"Die flüchtige Republik/ La République en fuite/ the fleeting Republic"
Ein packendes Stück am Refugee-Camp Oranienplatz von Schicksalsbehauptung und Unterdrückung

von Birgit v. Criegern

08-2013

trend
onlinezeitung

Fa- ukhruj ma´na ila hadha al-lail al-khali min al rihma!
Mahmud Darwish, Fi Hadrat- al- ghaiab

Und geh mit uns hinaus in diese Nacht, die kein Erbarmen kennt!
Mahmud Darwish, "Anwesend abwesend"

Vom 22. Juni bis zum 29. Juni bot das Refugee-Camp am Oranienplatz in Berlin-Kreuzberg ein Kunstfestival mit einer Ausstellung, mit Filmen und Workshops sowie mit dem Theaterstück "La République en fuite- die flüchtige/ the fleeting Republik". Das Refugee-Camp zeigte damit wieder, wie wichtig und bereichernd es wirkt, so wie das „Camp Kotti und Co“ sowie das neuere Taksim-Platz-Solidaritätszelt im Umfeld des Kottbusser Tores.

Zu diesem Zeitpunkt benötigte das Refugee-Camp zufällig auch wieder mehr Unterstützung, da im Juni mehr Schwierigkeiten auftraten. Nach meiner Ansicht kamen diese Schwierigkeiten in diesem Moment einzig und allein von außen – mit der lebensgefährlichen Messerattacke gegen einen Camp-Bewohner durch einen Passanten, der gleichzeitig eine rassistische Bemerkung machte, wie Augenzeugen berichteten. Leider schrieben einige Zeitungen nach dem 17. Juni von „Streit“-Angelegenheiten zwischen dem Refugee-Camp und dem AnwohnerInnenumfeld – was ich für einen verkehrten Begriff vor dieser Situation halte, der der Pressemitteilung des Camps bei www.http://asylstrikeberlin.wordpress.com völlig widerspricht. Zum Camp hätte manch einE ReporterIn doch auch Kontakt aufnehmen müssen, denkt sich mensch. Gemäß dem Bericht des O-Platz-Camps gab es keinen Streit, sondern die von außen ausgehende lebensgefährliche Gewalttat sowie noch dazu rassistische Verbalattacken durch dabeistehende Passanten. Dann kam noch der Polizeieinsatz hinzu, bei dem offenbar Pfefferspray und mehr brachiale handgreifliche Repression gegen die Camp-BewohnerInnen eingesetzt wurde – anstatt eines deeskalierenden Verhaltens, wie die Camp-BewohnerInnen in ihrer Mitteilung ausführen. Letztere waren selbst zu diesem Zeitpunkt ganz offensichtlich nur mit den Transparenten und Flugis des Infopoints „bewaffnet“, sowie mit ihren Stimmen, mit denen sie sich energisch gegen rassistische Verbalattacken wehrten. Ein relativ guter Bericht bei der RBB-Abendschau ließ allerdings auch einige Opfer zu Wort kommen. Der letzthin anberaumte „runde Tisch“ des Bürgermeisters Schulz mit dem Camp und BewohnerInnen verlief übrigens in der ersten Sitzung positiv, berichtete das Refugee-Camp.

Ich erlebte das Theaterstück der KünstlerInnengruppe bei den Arts Vagabonds Rezo Afrik Benin als ein Stück Kultur, in dem die so große Thematik mit einem Handwerk von szenischem Spiel, Rezitation, Dokumentation und Musikverarbeitungt meisterhaft übermittelt wurde- und das Thema der Schicksalsbehauptung unter der Unterdrückung Geflüchteter durch Europa, wurde hier, nicht nur wörtlich, unter ein Zeltdach gebracht: multilingual in mehreren Sprachen und in der Sprache Musik, gestisch, mit Blicken und Rückgrat der KünstlerInnen. Die Schauspieler verblüfften durch ihre Souveränität, während sie spielten. Denn sie trugen auch Lebensberichte vor, die ihre eigenen waren- wie ich vermute. Verkörperten sie ihre Biographie doch selbst und lebten das Vorgetragene noch einmal. Vor diesem Mut, sich dem Furchtbaren im Bühnenwerk zu stellen und dem Publikum zu öffnen, empfand ich großen Respekt und vermute, dass es den zahlreichen ZuschauerInnen ( diese nahmen, als die Darbietung im Bühnenzelt stattfand, nicht nur Platz auf den Sitzen im Zelt, sondern auch außerhalb des Zeltes im Sitzen oder Stehen) ebenso ging. Große Aufmerksamkeit lag in der Luft bis zum Ende des Stücks.

Der Regisseur Cristal und die vier Schauspieler Yahya, Mamdou, Ilhan und Keita sowie die musikalischen und technischen KünstlerInnen übermittelten die Thematik der Selbstbehauptung unter der kapitalistischen Zerstörung von Lebensräumen, indem sie sowohl den Oranienplatz sowie das

Zirkuszelt („Das große Zelt“) als Bühne bespielten und musikalische Mittel, Bühnenspiel und mediale Projektion (mit Fotos und Dokumentarischem) vereinten.

So begann mensch im Freien in der Mitte des Oranienplatzes mit einer Musikdarbietung, indem Violine und Trompete mit einer getragen, melancholischen Melodie die Szenerie eröffneten. Zur fortgesetzten Musik erschienen die Akteure und marschierten mit den Fahnen der aktuellen Refugee-Camp-Bewegung We will rise über den Platz. Ein Mann stieg in ein

Gefährt, einen alten Einkaufswagen, und ein anderer schob ihn feierlich vorwärts. Der Mann im Wagen winkte und schwenkte die Hände zum Gruß in Siegerpose- glücklich und in diesem Augenblick verwundbar, wie ich fand. Dazu präsentierte sein Begleiter Stichwort-Themen auf Schildern in fünf Sprachen, darunter: "Symbols- symboles, Symbole, maalim"; "Heimat"- "Home, endroit"; "Mein Weg, my way, tariqi, mon chemin"; "hier: huna, here, ici, burasi".

In diesem Augenblick des Spiels befanden sich Darsteller und ZuschauerInnen am Straßenrand, genauer gesagt bei der Bushaltestelle in der Oranienstraße, und Vorübergehende verfolgten die Darbietung interessiert.

Anschließend führte das Spiel der Darsteller das Publikum in die Zelte der BewohnerInnen und bot uns Plätze auf den Schlafstätten an, empfangen von zwei Bewohnern: "Don' t be shy, just come in. Here is where we live". Und er kommenterite den laufenden Fernseher am Kopfende des Zeltes. "We watch Fußball, you know!". Bashir bot den Gästen Äpfel an und sagte, es wäre wichtig für dasd Publikum, sich einmal in die Situation der Geflüchteten hineinzuversetzen: "This is our way of life. We`re not bad people, you know."

Der Besuch war nur kurz, aber eben in diesem Moment erschien mir, dass dies für höher etablierte politische Gäste, die auch eingeladen worden waren, aber dann, wie berichtet wurde, doch fernblieben, eine aufschlußreiche Minute sein könnte. Es folgte der Wechsel zum Bühnenspiel im großen Zelt, dem ursprünglichen Cabuwazi-Zirkuszelt. Hier wirkte im Hintergrund der Sitzreihen eine Musik-Combo von vier Sängerinnen. Im Vordergrunf war ein Bühnenraum frei sowie ein Monitor mit DVD-Bespielung angebracht.

In diesem Moment setzte eine musikalische Darbietung von vier Sängerinnen an mit dem Thema "Kein Mensch ist illegal" in Form eines Kanons, dessen Harmonie mich an mittelalterliche Stücke wie den Klassiker "Ein feste Burg ist unser Gott" erinnerten, (was ich ganz ohne Ironie anmerken will) – ein meditativ, klangvolles Stück, das die Botschaft von "No Border" ganz neu und überraschend übermittelte. Beeindruckend war insbesondere die Liedvertonung des Brecht-Gedichts über den edelsten Teil des Menschen, den Pass. Dabei kam dann noch eine wirkungsvolle Gitarrenbegleitung hinzu. Geboten wurden auch musikalische Aufzeichnungen von Stücken aus Mali.

Die Schauspieler traten mit den Fahnen der Aktion und des Selbstbewusstseins vor dem Publikum auf: "Freedom of movement is everybody`s right". "Solidarité avec les sans-papiers!" Im Anschluss wurden die Flaggen beieitegelegt. Ruckartige Bewegungen gehen durch die Gruppe: Nachdenken, Abstützen. Zögern. Nach-vorne-beugen. Warten. Sie präsentierten sich als Gruppe. Dazu wurde ein Text gesprochen. Dreisprachig übersetzt:

"Wir sind Geflüchtete, aber was heißt das? In den Ländern, aus denen wir kommen, in unseren geplünderten Häusern, unseren heimgesuchten Wohnstätten, aus denen wir geflüchtet sind, da nennt man uns bei unseren Namen. Aber hier? We are Refugees, but what does it mean? In the countries we fleed, in our pillaged homes, we are called by our own namens. But here, we are Asylum-Seekers, Migrants, Criminals, Illegals. Wir haben unsere Heimat verlassen, unsere Familien, Kinder, Freunde...Was sind die Gründe? ...Nous avons quitté nos maisons, nos pays, nos familles, nos enfants, nos amis. Pour quels raisons? Ce soir, nous sommes la pour parler de nous. Vous etes la pour ecouter nos histoires. Tonight we will get to know each other. There is no pity and no laughter, but the space for reflection and exchange about ourselves and our lives. Ici il n`y aura pas de pleurs. Pas de ris. Il n`y a que des possibilités de reflexion et d`échange a propos de nous et notre vie. Soyez les bienvenues dans la république de fuite."

Es folgt eine Video-Bespielung mit einem sehr lebhaften Mitschnitt von jüngsten Polizei-Querelen am Camp: Aufgewühltheit, diskutierende Reihen vor den Uniformierten.

Dann wieder beginnt das Spiel der Männer vorne im Bühnengrund. Ein Mann stellt sich auf und proklamiert.

"Wir, Geflüchtete, Migranten, kommen aus verschiedenen Orten der Erde. Wir kommen , Geflüchtete, die die Bomben der NATo überlebten, kommen von Lampedusa mit verschiedenen Pässen. ...Wir sind Flüchtlinge, die durch Dublin II unterdrückt werden. ... Wir kommen, weil unsere korrupten Regierungen die Bevölkerung ausbeuten und weil die Westmächte Geschäfte machen mit Öl, Gold, Holz, Phosphat, Coltan. ... Nous, réfugiés de différent lieux du monde, venons parce que nous avons survecu les bombes de l`OTAN. …

Nous, combattants, révolutionnares, activeistes, nous disons Non a l`exploitation des gens et `a la regle capitaliste."

"Wir fordern: Die Schließung aller deutschen Lager. Den Stopp der Abschiebungen. Den Stopp aller Arten von Diskriminierung in der deutschen Gesellschaft. Die umgehende Integrierung in die deutsche Gesellschaft..."

"Kein Lebewesen ist illegal, außer im Kapitalismus, für den nur der materielle Wert zählt. L `homme ne peut etre profit pour l`homme".

Und: "Wir sind menschliche Wesen, keine Tiere. Nous sommes des etre humains, pas des animaux". (Eine Wendung, die ich übrigens schon vor Jahren von FlüchtlingsaktivistInnen hörte, zum Beispiel, wortwörtlich, von den Kindern und Jugendlichen des Flüchtlngslagers Möhlau auf einer Demonstration vor vier Jahren in Wittenberg: "Ihr behandelt uns wie Tiere!")

Dann begann der Bericht eines Akteurs, der sich alleine, vis-avis- dem Publikum präsentierte:

"Ich bin Keita S., ich komme aus Mali, ich bin ein landwirtschaftlicher Arbeiter. Wegen Mangel in Mali bin ich geflüchtet...ich mußte einen Ausweg für mich finden. In der Wüste zwischen Algerien und Libyen wurde ich sehr müde und schwach...In Libyen blieb ich zwei Jahre lang und habe gut gearbeitet und Geld verdient. Aber 2011 war das Jahr, in dem ich durch den NATO-Krieg alles verloren habe. Die libyschen Polizisten haben uns direkt nach Lampedusa geschickt. Ich ging mit anderen auf ein Schiff. Auf dem Schiff war ich drei Tage lang ohne Essen."

Szenarien folgen: Auftreten alle vier Männer, agieren, schreiten durch den Raum. Sie beugen sich, gestikulieren: in wechselnden Situationen. "Cultiver!". „Land bearbeiten!“ Internet: Ein Mann kommt, setzt sich symbolisch am symbolischen Sitz der Welt, der Welt-Flüchtigen, er setzt sich am Internetplatz, indem er den Kopf in eine Hand stützt und mit der anderen die Tastatur bearbeitet. Eine Pantomime, und wir wissen alles: Das Internet-Café, ein alltäglicher Ort: um nach Arbeit zu suchen oder nach Infos, um mit der Familie und Freunden zu kommunizieren- wenn Geflüchtete ihre Existenz täglich sichern müssen. : "Bateau- Boat- Schiff". Die Akteure laufen kreuz und quer auf der Suche nach einem Schiff. Sie schwanken und laufen.

Es folgt der Bericht von Ilhan: " I `m Ilhan, I come from Turkey,. If you travel, you never have money. ...You have many problems, and people don`t know you. They always treat you as a foreigner. You can get into prison easily. I got into prison. …After I went to Deutschland, I had no Papiere."

"Kampf- lutte- battle". Kämpfen: Ein Text wird gesprochen: "La lutte pour les réfugiés est nécessair, pour leurs déclarations et leur droit au cœur de l `Europe".

Krieg. "War, guerre, harb." Die Darsteller laufen in einem Chaos durcheinander und kreuz und quer, begleitet von infernalischer Musik.

Ich habe den Eindruck, dass dieses Szenario mir ein theatrum mundi gibt und schenkt, und dass wir unter diesem Zirkuszelt in der Regenluft von Kreuzberg eine Atmosphäre von

künstlerischer Entschlossenheit erleben, während das übrige Berlin im Konsum langsam einschläft. Aber das mag ja nur so ein Eindruck sein.

Sehr beeindruckt bin ich vom nächsten Lebensbericht. Der Darsteller Yahya steht vor dem Publikum, während die anderen Schauspieler zurücktreten , ein drahtiger Mann in der Kapuzenjacke, der in einer leisen aber konstanten Stimme erzählt: Er komme aus dem Sudan, flüchtete nach Libyen, wo er nicht bleiben konnte. Er ging auf ein Schiff nach Italien, dort lebte er mehr als ein Jahr, aber er konnte die Verhältnisse nicht mehr ertragen. "In Italien macht man keine Unterschiede zwischen den Geflüchteten. Du bist Flüchtling, heißt es immer, wir machen keine Unterschiede. Du bist Flüchtling, du hast keine Rechte." Danach flüchtete er weiter nach Deutschland, wurde in ein Lager verwiesen. Als er vom Refugee-Camp am Oranienplatz erfuhr, ging er hierher, und er sagt: "In Berlin gibt es gute Leute, am Oranienplatz fühle ich mich gut. Ich danke Ihnen, Leute aus Berlin."

So wurde in den Lebensberichten der insgesamt vier Männer Dublin II, das unmenschliche Gesetz, thematisiert und dessen Abschaffung gefordert. Seit zehn Jahren ist dieses EU-Gesetz in Kraft, das vorschreibt, dass Geflüchtete im europäischen Land den Asylantrag zu stellen hätten, das sie zuerst erreichten- eine technokratische und bürokratische Maßnahme, mit der man vom Schreibtisch aus ein menschenverachtendes Spiel um Verbleiben und Existieren Geflüchteter betreibt. Diese werden somit genötigt, wenngleich die Situation von Jahr zu Jahr schlimmer wird, in den am häufigsten erreichten Erststtaaten zu bleiben wie Spanien, Italien und Griechenland, seit einiger Zeit auch in Ungarn- trotzdem hier die Lager mit Elendsverhältnissen jeder Beschreibung spotten, überfüllt sind bzw. als Gefängnisse neu gebaut wurden. Einige spärliche Ausnahmeregelungen z.B. vorübergehende Aufnahme für einige Griechenland-Geflüchtete wurden zeitweise von der Bundesregierung getroffen - sicherlich mit dem Wunsch, das Gesicht zu wahren bei anhaltenden Presseberichten von den Elendslagern. Gegen eine Abschaffung des Dublin-II-Gesetzes verweigern sich die EU-Regierungen bislang.

Auf die Berichte von den individuellen Wegen , von den hier konfrontierten Schikanen und Zermürbungen und von der deutschen Lagerunterbringung (in Halberstadt leben die Menschen zu mehreren zusammengedrängt in einem Zimmer, sie bekommen 134 Euro im Monat zum Überleben ausgezahlt; in Burg müssen sie in der Unterkunft am Rande der bewohnten Gegend verbleiben, erleben eine restriktive und harte Verwaltung, erleben ein öffentliches Umfeld, in dem es u. anderem Nazis gibt) folgt ein Augenblick der Stille. Der Darsteller Ilhan sitzt müde niedergesunken, und rezitiert Verse von dem Oranienplatz-Kämpfer und Dichter Turgay Ulu: „Um uns ist Nacht, unsere Häupter sehen zum Himmel“- es sind tiefe Worte von dieser Verfassung in einem umstellten Dasein, in einer Welt der Verfolgung. Sie erzählen davon, isoliert zu werden von rassistischen Gesetzen und der Apparatur in der Gesellschaft und Verwaltung, die Geflüchtete ausgrenzt, „damit die bürgerliche Ruhe nicht gestört wird“. Und sie erzählen von den Momenten, in denen diese Geflüchteten zusammenkommen und ihre Empfindungen aufleben, wenn sie gemeinsam ihre Lieder singen in vielen Sprachen.

Die Darsteller schenkten dem Publikum ihre mutige Präsenz. In ihrem Spiel und Auftreten lag eine große Klarheit: Jede Bewegung war deutlich und souverän, und die Ruhe zwischen den Bewegungen von packender Tiefe. Allerdings fehlte vor diesem Theaterstück ( so mein Eindruck) ein Publikum, das von Grund auf aufgeklärt werden müsste, und ich vermute, dass an diesem Abend (am 29.06) wenig von solchem nicht-aufgeklärten oder bürgerlichen Publikum anwesend war. Ich sehe darum das Stück "Republique en fuite" als eine Bestärkung und Koordinierung innerhalb der armen Klasse oder der UnterstützerInnenklasse, die dann eine Gegenöffentlichkeit gegen die konservativen und bis hin zu kriminalisierenden Darstellungen über Geflüchtete aufbauen können. Und über einen langen Prozeß, den wir wohl nicht im Blick haben, kann Kunst wirken auch von einer Klasse auf die andere.

Auf die Darbietungen der Akteure folgten die DVD-Projektionen, Zusammenschnitte aus zahlreichen Dokus, auf den Monitor an der Wand geworfen:

1999- zwei junge Guineer starben, als sie sich in den Frachtraum eines Flugzeugs nach Europa einschlichen und dort erfroren oder erstickten. (Ich habe noch die Zeitungsnotiz in Erinnerung: Die beiden jungen Männer hatten einen Abschiedbrief an Europäer geschrieben für den Fall, dass sie sterben sollten: "Unsere Leute leiden und brauchen Hilfe.")

O-Ton-Berichte: Leute in Senegal und Mali erzählen von abgewehrten Fluchtwegen: "Moroccon policemen opened fire , they killed people.... My friend got his feet burnt in the desert. ..Very recently, they killed peolpe in Ceuta."

Theophile Obenga: "Amnesty knows what is going on, but do they invent in any way?"

"The European Politics say: Yes to African ressources, but the African Peopl have to kep out". Aminata Traore, writer and former minister of cultural affairs of Mali: " The european politicians should just stop this pillage of thev ressources that ist gionig on…Since threee decades we know what is going on, but when will the responsible ever change the situation?"

Editorische Hinweise

Wir bekamen diesen Bericht von der Autorin für diese Ausgabe. Weitere Informationen zur Autorin gibt es auf ihrem BLOG: http://interschriften.wordpress.com/