Leiden an Deutschland

Ein Essay von Boris Krapp

06/03    trend onlinezeitung

Briefe oder Artikel info@trend.partisan.net ODER per Snail: trend c/o Anti-Quariat 610610 Postfach 10937 Berlin

Ein Deutscher ist ein Mensch,
der keine Lüge aussprechen kann,
ohne sie selbst zu glauben.

T.W. Adorno

"Schon heute", schreibt Thomas Medicus in der Frankfurter Rundschau vom 10. August 2001, "wirkt der Walser-Bubis-Konflikt wie ein letzter großer Akt bundesdeutscher Vergangenheitsbewältigung. Mit den neunziger Jahren scheinen auch die eine breite Öffentlichkeit erregenden geschichtspolitischen Auseinandersetzungen vorüber." Der deutsche Wille zum Schlussstrich unter das Vergangene, den Adorno bereits 1959 feststellte, scheint, solchen Äußerungen nach, sein Ziel erreicht zu haben. Die anscheinend fragwürdig gewordene Relevanz des Vergangenen gibt Grund genug für einige Überlegungen die deutsche Vergangenheitsbewältigung betreffend.

Der Rede Martin Walsers vom 11. Oktober 1998 in der Frankfurter Paulskirche kommt, sollen die Verhältnisse im wiedervereinten Deutschland im Mittelpunkt des Interesses stehen, besondere Bedeutung zu. In ihr und der daraus hervorgegangenen "Walser-Bubis-Debatte" (siehe Schirrmacher, 1999), zeichneten sich die Umrisse einer neuen Variante deutscher Vergangenheitsbewältigung bereits ab.

Walser - ausgezeichnet mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels, in besonderer Würdigung des Verdienstes, seinen Glauben an ein wiedervereintes Deutschland bereits vor 1989 kundgetan zu haben - nutzte die Gelegenheit der Dankesrede, um seinen Gefühlen als Deutscher Ausdruck zu verleihen. Die Rede war gegen eine "Instrumentalisierung unserer Schande zu gegenwärtigen Zwecken" (Walser, 1998) und damit gegen eine »Moralkeule Auschwitz« gerichtet. Als Tabubruch inszeniert, stillte Walser sowohl inhaltlich - als bis dahin klarste Formulierung eines neuen deutschen Selbstverständnisses - als auch der Form nach das Bedürfnis seiner ZuhörerInnen. Ihm - dem Mann des Wortes - fiel es nicht schwer auszusprechen, woran sein Volk leidet. "Kein ernstzunehmender Mensch leugnet Auschwitz; kein noch zurechnungsfähiger Mensch deutelt an der Grauenhaftigkeit von Auschwitz herum; wenn mir aber jeden Tag in den Medien diese Schande vorgehalten wird, merke ich, daß sich in mir etwas gegen die unaufhörliche Dauerpräsentation unserer Schande wehrt." (ebd.)

"Er hat nicht wirklich etwas gesagt, aber alle haben ihn verstanden" bemerkt Kunstreich (1999) dazu und für solche - im Sinne aller - gesprochenen Worte erntete Walser die zu erwartenden "Standing Ovations", welchen sich nur jene verweigerten, die per se – wie Bubis - aus Walsers Rede ausgeschlossen waren. Gegenstand des Beifalls war Walsers Blick auf die deutsche Vergangenheit, welcher Auschwitz ernstnimmt, um nichts mehr davon wissen zu müssen. Den passenden Ort für dieses Vergessen nennt Walser ebenfalls. "Mit seinem Gewissen ist jeder allein. Öffentliche Gewissensakte sind deshalb in der Gefahr, symbolisch zu werden. Und nichts ist dem Gewissen fremder als Symbolik, wie gut sie auch gemeint sei. Diese »durchgängige Zurückgezogenheit in sich selbst« ist nicht repräsentierbar. Sie muß »innerliche Einsamkeit« bleiben" (Walser, 1998).

Auschwitz, so ist daraus zu lesen, soll nicht länger als drohende Moralkeule eines »unbekannt-bekannten« Aggressors über den Deutschen schweben. Damit hatte Walser noch nichts Neues gesagt. Aber Walser nennt einen Grund, warum dem nicht mehr so sein soll: weil Auschwitz eben eine Sache des Gewissens der Einzelnen sein müsste und: "Ein gutes Gewissen ist keins"(ebd.). Wer also die Notwendigkeit zur öffentlichen Erinnerung ausspricht, schadet dem deutschen Gewissen und damit der deutschen Verantwortung für das Vergangene. Folgt man dieser Logik bis zu ihrem Schluss, dann ist ein schlechtes Gewissen ein besseres und ein deutsches ein einzigartiges. Die Unmenschlichkeit des Nationalsozialismus fällt in solch logischer Verkehrung als moralische Qualität den Nachkommen der Täter zu.

Steht in Walsers Rede das Gewissen der deutschen Einzelnen im Mittelpunkt, so ergibt sich daraus die Frage, wie es um eben jenes bestellt ist. Der Struktur des arbeitsteiligen Wissenschaftsbetriebs vertrauend ist man damit an die PsychologInnen verwiesen und wird feststellen, dass sich bereits 1967 Alexander und Margarete Mitscherlich der Frage nach dem Gewissen der Deutschen annahmen. Sie kamen zu dem Schluss, dass aufgrund der Unfähigkeit - um den Verlust ihrer nazistischen Identifikationsfiguren nach Kriegsende - zu trauern, die Deutschen ihre Vergangenheit verleugnen bzw. »derealisieren« müssen. Dieser Abwehrmodus der Derealisierung ist als der bestimmende Abwehrmodus der Bundesrepublik des geteilten Deutschlands anzusehen. Er bezeichnet "eine komplexe, zum Abwehrmechanismus der Isolierung gehörende Abwehrform, die primär die Vorstellungsinhalte von den sie begleitenden Gefühlen und der Einbettung in die zu ihnen gehörigen kognitiven Zusammenhänge trennt" (Vogt, 1994). Noch Bitburg und der Historikerstreit sind Beispiel für eine solche Abwehr, durch die die bewusste Wahrnehmung entstellt ist. Zum einen kann nicht gesehen werden was ist, zum anderen zwingt der Konflikt unablässig zu seiner Wiederholung.

Ab 1989 tritt eine »Wende« in der deutschen Vergangenheitsbewältigung ein. Die wiedervereinte Nation beginnt ihre Wahrnehmung der eigenen Geschichte zu verändern. Eine Veröffentlichungswelle zum »Leben im Nationalsozialismus aus deutscher Sicht« dokumentiert dies (siehe Jacob, 1999). War zuvor die Frage nach den Opfern der Shoah nur Moralkeule, so rückte nun die Frage nach dem Leben und Leiden der Deutschen Täter in den Mittelpunkt des Interesses. Ohne Bedenken kann man von einem wahren Boom sprechen. Holokaust-Berichte, Hitler in Farbe, Biographien und Oral-History überrollten den Leser und zum Teil auch die Bestsellerlisten. Endlich, so schien es, nahmen die Deutschen ihre Vergangenheit an. In der Psychologie –qua Gewissenskunde – wurden zudem die transgenerationalen Folgen des Nationalsozialismus in der »zweiten Generation« sichtbar gemacht und zu Papier gebracht. Eckstaedt, Hellinger, von Westernhagen, Schmidtbauer oder Moser, jedeR veröffentlichte – und therapierte - zum Thema. Dieses plötzliche Interesse und seine Ursachen, welche über eine neu entdeckte Marktlücke hinausgehen, sollen im Folgenden Gegenstand sein.
Exemplarisch soll diese »psychologische Aufarbeitung des Nationalsozialismus« in der Beschäftigung mit einem seiner avanciertesten Vertreter – Tilmann Moser – dargestellt und kritisiert werden.

In einem 1992 in der Zeitschrift "Psyche" veröffentlichtem Artikel stellt Moser dem Buch der Mitscherlichs "Die Unfähigkeit zu trauern" die Frage "Hält die These einer Überprüfung stand?" und untertitelt: "Zur psychischen Verarbeitung des Holocaust" (Moser, 1992). Zuerst einmal ist die Fragestellung, wenige Jahre nach der Wiedervereinigung, mindestens für ein verunsichertes Resteuropa von Bedeutung. Immerhin könnte sie Aufklärung über die Frage liefern, ob sich die Deutschen bzw. die deutschen Verhältnisse verändert haben. Aber schon der Gegensatz in den Überschriften irritiert. Weist der Bezug zur "Unfähigkeit zu trauern" auf die Täter, so die "psychische Verarbeitung des Holocaust" auf die Opfer. Und der Frage: "Hält die These einer Überprüfung stand?" geht Moser in seinem Artikel gar nicht nach. Aggressiv und ein wenig konfus übt Moser »Kritik«. Das Buch der Mitscherlichs ist für ihn eine "Daueranklage", eine "Dauerbeschimpfung" und eine "psychoanalytisch unterfütterte Volksbeschimpfung"(ebd.). Die Mitscherlichs hätten nicht gesehen, so Moser, dass die Deutschen sich als Opfer einer "archaischen Strafe" – aufgrund von Bombardierung, Vertreibung u.a. – fühlten und deshalb eine anklagende Deutung wenig Erfolg haben konnte. Ihnen, den Mitscherlichs, habe es deshalb an Einfühlung in die Deutschen gefehlt. Der Frage bzw. Diagnose zu den deutschen Verhältnissen wird Empörung über den Umgang mit den Deutschen entgegengesetzt. Mosers Schlussfolgerung, die er auch an den Anfang seines Aufsatzes setzt – damit die Leserin schon zu Anfang glaubt, was sie am Ende erkannt haben soll – lautet: "Ich schließe mit dem tragischen Paradox, vor dem ich selbst auch hadernd und ohnmächtig stehe: auch der ins Verbrechen verstrickte braucht Einfühlung, wenn er den Weg zur Umkehr finden soll" (ebd.).

Im Rahmen einer späteren Veröffentlichung (Moser, 1993b) nutzt Moser die Gelegenheit, um seine Position noch einmal differenzierter darzulegen. Er stellt fest: "An der Wucht der von den Mitscherlichs diagnostizierten »Entwirklichung« der Vergangenheit kann kein Zweifel bestehen. Aber die durch den NS-Fanatismus verlängerte Katastrophe des Krieges bis zum letzten Aufgebot auf eigenem Boden, Bombardierung, Vertreibung, Hunger hatte Folgen. Sie gleichen denen, die aus unseren voraufgehenden Verbrechen, die wir an anderen Völkern begangen haben, erwuchsen. Und diese auch psychischen Folgen zu verleugnen, verstärkt nur die Verleugnung der historischen Schuld" (ebd.).

Darin kommt – abgesehen von der Gleichsetzung der deutschen und der alliierten Taten - eine interessante Position zum Vorschein. Es soll die Vergangenheit nicht geleugnet, sondern um einen Aspekt erweitert werden. Den des Leidens der Deutschen und seiner psychischen Folgen. Wird dies nicht beachtet, wird die Verleugnung der historischen Schuld nur verstärkt. Es scheint, als wollte Moser die "Unfähigkeit zu trauern" nun aktiv und mit Einfühlung therapeutisch angehen, um die Deutschen für ein einfühlendes Gedenken fähig zu machen. Denn: "Das Schweigen hat auch unsere Affekte beschädigt, die wir für die Einfühlung brauchen." (ebd.)

Quasi als Schlussfolgerung seiner vorhergegangenen Artikel stellt Moser 1996 fest, dass wir "was die sogenannte Aufarbeitung der NS-Vergangenheit angeht, an einem Wendepunkt" stehen. "Die Phase der »öffentlichen Bewältigung« tritt in den Hintergrund, es beginnt sich die Aufarbeitung im privaten und familiären Bereich zu vertiefen" (Moser, 1996).

Diese Aussage gibt Moser nicht Grund zur Besorgnis, sondern Einsicht in einen "dialektischen Zusammenhang zwischen öffentlicher »Bewältigung« und seelischer Aufarbeitung", denn je "mehr die »Aufarbeitung der Vergangenheit« politisch im Vordergrund stand als ein öffentliches Thema zwischen Forderung und Vorwurf, desto geringer war die Chance einer psychologischen oder familiären Aufarbeitung" (ebd.). Es besteht also ein »dialektischer« Zusammenhang, der wohl eher ein Ausschließungsverhältnis ist, zwischen »Schuldkultur« und »In-sich-Gehen der Deutschen«.
Damit wird gesetzt, dass "die Veränderung der Institutionen und des öffentlichen Sprechens weitgehend gelungen sind" (ebd.), dass Deutschland zu einer gefestigten Demokratie geworden ist. Ein Urteil, das selbst Goldhagen im Vorwort zur deutschen Ausgabe von "Hitlers willige Vollstrecker" (1996) - wenn auch defensiver - den Deutschen bescheinigt. Es ist dies die grundlegende Annahme, welche die psychologische Vergangenheitsbewältigung rechtfertigt und zugleich das Druckmittel zu ihrer Inbetriebnahme. Die Spuren der nationalsozialistischen Vergangenheit haben nur noch im Psychischen überdauert, und wer den Einzelnen weiterhin politische Aufarbeitung aufzwingt, verstärkt nur deren Abwehr gegen die Bearbeitung dieses psychischen Erbes. Solchen Aussagen liegt eine Trennung zwischen subjektiven und objektiven Verhältnissen zugrunde, die nicht zufällig ist. Die Ursachen dieser Trennung geben Aufschluss über die Frage, was "Aufarbeitung der Vergangenheit" (Adorno, 1959) bedeuten müsste und welche Aufgabe darin der Psychologie zukäme.

Aufarbeitung der Vergangenheit stellt sich der Aussage Adornos, dass der Nationalsozialismus "den Menschen im Stande ihrer Unfreiheit einen neuen kategorischen Imperativ aufgezwungen (hat): ihr Denken und Handeln so einzurichten, daß Auschwitz nicht sich wiederhole, nichts Ähnliches geschehe" (Adorno, 1966). Es ist darin der Schock begriffen, den die Realität von Auschwitz, Treblinka oder Majdanek in Adornos Denken hinterlassen hat. Noch vor der Aufhebung der bestehenden gesellschaftlichen Unfreiheit gilt es weitere Vernichtungslager zu verhindern. Der darin liegenden Aporie, dass die bestehende Gesellschaft die Vernichtung erst möglich gemacht hat, dass diese "der Kälte, des Grundprinzips der bürgerlichen Subjektivität, ohne das Auschwitz nicht möglich gewesen wäre" (ebd.) bedurfte, war Adorno sich bewusst.

Dem bürgerlichen Denken hingegen, welchem bürgerliche Rationalität als letzte Voraussetzung gilt, muss Auschwitz als unerklärlicher "Zivilisationsbruch" (Diner, 1987) erscheinen. Die Unmöglichkeit eines erneuten antisemitischen Volksstaats ergibt sich dann aus dem positivistisch ermitteltem Fakt, dass demokratische Werte die antidemokratischen ersetzten. Dem ist entgegenzuhalten, dass im antisemitischen Vernichtungswillen nicht das Gegenstück zur bürgerlichen Welt sich präsentiert, sondern deren menschenverachtende Konsequenz. "Die Verfolgung der Juden, wie Verfolgung überhaupt, ist von solcher Ordnung nicht zu trennen. Deren Wesen, wie sehr es sich zu Zeiten verstecke, ist die Gewalt, die heute (gemeint ist der Nationalsozialismus; bk) sich offenbart." (Adorno/Horkheimer, 1947)

Der Antisemitismus ist also kein irrationaler Bruch mit der bürgerlichen Gesellschaft, sondern Produkt ihrer irrationalen Rationalität. Als die herrschende Denkform des Nationalsozialismus ist er Ideologie der notwendig in die Krise kommenden kapitalistischen Gesellschaft.

Für die Struktur dieser Gesellschaft gilt nach wie vor die Marxsche Kategorialanalyse. Sie zeigt auf, dass die Menschen in von ihnen produzierten Verhältnissen leben, welche verselbstständigt ihre Produzenten hinter sich herschleifen. Subjekt der Gesellschaft sind nicht die darin lebenden Menschen, sondern ein "automatisches Subjekt" (Marx, 1867), der sich selbstverwertende Wert. Ohne Bewusstsein, aber durch das Handeln der Einzelnen hindurch, konstituiert sich der gesellschaftliche Zusammenhang und erscheint diesen als immer schon existierender: zweite Natur.

Was "Historische Verantwortung" meint, liegt nicht auf der Hand. Zum einen trugen die einzelnen Deutschen an der Shoah mindestens jene Mitschuld, die sie schon immer am falschen Bestehenden getragen hatten. Nämlich die, bewusstlose Mitproduzenten desselben zu sein. Solange dieser Zustand objektiver Unfreiheit anhält, ist der Bann der Vergangenheit ungebrochen. Historische Verantwortung ergibt sich nicht so sehr aus dem Wissen darum, was ehemals möglich ward, sondern aus dem Fortbestehen seiner Ursachen. Der Begriff der Kollektivschuld hat darin sein wahres Moment, dass nach Auschwitz alle schuldig geworden sind, die am Schuldzusammenhang des Lebendigen teilhaben. Zugleich erscheint den Einzelnen das von ihnen produzierte Objektive, Gesellschaft, als ein von den Menschen unabhängig Existierendes, dessen pseudo-natürliche Gesetze über die Menschheit walten. Die Vorstellung, dass der Nationalsozialismus einem Unwetter gleich über die Deutschen hereinbrach, gegen das man machtlos bleiben musste und nur abwarten konnte, bis es vorüber sei bzw. jene, dass ganz normal weitergelebt wurde, sprechen davon. Darin drückt sich das Falsche der Kollektivschuldthese aus, dass das Handeln der Einzelnen der Übermacht des objektiv Bestehenden gegenüber zufällig bleibt. Individualität - im emphatischen Sinne – wartet noch auf ihre Verwirklichung. Die Ursachen für die antisemitische Volksgemeinschaft und der daraus hervorgegangenen Vernichtung liegen nicht in der Summe der einzelnen Taten, sondern in der Struktur der kapitalistischen Gesellschaft. Die im Schein der Verhältnisse Befangenen, nach den Ursachen für die Grausamkeiten befragt, geben die Verantwortung für das Geschehene an die Personalisierungen des Staates ab. Damit bleibt ihnen nur noch die halb entschuldigte Mitläuferrolle, an der wohl eine eingestandene Schuld hängt, die sich aber im Verweis auf den Terror des Regimes auch von solcher Last noch zu befreien weiß. Sie scheinen kaum mehr als Opfer ihrer eigenen Verhältnisse.

An Auschwitz zerbricht das wahre Moment solcher Ideologie. Das Berufen auf die durch Terror erzwungene Mitläuferschaft deutet diesen Bruch an.

Das bürgerliche Subjekt ist keine harmonische und auch keine ahistorische Form. In der kapitalistischen Gesellschaft nötigt die Form der Ware, als "ökonomische Zellenform" (Marx, 1962) der bürgerlichen Gesellschaft, den Warenbesitzern einen realen Widerspruch ab. "Bürgerliche Subjektivität konstituiert sich als Selbstbewußtsein der Ware und daher im Kampf um die Realisierung ihres Wertes" (Bruhn, 1994). Die Einzelnen müssen, um am gesellschaftlichen Reproduktionsprozess, der ihnen das Überleben notwendigerweise zugesteht, teilhaben zu können, als voneinander unabhängige Individuen und gleichgültige Subjekte formiert sein. Ein lebendiger Widerspruch. Noch der psychische Konflikt ist Ausdruck des verinnerlichten Widerspruchs zwischen Allgemeinem und Besonderem. Die alles bestimmende Verkehrsform im Kapitalismus, den Warentausch, kann nur vollziehen, wer sich als unabhängig und doch gleich mit den anderen Warenträgern fühlt. Individuation wird den Menschen ermöglicht, weil sie Subjekte der bürgerlichen Gesellschaft sind, und wird zugleich durch die abstrakte Allgemeinheit der Verkehrsformen unmöglich gemacht. "Für die Freien, Gleichen, Einzelnen heißt Subjektsein, unter der Bedingung der eigenen objektiven Austauschbarkeit zur Individuation gezwungen zu sein, während Individualität verwehrt bleibt" (Kirchhoff, 2001). In den liberalen Phasen kapitalistischer Produktion gewinnen die Einzelnen Identität aus der Abgrenzung gegen »unzivilisierte« Nicht-Bürgerliche im Rassismus und in der Identifizierung mit ihrem Nationalstaat. Rassismus und Nationalismus sind aber nur die Vorläufer von Antisemitismus und Volksstaat.

In der ökonomischen Krise ihres Nationalstaates droht den bürgerlichen Subjekten der Zusammenbruch ihrer Form und damit das Real-Werden ihrer Nicht-Existenz. Die Machtlosigkeit der Repräsentanten des liberalen Staates den gesellschaftlichen Zuständen gegenüber wird sichtbar. Die Erscheinungsformen des Abstrakten (Geld und Staat), die gesellschaftlichen Normen und das Gesellschaft konstituierende Moment der äquivalenten Austauschbarkeit, welches die Existenz der Subjekte garantiert, scheinen haltlos in sich zusammenzubrechen. Die Rettung aus dieser Krise des Abstrakten wird im Konkreten gesucht. Unmittelbare und ursprüngliche Verhältnisse, wie zum Beispiel Blut und Boden, sollen jene Identität des Subjekts sichern, welche die Voraussetzung zur Verwertung des Werts ist. Das bürgerliche Subjekt flüchtet in den Schutz seines Staates, welcher allein durch das Gewaltmonopol warenproduzierende Normalität noch garantieren kann. Die Einzelnen ordnen sich, um Subjekt zu bleiben, seiner Gewalt unter, legitimieren sie und haben daran teil. Als Volksgemeinschaft im Volksstaat erhebt man sich zum einzigartigen Gebrauchswert, der allein noch Wert garantieren könnte: dem Herrenmenschentum.

Zugleich erscheint der Ursprung der bedrohenden Krise in den symbolischen Personalisierungen der abstrakten Verhältnisse. "Auch die erscheinende abstrakte Seite wird biologisiert – als Juden. Der Gegensatz zwischen dem konkret Gegenständlichen und dem Abstrakten findet sich im Bild des rassischen Gegensatzes zwischen Ariern und Juden. Der moderne Antisemitismus schließt eine Biologisierung des Kapitalismus ein, der selbst nur unter der Form der erscheinenden Abstraktion, als internationales Judentum, verstanden wird" (Postone, 1979). Dass die "biologische Interpretation der abstrakten Seite des Kapitalismus an den Juden festgemacht" (ebd.) wurde, hat historische Gründe, auf die hier nicht weiter eingegangen werden kann.
"Ist der Antisemitismus primär objektiv-gesellschaftlich begründet, und dann in den Antisemiten, dann hätten diese wohl, im Sinne des nationalsozialistischen Witzes, die Juden erfinden müssen, wenn es sie gar nicht gäbe" (Adorno, 1959). Der Antisemitismus ist die zweite Haut des bürgerlichen Subjekts, die sich immer dann nach außen kehrt, wenn seine erste – der Rassismus – den Widerspruch im Subjekt aufgrund der ökonomischen Krise nicht mehr zu tragen vermag. Der Antisemit ist kein pathologischer Einzelfall, sondern wohnt latent jedem bürgerlichen Subjekt inne.

Dass diese objektiv-gesellschaftlich begründete Denkform auch eine subjektiv vermittelte Seite haben muss, ist evident. In seiner Schrift "Massenpsychologie und Ich-Analyse" von 1921 deutet Freud bereits auf den Zusammenhang von objektiver Denkform und subjektiver Triebstruktur hin. Die Masse – als Phänomen der bürgerlichen Gesellschaft – wird aus der Regression der Einzelnen und ihrer Ich-Stabilisierung in der Identifizierung mit Führer und Masse erklärt. Darin findet sich die Vermittlung von Subjekt und Gesellschaft. Weil die Einzelnen in der Gesellschaft nichts sind, bedürfen sie psychisch der Identifizierung mit dem abstrakten Bestehenden. Die Gewalt, die ihnen, in der Formierung zu Subjekten, durch die abstrakten Verhältnisse angetan wurde, greift als nach außen gewendete Aggression auf die antisemitische Denkform zurück. Versteht man den von Freud formulierten »Ödipuskomplex«, im Sinne Lorenzers (1972), als Zugriff des Abstrakten auf die Sinnlichkeit der Einzelnen, wird verständlich, was in der Aussage Adornos, für die "...Epoche der Konzentrationslager (ist) Kastration charakteristischer als Konkurrenz" (Adorno, 1952) begriffen liegt. In der Vernichtung der zu Juden entqualifizierten Menschen wird Rettung und Rache zugleich gesucht. Antisemitismus ist kein originär deutsches Phänomen, sondern eines der falschen Verhältnisse. Auschwitz jedoch ist eines, weil Deutschland »den Juden« als »Gegenrasse« wahr gemacht hat. "Der Tod ist ein Meister aus Deutschland" (Celan) geworden.

Erscheinen die Untaten der Nazis auch als Pathologie, so muss doch daran festgehalten werden, dass sie nicht den subjektiven, sondern den objektiven Verhältnissen entspringen. "Aufgearbeitet", so Adorno , "wäre die Vergangenheit erst dann, wenn die Ursachen des Vergangenen beseitigt wären. Nur weil die Ursachen fortbestehen, ward sein Bann bis heute nicht gebrochen" (Adorno, 1959).

Von einem "Wendepunkt", an dem "die Phase der »öffentliche Bewältigung«... in den Hintergrund (tritt)" (Moser, 1996) kann also keine Rede sein. Im Gegenteil, die Veröffentlichungen der letzten Jahre – Moser eingeschlossen – zeigen wie sehr das Wissen um den Zusammenhang zwischen kapitalistischer Gesellschaft und antisemitischem Vernichtungswahn aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden ist.

Bescheiden in seiner Hoffnung formuliert Adorno Aufarbeitung der Vergangenheit als Wendung auf die Subjekte, um ihnen "die Mechanismen bewußt zu machen, die in ihnen selbst das Rassevorurteil verursachen" (Adorno, 1959). Es ist ihm bewusst, dass dies sinnvoll nur eine "gemeinsame Anstrengung von Pädagogen und Psychologen" leisten kann und dass "angesichts der objektiven Gewalt hinter dem fortlebenden Potential...die subjektive Aufklärung...nicht ausreichen" (ebd.) würde. Und so, seine Hoffnung auf das Allergeringste bescheidend, verweist er letztlich Aufklärung darauf, die Menschen ans Allereinfachste zu erinnern, nämlich daran, was im Antisemitismus der Volksgemeinschaft ausgehebelt ist: ihre Interessen als Individuen. In der Erinnerung an Stalingrad und Bombennächte hofft er auf einen abschreckenden Effekt. Damit sind die Grenzen des traditionellen Begriffs von Aufklärung umrissen. Die Aufarbeitung der Vergangenheit ist erst mit der Aufhebung ihrer objektiven Ursachen geleistet. Der Psychologie käme dabei eben nur jene vorbereitende und prophylaktische Rolle einer "Hilfswissenschaft der Geschichte" (Horkheimer, 1988) zu, welche im besten Fall die Subjekte der Aufklärung gegenüber öffnet und mindestens dem destruktiven Potential der bürgerlichen Gesellschaft entgegenarbeitet.

Der dargestellte Zusammenhang sollte aufgezeigt haben, dass in Mosers »psychologischer Vergangenheitsbewältigung« das Verhältnis von objektiver Struktur und bürgerlichen Subjekten verkehrt gefasst ist. Indem Moser die objektiven Ursachen verkennt, verlagert sich die historische Schuld in die Einzelnen. Als hätten diese ihr Schicksal selbst in der Hand oder könnten die objektiven Ursachen des Vergangenen therapeutisch in ihrer Vereinzelung aufheben. Die »psychologische Vergangenheitsbewältigung« ist Ideologie, welche die Erscheinung des gesellschaftlichen Zusammenhangs für sein Wesen nimmt. Sie arbeitet den Ursachen des Vergangenen nicht entgegen sondern, als Affirmation des falschen Zustandes, bewusstlos zu.
Trotzdem ist die Frage berechtigt, ob sich in Mosers Überlegungen, entgegen aller Unreflektiertheit, Erkenntnisse über die subjektiven Verhältnisse im Bestehenden finden lassen. Damit ist die Möglichkeit angesprochen, im oben genannten Sinne einer »Hilfswissenschaft der Geschichte«, die aufklärenden Potentiale aus Mosers Überlegungen herauszulösen und in eine kritische Theorie des Subjekts einzuarbeiten.

Dafür ist die Aufgabe herauszuarbeiten, die der Psychologie in Mosers Verständnis einer Aufarbeitung der Vergangenheit zukommt. Was also bezeichnet Moser mit psychologischer oder familiärer Aufarbeitung und um was geht es ihm wenn er über "Dämonische Figuren – Die Wiederkehr des Dritten Reiches in der Psychotherapie" und "Zur psychischen Verarbeitung des Holocaust" schreibt? Wäre die öffentliche Aufarbeitung der nationalsozialistischen Untaten weitgehend abgeschlossen, hätte die Frage Berechtigung, worin auf psychischer Ebene noch ein Problem liegt, "was uns das alles heute und hier angeht, wo wir zumindest im Westen einige Jahrzehnte eines relativ freien Lebens in einem demokratischen Staat und frei von dauerhaft ängstigender Repression leben konnten" (Moser, 1996).

An der anwachsenden "Literatur über Interviews oder Therapien" (ebd.) und der "eigenen Geschichte wie an der Geschichte von Patienten" (Moser, 1993b) ist Moser die psychologische Dimension aufgefallen.

Die Phänomene sind, seiner Ansicht nach, vielfältig und richten sich direkt gegen den von den Mitscherlichs (1967) festgestellten fehlenden Leidensdruck der Deutschen, sich an die Aufarbeitung zu begeben. Zum einen vermutet er, dass "die heutige Psychotherapeutisierung der Gesellschaft sehr wohl etwas zu tun hat mit den unterirdischen Tradierungsprozessen der Holocaustschuld wie der Verarbeitung von Krieg und Zusammenbruch" (Moser, 1992). Ebenso hält er "viele von den Drogentoten, ... Kindesmissbrauch, ... Gewalt am Arbeitsplatz, ... Ausländerhaß" (Moser, 1996) für mögliche Spätfolgen. Auch die "Borderline-Gesellschaft", in deren Mittelpunkt der "zerrissene Mensch"(ebd.) steht, soll eine ihrer Ursachen in den Nachwirkungen der nationalsozialistischen Vergangenheit haben. "Es droht nicht direkte Wiederholung, sondern eher stille und unerkannte Deformation, so wie auch die ausländerfeindlichen Taten der rechtsradikalen Jugendlichen nicht »Wiederholungen« sind, sondern Produkte aktueller Not und bis in die dritte Generation weitergeschleppte NS- und Kriegsrelikte" (Moser, 1993a). Nicht eine Häufung von Fällen aus der Psychotherapie , sondern ein allgemein-deutsches Problem steht zur Diskussion. Die Hypothese von der gelungenen öffentlichen Aufarbeitung konsequent beibehaltend, drückt sich dieses Problem, Mosers Ansicht nach, in vielen verschiedenen Symptomen aus, ohne das "direkte Wiederholung" (ebd.) droht. Moser macht damit deutlich, wie sehr die Deutschen an ihrer Vergangenheit leiden und dass noch die rechtsradikalen Angriffe auf Obdachlose, Ausländer und jüdische Einrichtungen nur die Folgen einer "archaischen Strafe" (Moser, 1996) seien, die den Deutschen - ihrer eigenen Wahrnehmung nach - in Bombardierung, Krieg und Vertreibung angetan wurde. Es kommt hinzu, dass die psychologische Aufarbeitung unter Zeitdruck steht, weil sie von "der wachsenden Unkenntlichkeit dieser Wirkungen" (ebd.) durch die Zeit bedroht ist. Für die Deutschen ist die Aufarbeitung zur Lösung ihres Leidens dringend notwendig und zeitlich gesehen muss sie jetzt stattfinden.

Es soll vom Leiden der Täter gesprochen werden. Und damit nicht der Vorwurf laut wird, dass vom Leiden der Opfer noch kaum bzw. lediglich in der öffentlichen Meinung der Deutschen ausreichend, wenn nicht sogar »instrumentalisiert« gesprochen wurde, wird das Leid der Deutschen dem Leid ihrer Opfer gleichgesetzt. »Archaische Strafe« als deutsches Äquivalent zur Shoah.

Geht es jedoch um die Aufarbeitung der Vergangenheit durch Einfühlung in das Opfer-Dasein der Täter, so stehen Vorwürfe, wie der der Leiden verleugnenden Gleichsetzung von Opfern und Tätern, auf eben jener moralisch anklagenden Seite, auf der bereits die Mitscherlichs standen und "fast" mit dem Vorwurf eines "auf den Kopf gestellten Antisemitismus angesichts der verfolgerischen Anklage gegen die Deutschen" (Moser, 1992) belegt wurden.

In der Psychologie gewinnt diese Gleichsetzung neuen Boden. Zum einen weil es nun nicht mehr direkt um Täter geht, sondern um deren Kinder. Zum anderen, weil für die psychischen Folgen Übereinstimmung postuliert wird. Die gleichsetzende Denkweise formuliert einen Gegensatz. Zuerst wird der Unterschied benannt, um ihn dann mit einem Verweis auf therapeutische Notwendigkeit oder psychische Realität auszuhebeln. Im Vorwort zu Dina Wardis Buch "Siegel der Erinnerung: Das Trauma des Holocaust. Psychotherapie mit Kindern von Überlebenden" (1997) schreibt Moser: "Also nocheinmal die lapidare Feststellung eines deutschen Lesers: Ich nehme Dina Wardis Buch über ihre Patienten in Israel mit einer doppelten Aufmerksamkeit auf, die ich nicht einfach wegdrängen kann. Einerseits bin ich bedrückt und ergriffen von der Last, die die Opferkinder zu tragen hatten; ihre Lebensläufe sind durch ständiges Todesgrauen geprägt, das niemals Trauer und neue Lebendigkeit zuließ; und andererseits sehe ich dabei Täter- und Mitläuferkinder aus meiner eigenen Praxis vor mir, auch Kollegen, die sich in meinen Seminaren ihrer eigenen NS-Familiengeschichte stellen" (ebd.).

Die transgenerationalen Folgen auf Seiten von Opfern und Tätern werden in Mosers Argumentation gleichgesetzt. Diese Setzung der Vergleichbarkeit begründet er aus seinem eigenen Erleben von Täterkindern in der Therapie. Das würde jedoch bedeuten, dass die Ursprünge des transgenerational psychisch Vererbten vergleichbar wären. Eine Annahme, die nichts anderes bedeutet als die Gleichsetzung von Opfern und Tätern bzw. Täter-Kindern. Mit dem Umweg über die Psychologie wird die auf historischer Ebene unmögliche Gleichsetzung von Opfern und Tätern vesucht. Täterkinder und Opfer werden so gleichermaßen zu Opfern von "dämonischen Entitäten wie dem »Krieg«, der »Endlösung«, der »Vertreibung«, den Nazis, den Russen... (oder) der Flucht" (Moser, 1996). Diese Gleichsetzung ist falsch, weil sie eine Verharmlosung des nazistischen Terrors und eine weitere Abwertung des Leidens der Opfer darstellt.

Die Traumatisierungen der Überlebenden haben ihre Ursache in einem real gewordenen psychotischen Kontext. In den Konzentrationslagern der Nazis wurde die Ratio der bürgerlichen Welt, die an sich schon irrational genug ist, aufgehoben. Wer wann und warum sterben sollte, war bis ins Letzte den Opfern entzogen. Eine Tat, die am Vortag noch das Überleben sicherte, konnte am nächsten den Tod bedeuten. Selbst auf der Ebene der Phantasie war kein Ausweg möglich. Für das Irrewerden der Realität existierte kein »rationaler« Grund, den man mit Einsicht hätte verstehen können. Für die nationalsozialistischen Täter dagegen stand jederzeit der deutsche Konsens bereit: »Die Juden sind unser Unglück«. Die Identifizierung des »jüdischen Wesens« mit einer bis ins Psychische hineinreichenden Existenzbedrohung durch eine nicht fassbare, abstrakte Macht, lies die zu Juden entqualifizierten im antisemitischen Denken der Deutschen zum Antipoden des Menschlichen werden; zur Gegenrasse. Von "ihrer Ausrottung soll das Glück der Welt abhängen" (Horkheimer & Adorno, 1947). Am »Juden« wurde jener Widerspruch in seiner tödlichen Konsequenz wahr gemacht, den das deutsche bürgerliche Subjekt, in der ökonomischen Krise seines Nationalstaates, nicht mehr tragen wollte. Die nationalsozialistischen Konzentrationslager sollten den Juden jenes Geheimnis, scheinbar lebendige Verkörperung von Wert zu sein, entreißen, um es der Macht ihrer Peiniger und Mörder einzuverleiben. In solchem Wahn wurden die Opfer, jeglicher Subjektivität und Individualität beraubt, zur abstrakten Natur gemacht. Das sagt Adornos und Horkheimers Wort vom "absoluten Objekt" (ebd.).

Es muss zudem bedacht werden, dass auch die zu Juden Gemachten bürgerliche Subjekte waren, denen der innere Widerspruch mit Zerfall drohte. Ihnen wurde, bis ins Psychische hinein, das angetan, was beim »arischen« Gegenüber - bereits als Drohung - die mörderische antisemitische Tat auslöste. Keine Einfühlung eines bürgerlichen Subjekts kann diesem Grauen – der Negation von Subjektivität – standhalten. Diese »Zwangsentmenschlichung« bildete den Ausgangspunkt für die transgenerationale Weitergabe extremer psychischer Traumata. Keine traumatische Neurose, weder durch Krieg, Bombardierung noch Vertreibung konstituiert, kann dem gleichkommen. Die deutschen Täter und ihre Nachfahren blieben in dem, was man ihr Opfer-Dasein nennen will, immer bürgerliche Subjekte. Die Flucht in Bunker, Schützengräben oder nach Westen bleibt immer das Resultat einer rationalen Auswegsuche, den die Selbstverfügung des Subjekts sich wählt.

Trotzdem auf die Gleichsetzung von Opfern und Tätern zu bestehen, und sei es über den Umweg transgenerational forschender Psychologie, löscht die Erinnerung an die Opfer im doppelten Sinne aus. Zum einen, weil damit in Deutschland nun der Täter als Opfer gedacht werden kann, ohne das der Opfer der Täter je wirklich gedacht wurde. Die Mahnmaldebatte oder auch die Angriffe Walsers auf dieses Gedenken stellen nicht moralische Überforderung, sondern einfach den weiterhin existierenden deutschen Unwillen dar, dem Geschehenen einen Platz im eigenen Erleben einzuräumen. Zum anderen wird genau jene furchtbare Einzigartigkeit von Auschwitz darin negiert, indem das Leid der Opfer dem Leiden anderer gleichgemacht wird. Die Möglichkeit, dieses Leid für die Überlebenden und ihre Kinder zumindest in Ansätzen erträglich zu machen, beruht zuerst einmal auf dem vollen Eingeständnis der Schuld durch die Täter.

Woran aber leiden die Deutschen? Und was nimmt Moser als eben jenes Erbe des Nationalsozialismus in der Therapie war? Moser selbst charakterisiert dieses Leiden noch am ehesten in der ersten Hypothese seines Buches "Dämonische Figuren": "Das politisch beeinflusste und beschädigte Überich erscheint als Borderline-Struktur oder führt zu ihr" (Moser, 1996).

Leider führt er im Folgenden weder die Termini Überich und Borderline-Struktur, noch seine These als Ganzes aus. Das Leiden der Deutschen ist also, in seiner psycho-dynamischen Struktur, nicht einfach aus Mosers Buch zu entnehmen. Will man ihm trotzdem auf die Spur kommen, ist ein rekonstruierendes Vorgehen nötig.

Eine »einfache« psychische Störung, wie zum Beispiel eine Neurose, kann es nicht sein. In seiner Kritik am familialistischen Horizont der Psychoanalyse macht Moser deutlich, dass es ihm nicht um einen schlechten Vater geht, der zufällig SS-Offizier war. Auch geht es ihm nicht um eine »einfache« Kriegsneurose. Beiden Begriffen würde das Politische, der Bezug zum Nationalsozialismus fehlen. Das familialistische Modell der Psychoanalyse kann seines Erachtens nach nicht die Einwirkungen einer terroristischen Außenwelt auf die Überichbildung der Kinder berücksichtigen. Für die Kinder der Täter kann aber mit terroristischer Außenwelt nicht die Einwirkung des nationalsozialistischen Terrors gemeint sein. Im Gegenteil. In den meisten Berichten wird Kindheit im Nationalsozialismus als etwas völlig Normales und/oder mit schwärmerischer Leidenschaft dargestellt. Dass die Vorstellungen eines allmächtigen Führers, eines »Tausendjährigen Reichs« und einer »arischen Herrenrasse« ideal zu Identifikationsfiguren einer notwendig gekränkten, kindlichen Phantasie taugen, ist ersichtlich. Sie sind eines jener Erlösungsversprechen, zu denen die widersprüchliche Konstituiertheit der Subjekte dieselben nötigt. Die einzige terroristische Außenwelt, die in das Leben der Täter und ihrer Kinder einbrach, ist der Verlust dieser Identifizierung mit phantasierter Allmacht durch die Niederlage Deutschlands im 2. Weltkrieg. Nach der erzwungenen Kapitulation war es kaum mehr möglich, öffentlich an den nazistischen Idealen festzuhalten. Die Phrase von der »archaischen Strafe«, die Moser in Bezug auf Bombardierung und Vertreibung benutzt, deutet in ihrem Anklang ans Mythische auf das verdeckte Festhalten an der Allmacht und Besonderheit der arischen Volksgemeinschaft. Nur das »Tausendjährige Reich« einer Herrenmenschenrasse muss mit einer solchen Strafe belegt werden. Darin offenbart sich - und das von den Mitscherlichs festgestellte Ausbleiben einer Trauer um Hitler und sein Reich weisen ebenfalls darauf hin - dass "insgeheim, unbewusst schwelend und darum besonders mächtig, jene Identifikationen und der kollektive Narzissmus gar nicht zerstört wurden, sondern fortbestehen" (Adorno, 1959).

Aus dem Konflikt zwischen den bewussten Anteilen der Identifizierung und den durch die Siegermächte vorgegebenen sozialen Normen kommt es zu einer besonderen Art der Überichbildung in der Generation der Täter-Kinder. Treten die nazistischen Grausamkeiten ins Bewusstsein der Täter-Kinder, muss die Identifizierung mit den mörderischen Eltern verdrängt werden. Auf der bewussten Ebene werden neue, gesellschaftlich anerkannte Ideale gesucht. Diese legen sich als Rationalisierungen über die alten, aber bestehen bleibenden unbewussten Identifizierungen mit den Eltern. Neben diesen personalisierten Identifizierungen kommt es immer auch zu einer Identifizierung mit der Nation. Der nicht auflösbare Widerspruch zwischen gesellschaftlich-allgemeiner Subjektform und naturbedingt-besonderer Individualität, welcher die bürgerlichen Subjekte konstituiert, nötigt die Einzelnen dazu. Jener "zerrissene Mensch", von dem Moser im Zusammenhang mit der "Borderline-Gesellschaft" spricht, ist nur ein Name dafür. Die auf solche Weise beständig vom Ichzerfall bedrohten Subjekte brauchen in ihrer regressiven Normalität omnipotente und homogene Identifikationsfiguren. Die Identifizierung mit dem "Phantasma der Nation" (Bohleber, 1992) soll Schutz vor den abstrakten Anteilen einer Individualität negierenden und zugleich konstituierenden Innerlichkeit gewähren. In den Begriffen der Psychoanalyse müsste man von einer "Identifizierung mit dem Angreifer" (Anna Freud, 1964) sprechen. Eine reine Identifizierung mit den Eltern reicht für solchen Schutz nicht aus, weil die Eltern selbst im Widerspruch konstituiert sind und leben müssen. In solcher Notwendigkeit zur Identifizierung mit der Nation offenbart sich das ganze Ausmaß der deutschen Misere. Für die Deutschen ist die Identifikationsfigur Deutschland mit Schuld und Angst besetzt. In ihrer ehemaligen Teilung wies sie permanent auf die verlorene Allmacht hin. In der Zeit des kalten Krieges blieb den Deutschen nur die Identifizierung mit der Weltmacht USA. Seit der Wiedervereinigung steht den deutschen Identifikationsnöten nur noch eines im Weg: das beharrende Erinnern an die Shoah. Daher und nicht zufällig die Assoziation der beiden Themen in Walsers Rede. Moser wirft mehrmals in seinen Texten die Frage auf, woran es wohl liegen könnte, dass die Themen Nationalsozialismus und Holocaust gerade seit 1990 in den Therapien, Berichten und anderen Veröffentlichungen auftauchen. Zumeist postuliert er eine anthropologische Latenzzeit. Nur einmal kommt ihm die deutsche Wiedervereinigung in den Sinn. Mit dieser ist tatsächlich eine Wende eingetreten: eine im Umgang mit der deutschen Vergangenheit. Walser hat davon 1998 nur den Zwischenstand verkündet. Das Bedürfnis, endlich eine »erwachsene Nation« zu sein und wieder Allmachtsphantasien mit Deutschland verbinden zu können, wohnt dem inne. Das dies nicht vor der Widervereinigung durch eine Verleugnung bzw. Derealisierung der Shoah möglich war, ist zum größten Teil dem Erinnern der Überlebenden und dem Druck des Auslandes geschuldet.

Die Generation der Täter-Kinder legt aus ihren psychischen Konflikten eine neue Form des Umgangs mit der deutschen Vergangenheit nahe. Zum einen wird in den bewussten Rationalisierungen dem Holocaust ein Gedenken zugestanden, das aber immer eines ohne emotionale Verbindung ist. Deshalb kann der Gedenkende auch nie wissen, wann er genug gedacht hat und macht die Quantität seines Gedenkens von äußerlichen Faktoren abhängig. Die Masse an Fernsehsendungen und Filmen zu dem Thema macht z.T. diese Uneinschätzbarkeit auf Seiten der Deutschen deutlich. Moser spricht ganz offen, wenn er bekennt: "Auch ich musste mich bei der Arbeit an diesem Vortrag damit auseinandersetzen, wie viele Formeln des öffentlichen Diskurses von Schuld und Abscheu ich einbauen sollte, um die neuen Gedanken abzusichern." (Moser, 1996) Reden »Aufarbeiter« wie Walser und Moser von leeren Ritualen und moralischem Zwang, dann projizieren sie ihre eigenen inneren Konflikte nach außen.

In diesem endlosen Geplapper werden die Begriffe ihres kritischen Gehalts beraubt. Als bloße Worthülsen lassen sie sich - Spielmarken gleich - bald an dieses, bald an jenes Phänomen heften und legen sich als Rationalisierungen über die unbewussten Wünsche. Spricht Moser davon, dass es immer noch kein "dem Holocaust ...angemessenes Sprechen und Verstehen" (Moser, 1992) gibt, dann geht es ihm nicht darum, Antisemitismus und Volksstaat zu begreifen. Die Erinnerung daran soll in eine Ich-gerechte Form gebracht werden, die die deutschen Allmachtsgelüste nicht behindert.

Es stellt sich deshalb die Frage, warum Moser nicht einfach das Gewissen ein Walsersches im stillen Kämmerchen sein lässt, sondern es ans Licht zerren will. Die Antwort darauf liegt in jenem ungestillten Erlösungsversprechen des Nationalsozialismus, das die Eltern in den libidinösen Beziehungen zu ihren Kindern an diese weitergegeben haben. Wie ein Sog, zieht es die Kinder nun in die Nähe der Eltern und deren Schweigen über ihr Erleben der nationalsozialistischen Vergangenheit zurück. Das, was all die Jahre als Erlösung versprechendes, aber verbotenes Geheimnis im Unbewussten verdrängt ward, soll nun endlich gezeigt und eingelöst werden. Das Bedürfnis, die Eltern sprechen zu lassen, so frei und vollständig wie möglich, gleicht dem Verlangen des Kindes, sich das tabuierte Geheimnis der elterlichen Sexualität anzueignen.
Der Unterschied zwischen dem kulturindustriellen ZDF-Chefaufarbeiter Guido Knopp und dem Psychotherapeuten Moser liegt darin, dass der Konsument in Knopps Zurschaustellungen von Hitlers Familienleben oder "unveröffentlichtem Bildmaterial" zum Vernichtungskrieg irgendwann die rationale Frage stellen könnte: "Warum schaue ich mir das an?" Oder zumindest von Gefühlen der Scham befallen werden könnte. Bei Moser, und das heißt im psychotherapeutischen Prozess, ist Hingucken notwendig und gehört Scham immer schon dazu. Die Frage: "Wie bringt man Hitler in die Übertragung?" (Moser, 1992) ist ernst zu nehmen. Sie benennt das Bedürfnis, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Diesem Bedürfnis konsequent folgend, geht es in Mosers Therapien auch nicht um psychische Realität, sondern um "biographische Wahrheit" (Moser, 1996) als oberstes Ziel der Psychoanalyse. Die Vergangenheit wird in dieser Suche nach dem Tabuierten den Phantasien darüber gleichgemacht. Aus dem lustvollen Zuhören wird eine neue Geschichte für das wiedervereinte Deutschland konstruiert.

Der Krieg, Auschwitz, selbst das Opfersein, alles soll diesem Bedürfnis nach den Deutschen gehören. Keinem jüdischen Historiker, der meint die Wahrheit über den deutschen Volksstaat und seinen Vernichtungswillen erkannt zu haben, ist dieser Besitz vergönnt. Der HoloKaust soll deutsch werden, ist immer deutsch gewesen und kennt keinen Platz für nicht-deutsche Opfer.

Noch Walser hält Bubis frech entgegen, dass er sich schon "mit diesem Feld" befasst habe, als Bubis "noch mit ganz anderen Dingen beschäftigt" (Schirrmacher, 1999) war. Darin wird noch ein weiteres »Erbe« sichtbar. Wird die deutsche Nation wieder zur omnipotenten Identifikationsfigur, werden die zu Feinden, die Deutschland in seiner Allmacht angreifen. Die Aggression, welche der Vergesellschaftungsprozess in den Einzelnen hervorruft, sucht sich in jenen ein Ziel. Kommt hinzu, dass diese "anderen Dinge", die Walser Bubis vorwirft, Immobiliengeschäfte waren, dann wird auch der latente Antisemitismus in diesen Äußerungen sichtbar. Für die Deutschen gibt es nur eine Personengruppe, die ebenfalls eine "Instrumentalisierung unserer Schande" (Schirrmacher, 1999) geplant haben könnte – die Juden.

Der neue deutsche Blick auf die eigene Vergangenheit wendet die Situation der Aufarbeitung ins Gegenteil. Weil ein gutes Gewissen keines ist, und somit ein schlechtes ein besseres, deshalb sind die Deutschen in ihrer moralischen Qualität wieder auf dem Weg, ein ganz besonderes Volk zu werden. Eines das zu einer "historisch aufgeklärten Nation" (Moser, 1993a) werden soll, in der sich die "verlorenen Seelenteile einander zeigen" (ebd.). Nicht trotz, sondern gerade wegen Auschwitz. Es muss erschrecken, wenn Deutschland aus dieser moralischen Einzigartigkeit heraus, mit der Begründung: "Gerade wir dürfen so etwas nicht erneut zulassen", wieder in einen Krieg zieht.

Anmerkungen

Zuerst veröffentlicht in: Psychologische Revue. Rezensionszeitschrift für Psychologie und Sozialwissenschaften, Heft 0/2001 (Frankfurt/M., November 2001)

Literatur

Adorno, Theodor W. (1952). Die revidierte Psychoanalyse. In: Ders. (1972).Soziologische Schriften I. Frankfurt a. M. (Suhrkamp).
Ders.(1959). Was bedeutet: Aufarbeitung der Vergangenheit. In: Ders. (1963).Eingriffe. Neun kritische Modelle. Frankfurt a. M. (Suhrkamp).
Ders. (1966). Negative Dialektik. Frankfurt a.M. (Suhrkamp).
Bohleber, Werner (1992). Nationalismus, Fremdenhaß und Antisemitismus. Psychoanalytische Überlegungen. In: Psyche, 46.
Bruhn, Joachim (1994). Was deutsch ist: Zur kritischen Theorie der Nation. Freiburg (Ça-Ira).
Diner, Dan(Hg.) (1987). Ist der Nationalsozialismus Geschichte? Zu Historisierung und Historikerstreit. Frankfurt a.M. (Fischer).
Freud, Anna (1936). Das Ich und die Abwehrmechanismen. Frankfurt a.M. (Fischer) 1984.
Freud, Sigmund (1921). Massenpsychologie und Ich-Analyse. In: Freud, Sigmund (1940). Ges. Werke, Bd. XIII. Frankfurt a.M. (Fischer).
Horkheimer, Max (1932). Geschichte und Psychologie. In: Horkheimer, Max (1987). Ges. Schriften, Bd. 3. Frankfurt a.M. (Fischer).
Horkheimer, Max, und Adorno, Theodor W. (1947). Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente. In: Horkheimer, Max (1987). Ges. Schriften, Bd. 5. Frankfurt a.M. (Fischer).
Jacob, Günther (1999). Stille Post. Artikelserie in: konkret 3/99 - 10/99.
Kirchhoff, Christine (2001). Anmerkungen zum Verhältnis von Gesellschaftskritik und Psychoanalyse. In:
Kunstreich, Tjark (1999). Ein deutscher Krieg. Über die Befreiung der Nation von Auschwitz. Freiburg (Ça-Ira).
Lorenzer, Alfred (1972). Zur Begründung einer materialistischen Sozialisationstheorie. Frankfurt a.M. (Suhrkamp).
Marx, Karl (1967). Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Bd. 1. In: Marx/Engels Werke (1956). Berlin[DDR] (Dietz).
Medicus, Thomas (2001). Neues vom Dachboden. Hat Leo Baeck im Auftrag der SS gearbeitet? In Frankfurter Rundschau, 10.08.2001.
Mitscherlich, Alexander, und Mitscherlich Margarete (1967). Die Unfähigkeit zu trauern. München (Piper).
Moser, Tilmann (1992). Die Unfähigkeit zu trauern: Hält die These einer Überprüfung stand? Zur psychischen Verarbeitung des Holocaust. In: Moser, Tilmann (1992). Vorsicht Berührung. Frankfurt a.M. (Suhrkamp).
Ders. (1993a). Der braune Untergrund der Charaktere. Die deutsche Seele vor und nach der Einheit aus westlicher Sicht. In: Moser, Tilmann (1993). Politik und seelischer Untergrund. Frankfurt a.M. (Suhrkamp).
Ders. (1993b) Nachwort zur Kritik an der »Unfähigkeit zu trauern«. In: Moser, Tilmann (1993). Politik und seelischer Untergrund. Frankfurt a.M. (Suhrkamp).
Moser, Tilmann (1996). Dämonische Figuren. Die Wiederkehr des Dritten Reiches in der Psychotherapie. Frankfurt a.M. (Suhrkamp).
Postone, Moishe (1979). Antisemitismus und Nationalsozialismus. In: Redaktion Diskus (Hg.) (1992). Küß den Boden der Freiheit. Texte der Neuen Linken. Berlin/ Amsterdam.
Schirrmacher, Frank (1999). Die Walser-Bubis-Debatte. Frankfurt a.M. (Suhrkamp).
Vogt, Rolf (1995). Rainer Werner Fassbinders »Der Müll, die Stadt und der Tod – eine deutsche Seelenlandschaft«. In: Psyche, 49.
Walser, Martin (1998). Erfahrungen beim Verfassen einer Sontagsrede. In: Schirrmacher, Frank (1999). Die Walser-Bubis-Debatte. Frankfurt a.M. (Suhrkamp).
Wardi, Dina (1997). Siegel der Erinnerung. Das Trauma des Holocaust. Psychotherapie mit Kindern von Überlebenden. Stuttgart (Klett-Cotta).

Editorische Anmerkungen:

Boris Krapp, studiert Psychologie in Bremen und ist Mitglied der Initiative not a love song. Kontakt: boris@notalovesong.org
Die Seite ist eine Spiegelung von
http://lovesong.gesellschaftsanalyse.de/texte/walser/leiden_d.htm