Vergangene
Woche hat die amerikanische Firma „New Power Generation" mit dem
serbischen Ministerium für „Bergbau und Energie“ einen Vertrag über eine
Teilprivatisierung von Trepca abgeschlossen . Die Aufregung darüber war
in Prishtina groß. Zurecht, denn die Firma „New Power Generation“
erklärte: „ Wir handeln im Einvernehmen mit dem US Staat.“
Zwischenzeitlich erklärte die US – Botschaft in Prishtina, jedoch, dass
„die Firma sich mit den Behörden in Prishtina absprechen soll“. Die
kosovarische Privatisierungsagentur AKP reagierte ebenfalls empört. Die
AKP drohte mit gerichtlichen Schritten. Parlamentspräsident Jakub
Krasniqi bezeichnete den Akt als „ Verletzung der Souveränität Kosovas“.
Der Sprecher der Antikorruptionsinitiative COHU, Avni Zogiani kritisierte das „ schweigen der Opposition“.
Vorsicht Falle
Selbstverständlich stellt der Vertrag von „New Power Generation" mit dem serbischen Ministerium
eine Verletzung der Souveränität Kosovas dar. Der Vorgang zeigt ,wie
wenig Souveränität Kosova in der Realität hat. Dennoch gilt es davor zu
warnen jetzt zusammen mit der Privatisierungsagentur AKP „ patriotische
Lieder“ anzustimmen. In Wahrheit darf weder ein serbisches Ministerium
noch die kosovarische Privatisierungsagentur Kosovas irgend einen Teil
von Trepca privatisieren. Das neoliberale serbische „Bergbau und
Energieministerium“ und die neoliberale kosovarische Privatisierungsagentur AKP haben nicht das Recht den Reichtum des Volkes zu privatisieren. Die
kosovarische Agentur AKP spielt auf der pseudopatriotischen Klampfe.
Die AKP will Trepca privatisieren dabei besteht diese Agentur auf dem
Recht, dies selbst zu tun. Es wird so getan als ob die
Privatisierungsagentur AKP im Interesse des Volkes gegen Serbien handeln
würde. Die Gefahr besteht darin, sich in der Frage zu erschöpfen, wer
Trepca privatisieren darf. In Wahrheit geht es jedoch um ganz andere
Fragen. Jede Privatisierung von Trepca ist ein Akt gegen die einfachen
Menschen in Kosova. Das Kombinat Trepca war einst das ökonomische
Rückrad Kosovas. Es wurden Buntmetalle, Blei, Zink, Silber, Gold,
Cadmium und andere Metalle gefördert. Von den Rohstoffen, die in Trepça
gewonnen wurden, waren Kishnica, Novo Bërdo, Ajvali und Prishtina
abhängig, weiterhin die Minen von Kopaonik. Dann sind die Rohstoffe zu
zwei metallverarbeitenden Stätten gekommen, zur Bleiverarbeitung in
Zvecan, sowie zur Zinkverarbeitung in Mitrovica. Wegen der reichen
Metallvorkommen sind die rohstoffverarbeitenden den Kapazitäten
errichtet worden. Es gab Fabriken zur Produktion von Akkumulatoren für
Fahrzeuge, Industrieakkumulatoren und Cadmium-Batterien. Im Zusammenhang
mit Trepca sind viele Fabriken in Kosovas gebaut worden: z.B. die
Munitionsfabrik in Skenderaj, die Fabrik für Zinkverkleidungen in
Vucitern, die Farbenfabrik in Vucitern. In einem Interview mit mir,
erklärte im Januar 2000 der ehemalige Direktor von Trepca Aziz Abrahsi :
„Der Trepca-Komplex war ein ertragreiches Unternehmen, das weltweit den
3.und europaweit den 2 Platz einnahm, was die Gewinnung dieser Metalle
angeht auch der Buntmetalle. 1989 nach den Ereignissen, die der
Verfassungsänderung folgten, schlossen sich die Minenarbeiter in die
Gruben ein und protestierten damit gegen das Regime von Milosevic und
gegen die Absicht, die Verfassung Kosovas zu ändern.“ Heute wollen das
serbische Ministerium, aber auch die AKP Trepca privatisieren. Es ist
aber im Interesse der Arbeiter jede Privatisierung zu verhindern. Es
geht darum den Reichtum Kosovas zu bewahren und den Rohstoffreichtum als
gesellschaftliches Eigentum zu erhalten. Kosova benötigt Arbeit und
finanzielle Mittel für Sozialprogramme.
Privates Kapital will nur günstig Rohstoffe abbauen und dann diese
Rohstoffe abtransportieren. An den einstigen verarbeitenden Kapazitäten
des ehemaligen Kombinates Trepca besteht kein Interesse. Ergo: Keine
Privatisierung von Trepca egal unter welcher Flagge. Für einen
gesellschaftlichen Plan welcher das ehemalige Kombinat im Interesse der
einfachen Menschen in Kosova reaktiviert. Keine Debatte mit der Firma
„New Power Generation“ wie es die US Botschaft in Prishtina den
kosovarischen Institutionen vorschlägt. Finger weg von Trepca
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