Betrieb &  Gewerkschaft

Von Kolleg_innen für Kolleg_innen
RSO-Betriebsflugblatt

"Vitamin C" (Charité und CFM) vom 13. August 2020

08/2020

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Von Kolleg_innen für Kolleg_innen...

Und plötzlich kam der Streik
Die unendliche Geschichte der Ausbeutung von CFM-Kolleg_innen geht auch in der Sommerpause weiter. Daher haben Mitte Juli mehrere hundert Kolleg_innen der CFM gestreikt! Bähm! Damit hätte keiner gerechnet. Und der Streik hatte es in sich: Modulversorgung auf einer Station lahmgelegt, Helikopterplätze voll, Essen wurde viel zu spät ausgeliefert, etc. Und was war die Reaktion der Charité darauf? Auf Stationen wurde angesagt, bei Versorgungsproblemen die verdi Streikleitung anzurufen
und es gab weiterhin die Verweigerung, eine Notdienst-vereinbarung zu unterschreiben. Kolleg_innen der Charité haben unwissentlich oder aus humanitärer Not Streik-brecherarbeit geleistet. Wenn der Charité das Wohl der Patient_innen und Kolleg_innen am Herzen liegen würde, würden sie endlich eine Notdienstvereinbarung unterschreiben! Daher sollten wir überlegen, wie wir solidarisch miteinander sein können. Und was wäre denn dafür besser geeignet als ein gemeinsamer Streik? Wir sind jedenfalls gespannt, was nach der nächsten CFM-Verhandlungsrunde am 18.8. rauskommt.


Schamlos und dreist
Im Dezember 2016 hat sich der Berliner Senat in seiner Koalitionsvereinbarung verpflichtet, das Lohndumping durch Outsourcing bei der Charité zu beenden. Offiziell ist die CFM zwar wieder „Tochter“ - doch was die Lohnangleichung betrifft, spielen Charité und Senat nach wie vor die Rolle der bösen Stiefmutter. Stattdessen werden neue Ausgliederungen durch die CFM durchgesetzt – natürlich in gewerkschaftlich gut organisierten Bereichen und ohne die Beschäftigtenvertreter_innen vorher zu informieren. Das kennen wir ja schon aus der Tarifrunde 2016, damals mit den Blutboten und dieses Jahr ist der Wirtschaftstransport dran. Und der Senat schaut tatenlos zu. Zumindest im Märchen kriegt die böse Stiefmutter am Ende ihre gerechte Strafe. Wenn wir allerdings wie Aschenputtel auf den Märchenprinzen warten, dann heißt es am Ende nur: „und wenn sie nicht gestorben sind, dann warten sie noch heute auf den TVÖD“.

Altersarmut auch mit 12,50€
Endlich hält sich auch die CFM an Berliner Gesetze und zahlt die 12,50€ bei uns als Grundlohn. Nebenbei wurden jedoch bei den Mitarbeiter_innen in der Logistik die sogenannte „Anwesenheitsprämie“ von 100 auf 50€
gekürzt. Spätestens durch Corona wissen wir, was wir von Prämien halten müssen… trotzdem versucht die CFM mal wieder bei uns zu sparen! „Lustiger“ Fakt: für einen Krankheitstag wird von der Prämie 10€ abgezogen, für einen Streiktag 20€.

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Editorische Hinweise

Wir veröffentlichen das Betriebsflugblatt zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Revolutionär Sozialistische Organisation"