Die Linke ist in der Krise, sie ist
den Anforderungen als Anwalt der kleinen Leute und des Proletariates
nicht gewachsen. Die Partei Die Linke und praktisch alle linken
Parteien nicht und auch die radikale Linke nicht. Die Krise des
kapitalistischen Systems und die Schwäche der Linken rufen gemeinsam
bedrohliche Symptome hervor.
Kriege breiten sich aus, Araber, Türken, Kurden, Suniten, Schiiten,
Ukrainer, Libyer, Afrikaner, Palästinenser, Israelis... das
Proletariat wird permanent gespalten und gegeneinander in Kriege
gehetzt. Ausländerfeindlichkeit und Rassismus nehmen zu und spalten
das Proletariat auch in Ländern wo noch kein Krieg ist und auch die
Umweltprobleme sind nicht im Griff.
Die Linke ist politisch schwach und spaltet sich auch in Anhänger der
verschiedenen Lager auf anstatt das Proletariat zu einen und zu
stärken. Bürokraten und Rechte in den Linken nutzen das aus um ihr
Süppchen zu kochen, so das Linke fast bedeutungslos für das
Proletariat sind. Dieses ist deprimiert und anfällig für Querfronten
oder nationalistische Kriegstreiberei, je mehr die Systemkrise
zunimmt. Der Verrat lastet schwer auf den Linken und dem Proletariat,
der Verrat der SPD früher und der Regierungslinken heute, Tsirpas in
Griechenland ist nur das jüngste Beispiel.
Die Linken in den Linken stemmen sich ehrlich dagegen, verteidigen
wie früher in der SPD sogenannte Rote Linien die von der Partei nicht
überschritten werden dürfen. Kriegseinsätzen darf die Linke nicht
zustimmen und Sozialbabbau zum Beispiel auch nicht, sonst sind diese
Roten Linien überschritten. Dennoch werden diese roten Linien
überschritten, sobald die Linken in die Regierung oder auch nur in
die Nähe der Regierungsmacht kommen. Diese roten Linien können nicht
gehalten werden weil die wirklichen Roten Linien leider schon lange
überschritten sind. Ein Blick auf die alte SPD zu Zeiten August
Bebels genügt um zu erkennen, das Die Linke und auch die radikale
Linke die Roten Linien weit nach Rechts überschritten hat. Das
Ergebnis ist die politische Schwäche der Linken und des
Proletariates, das weltweit in Nationalismus und Krieg getrieben
wird. Die Roten Linien wurden neu gezogen nachdem man sie sehr weit
überschritten hat und können deshalb nicht Standhalten.
Untersuchen wir also diese Roten Linien, warum Sie nicht Standhalten
und wie sie eigentlich sein müßten.
Die wirklichen roten Linien verlaufen
zwischen den Klassen der Gesellschaft, die gespalten ist. Sie
verlaufen zwischen den kleinen Leuten, dem Proletariat sowie zwischen
dem Kapital, der Herrschenden Klasse. Die Roten Linien verlaufen
zwischen dem kapitalistischen Wirtschaftssystem und dem Sozialismus,
der es ersetzen wird.
Die Roten Linien wurden bereits zu August Bebels Zeiten
überschritten, indem den Bürokraten die Macht in der Partei der
Arbeiterklasse überlassen wurde. 1914 wurde die Rote Linie
überschritten weil die SPD Kriegskrediten zustimmte, die Spaltung des
Proletariates anhand der „Vaterländer" zuließ und sich nicht mehr
gegen den Weltkrieg stemmte. Diese Rote Linie hielt schon damals
nicht und die Ursache war das die SPD vorher bereits andere Rote
Linien überschritten hatte, indem die Privilegierte Bürokratie in der
Partei das sagen bekam. So zieht das überschreiten einer Roten Linie
das überschreiten der nächsten Roten Linie nach sich.
Damals stemmten sich die Spartakisten
um Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und Franz Mehring gegen Bürokratie
und Kriegstreiberei, bauten mit der KPD eine Massenorganisation
hinter den Roten Linien wieder neu auf, ebenso in Rußland die
Bolschewisten. Doch auch in der Sowjetunion wurden die Roten Linien
bereits wieder überschritten, wieder ließ man es zu das Bürokraten
die Macht in der Partei bekamen. Und auch dies zog wieder das
überschreiten weiterer Roter Linien nach sich, so die Kritik am Staat
und zur kapitalistischen Wirtschaftsweise, indem man den
Staatskapitalismus einführte. Im Gefolge gingen die Linken Parteien
immer weiter nach rechts und mit ihnen die „Roten Linien", die immer
wieder weiter rechts neu gezogen wurden.
Heute sind die Roten Linien vor allem beim Staat und seinem
bürgerlichen Parlamentarismus, der Bürokratie welche die Macht in der
Partei hat sowie der Abkehr von der Sozialistischen Wirtschaftsweise
und der Bejahung von Kapitalismus und Staatskapitalismus
überschritten.
So sind die heutigen „Roten Linien" zwar gut gemeint jedoch kein
wirksames Mittel um Linke Positionen durchzusetzen. Diese „Roten
Linien" werden sogar dazu benutzt, die Bewegungslinken in Schlepptau
der Bürokratie zu nehmen und sie über die anderen Roten Linien zu
ziehen. So einfach und kraftvoll wie der Bürokrat Tsipas in
Griechenland diese „Roten Linien" zerstört hat, kann das Jederzeit
auch die Bürokratie der Linken. Der Verrat der Bürokraten folgt der
Ziehung von „Roten Linien" immer schneller.
Ist es überhaupt ein Rückzug wenn wir uns hinter die eigentlichen
Roten Linien zwischen den Klassen zurück ziehen ? Nein denn die
Überschreitung dieser Roten Linien war ein Irrweg, eine Falle. Wir
nehmen die Positionen wieder ein die nie hätten verlassen werden
dürfen. Wir gehen die Sackgasse, den Irrweg zurück und sind wieder
beim Proletariat wo unser Platz ist. Wir gehen zurück aus der Falle
und nehmen die Positionen in unserer Klasse ein und ermöglichen damit
die Erfolgreiche Verteidigung der Roten Linien, führen diese Linien
zusammen und ermöglichen damit in die Offensive zu gehen.
Hinter diesen roten Linien angelangt haben wir klare Sicht und
Bewegungsfreiheit denn wir haben uns aus der Umklammerung gelöst. Wie
verfügen über wirksame Waffen und Werkzeuge des originalen Marxismus,
die uns den orientierungslosen Chaoten auf der Anderen Seite weit
überlegen machen. Wir können das Proletariat vereinigen während die
andere Seite der Roten Linie mit der Herrschenden Klasse und ihrer
Bürokraten mehr und mehr in ihrem Sumpf versinkt. Die Bürokraten sind
Schmarotzer die davon leben „links" zu sein, sie können ohne uns gar
nicht Aufrecht stehen. Selbst SPD und Grünen Bosse müssen noch immer
so tun als wären sie auch irgendwie „Links" wie auch die Bürokraten
in Die Linke. Schon allein das sie sich nicht mehr auf uns stützen
können und wir auf der richtigen Seite der Linien und Barrikaden
stehen, läßt sie nieder sinken. Und sie können uns nicht folgen den
ohne Klassengesellschaft können sie gar nicht existieren.
Hinter der richtigen roten Linie angelangt können wir auch die
vorherigen Roten Linien wirksam verteidigen. Wir können erfolgreich
für Frieden kämpfen weil wir für Niemanden Kriegskredite geben, auch
für „die Guten" nicht. Wir haben kein Vaterland und wollen auch
keines Verteidigen und wir sind auch nicht gegen eine „Nation"
sondern gegen den Nationalismus. Wir verteidigen wirksam die Roten
Linien gegen Sozialabbau und Kürzungen weil wir die Rote Linie zum
kapitalistischen Profitsystem nicht überschritten und damit eine
echte Alternative zum Kapitalismus haben. Wir kämpfen wirksam für
echte Demokratie weil wir die Rote Linie zum kapitalistischen
Parlamentarismus, zu Staat und Bürokratie nicht überschritten haben.
Das leben auf der richtigen Seite der Roten Linien ist die
Normalität, die Selbstverständlichkeit, das Recht, Freiheit und
Solidarität der Menschen. Die Zeit ist überreif für den Sozialismus
und das Proletariat wird uns verstehen, wenn wir Kommunisten sind und
ihre Sprache sprechen. Wir können lachen über all die Gehirnwäsche
die auf der anderen Seite nötig ist, um die Klassengesellschaft
aufrecht zu erhalten.
Gehen wir also zurück zu den wirklichen Roten Linien und laden wir
alle Menschen ein uns zu folgen. Verteidigen wir die wirklichen Roten
Linien und reißen wir den Bürokraten die Masken herunter die ihnen
längst verrutscht ist.
Editorische
Hinweise
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