Es ist den Menschen in
Kosova zu wünschen, dass ihr Leben endlich verbessert
und Perspektiven deutlich werden. Leider zeigt ein
Aufenthalt im Land wie wenig davon in Aussicht steht.
Die Arbeitslosigkeit ist nach wie vor die höchste in
ganz Europa. Rund 80 % der Jugendlichen verfügen über
keinen regulären Arbeitsplatz, oder gar eine
Ausbildungsstätte. Immer noch sind mehr als 18 % der
Bevölkerung von extremer Armut betroffen. Unter
extremer Armut ist zu
verstehen,diese Menschen haben weniger als einen Euro
pro Tag zum leben zur Verfügung . Knapp 38 % der
Bevölkerung fristen ihr Dasein mit weniger als zwei
Euro am Tag. Auf der anderen Seite der Medaille
genügt ein Besuch in einem Geschäft, um einen davon
zu überzeugen, dass die Preislage mit den Preisen in
Deutschland vergleichbar ist. Hygienische Artikel
kosten beispielsweise mehr als in München. Etwas
billiger hingegen sind noch Zigaretten und der Kaffee
. Überspielt werden soll das ganze mit seitenlangen
Artikel in der örtlichen Presse, über die
Fußballeuropameisterschaft in Frankreich. Der
Schreiber dieser Zeilen ist selbst einen ziemlicher
Fußballfan, aber die Begeisterung für den Fußball
wird nicht nur in Kosova missbraucht, um von den
wahren Problemen der Menschen abzulenken. Es tut
einem in der Seele weh zu sehen wie Roma Kinder
-statt staatliche Schule zu besuchen- an den
Ampelanlagen in Prishtina auf die Autohauben hüpfen
und beginnen die Fensterscheiben zu putzen.
Andererseits ist es immer wieder erschreckend
Angehörige der politischen Kaste oder der Business
Leute im Stadtzentrum herum- hocken oder
herumschlendern zu sehen. Ihre Arroganz gegenüber,
der sie umgebenden Armut ist grenzenlos. Empathie
oder Freundlichkeit von diesen Leuten zu erwarten ist
ein hoffnungsloses Unterfangen. Diese Clique in
Armani Anzügen lebt von Korruption und Diebstahl und
davon internationalen Investoren billiges
Ausbeutungsmaterial anzubieten. Hoffnung hingegen
macht, dass gerade viele studentische Jugendliche
nicht mehr bereit sind diese Zustände hinzunehmen.
Marx ist in Kosova wieder IN. An den Häuserwenden
finden sich Parolen auf denen steht:“ Keine Konflikte
im Volk- keinen Frieden zwischen den Klassen“.

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