‘Betreuungsgeld’ bzw. Volksverarsche!
Versus Reform und Bildung für die Armen

von Reinhold Schramm

08-2014

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In der bestehenden Klassengesellschaft tragen Bildung und Erziehung Klassencharakter. Bildung und Erziehung dienen ausschließlich den Klasseninteressen der herrschenden ökonomischen, sozial-ökonomischen, bürgerlich-ideologischen und gesellschaftspolitischen Klassen und Schichten in der (modifizierten) kapitalfaschistischen Gesellschaftsformation. Das führt in der bestehenden Ausbeutergesellschaft zur unterschiedlichen Erziehung und Bildung der Kinder der herrschenden Klasse und der Kinder des werktätigen Volkes. Während die Kinder der herrschenden Klassen und Schichten auf die Übernahme der ökonomischen und politischen Macht vorbereitet werden (Elitebildung), ist die Bildung und Erziehung der Kinder des werktätigen Volkes darauf reduziert und gerichtet, nur soviel gesellschaftskonformes Wissen und solche Fähigkeiten zu vermitteln, wie diese zur Bewältigung der Produktionsaufgaben und der damit in Verbindung stehenden Profitmaximierung, unbedingt benötigen, und ihnen solche Verhaltensweisen anzuerziehen, die sie zu willfährigen und damit zu ideologisch stromlinienförmigen Arbeitskräften und Untertanen werden lassen. [Im Klartext: zu möglichst ‘hündisch’ gebildeten und erzogenen „Sozialpartnern“ werden lassen, – gegebenenfalls auch mit akademischen Abschluss bzw. Anschluss.]

Mit Hilfe von pseudowissenschaftlichen Theorien (Begabtentheorie und -auslese) versuchen die Beamten, Professoren und anderen Apologeten des Imperialismus, die unterschiedliche Bildung und Erziehung, insbesondere die vereinseitigte und unzulängliche Bildung und Erziehung der Kinder der Werktätigen und in Armut gehaltenen und sozial ausgegrenzten Bevölkerungsgruppen, zu rechtfertigen und als naturgegeben hinzustellen; so auch analog der neu-faschistischen Ideologie des modifiziert-pseudowissenschaftlichen Sozialdarwinismus und Rassismus.

Die emanzipatorische und revolutionäre Befreiungsbewegung, insbesondere die revolutionär-emanzipatorische Arbeiterklasse, stellt der schulischen Bildung und Erziehung der Kinder im Interesse der Bourgeoisie und deren gesellschaftspolitischen Administration, ihre eigenen Bildungs- und Erziehungsziele gegenüber, indem sie die Jugend im Geiste des Klassenkampfes, der Emanzipation, des Friedens, des Humanismus und des künftigen revolutionär-emanzipatorischen Sozialismus erzieht.

Eine entscheidende Voraussetzung für die Überwindung und Aufhebung des Bildungs- und Erziehungsmonopols der herrschenden Klassen und Schichten (einschließlich von deren Staatsschutz- und Kapitalschutzbeamten und pseudodemokratisch-bürgerlichen Bildungsadministrationen), und über tiefgreifende bildungspolitische Reformen in der bestehenden spätbürgerlichen Klassengesellschaft hinaus, und für die künftige Gleichstellung in Bildung und Erziehung, hat zum Inhalt: die Aufhebung des Privateigentums an den gesellschaftlichen Produktions- und Reproduktionsmitteln, die Überführung der gesellschaftlichen Produktions- und Reproduktionsmittel, einschließlich der materiellen Bildungs- und Erziehungsmittel, in sozial-ökonomisch-ökologisches Gemeineigentum. [Konkret: gesellschaftlich-materielles Gemeineigentum im Entwicklungs- und Zukunftsinteresse und unter Kontrolle der wert- und mehrwertschöpfenden werktätigen Bevölkerungsmehrheit; unter Einbeziehung aller Bevölkerungsteile].

Hieraus erfolgt die tiefgreifende revolutionär-emanzipatorische Umgestaltung in Erziehung und Bildung: die Aufhebung und Beseitigung des (bestehenden und historisch überkommenen) Bildungsprivilegs.

Merke: Einen anderen Weg, als den emanzipatorisch-sozial-revolutionären Weg, für sozial-ökonomisch-ökologische Emanzipation und damit auch gesellschaftspolitische Gleichberechtigung und Gleichstellung (Gleichheit: unabhängig vom Geschlecht und von der Herkunft) – auch im künftigen emanzipatorischen Erziehungs- und Bildungssektor – gibt es nicht!

29.07.2014

Editorische Hinweise

Den Text bekamen wir vom Autor für diese Ausgabe.