Jürgen Elsässers deutscher Nationalismus
Sein Philoserbentum und antialbanischer Rassismus

von
Max Brym
08/05

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Deutlicher als bisher wurde vor einigen Tagen die wirkliche Identität des deutschen „Pseudolinken“ Jürgen Elsässer. Dieser hatte in einem Artikel in der „linken“ Tageszeitung „Junge Welt“ am 28. Juli offen rassistische Thesen formuliert. In dem Artikel „Lieber klein aber fein“, attackiert Elsässer deutsche antirassistische Initiativen wegen eines offenen Briefes, den über 200 Personen und Initiativen an den letzten PDS Parteitag richteten.

Der von der Gruppe FELS (Für eine linke Strömung) initiierte Brief forderte die Linkspartei PDS dazu auf, auf jeden Nationalismus und Rassismus im Wahlkampf zu verzichten. Auslöser für diesen Brief war die umstrittene Rede von Oskar Lafontaine in Chemnitz, hier sprach Lafontaine von „Fremdarbeitern“, denen er die  Interessen „deutscher Familien“ entgegenstellte. Fakt ist jedoch, dass im vorliegenden Wahlprogramm der „Linkspartei“ jede Form von Ausländerfeindlichkeit eine klare Absage erteilt wird. Auch gegen die Beschneidung des Asylrechtes und die unmenschliche Abschiebepraxis wird Stellung genommen. Das Programm der „Linkspartei“ und der WASG entspricht an diesem Punkt am ehesten den Interessen  der Emigranten und der speziellen Interessenlage der albanischen Emigration in Deutschland.

All das stört den „Pseudolinken“ Elsässer. Er fordert in offen rassistischer Diktion die Abschiebung von Albanern aus Deutschland. Er nennt die albanischen Menschen in dem Artikel „Drogendealer und UCK-Kriminelle“, denen er den „Aufenthalt in serbischen Gefängnissen“ wünscht. Der Pseudolinke Elsässer geht mit dieser Diktion an jedem rechtem deutschen Stammtisch durch. Er hat nichts gegen die unmenschlichen Albanerjagden, die jede Nacht in Deutschland stattfinden. Er ist mit Innenminister Schilly konform, der alle Menschen nach Kosova abschieben möchte, die in Deutschland den Status der Duldung haben. Nur die Wortwahl von Elsässer liegt näher bei der NPD als bei den  Artikulationen von Otto Schilly. Zudem benützt Elsässer in dem Artikel die Formulierung „Inländerfreundlichkeit“, um die es zu ringen gelte. Für Elssässer gibt es demzufolge eine nationale Unterdrückung der Deutschen in Deutschland. Dieser hanebüchene reaktionäre Unsinn ist bei Elsässer kein Zufall.

Der umtriebige Elsässer hat sich in den letzten Jahren nur pro Forma einige mal geändert. Im Jahr 1997 brach er mit der „Jungen Welt“ wegen „nationalistischer Tendenzen“. Elsässer war einige Jahre lang ein erklärter „Antideutscher“, seine jetzige pro deutsche Wendung kann nur den oberflächlichen Betrachter überraschen. Elsässer erklärte zuerst die Deutschen als solche zum negativen Faktor, um sie anschließend positiv zu verklären. Beiden Positionen liegt das Axiom von Kaiser Wilhelm II. zugrunde, jener erklärte 1914: „Ich kenne keine Parteien mehr sondern nur noch Deutsche“. Für Wilhelm II. war dies positiv besetzt, für Elsässer einige Jahre negativ. Jetzt ist Elsässer wieder positiv bei der Aussage von Kaiser Wilhelm gelandet. Er kennt nur noch positive Deutsche, die er  „Inländer“ nennt und sie dadurch dem „Nichtinländer“ entgegenstellt.

In einem ist sich Elsässer allerdings immer treu geblieben, nämlich in seiner Verherrlichung des serbischen Chauvinismus und in der Leugnung der Schreckenstaten der serbischen Chauvinisten. Elsässer erklärte über Jahre die Toten von Srebrenica zu virtuellen Toten, um jetzt die Morde in Srebrenica zu verharmlosen. Dieser Typ nannte die „Serbische Radikale Partei“ eine „antiimperialistische und fortschrittliche Kraft“.

Genau so sieht es der deutsche Altnazi Schönhuber, den die SRS zum „Ehrenmitglied“ beförderte. Im Jahr 1997 nahm der französische Faschist Le Pen mit der SRS brüderliche Beziehungen auf. Auch ein Herr Schirinowski aus Russland schätzt die „Serbische Radikale Partei“.

Die Herren Elsässer, Pirker und Göbel aus der Redaktion der „Jungen Welt“ gedenken die in Serbien und Russland praktizierte Querfront zwischen „Links“ und „Rechts“ auf Deutschland zu übertragen. Dabei sollte jedem klar sein, dieses Projekt ist ein rechtes Projekt und kein linkes. 

Quellen-Junge Welt 28.7.05 http://www.X-Berg.de http://www.Kosova-Aktuell.de

 

Editorische Anmerkungen

Der Autor übergab uns seinen Artikel am 3.8.2005 zur Veröffentlichung.