Kommentare zum Zeitgeschehen

Würzburg, Ansbach und München
Es war faschistischer Terror

 von Max Brym

08/2016

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In Deutschland geht die Angst um, ein Menschen jagte sich in die Luft andere werden durch Messerattacken, Beil und Machetenattacken angegriffen und in München erschoss ein verwirrter Neonazi neun jugendliche Emigranten und Emigrantinnen am 22. Juli am OEZ. Wegen der in München erschossenen Albaner wurde in Kosova ein Staatstrauertag abgehalten. Die bundesdeutschen Gazetten überschlagen sich, aber meist findet man nur psychologische Spekulationen, die teilweise durchaus interessante Aspekte beinhalten, aber gleichzeitig, die wesentlichen Fragen unbeantwortet lassen.

Zunächst gilt es festzuhalten: bei den Attacken handelt es sich um nichts anderes als faschistischen Terror. Dabei ist Herkunft der einzelnen Täter völlig egal. Ihre Taten sind nichts anderes als faschistischer Mord. Es gilt darauf hinzuweisen, dass es sich bei allen Tätern unabhängig von dem was sie zu konkret zu ihrer Tat bewegte um pervertierten faschistoide Produkte der kapitalistischen Gesellschaft und der ihr zu Grunde liegenden Praxis des Neoliberalismus handelt. Wer in dieser Gesellschaft offensichtlich scheitert und den Erfolgskriterien nicht gerecht wird, wird diskriminiert. Der Faschismus, der individuelle Terror ist nichts anderes als die Reaktion auf diese Realität. Der faschistische Terror ist die radikalisierte Fortsetzung des kapitalistischen Neoliberalismus. Der Terror hält dieser Gesellschaft den Spiegel ihrer eigenen Verkommenheit vor. Der Faschismus auch in der Form des individuellen Terrors ist nichts weiter als ein konterrevolutionäre Produkt der Verzweiflung. Wer den faschistischen Terror stoppen will, darf nicht vom Islamismus sprechen- denn es gibt real keinen Religionskrieg-, sondern vom Faschismus als Produkt des Kapitalismus. Der Kapitalismus in seiner höchsten Phase, in seinem imperialistischen Stadium, befördert auf der ganzen Welt Kriege, Umweltkatastrophen und soziales Elend. Der real existierende Kapitalismus ist dabei den Planeten zu zerstören. Produkte dieser zerfallenden spätkapitalistischen Gesellschaft sind die faschistoiden Terroristen, ganz unabhängig davon ob sie sich auf irgendwelche Heiligkeiten ( IS) oder die klassisch faschistischen Rassentheorie berufen.

Einige Gedanken zum Hintergrund der faschistischen Morde in München

Der Täter David S. hasste“ Ausländer“ insbesondere Türken Juden und Albaner. Dies wurde der Öffentlichkeit offiziell allerdings nur am Rande mitgeteilt. Der durchgeknallte jugendliche Faschist führte seine Aktion nicht zufällig am fünften Jahrestag des Massakers des norwegischen Mörders Anders Behring Breivik durch.

Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ schreibt:

"Alle seine neun Opfer hatten einen Migrationshintergrund, sechs waren Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren, zwei waren junge Erwachsene im Alter von 19 und 20 Jahren. Drei Jugendliche waren türkischstämmig, zudem wurde eine 45 Jahre alte türkische Frau getötet. Drei andere Jugendliche - ein Junge und zwei Mädchen - waren Kosovo-Albaner."

Weiter schreibt die FAZ am 27. Juli:

"Für die rassistische Gesinnung spricht auch der Wortwechsel, den S. sich nach seiner Tat mit einem Anwohner des Olympia-Einkaufszentrums lieferte, der ihn von seinem Balkon aus beschimpfte. S. rief dabei unter anderem „Scheißtürken!".

Außerdem legte er Wert darauf, dass er Deutscher und in Deutschland geboren sei.“ Bekannt ist, dass David. S stolz darauf war an Hitlers Geburtstag im 20. April geboren zu sein. In der bundesdeutschen Medienlandschaft wird das weitgehend ignoriert. Der offen zu Tage liegenden Faschismus des jugendlichen Täters scheint fast nur in der Redaktion der großbürgerlichen FAZ bemerkt worden zu sein. Ansonsten sind es die Wochen sogenannter Experten und Psychologen. All diese „Koryphäen der Wissenschaft“ vertreten die These vom Einzeltäter. Völlig ausgeblendet wird, dass David S sich als Angehöriger der arischen Rasse betrachtete und damit ganz in der Traditionslinie des Hitler Faschismus stand. Es gilt ein gesundes Misstrauen an den Tag zu legen, sowie die These vom Einzeltäter zu hinterfragen. Denn wer produziert denn den faschistischen Müll schriftlich. Welche Organisationen bewahren die Tradition der nazistischen Rassentheorie. Diese kritischen Fragen gilt es zu stellen. Dies nicht nicht im Sinne eines Jürgen Elsässer, welcher entgegen aller Fakten von einem Terrorakt mehrerer Islamisten ausgeht.

Welche Fragen müssen gestellt und beantwortet werden?

Wer das Video gesehen hat und beobachten konnte wie der faschistische Mörder schoss dem fiel die hohe Professionalität des Killers auf. Er hatte die Waffe völlig richtig in der Hand - er stützte die Schusshand richtig ab. Die korrekte Beinhaltung eines Killers war deutlich zu sehen . Letzteres lernt man nicht im Internet. Wer mit der Waffentechnik etwas vertraut ist, weiß wie schwer es ist, bewegliche Ziele mit einer Pistole ziemlich exakt in den Kopf zu treffen. Solche Dinge müssen intensiv trainiert sein und können nicht im Internet gelernt werden. Es darf durchaus danach gefragt werden: wer trainierte mit David S.? Wo fanden die Trainingseinheiten für die Killeraktion statt? Es kann und darf nicht ausgeschlossen werden, dass David S. von rechtsextremen Profis rekrutiert und trainiert wurde. Es besteht der begründete Verdacht, dass die Untersuchungsmethoden in Bayern solche Fragen nicht beantworten werden und wie schon beim Oktoberfestanschlag 1980 an der These vom Einzeltäter festhalten. Es muss ein Untersuchungsausschuss her, der sehr der genau diese Fragen untersucht. Wie David S. tickte, zeigt der berühmte Dialog mit einem angetrunkenen ebenfalls faschistoiden eingestellten braven Münchner Bürger, vom Dach eines Auto- Parkhauses nach den Morden - hier dokumentiert: https://img.pr0gramm.com/2016/07/22/ec8599f33931e2b3.jpg  

  • Den Kommentar erhielten wir vom Autor für diese Ausgabe.

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