Betrieb & Gewerkschaft
Freiburg: "Das Telekom-Callcenter muss erhalten blieben!"

von
RF-KorresponentIn

09/08

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Unter diesem Motto demonstrierten am 26. August in Freiburg rund 250 Kolleginnen und Kollegen gegen die Schließung des Callcenters der Telekom. Viele der über 180 Betroffenen in Freiburg sind teilzeitbeschäftigte Frauen, die trifft die angekündigte Schließung besonders hart.

Der Telekom-Konzern spricht von "Optimierung der Arbeitsbedingungen" für die Beschäftigten und dass jeder "am Zielstandort ein Arbeitsplatzangebot" erhalte. Das ist heuchlerisch und verspottet die Gefühle der Beschäftigten. Für die meisten Kolleginnen und Kollegen in Freiburg bedeutet das "Angebot", nach Rottweil zu wechseln, dass sie den Arbeitsplatz beim Unternehmen aufgeben müssen oder umziehen müssen. Der lange Anfahrtsweg ist weder mit öffentlichen Verkehrsmitteln noch mit dem Pkw machbar, zumal in den Callcentern Schichten von 7 bis 22 Uhr an sieben Tagen die Woche gearbeitet werden.

Der Standort Freiburg ist anhand der errechneten Fahrtzeiten nach Rottweil der mit am stärksten betroffene Standort bundesweit. Dazu kommt noch der verkehrsmäßig schwierige Weg über den Schwarzwald. Dabei würde es der technische Fortschritt ja ermöglichen, gerade in diesem Bereich die Arbeit bei den Menschen zu lassen, aber die Telekom macht es gerade umgekehrt.

Auf der Kundgebung heute in Freiburg sprachen Verdi-Vertreter und Betriebsräte, es gab auch viel Solidarität von anderen Betrieben wie der Post, der Uniklinik sowie von Micronas und auch die Montagsdemo bekundete ihre Solidarität und Unterstützung.

Bundesweit sind 39 Standorte von dem Kahlschlag betroffen und 8.000 der insgesamt 16.000 Kolleginnen und Kollegen von Veränderungen der Arbeitsorte. Davon sind ca. 60 Prozent Frauen, ca. 30 Prozent Teilzeitbeschäftige und ca. 10 Prozent schwerbehinderte Kolleginnen und Kollegen. Diese Schließungen sind nicht hinnehmbar, der Protest hat erst begonnen. Kampf um jeden Arbeitsplatz!

Editorische Anmerkungen

Dieser Artikel stand am 30.08.08 in www.rf-news.de
Wir spiegelten von dort.