nicht mehr um ihren Ausgangspunkt, sie ist - monopolartig, Moral-Monopol geworden.

Theoretisch brauchte der Arbeiter keine Lohnerhöhung zu verlangen, um den Wert seiner Arbeitskraft auch dem Preis/Geld nach zu sichern. Da die produktiver gewordene Arbeit ihre Mehrproduktion als Wachstum der Preissumme ausweist, ist der Preis der Waren im einzelnen unverändert, unberührt geblieben, folglich seine Reproduktion in Waren. Er kann mit derselben Geldmenge, obwohl diese schon latent dem Orkus der Entwertung zuwendet, dieselbe Menge an Waren kaufen. (D.h. der Arbeiter brauchte die Inflation nicht!) Die Entwertung ist ja nicht relativ sichtbar, solange sie eine Entwertung der Waren ist, die im Werte sinken, oder solange eine Vermehrung des Geldes stattfindet durch Waren, die aufgrund der eingesparten Arbeitszeit mehr produziert worden sind. (Es geht ja in der privaten Warenproduktion immer darum, daß sich die Verhältnisse gesellschaftlich auf Basis des Wertes, der Arbeitszeit, darstellen. Daher muß das Mehrprodukt aufgrund lediglich eingesparter Arbeitszeit, also selben Wertes, immer einer Form der Umverteilung unterliegen. Und hier gibt es nur die Möglichkeit, ob auf Basis der Preissenkung der im Wert gesunkenen Waren oder auf Basis der Preiserhöhung der im Wert konstanten Waren. Was aber Grundlage dieses Wechsels, das ist gesellschaftlich resp. geschichtlich von Bedeutung. Die Initiative hat die Bewegung der Produktivkraft, eindeutig also die Entwicklung der konkreten Seite der Arbeit, hat der qualitative Mensch an sich gerissen). Sichtbar wird sie erst, indem die im Wert konstant gebliebenen Waren ihren Anteil an diesem Warenmonopolisten einfordern. Das über höheren Preis, und erst jetzt erscheint das Geldwachstum als Geldentwertung. Die Preiserhöhung folgt/reagiert auf das Wachstum der Geldmenge, aber die Geldmenge wächst nur, weil die Warenmenge gewachsen; und: Die Preissteigerung steigert nicht die Geldmenge, sondern verteilt sie nur - auf alle Kapitale "gleichermaßen/gleichgewichtig" - um. Wie falsch also alle bürgerlichen Schulen der Ökonomie reagieren, erkennt man daran, daß sie die Geldentwertung resp. Inflation in der Theorie allesamt als eine "allgemeine Erhöhung des (nominellen) Preisniveaus" deklarieren. Das ist formell zwar richtig, klammert jedoch die Geldentwertung, die nicht Preiserhöhung ist, sondern Preissummenerhöhung ist, theoretisch aus der Inflation aus; d.h. die eigentliche Ursache oder der eigentliche Beginn der sogenannten Misere - "in der Tiefe" - ist von der bürgerlichen Theorie nicht ergriffen. Sie bestätigt sich damit auf der einen Seite nicht den "Verstoß" gegen die bürgerliche Grundlage, also gegen das Wertverhältnis, andererseits versperrt sie sich damit der höheren Einsicht in den geschichtlichen Werdegang ihrer wirklichen Gesellschaft. Ihr muß noch immer alles ... na, sagen wir "Marktwirtschaft" sein.

Die Geldentwertung also erscheint mit der Preiserhöhung, mit den im Preis erhöhenden Waren (sie beginnt aber mit den den Preis (die Preissumme) vermehrenden Waren). Würde sich unser karger Kapitalist wie der Arbeiter mit seinem Anteil an der Warenproduktion begnügen, die er selber ist (auch mehr ist), so würden sich auch hier die Verhältnisse des Arbeiters zu diesen Waren unverändert weiter gestalten. Es ist also der Gleichheitsdrang der privaten Eigentümer der Arbeit, der unseren Arbeiter aus dem abstinenten Loche reißt, in das ihn die kapitalistische Verwertung geworfen. Aber zunächst natürlich nur umso tiefer hineinstößt, ihn seine Misere umso bewußter macht, machen müßte.

Die Preiserhöhung/Lohnerhöhung des Arbeiters muß der Preiserhöhung der Waren kongruent sein, sofern es sich um Waren handelt, die seiner Konsumtion gefällig sind. Die Lohnerhöhung/Preiserhöhung des Arbeiters - weil kongruent laufende Preiserhöhung mit der der Waren - ändert nicht das Verhältnis des Arbeiters zu diesen Waren; es bleibt das gleiche Waren nach. Die Preiserhöhung allerdings der Waren ist geltend gemacht gegen Waren, die unverändert im Preis, deren Preis konstant geblieben, also nur als Preissumme nicht konstant geblieben ist. Diese Preiserhöhung erhöht gegen Preise, verändert also ihr Verhältnis zu Waren, sie ist - als Preiserhöhung - direkt mehr Ware. Sie verteilt Waren der Menge nach um, aus dem Sektor der reichen/reicheren privaten kapitalistischen Arbeit in den Sektor der armen/ärmeren kapitalistischen Arbeit. Die Differenz der beiden Preissteigerungen, die der Ware und die der Arbeitskraft, genauer: Das Zurückbleiben der Preissteigerung der Arbeitskraft hinter der Preissteigerung der Produktionsmittel, oder: Das Zurückbleiben der Preissteigerung der lebendigen Arbeit hinter der der gegenständlichen Arbeit - vergrößert den Mehrwert oder bewegt die Mehrwertrate. Die Warenpreise steigen schneller als der Lohn (oder der Lohn steigt langsamer als der Preis steigt (aber man beachte das doppelte Bild: In den Preisen, in denen der Wert übermäßig fällt, nimmt es den Anschein, als würde der Lohn gegen den Mehrwert, der so übermäßig gestiegen, steigen, d.h. Anteil des Arbeiters am Mehrwert werden!, daher das falsche Bild der Anteilökonomie der Arbeiter am Kapital)) - das lässt den Mehrwert steigen. So ist das gesellschaftliche Bild in der Produktivitäts-Ökonomie. Der Lohn fällt schneller als die Warenpreise, dadurch steigt der Mehrwert - so war das gesellschaftliche Bild in der Wert-Ökonomie.

Die Preiserhöhung der im Wert konstant gebliebenen Waren gegen die im Wert gesunkenen Waren arbeitet eben nach zwei Seiten; sie arbeitet gegen das einseitig profitierende Kapital, aber dadurch auch teilt es den einseitig gewonnenen Mehrwert. Und sie arbeitet, indem sie gegen den Preis anderer Kapitalisten arbeitet oder gegen deren (Extra-)Mehrwert arbeitet, gegen den Arbeiter.

Wir vergleichen noch einmal: Ohne die Preissenkung des Arbeiters würde bei mit den Werten sinkenden Warenpreisen der Wert des Arbeiters steigen = Wertökonomie; und der Mehrwert nicht steigen, sondern die beiden gesellschaftlichen Klassen, die Kapitalisten und die Arbeiter, würden gleichermaßen Nutznießer des Wachstums der gesellschaftlichen Produktivkraft werden, und zwar in Waren werden. Der eigentlich kapitalistische Charakter der Produktionsweise stellt sich auf dieser Stufe der Warenproduktion, die eben noch die alte ist, wo das Wertverhältnis auch noch ein Verhältnis von Produzenten (Privatarbeitern) ist, erst mit der zweiten Preissenkung, der gegen den Arbeiter her, wobei die Preissenkung der Waren nur deren Voraussetzung ist. Erst die zweite, oder gegen die lebendige Ware gerichtete Wert- wie Preispolitik, setzt die Warenproduktion als Kapitalismus. Es ist die konstituierende Bedeutung der "zweiten Preissenkung", der für die Arbeitskraft vorgenommenen, für den kapitalistischen Charakter der Warenproduktion hervorzuheben. Erst dadurch wird sie ungleiche für Kapitalist und Arbeiter, oder ist Kapital Konstituierung von zwei ökonomisch entgegengesetzten Klassen. (Und Marx nahm diese erste Form schon für den ganzen Kapitalismus, oder anders: Diese erste Form reichte Marx bereits, den ganzen Kapitalismus oder Kapitalismus ganz zu erkennen). Ohne diese zweite Preissenkung setzte sie Kapitalist und Arbeiter gleich, und was Wert der Arbeitskraft, verwandelte in festen Anteil an der Arbeit. Daß der Wert der Arbeitskraft das Gegenteil von Anteil an der Arbeit, zeigt sich daran, daß er mobiler, variabler Wert ist. Was also bestimmt die Variabilität? Daß er durch fixierte Menge Waren bestimmt ist, also als Preis oder Wert der Arbeitskraft nur Wert oder Preis bestimmter Warenmenge ist, damit bewegt er nicht wie die Produktivkraft der Arbeit bewegt, deren Wert er formell auch sein könnte, sondern bewegt wie der Wert dieser Waren bewegt. Das löst den Wert des Arbeiters vom Wert der/durch Arbeit, oder einfach: von der Arbeit. Fall 2, Produktivitäts-Ökonomie: Ohne die Preissummensteigerung des Arbeiters (es ist eigentlich Preissummensteigerung, der Begriff Preiserhöhung ist quasi falsch; es ist ja außerhalb der Preise eine Preissumme gebildet worden, und um deren allgemeine - kapitalistische - Aneignung geht es) würde bei den mit der Produktivität steigenden Preissummen der Kapitalisten der Wert des Arbeiters sinken = Produktivitäts-Ökonomie, und der Mehrwert maximal, d.h. "außerökonomisch steigen". Das Produktionswachstum ist ja dadurch, daß es nicht als die selbe Preissumme auf den Markt geworfen, als außer-ökonomische, als außerhalb dieser Preissumme, eben als ihr äußeres Anwachsen auf den Markt geworfen. "Außer der Ökonomie" ist hier im Sinne des Wortes zu verstehen. In diesem Verhältnis gelten aber alle nicht produktiver gewordenen Ökonomien als Ökonomien innerer Art, als Ökonomien in der Ökonomie. Es geht hier nicht darum, daß der Preis noch erhöht wird, sondern darum, daß er aufgebläht wird. Der Preis wird erhöht, wenn es um Wert, hier höheren Wert geht, er wird aufgebläht, wenn es um Produktivität, also höhere Warenmenge geht. Es ist grundsätzlich die Preissummenaufblähung als solche, d.h. das Setzen der Mehrware außerhalb der Preissumme der (schon vorhandenen) Waren, über die der kapitalistische Charakter einer Produktivitäts-Ökonomie hergestellt wird; und das Ganze geht nur in den zwei Etappen vor sich: Sie beginnt als besondere Produktivitätssteigerung und hier durch einzelne/erste Kapitalisten, die auch eine reale ist; auf die dann als zweite die verallgemeinernde, umverteilende Produktivitätssteigerung folgt, die eine nominale aller Kapitalisten, eine der ganzen kapitalistischen Klasse ist. (Der Wert als Moment der Aneignung des Kapitals muß unter dieser Bedingung auch auf Waren geltend gemacht werden, die das Kapital als einzelnes nicht produziert hat! D.h. unter dieser Bedingung einer Produktivitätsökonomie ist nicht eindeutig/identisch zu bestimmen was die eigene Ware des eigenen Wertes ist; der Wert ist nach Waren offen; nur in der Gesamtwarenproduktion ist die Identität von Ware und Wert wieder geschlossen). Eben weil dieser nominalen Produktivitätssteigerung kein reales eigenes Produktionswachstum zugrundeliegt, sondern das der Klasse insgesamt, kann sie nur an der selben Warenmenge vorgenommen werden. Handelt es sich andererseits aber um Waren, die in die Reproduktion des Arbeiters fallen, so hat der Kapitalist, der die Form seiner Waren in den Formen äußerer Waren nominell aufgebläht hat, die Pflicht, die Form seiner Waren, auf die die besondere Aneignung des Arbeiters geltend gemacht ist, mit diesen Arbeitern zu teilen. Er unterschritte sonst in innerm Markt, was er in äußerm gewönne.

Der Maximalprofit (der sich hier endlich mal nicht aus einem Monopol auf Produktion, also blanker Macht über andere, sondern aus einem Wechsel in der ökonomischen Grundlage, also auf Produktion im allgemeinen, als produktivere erklärt) als allgemeiner hat seine Tücken. Als besonderer gesetzt, polarisiert/proletarisiert er einen Teil der kapitalistischen Klasse vor der Zeit und setzt auch die Akkumulationsfähigkeit der einzelnen Kapitale nicht gleich und allgemein. Der Maximalprofit als besonderer - der besonders produktiven Kapitale - entwickelt auch das Geld zum Kreditgeld (als dieses ist es gleichzeitiges Geld, d.h. nicht Geld, zu dem die Ware austauscht, worin also auch Raum und Zeit zu überwinden sind, sondern ist mit der Ware geborenes Geld, worin kein Raum und keine Zeit zu überwinden sind, folglich kein Austausch stattfindet, Kreditgeld ist daher paralleles Geld - "es fließt nicht" (weg) ("es zirkuliert nicht", sagte Marx), sondern nur "zurück"; es überwindet nicht die Ware, weil in diese zurückkehrend), oder verwandelt das Kapital als in der ökonomischen Bewegung nicht mehr gleichzusetzendes in gesellschaftlich ungleiches Kapital; Kapital beutet in der Konsequenz Kapital aus oder verwandelt einen Teil des Kapital-Profits in Differential-Profit.

Setzt die Reduktion auf den gleichen Wert die einzelne private Arbeit als Arbeit von gleicher Produktivität, so setzt umgekehrt die Reduktion auf die gleiche Produktivität jede private einzelne Arbeit als Arbeit von gleichem Wert. Es sind zwei Wege, um nach Rom zu kommen. In der Tat ist in der Wertsenkung der Waren freier Wert, de fakto mehr Mehrwert gebildet, und über die besondere Preissenkung wird er gesellschaftlich angeeignet, schließlich durch die besondere Preissenkung des Arbeiters auf die kapitalistische Klasse nur konzentriert. Und in der Tat ist in der Produktionssteigerung in Waren, wenn als eigene Preissumme an allen anderen Preissummen vorbei auf den Markt geworfen, freie Ware gebildet (eine nur verwandelte Form von mehr Mehrwert, eben die stoffliche), und über die Form einer ebenfalls besonderen, in der Konsequenz aber nur verallgemeinernden Preissummensteigerung wird sie gesellschaftlich, und "maximal", angeeignet, schließlich die Aneignung durch die besondere Preissteigerung der Arbeiter von der kapitalistischen Klasse dekonzentriert.

Das Problem, das Lemmnitz - wie andere Wissenschaftler der DDR - so umgetrieben hat, nämlich daß "der monopolistische Wert" aus der Produktion erklärt werden muß, und der Mehrwert folglich "monopolistisch produzierter maximaler Mehrwert" ist (der Begriff muß lauten: Aus der "maximalen Produktion" sich erklärt), ferner: daß er auf einer "Verletzung des Wertgesetzes" beruht, kann erklärt werden - wenn man eben nicht übersieht, daß in der Basis, im Doppelcharakter der Arbeit, das Verhältnis gewechselt sein muß; einerseits gewechselt, andererseits ebenso verallgemeinert sein muß. Die Anforderung an die Wissenschaft ist nicht einfach, sie ist gesellschaftlich.

Zur historischen Bestimmung

Man kann sich die Frage stellen, ob der Kapitalismus je Warenproduktion war, ob es nicht richtiger ist (anhand seiner wirklichen Bewegung), ihn von vornherein als ihr Gegenteil - Produktivitäts-Ökonomie - zu deklarieren, ihn also a priori auf den Boden von Gesellschafts-Ökonomien der Arbeit zu stellen. Die Warenökonomie als Quantitäts-Ökonomie mochte dem Kapitalismus noch das Verständnis seines Verhältnisses, aber nicht mehr das Verständnis seiner Bewegung sein. Die - auch von Marx, gerade von Marx - unterstellte Bewegung der Warenökonomie unter Bedingung ins Massenhafte ansteigender Produktivkraft der Arbeit, also die unterstellte implodierende Bewegung [in der Erscheinung, der von Preis, Preissumme und Geld, Geldsumme], konnte nur noch eine theoretische sein. Es hätte so sein sollen, aber es wurde anders. Die wertökonomischen Verhältnisse taugen also nicht für eine maßgebliche ökonomische Bewegung, die ins "Innere" der Wertform reicht, d.h den Mehrwert im Einzelnen bestimmt (sie sind zu langsam), sie können nur dann und deshalb darstellend sein, wenn und weil es um elementaren ökonomischen Stand geht; die Bewegung, der Austausch eines Mehrprodukts über das notwendige Produkt hinaus, ist dann aber auch nur das Minimum an Produktivität, ist eher Intensität der lebendigen Arbeit, als schon durch gegenständliche Momente (also durch Arbeitsmittel) revolutionierte Arbeit zu sein. Warenökonomie ist Ökonomie einfacher Teilung der Arbeit, aber nicht länger ihrer gesellschaftlichen Höherentwicklung.

Hat Marx also den Kapitalismus je vollständig richtig erkannt, wenn er ihn auf dem Boden, in den Verhältnissen der Wertökonomie erkennen wollte? Die Frage reduziert sich in Wahrheit auf die nach der Erkenntnis der realen Bewegung des Gesetzes oder der Gesetze des Kapitals, und hier schließlich nur nach deren letzter Form; es geht also um wirklichen Historismus. Und warum soll das Marx je in Frage stellen können? Der Wissenschaft, aber nicht den Wissenschaftlern ist ewiges Leben beschieden.

Eine solche Bereitschaft, den Kapitalismus der Warenproduktion entgegen der einfachen Warenproduktion zu historisieren, setzt den Kapitalismus näher dem Kommunismus als umgekehrt eine Sicht, die im Kapitalismus immer noch die Warenproduktion erkennen will. Sie gehört also ins allgemeine Bewußtsein.

Aber zunächst ist es richtig, immer richtig, auch für Marx richtig, den Kapitalismus als Form der privaten Eigentumsweisen der Produktion der Menschheit zu deklarieren; denn ob Wert- oder Produktivitäts-Ökonomie - die Aneignungsweise des Kapitalismus ist eine private. Private eignen sich zunächst gesellschaftlich an und eignen sich schließlich die Gesellschaft an; nicht umgekehrt eignen sich Gesellschaftliche gesellschaftlich - sich also sich (sich als gesellschaftliches Subjekt sich als gesellschaftliches Objekt) - an. Sondern: Private eignen den Wert an, aber die Aneignung des Wertes trifft auf die gegenläufige Bewegung, die der konkreten Arbeit, die der Produktivkraft schließlich der Arbeit, und muß zuguterletzt auf die Warenmenge als deren Ausdruck bezogen sein. Daß das Wertverhältnis wirkt, heißt historisch, daß die Ökonomie nicht bewegt, und daß die Ökonomie bewegt, heißt historisch, daß das Wertverhältnis nicht wirkt oder an seinen Gegensatz gerät. (Es staunt der Apologet: Ihm ist alles ... "Entwicklung des Kapitalismus", und nur des Kapitalismus; warum nicht mal der Arbeit durch den Arbeiter?). Aber wir würden die kapitalistische Entwicklung der Warenproduktion bis zum Inhalt ihres Gegenteils nie verstehen können, würden wir nicht zuvor die Entwicklung der Warenproduktion, die zum Kapitalismus hinführt, verstanden haben; man denkt sowieso immer ausgehend von der Voraussetzung in die Zukunft. Aber der Kapitalismus beruht auf dem Boden gewaltiger Entwicklung der produktiven Kraft der Arbeit; er erst ist PRODUKTIVITÄT, er hat es nicht nur mit seinen Voraussetzungen zu tun, sondern wesentlich mit Arbeit.

Wenn wir uns also wundern, inwieweit die Wertökonomie - ohne daß ihre Voraussetzung, das private Eigentum, schon aufgegeben - vor dieser Gewalt die Segel kappen muß, so erkennen wir auch die historische Begrenztheit von Verhältnissen nur der Wertökonomie - wir erkennen jetzt endlich die ökonomische Form, in der sich dieses Ende herstellt und ihr Wechsel zum anderen Verhältnis zur Arbeit sich vollzieht.

Mai / Juni 1996

*


Fußnoten:

[ 1 ]
[Bei steigender Arbeitsproduktivität; der Wert der Ware wechselt umgekehrt wie die Arbeitsproduktivität wechselt, steigt also diese, so fällt jener. Man kann in der Theorie nicht diesen Wechsel voraussetzen und einen gleichbleibenden oder gar steigenden Preis hinnehmen; das ist kein Marxismus!]

[ 2 ]
[D.h. das Wertgesetz ist nur zur Hälfte - oder auf die erste Ebene - verfolgt, wenn ich von einem Sinken der Lohnkost (Selbstkosten) ausgehe, die nichts weiter ist als die Aufsplitterung des gleichen Lohnes auf den größeren naturalen Reichtum der Arbeit. Beim Wertgesetz handelt es sich aber darum, daß geringer werdender Wert resp. Lohn der Arbeitskraft - dessen Voraussetzung der sinkende Preis von Waren ist - auf den größeren naturalen Reichtum der Arbeit aufgeteilt werden soll. Teilt sich bloß die Kost auf die größere Naturalmenge der Arbeit auf, so kann, in letzter Konsequenz, von überhaupt keinem Eingehen des Preises von Waren in den Lohn des Arbeiters die Rede sein, sondern dieser wäre als eine konstante, im Grunde anteilige Größe an der Wertbildung zu behandeln, und der Arbeiter schöpfte unmittelbar aus der Steigerung der Produktivkraft der Arbeit historischen Gewinn für sich.]

[ 3 ]
Die Ware, deren Wert sinkt, entwickelt die geringste Neigung, den Wert der Arbeitskraft - aufgrund der Preissenkung der Ware - zu senken; sie ist nämlich von geringstem inneren gegensätzlichen Druck (Kosten-Preis-Druck). Bei der im Wert gesunkenen Waren "sinkt" ja, wie weiter oben vermerkt, der Lohn im Verhältnis zum Preis resp. auch Mehrwert, weil seine Menge auf mehr Waren aufteilt. Es ist umgekehrt die den Preisverfall hinnehmende, aber nicht (noch nicht) im Wert gesunkene Ware, die diese Neigung - der Preissenkung in Lohnsenkung - im höheren Maße entwickeln muß. /18.08.1996/

[ 4 ]
Summe der individuellen Werte ist gleich der Summe der gesellschaftlich gewichteten Werte; stimmte dieser Satz nicht, verfügte die Wertbildung auch über andere Quellen als der der Arbeit und damit wäre die Wertökonomie in ihrer Grundlage durchbrochen, d.h. die Werttheorie wäre falsch.

[ 5 ]
Für das produktivierte Kapital wird es zum Schein, der Lohn würde auf Kosten des Gewinns erhöht; was real Preiserhöhung von Waren ist, nimmt - in diesem Teil allerdings nur der Arbeit - den Schein einer Lohnerhöhung des Arbeiters an. Das Gesetz des Wertes, das unter der Bedingung, das die Arbeitskraft Ware und ihr Lohn wie eine Wertgröße sich bestimmt, erst durchgesetzt ist, wenn gegen den Arbeiter resp. seinen Lohn durchgesetzt, trifft nun auf eine verschiedene Affinität der jeweiligen Kapitale, es auch real gegen den Arbeiter durchzusetzen. Ob von einem Gesetz bereits zu sprechen, bliebe zu überlegen: Tatsache ist, daß der Druck, das Wertgesetz gegen den Arbeiter anzuwenden, bei einer Praxis von mit den Werten sinkenden Preisen bei den Kapitalen, die von der Preissenkung überrascht werden, größer ist als bei den Kapitalen, die die Preissenkung durch ihre Wertsenkung verursacht haben. Die Kapitale also, die nicht zur Wertsenkung der Waren beitrugen ("passive" Kapitale), sind am interessiertesten daran, daß die Wertsenkung der Anderen (Waren) in den Lohn des Arbeiters übertragen wird. Sie eliminieren dadurch die Preissenkung ihrer Waren oder die Warenkonkurrenz. Sinken die Preise jedoch nicht mit den Werten, so daß die Preissumme steigt, wenn die Produktion in der produktivierten Arbeit steigt, erscheint der "Druck" auf den Mehrwert, der Kapitale zwingt, zum Schlag des Wertgesetzes gegen den Lohn auszuholen, beim produktivierten oder aktiven Kapital, also auch sozial falsch (die Lohnerhöhung ist hier nur die die Preiserhöhung von Waren vermittelnde Erhöhung, d.h. keine selbständige Form von Lohnerhöhung). Obwohl also das Wertgesetz in jedem Falle gegen den Arbeiter wirkt, gibt es unterschiedliche Affinität der Kapitale in der einen oder anderen Richtung von ökonomischer Bewegung, es auch zur Wirkung zu bringen. Preise von Waren vermitteln sich grundsätzlich äußerlich auf andere Waren oder deren Preise, der Preis der Ware Arbeitskraft wird aber ebenso grundsätzlich innen geführt. /27. 8. 96/

Editorialer Hinweis: Der vorliegende Text ist Teil der Online-Publikation Wertkritik Sozialismus/Kapitalismus, veröffentlich auf der Homepage des Autors.