Betrieb & Gewerkschaft
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Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: "Vitamin C" (Charité) vom 19.6.2013

von der Gruppe Sozialistische Arbeiterstimme

07-2013

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Schulung oder Aberglaube?

Die Hygieneschulungen bei der CFM starten nächste Woche in die zweite Runde. Klingt gut, oder? Wurde auch im CFM-Kurier schön schnieke angekündigt. Doch die Realität ist leider etwas ernüchternd. In den 1 ½ Stunden wird uns leider mehr mit Phrasen als mit handfesten Infos „weitergeholfen“. Handlungshilfen, oder gar etwas anderes Schriftliches sind leider Fehlanzeige. Wir sollen uns damit zufriedengeben, dass die Keimsituation an der Charité relativiert und gar beschönigt wird. Immerhin seien ja eigentlich nur die Patienten wirklich in Gefahr. Dass wir möglicherweise mit irgendwelchen Keimen nach der Schicht nach Hause fahren, kann ja gar nicht vorkommen. Klar, das lässt sich natürlich leicht sagen, wenn man alle Vorsichtsmaßnahmen, wie bspw. regelmäßige Abstriche, eingespart hat. Was man nicht prüft ist auch nicht wahr. Clever!

Gute Frage – einfache Antwort

Ein Oberarzt der Charité soll ein zehn Monate altes Baby bei einer Untersuchung in der Klinik mit Masern angesteckt haben. Die Presse zeigt sich empört und die Öffentlichkeit fragt sich, warum Infektionen denn nicht standardmäßig festgestellt werden. Eine gute Frage. Wir fragen uns nämlich auch schon seit längerem, warum denn nicht mehr – wie früher üblich – standardmäßig Abstriche zur Kontrolle auf MRSA und andere multiresistente Keime an uns KollegInnen durchgeführt werden. Hier geht es schließlich um unsere Gesundheit. Die sich, wie der aktuelle Fall zeigt, nämlich ganz schnell auf die Gesundheit der Patienten überträgt. Doch genauso multiresistent wie die Keime an der Charité ist eben auch der Sparwahn in den Köpfen der Krankenhausverantwortlichen.

Streik bei Asklepios

Der Streik bei den Asklepios Kliniken in Hamburg geht in eine neue Runde. Letzten Donnerstag wurde diesmal gemeinsam mit den Pflegekräften gestreikt. Ver.di fordert dort einen Haustarifvertrag für die 900 Mitarbeiter der Asklepios Services Hamburg GmbH. Die Kollegen wollen unter anderem Einstiegslöhne von 9,50 Euro und 10,60 Euro sowie eine Jahressonderzahlung von 900 Euro durchsetzen. Jetzt, wo auch die PflegerInnen aufgerufen sind, sich dem Streik anzuschließen, besteht die Hoffnung, dass man den Forderungen der KollegInnen mehr Druck verleihen kann. Denn bisher stellt sich der Konzern – wie die CFM – quer und verweigert jeglichen Tarifvertrag. Wir wissen leider nur zu gut, wie viel Solidarität es braucht, um den Bossen Dampf zu machen.

 

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 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"