Die
Bewohner Kosovas sehnten sich einst nach Freiheit und Demokratie. Die
genannten Dinge gab es im alten Jugoslawien und speziell unter
direkter serbischer Herrschaft in der Ära Milosevic nicht. Der
Widerstand der Albaner und Albanerinnen, gegen das titoistische
Jugoslawien und erst recht gegen die mit faschistischen Zügen
ausgestattete Milosevic Regierung, war gerechtfertigt und legitim.
Keinesfalls war dieser Kampf jedoch verbunden
mit dem Ziel, soziale Rechte abzuschaffen. Heute gibt es formale
Freiheit und Demokratie aber keinerlei soziale Gleichheit in Kosova .
Im Rahmen der Matrix müssen die Menschen, die Wirklichkeit des Realen
nicht nur begreifen, sondern aus dieser Realität auch die nötigen
Schlüsse ziehen. Massenelend und soziale Not sind nicht hinnehmbar.
Es muss darum gehen zu erkennen dass es reale Freiheit nur auf der
Basis der sozialen Gleichheit gibt. Es muss darum gehen eine
Gesellschaft zu erkämpfen, in der soziale Gleichheit und Freiheit
keinen Gegensatz mehr darstellen. Nötig ist die Reaktivierung der
Arbeiterbewegung in Kosova..Diese Reaktivierung sollte sich gegen die
Grausamkeiten des Neoliberalismus und den Privatisierungsprozess
stellen. Es ist ein Unding zuzulassen, dass die Reichtümer Kosovas
privatisiert, abgebaut und abtransportiert werden. Im Rahmen dieses
Prozesses haben knapp 77.000 Arbeiter und Arbeiterinnen ihre
Arbeitsplätze verloren. Es ist nötig nicht vor dieser Realität zu
fliehen , sondern diese traurige Realität zu bekämpfen. Es kann keine
Freiheit sein an der Autobahn zu stehen und zuschauen was alles durch
Kosova transportiert wird . Der Neoliberalismus sieht Kosova als
Transitland und als Land in dem billig Rohstoffe abgebaut werden
können . Es steht nicht auf der internationalen Agenda des Kapitals
in Kosova zu produzieren . Nur durch die Eigenaktivität der Bürger
kann dieser Prozess gestoppt werden. Wer das Land liebt kämpft für
Freiheit, soziale Gleichheit und das Recht auf Selbstbestimmung .
Alles andere sind nur bedeutungslose Phrasen. Die angestrebte
Integration in die EU stellt keine Lösung der sozialen Probleme in
Kosova dar. Ein Blick auf die soziale Lage in Bulgarien, Rumänien und
in der Ukraine dürfte genügen . Kürzlich besuchte die deutsche
Kanzlerin Belgrad und Tirana. Sowohl in Albanien, als auch in Serbien
betonte sie die Notwendigkeit soziale Leistungen zu kürzen und
Staatsbedienstete zu entlassen. Ergo es muss darum gehen auf dem
gesamten Balkan eine soziale Alternative zu diesem Europa zu
entwickeln . Im Rahmen dieses Prozesses gilt es den serbischen
Chauvinismus, aber auch den belanglosen und dummen albanischen
Nationalismus welcher alles heil von der EU erwartet, zu bekämpfen .
Notwendig ist die Reaktivierung des Internationalismus auf dem
Balkan, bei gleichzeitiger Akzeptanz des Selbstbestimmungsrechtes,
bis hin zum Recht auf staatliche Lostrennung. Das Betrifft speziell
das Recht Kosovas sich endgültig von Serbien zu trennen. Letzteres
ist die einzige Chance den Kampf gegen den Neoliberalismus
erfolgreich zu führen. Denn ohne Beendigung der nationalen Konflikte
kann die soziale Frage nicht gelöst werden.
Übersetzung Max Brym

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