Kommentare zum Zeitgeschehen
Rechts ist Perspektivlos !
Massenaustritte und Auflösungserscheinungen bei der AFD

von Siegfried Buttenmüller

07/2015

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onlinezeitung

Der Rechte Flügel hat sich bei der rechtspopulistischen AFD auf dem Parteitag am Wochenende durchgesetzt und die Führung der Partei übernommen. Parteigründer Lucke und viele „Prominente” Mitglieder sind ausgetreten. In den Landesverbänden und an der Basis gibt es Massenaustritte von Mitgliedern, Mandatsträgern und Funktionären. Einige Kreisvorstände rufen auf vorerst nicht auszutreten sondern zuvor den AFD Kreisverband aufzulösen und dann auszutreten.

Wir erinnern uns: Die AFD war 2013 als „Euro kritische Partei” entstanden und wie eine Rakete hochgegangen und in mehrere Landesparlamente und in das Europaparlament eingezogen. Die Partei galt als „Professorenpartei” und wurde von namhaften Wirtschaftsprofessoren und Akademikern auf allen Ebenen gegründet und geführt. Das Kapital um den ehemaligen Präsidenten des Bundesverbandes der Industrie (BDI) Henkel hatten viele Millionen zur Verfügung gestellt, um die neue rechtspopulistische Partei zub etablieren. In den Wahlkämpfen zu den bürgerlichen Wahlen wurde geklotzt und nicht geklekert, fasst jeder Baum in jedem Dorf wurde von Firmen mit einem AFD Plakat versehen. Die sogenannte Mittelschichten, vor allem studierte in Staatsdiensten und Staatsbürokraten, ströhmten zu Hauf in diese neue Partei. Angst vor der Systemkrise und erhebliche Karierechancen waren die Gründe für den Zustrom zu dieser scheinbar unaufhaltsam aufsteigenden Partei, die scheinbar Aussicht auf viele gute Posten bot. Anfänglich zog dies auch einige Wähler und Mitglieder der Linken an und der Umgang mit dieser Partei war in Die Linke umsstritten, da einige um Wagenknecht und Lafontain diese zunächst als Bündnispartner sahen.

Vor allem die bürgerlichen TOP Wirtschaftsprofessoren der AFD, eigentlich hochbezahlt als Wissenschaftler, entpuppten sich jedoch schnell als Scharlatane und ahnungslose Populisten die bei jedem Dorfstammtisch sehr viel lernen könnten. Gerade das deutsche Kapital braucht den Euro, den Handel, möglichst reibungslosen Import und Export von Gütern und freien Kapitalverkehr ohne Beschränkungen. Der AFD wurde daher von den eigentlichen Parteien des Kapitales und der Industrie die Rote Karte gezeigt und so legte die AFD ihren eigentlichen Gründungskonsenz, die Eurozone und überhaupt die EU zu verkleinern oder gar die DM wieder einzuführen, stillschweigend zu den Akten. Die angebliche Kernkopetenz war zum Rohrkrepierer für die AFD geworden und die AFD hatte auch in der jetzt hochgekochten Grichenlandkrise nichts mehr zu sagen was für breitere Schichten von Interesse gewesen wäre. Das ist der eigentliche Grund für das scheitern der AFD, die bürgerlichen „Wirtschaftswissenschaften” sind bedeutungslose Religionen und ihre Prister sind bis auf die Knochen blamiert und demontiert. Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist Perspektivlos und am Ende, ein zurück zum bürgerlichen Nationalstaat mit Einzelwährungen kann dieses Ende nur sehr beschleunigen. Auch die dramatische Flüchtlingsproblematik als Ergebnis des kapitalistischen Wirtschaftens weltweit, hat allen das Versagen der kapitalistischen Ökonomie vor Augen geführt.

Rechte Fundi Sekten um Petry, Storch und Andere haben „die Verteidigung des christlichen Abendlandes” zur neuen „Kernkompetenz” der AFD ausgerufen. Intoleranz, Sektenglaube und Ausländerfeindlichkeit treiben den Ursprünglichen Kern der AFD in Massen aus dieser Partei. Die AFD wird Bedeutungslos werden denn weiterer Streit unter den verschiedenen Fundi Sekten ist vorprogramiert.

Rechts ist einfach keine Perspektive, wir brauchen ganz dringend eine breite gesellschaftliche Debatte wie dieses untergehende Wirtschaftssystem gründlich zu ersetzen ist. Auch Mittelschichten und wissenschaftlich denkende Menschen müssen sich in diese Debatte einringen. Es geht darum Zukunft zu erkämpfen denn mit Rechts und dem Kapitalismus gibt es keine.

Editorische Hinweise

Wir erhielten den Text vom Autor per Email.

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