Die Ökonomie Kosovas ist der
neoliberale kapitalistischen Privatisierung ausgesetzt.
Ökonomisch betrachtet ist Kosova ein koloniales
Anhängsel der imperialistischen Metropolen. Die
wirtschaftliche Agenda sieht keinerlei soziale
Leistungen vor. Der Privatisierungsprozess kostete bis
dato 76.000 Arbeitsplätze. Es
existiert in Kosova keinerlei Krankenversicherung und
Arbeitslosenversicherung. Die Arbeiter in den
privatisierten Betrieben verfügen über keine festen
Arbeitszeitregelungen, sowie keinerlei Kündigungsschutz.
Knapp 18% der Bevölkerung leben in absoluter Armut mit
weniger als 1 Dollar pro Tag, rund 36% leben in Armut
von weniger als 2 Dollar am Tag. Der
Durchschnittsverdienst liegt bei 290 Euro im Monat .
Dieser Verdienst gilt jedoch nicht in den privatisierten
Betrieben . In diesem Bereich werden oftmals viel
geringere Löhne bezahlt. Die Preise für viele Produkte
sind mit den Preisen im EU Raum vergleichbar. Die Not
ist ständiger Gast in vielen kosovarischen Familien.
Eine Änderung dieser Situation ist unter den gegebenen
Bedingungen nicht zu erwarten. Der IWF und die Weltbank
fordern von der kosovarischen Regierung, weitere
Maßnahmen beim Defizitabbau. Ergo soziale Leistungen
sind nicht angesagt. Hauptmotor der Wirtschaft sind
weiterhin fließende Transferleistungen aus der Diaspora.
Die Diaspora hält durch ihre Zahlungen immer noch viele
Familien am leben. Das deutsche „“ Auswärtige Amt“
schreibt: Die Arbeitslosenrate stellt eine der größten
Herausforderungen für die sozio-ökonomische Entwicklung
des Landes dar. Sie liegt Schätzungen zufolge bei rund
45 Prozent, in der Gruppe der 15- bis 25-Jährigen sind
über 70 Prozent erwerbslos.
Kosova ist das ärmste Land in Europa.
Die Republik Kosova als internationaler
Wirtschaftpartner charakterisiert sich bislang
hauptsächlich über den Import von Waren bei einem
massiven Handelsdefizit von ca. 2.1667 Mrd. Euro im Jahr
2011 (Import: 2.479 Mio. Euro; Export: 312 Mio. Euro).
Hauptimportprodukte sind (in dieser Reihenfolge)
Rohstoffe (insb. Öl); Maschinen und Elektrogeräte;
verarbeitete Lebensmittel, Getränke und Tabak;
Grundmetalle und deren Verarbeitungen; chemische
Industrieprodukte. Hauptexportprodukte sind (in dieser
Reihenfolge) Rohstoffe (besonders Erze); Lebensmittel,
vor allem Gemüse, aber auch Getränke und Tabak;
Maschinen und Elektrogeräte.
Hauptlieferländer waren im Jahr 2011 die EJR Mazedonien
(Handelsvolumen 364 Mio. Euro in 2011), Deutschland (292
Mio), Serbien (271 Mio.), Türkei (183 Mio.) und China
(170 Mio). Hauptabnehmerländer sind Italien (84 Mio.
Euro), Albanien (33 Mio.), die EJR Mazedonien (30 Mio
Euro), China (28 Mio.) und Deutschland mit 23 Mio Euro
(nach Angaben der Statistikagentur von Kosovo). Im
Staatshaushalt 2012 stehen den geschätzten Einnahmen von
1.361 Mio. Euro Ausgaben von 1.520 Mio. Euro gegenüber.
Das Gesamtdefizit beträgt somit 159 Mio. Euro bzw. nur
ca. 3,2% des BIP. Der Haushalt entspricht somit fast
durchwegs den Vorstellungen des IWF. Der Haushalt hat
damit nach den Vorstellungen des IWF keinerlei Raum für
soziale Ausgaben. Das Soziale steht nicht auf der Agenda
der imperialen Mächte. Kosova ist ein Gebiet mit enormen
Rohstoffreichtum und niedriger industrieller
Verarbeitung. Die Rohstoffe sollen aus Kosova
perspektivisch abtransportiert werden. Dafür werden
Autobahnen gebaut. Die wenigen dafür benötigten
Arbeitskräfte sind nach Angaben der
Privatisierungsagentur, „ günstig und flexibel“ und die
Steuerlast gering. Dies alles ist keine progressive
sondern eine schwarze Perspektive. Sozialer Widerstand
ist Pflicht.
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