Das Peter – Prinzip – in Staat und Gesellschaft!
Die „Masse" und die „Macht" der „Einzelnen"

von Klaus Remmler
09/07

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Peter – Prinzip nennt man eines von dem kanadischen Pädagogen Laurence J. Peter aufgestelltes Prinzip der „ständigen" Beförderung von Mitarbeitern bis hin zu einer gehobenen Stufe, die den be – und geförderten Mitarbeiter als höchste Stufe erscheint und auf die er, unabhängig von Eignung und Qualität seiner Ausbildung und Arbeit, dann auch verbleibt.

Mit dem Peter-Prinzip hängen eng zusammen, das von Cyril Northcote Parkinson aufgestellte nach im benanntes „Gesetz" zur Arbeitsintensität und Arbeitsaufwand.
Die Projektitis beschreibt „scherzhaft" die übertriebene, aber durchaus relevante und vielfältig geschaffene, angewandte und anzutreffende Projekt-Überorganisationen.

Das Peter – Prinzip wurde ausschließlich für Management und Führung der Wirtschaft gedacht, entwickelt und angewandt, hat aber, bei näherer Betrachtung sicher auch viel für andere gesellschaftliche Bereiche für sich und scheint in der Geselslchaft auch für politische Karrieren zu passen.

Wenn man sich sehr eingehend mit den Entwicklungen der Karieren der profilierten Damen und Herren in den Parlamenten den Bundes, der Länder und besonders auch bei den Spitzenpolitikern in den jeweiligen Bundesregierungen ansieht, sie verfolgt und dann auch an ihren Ergebnissen wertet, kommt man nicht umhin, festzustellen, dass das Peter – System gerade wohl für sie richtig angewandt ist und bei diesen Personenkreis auch vollkommen stimmig ist.

Hier werden Parteikarrieren unabhängig von Ausbildung, Beruf, Studium und Abschlüssen über die kommunalen Ebenen zu den Ländern und schließlich zum Bund hochgeschaukelt und letztlich jederzeit austauschbar in den jeweiligen Regierungen und Parlamenten zur vollendeten Stufe erhoben.

Alle Parteien sind in diesem Prinzip voll und eindeutig integriert. Damit sind Minister, beamtete und parlamentarische Staatssekretäre und Mitglieder der gesamten Ministerialbürokratie ebenso einbezogen, wie die Parlamentarier in den Gremien der jeweiligen Abgeordnetenhäuser, in den Ausschüssen, Kommissionen, Ober – oder Unterausschüssen, Kontrollgremien usw.

Da werden nicht Minister und Staatseketäre nach ihren Kompetenzen für die Sachgebiete ihre, ihnen zugedachten Ministerien ausgesucht und letztlich nach eingehenden Überprüfungen zu ihrer Qualität in den jeweiligen Ministersessel oder auf die Staatsekretärposten gebracht, sondern die Parteikarriere und ihre bisherige Loalytät zur Politik ihrer Partei sind die entscheidenden Kriterien für ihre nunmehrige hohe Karriere.
Dabei spielen wirkliche Sachkenntnisse kaum eine Rolle und wenn man die in der jetzigen Bundesregierung befindlichen Minister und Staatseketäre einmal genauer unter die Lupe nimmt, ihre Entwicklungen verfolgt, ihre Karrieren nachvollzieht, wird das noch eindeutiger. Von keiner Sachkenntnis getrübt, auf die notwendige Mitarbeit ihrer Ministerialbürokratie voll angewiesen, die hoffentlich ein wenig mehr Kompetenz und Sachkenntniss einzubringen vermögen und letztlich im wahrsten Sinne des Wortes von den massenhaften in allen Gremien sich befindlichen und Lobbyisten des herrschenden Kapitals abhängig seienden Minister und Staatssekretäre, sind dann die Aushängeschilde für die direkte und unmittelbare Politik, wobei sie sicher eins voll beherrschen müssen, viel zu sagen, ohne wirklich was zu sagen, und darüber hinaus mit vielen Worten alles auch der Öffentlichkeit gegenüber "Schön reden zu können", egal, wie schlecht und wie es gegen bisherige Aussagen oder Wahlversprechen gerichtet und durchgesetzt wurde.
Darin sind die meisten Minister, die Chefs der Fraktionen und die sogenannten für bestimmte Sachgebiete ausgesuchten "Sprecher der Fraktionen" in besonderer Weise zu gebrauchen und stellen somit den letzten Akt ihrer politischen und parteilichen Karriere dar.
Sie sind nach dem Peter-Prinzip auf die letzte Stufe ihrer Parteikarriere angekommen und können sich darauf auf eine bestimmte Zeit von Jahren auch genüßlich zurücklehnen und in aller Ruhe ihren zukünftigen Bezügen, dem Altersruhegeld, den Pensionen und sonstigen Zuwendungen aus ihren weit verzweigten Tätigkeitsfeldern, ihrer zweiten und dritten Einkommen entgegen freuen.

Im Deutschen Bundestag sind 614 Abgeordnete der Parteien CDU/CSU, SPD, FDP, Die Grünen und die Linke vertreten.

Sie sind in fünf Fraktionen , CDU/CSU mit 224 Abgeordnete, SPT mit 222 Abgeordneten, FDP mit 61 Abgeordneten, Die Linke mit 53 Abgeordneten und Die Grünen mit 51 Abgeordneten und 1 Abgeordneter ist fraktionslos, gegliedert und tätig.
Wenn man sich dann damit beschäftig, welche soziale Striktur sich in der Zusammensetzung der Abgeordneten zeigt, muss man zuerst eindeutig feststellen, das diese bei weitem nicht die Bevölkerung dieses Staates repräsentiert, sondern auch von ihrer Zusammensetzung aus den Berufen heraus, eindeutig neben der sogenannten Mittelschicht nur noch die gehobenen Klassen weit überproportional repräsentieren. Die wesentliche Mehrheit der Deutschen wird nicht, oder zumindest weit unterrepräsentiert, vertreten. Allein ein Drittel der Abgeordneten kommen aus dem Berufsbeamtentum und fast alle 614 Mitglieder des Bundestages sind eigentlich "Berufspolitiker", ohne allerdings diesen "Job" allein auszuüben.

Auch nach der Alterszusammensetzung und dem Geschlecht überwiegen einmal Männer absolut, die auch noch fast alle im forgeschrittenen Alter und Frauen sind vollkommen unterrepräsentiert sind. Bis auf einige, die im Sinne ihrer Parteikarriere, ihrem Alter nach und dem "Peter-Prinzip" ihre persönliche "Endstufe" der beruflichen Entwicklung als Minister oder in den Fraktionesgremien oder in anderen parlamentarischen Ämtern erreicht haben dürften.
Da es auch recht wenige Abgeordnete gibt, die konfessionslos sind, es bezeichnen sich nur 1,8 Prozent dazu, obwohl der Anteil der konfessionslosen Bevölkerung immerhin 24 Prozent beträgt, haben auch die beiden christlichen Kirchen im Bundestag ihr Lobby und Einfluss auf die strategische und taktische Tagespolitk der angeblichen Volksveretreter und ihren Regierungen in Bund und Ländern.

Genau nach diesem Prinzip der Vorrangrolle einer Parteikarriere ist es also z.B. möglich, dass Kabinettsmitglieder der jetzigen Bundesregierung der sogenannten "Großen Koalition" von einer Bundeskanzlerin, die nach dem Grundgesetz Deutschlands mit ihrer Verantwortung allein die Grundzüge der Politik der Bundesregierung zu bestimmen hat, geleitet werden, die als promovierte Physikerin wohl kaum die Sachkenntnise und Kompetenzen haben kann, die ein "gelernter Politiker" mit einer auch entsprechenden direkten und vom Studium her gegebenen abgeschlossenen Ausbildung in ein solches, mit so hoher und direkter Verantwortung angelegte "Schlüsselstellung" in einer Regierung, einbringen würde. Deshalb hat sich auch diese Bundeskanzlerin nur nach einem zu richten, die von Parteitagen, Grundsatzprogrammen und weiterführenden Beschlüssen der CDU und nicht zuletzt auch der bayrischen CSU festgelgte Politik dieser Parteien. Eine Koalition mit einer anderen Partei, wie jetzt mit der SPD, ändert daran im Grund egenommen nichts und ein sogenannter Koalitionsvertrag stellt meistens "Augenwischerei" für die Öffentlichkeit und nur faulen Kompromiss dar.

Es ist aber mit dem "Peter-Prinzip" zu erklären, des es in der derzeitigen und bereits in der voran gegangenen Bundesregierung möglich war und ist, dass eine Lehrerin zu einem Minieramt für die deutsche Gesundheitspolitik kommt, dass eigentlich von der Sache her auch im Sessel des Ministers eine wirkliche Sachkompetenz durch ein abgeschlossenes Studium der Medizin oder von der Medzin her bestimmten Studien nachzuweisen vermag, um auch die sachgerechte Führung eines solchen, eigentlich für jeden einzelnen Menschen in diesem Land besonders wichtigen Sachgebietes der Regierung, allumfassend zu garantieren. Das die bisherigen Ergebnisse dieser Frau Lehrerin mit den sogenannten Gesundheitsreformen an wirklichen Reformen ganz und gar vorbei gehen, ist mehr als nur leicht nach zu vollziehen. Sie sind einfach nur schlecht gemacht und strotzen vor wahrhafter Stümperei und dienen deshalb nur einem Ziel die weitere Verteilung von Unten nach Oben im Sinne der Unantastbarkeit hier der Pharmaindustrie und der Herrschaft von über 300 Krankenkassen und der vielen ärztlichen Vertretungsgremien in diesem Staat der Reichen und Schönen.

So könnte die Liste der von keiner wirklichen Sachkentnis getrübten Minister und Staatssekretäre in dieser Regierung der "Großen Koalition" fortgesetzt werden, aber nur noch ein herausragendes Beispiel sei dafür noch genannt.

Es ist auch ein Herr Lehrer, der zum Minister der Finanzen avangsieren konnte und damit von keiner eigentlich Sachkenntnis geplagt die Staatsfinanzen dieses Staates zu verwalten und zu bestimmen hat.

Wenn auch zur Zeit mit einer kaum dagewesenen Euphorie die Arbeit mit dem Staatsfinanzen hochgelobt wird und angeblich in den nächsten 20 Jahren kaum noch weitere Schulden auf die bereits bisher aufgehäuften Billionen hinzukommen sollen, dann glaubt daran sicher auch nur der wirklich von keiner wirklichen Anteilnahme an die neoliberale, kapitalistische Entwicklung dieser unseren Erde geplagt ist. Denn, wer Augen hat zu sehen, wer Ohren hat, zu höhren und wer auch sich nur ein bischen mit der internationalen Politik in Wirtschaft und Finanzen beschäftigt, weis, dass es gerade jetzt in jüngster Vergangenheit – und sicher ist hier der eigentliche Höhepunkt noch nicht erreicht – und fast immer noch ungebremst bis jetzt, zu rasanten "Verwerfungen" bei den internationalen Finanzen in aller Welt gekommen ist, riesenhafte Verluste eingefahren werden mussten und sicher noch eingefahren werden. Daran konnten auch die Finanzspritzen der Zentralbanken nichts ändern und die Talfahrt der internationalen Leitwährung nicht bremsen. Während der Dollar an Wert immer mehr verliert – und es gibt Expertenmeinungen, dass diese Währung im eigentlichen Sinne schon lange gar nichts mehr wert sei – schaukelt sich der Euro ohne einen wirklichen realen Hintergrund immer mehr auf. Die "virtuelle" Wertsteigerung des Euro hat aber leider eben auch einen negativen Effekt auf die überaus große Exportindustrie dieses Deutschland, was eindeutig zur Folge haben wird, dass auch die sogenannte "Exportweltmeisterschaft" Deutschland nur noch ein Hirngespinst bleiben wird.

So schaffen es aber immer wieder einzelne Figuren im allgemeinen Machtzirkus der neoliberalen Gesellschaft einer globalisierten und voneinander immer mehr abhängigen nationalen und internationen kapitalistischen Wirtschaft, besondere Macht ausüben zu können und als Erfüllungsgehilfen des nationalen und internationalen Kapitals ihre Politik in diesem Sinne fortzusetzen, unabhängig davon ob die Mehrheit der Menschen in den Ländern und Staaten dieser Erde damit einen sozialen Rückschritt und immer mehr Ungerechtigkeiten, immer mehr Armut und Elend hinnehmen müssen oder nicht. So entsteht auch immer mehr sozialer Sprengstoff, der dann auch noch als weltumspannende Gefahr im Sinne eines konstruierten und immer wieder in die Gehirne gehämmerten Terrorismus eines islamistischen Fundamentalismus hochgeputscht wird und damit die Angst bei vielen Menschen zu schüren, denn nur so werden willigst den vorgegebenen neoiliberalen Zielen der gegenwärtigen Politik folgen können und alles, was noch auf sie zukommt, wiederstandlos schlucken.

Und so ist es eben auch möglich, dass "STÜMPEREI" die Arbeit der Regierungen beherrscht, die Menschen davon voll abgelenkt werden können und in den rosigen Farben ihr eigenes Schiksal zu sehen haben. Wie weit das alles noch gewtrieben werden kann, wird sicher die Zunkunft dieser Menschheit zeigen.
 

Editorische Anmerkungen

Der Autor schickte uns am 16. 09. 2007 den Artikel zur Veröffentlichung.