Antikriegstags-Veranstaltungen wenden sich gegen NATO-Einsatz in Mazedonien

Netzwerk Friedenskooperative
Pressemitteilung

09/01
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Mittel der Zivilen Konfliktbearbeitung statt Eingreiftruppen und Militarisierung der EU

 Gewerkschaften und Friedensgruppen erinnern mit vielen lokalen Veranstaltungen zum 1. September an den Beginn des 2. Weltkriegs mit dem Überfall auf Polen vor 62 Jahren. Einen Schwerpunkt der Kundgebungen bildet der Mazedonieneinsatz der NATO. Friedensorganisationen befürchten, dass die nicht zu Unrecht der Kumpanei mit der UCK verdächtigte NATO die weitere ethnische Aufteilung des Landes fördert. Der Bundestag hätte dann am letzten Mittwoch eine Schwindelpackung aus Brüssel abgenickt, welche NATO und Bundeswehr in ein böses Spiel albanischer Nationalisten und Mafiosi beider Seiten um die ethnische Aufteilung des Landes und möglicherweise in eine neue Kriegsbeteiligung treiben kann.

Erinnert wird bei den Antikriegstag-Veranstaltungen auch an die vielen anderen - ebenso militärisch nicht lösbaren - Konflikte: Israel/Palästina, Tschetschenien, Türkei und die vielen "vergessenen" Kriege von Afghanistan bis Afrika und Südamerika.

Der auch unter Rot-Grün ungebremste Rüstungsexport sowie Macht- und Wirtschaftspolitik der reichen Länder sind für die hier und jetzt stattfindenden Kriege mit ursächlich. Zugleich heizt das Raketenabwehr-Programm der neuen Bush-Regierung den Rüstungswettlauf neu an.

Die Friedensbewegung fordert immense Anstrengungen für die Etablierung effektiver Mittel der Zivilen Konfliktbearbeitung statt Eingreiftruppen und Militarisierung der EU. Die internationalen Organisationen UNO und OSZE sollen gegenüber der sich unter Missachtung des Völkerrechts selbst mandatierenden NATO wieder gestärkt werden. Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund formuliert in seiner Erklärung zum Antikriegstag: "Die Bemühungen um friedliche Lösungen internationaler Konflikte müssen gestärkt werden. Der wachsenden Staatengemeinschaft der Europäischen Union kommt dabei eine besondere Rolle zu. Sie muss ihrer Verantwortung auch dadurch gerecht werden, dass sie alle zivilen Möglichkeiten der Friedenserhaltung und Kriegsvermeidung ausschöpft, um sowohl drohende als auch vorhandene Konfliktpotentiale politisch zu entschärfen."

Antikriegstag 2001

Nach einer Übersicht des Netzwerk Friedenskooperative (www.friedenskooperative.de) finden zum Antikriegstag zahlreiche Gedenk- und Diskussionsveranstaltungen, Ausstellungen, Straßenaktionen, Tagungen, Fahrradstafetten, Friedensfeste, Bürgerbefragungen, Mahnwachen und Kundgebungen statt. In Aachen wird der diesjährige Friedenspreis an Pro Asyl-SprecherHeiko Kauffmann und den japanischen Atomwaffengegner Kazdo Soda verliehen. In Düsseldorf wird die terre des hommes-Ausstellung "Kinder und Krieg" eröffnet. In Hannover werden am Vorabend des Antikriegstags Kränze an acht Gedenkpunkten niedergelegt. Eine Friedensfahrradtour führt von Freitag bis Sonntag von Verdun zum US-Stützpunkt Ramstein. Die IG Metall Bildungsstätte Bad Orb richtet eine Tagung zur deutschen Außenpolitik aus. In Frankfurt feiert der DGB zum Antikriegstag auch das 100jährige Bestehen des Gewerkschaftshauses und demonstriert gegen Nazi-Aufmärsche in Frankfurt. In Bremen läuft seit Donnerstag eine Veranstaltungsreihe zum Antikriegstag mit Kunstaktion, Mahnwache, Diskussionen zu Kleinwaffen, dem Schicksal der Zwangsarbeiter und zur Umstrukturierung der Bundeswehr, einer Kundgebung gegen den Mazedonien-Einsatz, einer Mahnwache gegen Rüstungsexporte über bremische Häfen, einem Konzert für die Einheit der Völker mit einem Chor aus Namibia und einer Gedenkfeier für die Opfer von Faschismus und Krieg. Für das Bundesgebiet umfasst allein die (sicher unvollständige) Übersicht beim Netzwerk Friedenskooperative mehr als 120 Veranstaltungen zum Antikriegstag.

Manfred Stenner, 
Geschäftsführer des Netzwerk Friedenskooperative
E-Mail: friekoop@bonn.comlink.org 

Editoriale Anmerkung:  
Der Text stammt aus dem autonomen Nachrichtenforum bei Infopartisan - Portalseite für linke Politik - http://www.info.partisan.net  und ist eine Spiegelung von http://sg.groups.yahoo.com/group/infopartisan/message/529