Betrieb & Gewerkschaft
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Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: "Vitamin C" (Charité) vom 12.9.2013

von der Gruppe Sozialistische Arbeiterstimme

09-2013

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Mitdenken? Is‘ nich!

Für den Charité-Vorstand sind Patienten offenbar nur ein paar Supermarkt-Gurken, die man nebeneinander aufreiht und gut is‘. Im Interimsbau in Mitte sind die Zimmer so klein, dass dort die Charité-„Gurken“ dicht an dicht stehen. So weit, so schlecht… Und noch schlechter ist es dabei für die Reinigung und den Krankentransport. Alles ist so furchtbar eng, dass man nicht vernünftig reinigen kann und wenn man erst einmal eine Patienten-„Gurke“ samt Bett aus dem Zimmer holen will, dann muss man alle anderen Betten auch gleich herumschieben, um Platz zu schaffen. Im Einzelhandel sagt man hierzu üblicherweise: „Immer schön vorziehen!“ Ja, der neue Bau ist schön anzusehen und riechen tut es da auch ganz gut, aber bei der Planung wurde eindeutig das Hirn nicht eingeschaltet. Als wären hier nur Gurken am Werk gewesen.

Technik, die begeistert

Keine drei Tage war der Neubau im Betrieb und schon platzte der Lack ab. Aufzüge, die ausfallen und Transponder, die nicht funktionieren. Wenn man dann den Pförtner anklingelt, damit er die Tür von innen öffnet, scheint der Strom erst einmal über Sibirien geleitet zu werden. So lange dauert es nämlich bis endlich die Tür aufgeht. Und bei der Programmierung der Aufzüge war wohl ebenso eine Gurkentruppe beteiligt: Es wird gemunkelt, dass die Aufzüge in der Nacht deshalb nicht in den Keller fahren können, damit sich kein Patient dorthin verirrt. Wie fürsorglich! Aber es wurde nicht bedacht, dass so einige KollegInnen – insbesondere aus der Reinigung – schon vor sechs Uhr den Aufzug bis in den Keller nutzen müssen. Wenn die nicht aufpassen, gibt’s hier bald Gurkensalat!

Das passiert, wenn man das Gendern vergisst…

Fairness war noch nie eine Tugend von Charité und CFM, doch nun kommt auch noch Sexismus dazu. Denn im Containerkeller Mitte gibt es nur Schließfächer in den Umkleideräumen für die Frauen der Reinigung. Die Männer sind in dieser Runde leider leer ausgegangen. Galt hier etwa der Slogan; „Frauen und Kinder zuerst?“

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 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"