Am 13. August flogen
Bomberverbände der Deutschen Luftwaffe die erste große
Angriffswelle gegen England. Der 13. August steht als
„Adlertag“ und als „Anti-Adler-Tag“ wegen des Baus der
Berliner Mauer am 13. August 1961 in den Geschichtsbüchern.
Fünfzig Jahre später, am 18. August 2011 – die Mauer ist
längst gefallen – schreckt uns der „Daily Mirror“ aus
unseren Wohlstandsträumen: „Wo Hitler mit seinen
militärischen Mitteln versagte, sind die modernen Deutschen
erfolgreich, durch Handel und Finanzdisziplin. Willkommen im
Vierten Reich.“ Das Vierte Reich sei die Beherrschung
Europas durch das wiedervereinigte Deutschland, schreibt das
britische Blatt den Briten sowie den Festlandseuropäern ins
Stammbuch.
„O Freunde, nicht diese Töne“, wird da manch Gutmeinender
auf dem europäischen Festland den Briten entgegenrufen und
vielleicht sogar zur allgemeinen Beruhigung hinzufügen:
„Die europäische Wirtschaft wird von den Gliedern des
Staatenbundes auf der Grundlage ihrer gemeinsamen und
nationalen Interessen nach einheitlicher Planung gestaltet
werden. Das Ziel soll sein, sowohl den materiellen Wohlstand
wie die soziale Gerechtigkeit und soziale Sicherheit in den
einzelnen Staaten zu erhöhen, die europäische Wirtschaft
unter Entwicklung der Hilfsquellen und Arbeitsmöglichkeiten
Europas und seines afrikanischen Ergänzungsraums vor Krisen
und vor von außen kommender wirtschaftlicher Bedrohung zu
schützen, sowie den europäischen Völkern den Zugang zu einem
gerechten Anteil an den wirtschaftlichen Gütern der Welt zu
schaffen.“
Europäische Wirtschaftsregierung? Hört sich doch gut an!
Kann aber nimmer gut sein, dieser Auszug aus einem Entwurf
zu einem Europäischen Staatenbund des Auswärtigen Amtes des
Deutschen Reiches, ausgefertigt in Berlin am 9. September
1943.
Editorische Hinweise
Den Text erhielten wir vom
Autor für diese Ausgabe.