“Kosovo ist nicht in der
Krise“, sagt Finanzminister Bedri Hamza. Nach Angaben
der Regierung ist Kosova „nicht in der Krise, noch wird
es eine Krise geben“. Shpend Ahmeti von der Bewegung für
Selbstbestimmung ( VV) schreibt zu diesem hanebüchenen
Unsinn: „ Der Regierung zufolge ist Kosova
wirtschaftlich in Ordnung und die Bürger Kosovas leben
gut.“ Der Minister für Arbeit und
Soziales“ erklärte kürzlich, dass die Arbeitslosigkeit
in Kosova irgendwo bei 30 Prozent liegt.
Diese Zahl ist falsch.
Nach jeder unabhängigen Untersuchung ist die die
Arbeitslosigkeit zwischen 50 und 60%. Selbst wenn die
Regierung recht hätte ist 30 Prozent Arbeitslosigkeit
immer noch eine Katastrophe. Aber die Regierung hat
nicht recht, die Regierung beschönigt die Situation in
unverschämter Art und Weise. Nebenbei bemerkt erwähnt
die Regierung nicht, dass es in Kosova keine
Arbeitslosen und Krankenversicherung gibt.
Kosova hat die jüngste
Bevölkerung in Europa, was bedeutet, dass die Hälfte der
Bevölkerung jünger als 25 Jahre ist. Etwa 25.000 bis
30.000 junge Menschen drängen jedes Jahr auf den
Arbeitsmarkt. Für diese Menschen ist es unmöglich einen
regulären Arbeitsplatz zu erhalten. Kosova würde um mit
dem Problem fertig zu werden ein zweistelliges
Wirtschaftswachstum benötigen. Davon ist Kosova weit
entfernt. Die Regierung hat nur ein neoliberales
kapitalistisches Wirtschaftsprogramm welches Kosova zum
Transportland und zur profitablen Ausbeutungsquelle
macht. Das Ganze nennt sich Privatisierungsprozess. Im
Rahmen dieses Prozesses hat die Regierung für nur 26
Millionen € das Stromverteilungsnetz privatisiert. Den
400.000 Kunden der KEK stehen saftige Preiserhöhungen
ins Haus und Arbeitsplätze gehen verloren. Die Regierung
will so schnell wie möglich die PTK ( Post und
Telekommunikation), das einzige öffentliche Unternehmen
welches Gewinn abwirft privatisieren. Vor Jahren lag der
Preis bei 800 Millionen €, heute liegt der Preis für
einen Anteil von 75% in etwa bei 350 Millionen €.
Diese Regierung versucht,
das Verfahren zur Privatisierung von Trepca zu
beschleunigen. Trepca war einst die zweitwichtigste
Quelle für Chrom, Nickel, Blei, Gold und Silber in
Europa. Das Unternehmen wird laufend abgewertet. Kein
internationaler Investor hat ein Interesse daran die
verarbeitenden Kapazitäten von Trepca zu reaktivieren.
Die neoliberale Regierung Thaci will schnell verkaufen
und fertig. Ergo diese Regierung nimmt den Menschen in
Kosova jegliche soziale Perspektive. Der Reichtum
Kosovas wird liquidiert. Bechtel und ENKA kassieren für
die Autobahn durch Kosova insgesamt mehr als 1.
Milliarde Euro. Zuerst sprach Thaci von 600 Millionen
Autobahnkosten jetzt wird die Zahl mit 700 Millionen €
angegeben. Aber Kosova entwickelt sich wirtschaftlich
gut meint Finanzminister Bedri Hamza. Es wird gelogen
und getrickst. Die Ökonomie Kosovas hat einen kolonialen
Charakter, rentable Anlagen und Rohstoffe werden
zugunsten des Profits verhökert. Dazu passt das
Arsenhandelsbilanzdefizit. Das Defizit liegt bei 9 zu 1.
Editorische Hinweise
Der
Text wurde von Max Brym redigiert.