trend spezial: Berichte aus Kosova
Nord Kosova - Die KFOR wird nicht helfen

von Max Brym am 24.08.2012

09-2012

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Die „“ Zeit“ in Deutschland schreibt: „“Die Lage im Kosovo ist angespannt und könnte sich verschlechtern. Jetzt hat die Internationale Schutztruppe Verstärkung angefordert – darunter 500 deutsche Soldaten.“ Diese Maßnahme wird nichts nützen und allen Beteiligten schaden. Tatsache ist im Norden Kosovas leben rund 40.000 Serben aber auch noch einige Tausend Albaner. In diesem Jahr wurden im Norden Kosovas insgesamt 3 Albaner von serbischen Nationalisten getötet. Die Grenze zwischen Kosova und Serbien wird nicht durch kosovarische Instanzen kontrolliert sondern durch die KFOR und Schmugglerbanden. Im Norden Kosovas wird die ethnische Säuberung gegen die Albaner und Albanerinnen fortgesetzt. Insgesamt haben bis dato mehr als 11.000 Albaner den Norden Kosovas, seit dem Jahr 2.000 verlassen. Die Stadt Mitrovica war einst eine multiethnische Arbeiterstadt. Heute ist sie entlang nationaler Linien geteilt. Die albanischen Bewohner im Norden Mitrovicas werden täglich angegriffen, des Nachts verbarrikadieren sie sich in ihren Häusern. Der Verkehr zu den legalen Grenzpunkten ist durch von serbischen Barrikaden unterbrochen. Jeder serbische Beamte, Polizist und Lehrer, erhält im Norden Kosovas zwei Gehälter. Ein Gehalt von Kosova und ein Gehalt durch den serbischen Staat. Es regiert im Norden Kosovas, die serbische Mafia, die serbischen Faschisten und der serbische Staat. Reguläre Arbeit und soziale Leistungen gibt es nicht. Einige albanisch besiedelte Dörfer in der Nähe von Zvecan werden immer wieder von serbischen Nationalisten in ihrer Bewegungsfreiheit behindert
Die reaktionäre Rolle der KFOR

Die KFOR agiert auf der Basis des Athisaari- Plans welcher die ethnische Teilung Kosovas auf 25% des Landes beinhaltet. Es ist dieser Plan welcher sogar in der kosovarischen Verfassung steht. Die KFOR hat nur die reaktionäre Stabilität, sprich die Garantie der ethnischen Teilung zu garantieren. Die KFOR soll für Ruhe sorgen und dafür, dass die Situation bleibt wie sie ist. Dies geschieht in enger Absprache mit dem serbischen Staat.

Ausblick

Die Teilung Kosovas kann und muss überwunden werden. Nötig ist dazu ein Programm welches allen Bürgern Kosovas die gleichen Rechte und die absolute Bewegungsfreiheit garantiert. Erreichbar ist dies nur wenn der ethnische Diskurs durch die Artikulierung der gemeinsamen Klasseninteressen aller Armen und Ausgebeuteten ersetzt wird. Der Reichtum von Trepca in Mitrovica darf nicht privatisiert werden. Es kann ein Programm entwickelt werden, um Trepca als gesellschaftliches Eigentum zu reaktivieren. Dies wird auch eine soziale Perspektive für viele Serben im Norden Kosovas sein. Es besteht die Pflicht, die einfachen Serben von ihren Chauvinisten zu lösen. Mitrovica muss wieder eine multinationale Arbeiterstadt für alle werden. Zudem müssen alle Serben, Albaner und Roma, das reale Recht erhalten an ihre Wohnorte zurückzukehren. Letzteres würde auch die ethnische Säuberung im Norden Kosovas aufheben.

Editorische Hinweise

Der Text wurde von Max Brym redigiert.