Palästina
Farkha-Festival 2016

Ein Bericht von Kerem Schamberger

08/2016

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Erster und zweiter Tag   

02.08.2016: Nach einem Jahr Pause geht es dieses Jahr wieder nach Palästina, zum 23. Farkha-Festival der Jugend der Palestinian Peoples Party. Zuletzt war ich 2014 während des letzten Gaza-Krieges dort. Dieses Mal ist die Situation etwas entspannter, auch wenn die Ungerechtigkeit und israelische Besatzung der Westbank/Gazas weiterhin von Tag zu Tag andauern*. 

Die Einreise am Ben Gurion-Flughafen geht im Vergleich zu den Vorjahren, als wir bis zu 8 Stunden befragt und festgehalten wurden, richtig schnell. Gleich zu Beginn sage ich dem israelischen Sicherheitsbeamten offen, dass ich am 23. Farkha-Festival teilnehmen werde, wie schon drei Mal zuvor, und sie doch sicherlich meine Daten dazu gespeichert hätten. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen nickt der Beamte und sagt: „Ok, you can go.“

Das Farkha-Festival findet bereits seit 1990 statt. Organisiert wird es von Baker, einem führenden Mitglied der früheren kommunistischen Partei, die sich nach 1989 in PPP, Palästinensische Volkspartei, umbenannt hat. Jedes Jahr kommen Jugendliche aus ganz Palästina (außer dem Gaza-Streifen, dieser darf für so etwas nicht verlassen werden) und aus Israel zusammen, um eine Woche gemeinsam zu arbeiten, diskutieren und zu feiern. Die meisten von ihnen sind in der Jugend der PPP aktiv, aber einige kommen auch, weil sie einfach nur helfen wollen und ihre FreundInnen dabei sind. Die Teilnahme am Festival ist kostenlos und über Spenden abgesichert. Auch aus Deutschland haben wir diesmal mehr als 4.000 Euro gesammelt und den Organisatoren überwiesen.

Auf dem Weg vom Flughafen nach Ramallah springt eines sofort ins Auge: Überall sind Zäune, Barrikaden, Mauern und andere Anlagen, die Sicherheit bringen sollen. Eigentlich sind sie aber nur Ausdruck der Ungerechtigkeit auf diesem winzigen Stückchen Erde. Waffenlieferanten und Sicherheitsfirmen freuen sich, denn sie machen damit Milliarden. Den Menschen in Israel und Palästina bringen sie alles andere als Ruhe. So lange die Besatzung Israels anhält, wird es nie absolute Sicherheit geben. Sie ist die Ursache der Gewalt. In ihrer Verzweiflung griffen palästinensische Jugendliche in den letzten Monaten zu Messern und Pistolen und versuchten Besatzungssoldaten und teilweise einfache Menschen anzugreifen. Angriffe auf Zivilisten** sind zu verurteilen, dass ist klar. Aber hier sorgt ein Blick auf die Zahlen für eine Einordnung in die Gesamtsituation: Seit Februar letzten Jahres sind 217 Menschen bei Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern getötet worden, darunter 30 Israelis durch palästinensische Angriffe. 22 davon waren Soldaten oder Siedler in der Westbank. Im gleichen Zeitraum wurden 187 Palästinenser getötet, davon 159 in der Westbank und 28 im Gaza-Streifen***. Klar bringt ein gegeneinander Aufrechnen der Zahlen nichts. Jeder getötete Mensch ist einer zu viel. Es macht allerdings deutlich, wie die Machtverhältnisse sind und wer aus einer Position der (militärischen) Stärke heraus agiert. Mehr Mauern, mehr Zäune auf israelischer Seite werden Angriffe übrigens auch in Zukunft nicht verhindern können, nur ein gerechter Frieden zwischen Israelis und Palästinensern und ein Ende der Besatzung kann dies.

Am ersten Tag des Festivals wird schnell deutlich, dass so viele Jugendliche wie dieses Jahr schon lange nicht mehr teilgenommen haben. Mehr als 150 Frauen und Männer, Mädchen und Jungs, sind gekommen. Die Begrüßung untereinander ist enthusiastisch, teilweise kennt man sich schon seit  Jahren. Besonders freue ich mich einen jungen Genossen zu sehen, der die letzten beiden Jahre in israelischen Gefängnissen verbracht hat, da er auf einer Demonstration Soldaten mit Molotow-Cocktails beworfen haben soll. Auch aus Spanien und Deutschland sind Freiwillige da. Die Kommunistische Jugend Spaniens ist mit ihrem Vorsitzenden und vier weiteren GenossInnen präsent. Aus Deutschland sind wir zwei Münchner DKPler, einer davon auch Mitglied in der marxistischen linken, und einem Genossen der Linkspartei aus Bremen. Am späten Abend tauchen plötzlich zwölf BerlinerInnen auf dem Festival-Gelände auf. Sie sind Teil eines sozialpädagogischen Projekts namens „Outreach meets Palestine“ (Link: https://www.facebook.com/outreachpalaestina/?fref=ts), das Jugendliche aus seit 1948 vertriebenen Familien mit ihren palästinensischen Wurzeln bekanntmachen soll.

Noch vor der Eröffnung des Festivals packen wir die Fahne der Frauenverteidigungseinheiten in Rojava, YPJ, aus. Wir haben sie als Zeichen der Solidarität zwischen dem Freiheitskampf der kurdischen und palästinensischen Bevölkerung und ihrer fortschrittlichen Organisationen mitgenommen. Viele GenossInnen wissen sofort, um was es sich handelt. Sie verfolgen die Entwicklung in Rojava aufmerksam und für sie sind die YPG/YPJ, aber auch die PKK, ein Vorbild im Kampf gegen die Besatzung. Die beiden Befreiungsbewegungen verbindet eine lange Geschichte. Die ersten PKK-Kämpfer fielen 1982, als Israel den Libanon besetzte. Duran Kalkan, türkischer Gründungskader und Mitglied im Vorstand der Union der Gemeinschaften Kurdistans (KCK) gab dem Kurdistan Report im Sommer 2015 dazu ein lesenswertes Interview, das ihr hier findet: http://www.kurdistan-report.de/

Unter anderem sagte er: „Wir haben als Bewegung in dieser Phase einiges vom palästinensischen Widerstand mitgenommen. (...) Wir haben den palästinensischen Widerstand genossenschaftlich und geschwisterlich unterstützt. Wir haben die Geschwisterlichkeit zwischen der palästinensischen und der kurdischen Gesellschaft auf dieser Grundlage aufgebaut. Wir haben vieles von den Palästinensern mitgenommen und bewerten dies immer noch mit Respekt. Wir erklären immer mit Stolz, dass die Guerilla Kurdistans sich innerhalb der palästinensischen Erfahrung entwickelt hat. Wir sind überzeugt, dass wir dem palästinensischen und den arabischen Völkern mit diesem Widerstand auch vieles zurückgegeben haben und sie das auch so sehen. Wir verfolgen immer noch die Situation und den Widerstand der palästinensischen Gesellschaft und sehen den Kampf als unseren eigenen. Wir wollen, dass die palästinensische Frage auf demokratischer Ebene gelöst wird und die arabische und jüdische Bevölkerung geschwisterlich zusammenleben.“

Das Programm des Festivals ist wieder voll mit unterschiedlichsten Aktivitäten. Im Mittelpunkt steht die Freiwilligenarbeit von 8 Uhr morgen bis 12:30 Uhr mittags. Dieses Jahr bauen wir unter anderem an einem ökologischen Garten außerhalb des Dorfes. Baker, der Festivalorganisator, ist Anfang Juli extra nach Portugal in eine ökologische Kommune mit 200 Mitgliedern gereist, um dort zu lernen, wie sich biologischer Anbau effektiv umsetzen lässt. Das Ziel ist Farkha zum ersten Dorf Palästinas zu machen, das komplett auf ökologischen Anbau umgestellt hat. Der hohe Organisierungsgrad der Bewohner, darunter sehr viele KommunistInnen, in verschiedenen Kooperativen wird diese Umstellung erleichtern, da die Planung dadurch erleichtert wird. In Keimzellen findet sich hier schon eine solidarische Gesellschaft, jenseits individueller Profitinteressen. Auf dem Programm steht außerdem eine Fahrt zu palästinensischen Beduinen ins Jordan-Tal und ein Marathon in die nächstgelegene Stadt Salfit, die früher aufgrund der guten Wahlergebnisse für die Kommunistische Partei, Klein-Moskau genannt wurde. Auch ins Schwimmbad geht es natürlich wieder. Auf meinen Vorschlag hin wird es auch einen Bildungsabend zum Thema „Kampf der kurdischen Freiheitsbewegung“ geben. Einen solchen hatten wir bereits auf dem Festival 2013 umgesetzt. Damals stieß er auf großes Interesse.

Während diese Zeilen geschrieben werden, befinden wir uns mitten im zweiten Tag des Festivals. Wir sind gerade von den Öko-Feldern gekommen. Dort haben wir lange 30 Zentimeter tiefe, 1 Meter breite und mehrere Meter lange Gräben mit Schaufeln ausgehoben. Diese werden mit Stroh ausgelegt, wieder zugeschüttet und dienen dann als Grundlage für die biologische Bepflanzung. Da es jetzt gleich mit einer Diskussionsrunde zu Feminismus in Palästina weitergeht und danach ein Kulturabend ansteht, beende ich diesen ersten Bericht hier.

Zum Abschluss noch ein kurzer Auszug aus einem Tagebucheintrag aus dem Jahr 2011, als ich einige wenige Zeilen über die palästinensische Linke und die Positionen der PPP geschrieben hatte. Diese sind auch heute noch aktuell und dürften etwas zum Grundwissen über die Situation vor Ort beitragen: „Nennenswerte linke Gruppen sind folgende: Die PPP mit ca. 10.000 Mitgliedern, die DFLP (Demokratische Front zur Befreiung Palästinas) mit ca. 5.000 Mitgliedern und die PFLP (Volksfront zur Befreiung Palästinas) mit ca. 20.000 Mitgliedern. Die PFLP unterhält aktive bewaffnete Kämpfer. Laut PPP ist Israel in den letzten Jahren aufgrund von vorgeschobenen 'Sicherheitsinteressen' nach und nach und ohne Widerspruch seitens der USA aus dem Osloer Prozess ausgestiegen. Die PPP will erst mit Israel verhandeln, nachdem das prinzipielle Rückkehrrecht der Flüchtlinge akzeptiert wurde, was nicht einfach bedeutet, dass diese Millionen von Menschen zurückkehren werden (dafür ist das Land faktisch zu klein), allerdings muss das grundsätzliche Recht vorhanden sein. Außerdem müssen die Besatzung und die Siedlungen aufgegeben werden, bevor es zu Verhandlungen kommen kann. Voraussetzung vor allem anderen ist aber die palästinensische Einheit. Bevor diese nicht wieder erreicht ist, können keine weiteren Schritte getan werden. Das diesjährige Abkommen zwischen Hamas und Fatah wird nicht sehr positiv eingeschätzt, da es nur auf dem Papier stehe und es letztlich den beiden Parteien nur um Postengeschachere gehe und nicht um die palästinensische Einheit selbst.“****

Anmerkungen:

* Ja, auch Gazza, als weltweit größtes Freiluftgefängnis, das von der Außenwelt so gut wie abgeschnitten ist, steht unter einer Form der Besatzung.

** Man kann sich darüber streiten, ob BesatzungssiedlerInnen Zivilisten sind oder nicht. Sie sind alle bis an die Zähne bewaffnet und haben so gut wie alle eine jahrelange militärische Ausbildung hinter sich. Zudem sehen sie sich fast alle als Teil eines expansionistischen Kolonialisierungsprojekts an. Ausgenommen davon sind Menschen, die aufgrund der Steuer- und Wohnungspolitik des israelischen Staates und ihrer Armut dazu gedrängt werden, auf günstigen Wohnraum in den Siedlungen auszuweichen. Die Welt ist nicht schwarz-weiß.
Und: Auch Israelis haben in den letzten Monaten versucht palästinensische Zivilisten mit Messern abzustechen (http://www.haaretz.com/israel-news/1.680298)

*** Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/

**** Der komplette Tagebucheintrag kann hier nachgelesen werden: 
http://dkp-europa.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3048:das-18-farkha-festival-in-palaestina&catid=105:mein-tagebuch&Itemid=251

Dritter Tag

03.08.2016: Heute berichte ich von der Arbeit zur Reinigung eines Friedhofes, über ein Gespräch mit Salwa vom Jerusalem Legal Aid and Human Rights Center, über die Brutalität der israelischen Besatzer gegen palästinensische Jugendliche sowei über das Projekt der Widerstandsökonomie und der ökologischen Landwirtschaft.

Am dritten Tag des 23. Farkha-Festivals wurde erst mal der Friedhof von Unkraut und Schmutz gereinigt. Das Andenken an Tote wird hier anders zelebriert als in Europa. Würde man am Farkha-Friedhof vorbeilaufen, wäre dieser erst nicht richtig als Gedenkstätte für Verstorbene zu erkennen: Eine schlichte Betonmauer läuft um ein vermeintlich unbebautes verwildertes Grundstück. Erst auf den zweiten Blick erkennt man verwitterte, im Boden eingelassene Betonplatten. Blumendekoration gibt es nicht und Inschriften sind sehr selten und kaum lesbar.

In meiner Arbeitsgruppe befinden sich vor allem sehr junge GenossInnen, die noch nicht sehr politisiert sind und vermutlich auch primär aus familiären Gründen in der PPP-Jugend aktiv sind. Wie in der Türkei werden politische Überzeugungen oft „vererbt“. Das heißt, dass ganze Familien in der kommunistischen Bewegung aktiv sind. Diese Beobachtung ist natürlich nicht zu verabsolutieren, aber es scheint öfters vorzukommen als in Deutschland. Wenn, dann findet eine politische Bewusstwerdung im Sinne von Beschäftigung mit marxistischer Theorie und anderen Inhalten, erst später statt.

Noch ein kurzer Rückblick auf den Abend zuvor: Eine linke Theatergruppe aus Tulkarem, einer Stadt direkt an der Grenze zur israelischen Apartheidsmauer, führt ein Stück gegen Flucht/Auswanderung ins Ausland (und nach Europa) auf. In Form einer familiären Auseinandersetzung wird dargestellt, dass ein Verlassen Palästinas einem Sieg der israelischen Besatzer gleichkommt. Es komme aber darauf an, hier vor Ort, auch unter widrigen Bedingungen, Widerstand zu leisten und zu leben. Die gleiche Gruppe hatte ich schon vor einigen Jahren auf dem Festival gesehen. Damals hatten sie eine Vorstellung gegen häusliche und familiäre Gewalt gegen Frauen in Palästina aufgeführt.

Während der Aufführung komme ich mit Salwa ins Gespräch. Sie arbeitet für das Jerusalem Legal Aid and Human Rights Center (JLAC, http://www.jlac.ps/). Die Organisation, die vor mehr als 40 Jahren gegründet wurde, bietet juristische Hilfe für Gemeinschaften und Individuen an, die von Menschenrechtsverletzungen betroffen sind. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt auf dem Kampf gegen illegale Häuserzerstörung seitens Israel, Zwangsräumungen, Landkonfiszierungen und in letzter Zeit immer mehr auf dem Versuch der juristischen Verfolgung von Siedlergewalt. Die Genossin hat in letzter Zeit vor allem mit Familien zu tun, deren Kinder (Messer-)Attacken auf Siedler begangen haben und dabei erschossen wurden. Die meisten dieser Jugendlichen, sagt Salwa, stammen aus ärmsten Verhältnissen ohne Bildung und Zukunftsperspektiven. Sie seien nicht von irgendeiner Art des Antisemitismus getrieben, sondern von ihrem Hass auf die Hauptverantwortlichen für ihre Situation. Dies führe zu einer Form des erweiterten Selbstmords, da den Tätern bewusst sei, dass sie so gut wie sicher erschossen werden. Die Hinterbliebenen hätten anschließend mit zahlreichen Beschränkungen seitens der israelischen Besatzer zu leben.

JLAC ist international gut vernetzt. Erst vor vier Wochen war Salwa in Istanbul auf einem Workshop des Hafiza Merkezi (http://hakikatadalethafiza.org/, auf deutsch in etwa „Erinnerungszentrum“), einer türkisch-kurdischen Menschenrechtsorganisation, die sich mit in der Vergangenheit liegenden (Menschen-)Rechtsverletzungen beschäftigt, diese vor Gericht bringt und damit auch die kollektive gesellschaftliche Erinnerung an solche Ereignisse stärken will. Derzeit setzt sich Hafiza Merkezi vor allem für den seit 68 Tagen verschwundenen kurdischen DBP-Kovorsitzenden von Sirnak, Hur?it Külter, ein (https://www.facebook.com/hakikatadalet/?fref=ts). Die Solidarität mit der kurdischen Zivilgesellschaft seitens des Erinnerungszentrums ist also groß.

Begeistert berichtet Salwa, wie sie bei Genossinnen der kurdischen Frauenbewegung untergekommen ist und an einer Frauendemonstration auf dem Taksim teilgenommen habe. Ich lade sie daraufhin ein, an einer der kommenden Kurdistan-Delegationen teilzunehmen.

Zum Schluss unseres sehr interessanten Gesprächs kommt die Genossin auch noch auf den, sich seit fast 50 Tagen im Hungerstreik befindenden, PFLP-Aktivisten, Bilal Kayed, zu sprechen. Allein seine Geschichte wäre ein eigener Artikel wert. Am 14. Juni sollte der Kommunist nach 14 Jahren Haft entlassen werden. Doch Pustekuchen. Die israelischen Behörden verhängten am Tag seiner geplanten Entlassung eine außergesetzliche Administrativhaft von 6 Monaten, die alle halbe Jahre einfach wieder verlängert werden kann. Hunderte von PalästinenserInnen sitzen so schon seit Jahren ohne rechtskräftige Verurteilung in israelischen Gefängnissen ein. Ahmed Saadat, Generalsekretär der PFLP, der eine 30-jährige Haftstrafe in Israel verbüßt, sowie mehr als 100 weitere politische Gefangene traten daraufhin Ende letzter Woche in einen Solidaritätshungerstreik (http://www.aljazeera.com/). Hoffentlich wird der Druck auf die israelische Regierung groß genug, damit wenigstens Kayed entlassen wird.

Zurück zur Freiwilligenarbeit auf dem nur schwer zu erkennenden Friedhof am darauffolgenden Tag. Auf dem Weg dorthin bemerke ich eine große Narbe am Bein eines vielleicht 16-jährigen Genossen. Auf meine Frage, was denn passiert sei, meinte er nur, dass er vor zwei Monaten bei Protesten einen Durchschuss durch einen israelischen Soldaten erlitten habe.

Daraufhin zeigen mir immer mehr Jugendliche aus der Gruppe ihre Narben. Einer von ihnen wurde bereits drei Mal getroffen: Im Bein, ein Durchschuss im Hüftbereich und ein, mit Gummi ummanteltes, Geschoss auf den Hinterkopf, das zum Glück nicht in den Kopf eingedrungen ist. Ein Genosse erzählt, dass er erst vor einigen Wochen aus zweimonatiger Haft entlassen worden ist. Die Narben und Geschichten sprechen Bände über die Lebensrealität der Menschen hier. Übrigens: Die Strafbestände und -maße, die dem Militärrecht unterstehen, sind drastisch. Steine werfen ohne das Ziel zu treffen: 6 Monate Haft. Mit treffen: 1 Jahr. Molotow-Cocktails werfen bringt 6 Jahre Haft. Wenn man dabei noch Aktivist einer politischen Partei ist, wird die Entlassung oftmals durch die oben erwähnte Administrativhaft willkürlich verzögert.

Ökologischer Anbau
Nach Unkraut jäten und Friedhof verschönern findet eine äußerst interessante Veranstaltung im Gemeindesaal von Farkha statt. Gekommen sind der Umweltingenieur Saad Dagher und die Aktivistin Lina Ismail. Die Themen sind ökologische Landwirtschaft und Ökonomien des Widerstands, sogenannte „Resistance Economies“. Im ersten Teil geht es darum, wie ökologischer und bewusster landwirtschaftlicher Anbau zur Freiheit der Menschen in Palästina beitragen und die Abhängigkeit von der Besatzung reduzieren kann. Saad bringt ein Beispiel: Nur 4% aller Karotten kämen aus Palästina, der Rest werde aus Israel importiert. Während 1963 noch 32% aller konsumierten Güter aus dem Land stammten, sind dies heute gerade einmal 4,2%. Israel versucht, neben der Ressource Wasser, auch den Saatgutmarkt in Palästina komplett zu kontrollieren und von großen Konzernen, wie Monsanto, abhängig zu machen. Dem müsse „Ecological Gardening“ entgegengesetzt werden, so der Referent, der auch Genosse ist und in den 80er Jahren in Moskau studierte. Dabei könne man von weitestgehend vergessenem Wissen über landwirtschaftlichen Anbau in der Region profitieren, das bei einigen alten Menschen noch vorhanden sei und verloren zu gehen droht. Eine weitere Hilfe ist Kuba. Dort musste aufgrund des Zusammenbruchs des Handels mit der Sowjetunion nach 1991, eben solches verschüttetes Wissen der Menschen wiederbelebt werden. Nun wird es erfolgreich praktiziert. Frei von Pestiziden, manipuliertem Saatgut und anderweitigen Chemikalien werden große Teile des landwirtschaftlichen Anbaus betrieben.

Saad ist soeben von einer diesbezüglichen Fortbildung von Kuba zurückgekehrt und versucht nun sein gesammeltes Wissen auf die palästinensischen Verhältnisse anzuwenden. Der ökologische Anbau habe vier zentrale Komponenten:

  1. Der Mensch und seine Arbeitskraft, als zentraler Faktor.
  2. Wissen über (frühere) landwirtschaftliche Anbaumethoden. Dieses sei unter Bauern fast nicht mehr vorhanden und würde sich stattdessen bei Großkonzernen kumulieren. Mit chemischen Düngemitteln und gentechnisch verändertem Saatgut müssen Bauern oftmals gar nichts mehr über die natürlichen Wachstumsprozesse wissen, da die Pflanzen sowieso „gedeihen“. Diese Wissensvorherrschaft gelte es Konzernen wie Monsanto zu entreißen und ein eigenes Wissen, mit eigener (universitärer) Forschung und gesellschaftlicher Wissensbestände von unten erneut aufzubauen. Kuba ist dabei, ursprünglich notgedrungen, besonders fortgeschritten. Es hat eine eigene Samenproduktion, Biogasanlagen sind weit verbreitet und vielerorts wird Permakultur betrieben.
  3. Stroh, als konkreter Wasserspeicher beim Anbau und somit schon Teil des aus Kuba mitgebrachten Wissensbestandes. Gestern hatten wir im Öko-Garten bereits die zu bebauenden Flächen circa 30 Zentimeter ausgehoben, mit Stroh ausgelegt und wieder zugeschüttet. Dadurch kann der Wasserverbrauch bis zu 60% reduziert werden, da es beim Gießen nicht gleich versickert, sondern im Stroh gespeichert wird. Das ist besonders für die Westbank relevant. Die Wasserressourcen werden von Israel kontrolliert, 83% des Gesamtverbrauchs erfolgt durch die Siedlungen oder Weiterleitungen nach Israel. Nur 17% des vorhandenen Wassers wird von den Palästinensern genutzt.
  4. Wasser (siehe Punkt 3).
  5. Sonne, als Katalysator und Energiegeber. Ohne sie wachsen keine Pflanzen. Zum Glück gibt es viel Sonne hier, vor allem in Farkha, wo wir bei derzeit 38 Grad Hitze arbeiten…

Widerstandsökonomie

Der zweite Teil des Vortrags beschäftigte sich mit sogenannten „Resistance Economies“, also antikapitalistische Formen des Wirtschaftens. Lina betonte, dass es darauf ankäme lokale und kommunale Ökonomien, in Form von Kooperativen und anderen solidarischen Zusammenschlüssen, aufzubauen und zu unterstützen. Es gelte eine „Wirtschaft von unten“, gegen Großkonzerne und Monopole aufzubauen. Dabei könne man auf das im gesellschaftlichen Bewusstsein vorhandene und früher viel stärker gelebte solidarische Teilen und sich gegenseitig Unterstützen setzen. Um deutlich zu machen, um was es dabei in Palästina geht, zeigte sie den kurzen Dokumentarfilm „Resistance Recipes“, der vor allem landwirtschaftliche und Frauengenossenschaften in der Westbank beleuchtet. Ihr könnt den Film hier auf Vimeo mit englischen Untertiteln anschauen, er ist wirklich äußerst sehenswert: https://vimeo.com/56420859

Beeindruckt haben mich hier wieder sehr die Überschneidungen der Debatten um alternative Ökonomien in der kurdischen und palästinensischen Freiheitsbewegung. Auch in Kurdistan gibt es viele Kooperativen und Genossenschaften, die zur Befreiung der Frau beitragen sollen, aber auch verloren gegangenes gesellschaftliches Wissen über Landwirtschaft wiederzubeleben.
Jetzt steht gleich ein Konzert an, es ist so laut, dass ich mich nicht mehr konzentrieren kann. Deshalb ist hier für heute Schluss. Morgen geht es zu Beduinen ins Jordan-Tal, einen Bericht darüber wird es aber erst am Donnerstag geben.

Vierter und fünfter Tag  

07.08.2016: Am 4. Tag des Farkha-Festivals wurde ausnahmsweise nicht gearbeitet. Auf dem Programm stand nämlich ein Ausflug in das Jordan-Tal, das sich im Osten an der Grenze zu Jordanien erstreckt und 30% der Gesamtfläche der Westbank einnimmt. Es ist die Kornkammer der Region und eines der landwirtschaftlichen Zentren Israels. Israels? 

Ja, denn 95% des Tals befinden sich in Area C. Diese Bereiche stehen militärisch sowie zivil unter der Kontrolle der israelischen Besatzung*. Ein großer Teil des israelischen Gemüse-, Getreide und Fruchtanbaus, wie Weizen, Trauben und sogar Mangos findet dort statt. Auch werden viele Produkte des Jordan-Tals unter israelischem Lable ins Ausland exportiert. Es heißt, dass Israel im Jahr 2010 alleine im Jordan-Tal einen Umsatz von 125 Milliarden Dollar machte.

Auf dem Weg dorthin kommen wir an dem kleinen arabischen Dorf Duma vorbei. Dort wurde Ende Juli vergangenen Jahres eine ganze Familie im Schlaf verbrannt. Rechtsextreme jüdische Siedler aus einer benachbarten Siedlung hatten das Haus in ihrem Hass gegen alles Palästinensische angezündet. Ab und zu werden bei tödlicher Siedlergewalt zwar Haftstrafen von israelischen Gerichte verhängt, nachdem sich die mediale Aufmerksamkeit aber gelegt hat, werden die Täter oft mit irgendwelchen fadenscheinigen Begründungen, wie psychologischer Probleme, frühzeitig entlassen. Nähere Infos zum (juristischen) Umgang mit dem Anschlag in Duma finden sich hier (https://en.wikipedia.org/wiki/Duma_arson_attack#Investigation).

Die Fahrt ins Tal ist sehr beeindruckend, da sich, vom Westen kommend, vor einem auf einmal eine  unendlich weite, vor Hitze flimmernde Ebene erstreckt. Insgesamt mussten wir zwei israelische Checkpoints passieren, diese führten aber gerade keine Einzelkontrollen durch, so dass dies relativ schnell ging. Das Jordan-Tal ist eine sehr wasser- und mineralhaltige Region und ist deshalb sehr gut für den landwirtschaftlichen Anbau geeignet. Wie schon oben erwähnt, wird dieser aber zu einem Großteil von Israel und seinen Siedlungen kontrolliert. Die israelische Regierung will den Landstrich nach und nach entvölkern und nur noch wirtschaftlich nutzen. Palästinenser erhalten deshalb so gut wie keine Baugenehmigungen. Viele Häuser dürfen rechtlich keine befestigten Dachkonstruktionen mehr vorweisen, sodass wir an vielen Wellblechdächern vorbeifahren, die bei einem Sturm sofort weggeblasen werden. Die Arbeitslosigkeit ist hoch und auch die Gesundheitsversorgung sehr schlecht. Seit der Besatzung hat durch diese Politik der schleichenden Vertreibung die Einwohnerzahl des Tals drastisch abgenommen. Lebten 1967 noch 350.000 Menschen dort, waren es 2009 nur noch 53.000. Dies berichtet ein Aktivist der „Jordan Valley Solidarity“, die vor allem den dort lebenden Beduinen hilft. Und einen solchen treffen wir nach einer zweistündigen Fahrt.

Freundlich empfängt uns der Ende 60-jährige Beduine Zoubaa und seine Familie mit Kaffee und Tee. Keine Selbstverständlichkeit bei 150 Gästen. Seine Familie lebt seit Ewigkeiten auf dem Weideland der Tiere. Doch in den letzten Jahren nimmt der Druck seitens Israels auf sie massiv zu. Sein provisorisches Gehöft befindet sich mitten in einem Dreieck aus Checkpoint, Siedlung und Militärstützpunkt und ist deshalb ein besonderer Dorn im Auge der Besatzer. Mehr als 20 Zelthäuser wurden alleine diesem Beduinen vom Militär mit Bulldozern abgerissen. Immer wieder schieße das Militär auf seine Tiere. Er und seine acht Kinder saßen jeweils mehr als 4 Jahre in Haft, auch weil sie dabei geholfen hatten Menschen um die Checkpoints herum zu schmuggeln und somit eine Durchreise durchs Jordan-Tal zu ermöglichen. Denn viele Orte dort dürfen Palästinenser nicht betreten, obwohl sie in der Westbank liegen. Auch seine Söhne dürfen seit der Verbüßung ihrer Haftstrafen nicht mehr im Tal sein. Als er uns dies berichtet, stockt auf einmal seine Stimme und der ältere Mann bricht in Tränen aus. Ein wirklich bedrückender Moment. Schluchzend sagt er, dass er sein Land niemals verlassen werde und sie ihn schon töten müssten, um ihn hier wegzubekommen.

Keine fünf Minuten später kommt ein israelischer Militärjeep angerast und drei Soldaten mit gezückten Waffen springen heraus. Was wir hier wollten und wer wir seien, wollen sie wissen. Es ist offensichtlich, dass sie nur zum Provozieren gekommen sind und eine Auseinandersetzung anzetteln wollen. Um die nächste Kurve warten nämlich schon drei andere Militärfahrzeuge, jederzeit bereit einzugreifen, falls wir aufmucken sollten. Ob wir gekommen wären, um gegen die gestrige Sperrung der Wasserzufuhr für das Gehöft zu protestieren, fragen sie. Davon wissen wir noch gar nichts, aber es scheint ebenfalls ein regelmäßiges Druckmittel zu sein, den Beduinen das Wasser für ihre Tiere immer wieder einfach abzudrehen. Doch wir lassen uns nicht provozieren und stimmen stattdessen Widerstandslieder an, die unsere Entschlossenheit und Diszipliniertheit den Soldaten deutlich macht. Unverrichteter Dinge rücken sie nach einer Viertelstunde ab.

Auch wir ziehen weiter, verlassen das Jordan-Tal wieder und fahren in die Stadt Nablus, das wunderschön  zwischen zwei Bergen liegt. Dort besuchen wir das Parteibüro der Palästinensischen Volkspartei PPP und machen eine Spontandemonstration für politische Häftlinge in israelischen Gefängnissen mitten durch die Innenstadt. Anschließend bekommen wir vom örtlichen Vorsitzenden der PPP eine Führung durch die Altstadt, die 2002, während der zweiten Intifada, Ort heftigster militärischer Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und israelischen Soldaten war. An die getöteten Palästinenser erinnern an jeder Ecke Tafeln und Denkmäler. Anschließend geht es, im vollen Kontrast zum Vormittag, in ein Schwimmbad mit angeschlossenen Grünflächen. Dort ruhen wir uns bis zum Abend aus.

Am 5. Tag des Festivals stand in der Früh wieder Freiwilligenarbeit an. Am Nachmittag fand ein interessanter Workshop mit JLAC (Jerusalem Legal Aid and Human Rights Center) statt, das ich bereits im letzten Tagebucheintrag etwas beschrieben habe. Der Direktor der Organisation, Essam Arrori, stellte nun die Arbeit und die allgemeine Situation etwas genauer dar. Das grundlegende Problem sei, dass Israel selbst nicht akzeptiere, dass es eine Besatzungsmacht sei. Somit stellen Palästinenser nur ein demographisches Problem dar und keine Menschen mit individuellen Rechten, die auch unter einer Besatzung gültig sein müssen. Die Aufteilung der Westbank in A, B und C-Bereiche sei nichts weiter als die fortgesetzte Ausweitung der Besatzung. 60% der Westbank sind von Israel als Area C deklariert, in der es das militärische und zivile Sagen hat. Darin existiere ein paralleles, nur für die Palästinenser gültiges Rechtssystem, das sich stark von der bürgerlichen Rechtsprechung Israels unterscheide. So wurde erst diese Woche in der Knesset eine Gesetzesänderung verabschiedet, die das strafmündige Alter von palästinensischen Kindern von 14 auf 12 Jahre herabsetzt. Das heißt, dass Kinder ab 12 Jahren nun bei Anklagen wegen Mord, versuchtem Mord oder Totschlag zu langjährigen Haftstrafen verurteilt werden können (http://www.n-tv.de/ticker/)

Die Zerstörung von Häusern und anderen lebenswichtigen Strukturen gehe ebenfalls massiv weiter, berichtet Essam Arrori. Von 2009-2015 wurden mehr als 2.000 Infrastrukturen wie Häuser oder Zelte zerstört. In den ersten beiden Monaten 2016 waren es mehr als 241 Unterkünfte mit mehr als 450 vertriebenen Menschen. Die Tendenz der Zerstörung zeigt mit der extrem rechten Regierungskoalition in der Knesset, die von Siedlervertretern dominiert ist, steil nach oben. Die internationale Gemeinschaft bleibe trotz dieser Entwicklungen stumm, so Essam. Eine Strategie von JLAC sei es, für die Familien durch juristische Verzögerungen, Zeit zu gewinnen. Teilweise könnten Häuserdemolierungen so bis zu 6 Jahre verschoben werden. Komplett aufgehalten werden konnten bisher nur sehr wenige. Der Direktor der NGO, die eine aktive Unterstützerin der BDS-Kampagne ** ist, hob hervor, dass alleine die Anwesenheit von Palästinensern in der Area C der Westbank ein Akt des Widerstands gegen die Besatzung ist: „Our physical existance in itself is resistance“.

Einen interessanten Punkt erwähnte der Genosse am Schluss seines Vortrags. In Israel würden mehr als 30.000 Palästinenser legal mit Genehmigung arbeiten. Als illegale Arbeitskräfte würden sich allerdings mehr als 70.000 Palästinenser in israelischen Gebieten aufhalten. Diese müssten dafür täglich oder wöchentlich die Apartheidsmauer durch Schlupflöcher überwinden. Die israelische Armee wisse dabei genau, wo diese sind. Sie tue aber nichts dagegen, da Israel auf die extrem billigen Arbeitskräfte aus der Westbank angewiesen sei. Diese Palästinenser würden die Arbeiten übernehmen, die sonst niemand machen wolle.

In der anschließenden Diskussionsrunde ging Essam auf die Frage ein, was wir als internationale Solidaritätsbewegung machen könnten, um die Palästinenser zu unterstützen. Für ihn sei die beste Form der Solidarität in den Ländern und Gesellschaften aus denen wir kommen, den Kampf für eine gerechte und solidarische Welt zu führen und dabei die Solidarität mit Palästina als ein Teil davon in den eigenen Kampf miteinzubeziehen. Der internationale Druck auf Israel werde erst dann zunehmen, wenn sich innerhalb anderer Länder die Kräfteverhältnisse hin zu den fortschrittlichen sozialen Bewegungen veränderen. „Der Kampf gegen Rechtsentwicklung und Faschismus auf der Welt und vor allem in Europa, wird auch der palästinensischen Sache helfen, da wir diese Entwicklung derzeit auch in Israel erleben“. Ein wichtiges und richtiges Abschlusswort nach diesem interessanten Workshop.

Während ich diese Zeilen am Freitagvormittag schreibe, herrscht um mich herum, wie so oft, reges Treiben. Heute ist der vorletzte Tag des Festivals, am morgigen Samstag (6.8.) findet das große Abschlussfest statt, zu dem bis zu 1.000 Menschen kommen. Die Schule, in der das Festival stattfindet, wird gerade auf Hochglanz gebracht. Ich werde den Abschluss zum ersten Mal nicht miterleben, da ich aus persönlichen Gründen schon heute Nacht abreisen muss.

An dieser Stelle noch zwei Dinge. Erstens möchte ich mich bei allen GenossInnen und FreundInnen in Deutschland bedanken, die mehr als 4.000 Euro für dieses Festival gespendet haben. Ohne diese Spenden hätte es definitiv nicht stattfinden können. Zweitens: Wenn jemand Interesse hat im nächsten Jahr mitzukommen, dann meldet euch frühzeitig bei mir, damit wir alles planen können.

So, die GenossInnen warten schon ungeduldig und fragen sich wieso ich nicht beim Arbeiten helfe. Deshalb verabschiede ich mich an dieser Stelle.

Viva Palästina – Solidarität mit den fortschrittlichen Kräften in Palästina und der israelischen Friedensbewegung!

Anmerkungen:

* Area A befindet sich militärisch und zivil unter Kontrolle der Palästinenischen Autorität, Area B ist militärisch unter israelischer und zivil unter palästinensischer Kontrolle.

** Boycott, Divestment and Sanctions, dt. Boykott, Kapitalabzug und Sanktionen, ist eine internationale politische Kampagne, um den politischen und wirtschaftlichen Druck auf Israel zu erhöhen, mit dem Ziel der Beendigung der  israelischen Besatzung und der Kolonialisierung palästinensischen Landes, der Gleichberechtigung der arabisch-palästinensischen Bevölkerung und der Respektierung des Rechts auf Rückkehr der palästinensischen Flüchtlinge.

Editorische Hinweise

Der Bericht erschien in drei Teilen und durch Fotos ergänzt bei
http://www.kerem-schamberger.de/