Betrieb & Gewerkschaft
Von Kollegen für Kollegen

Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: "Vitamin C" (Charité) vom 03. September 2015

09/2015

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Von Kollegen für Kollegen...

Gefährlich

Seit dem 01.09.2015 findet man nun die neuen Seiten zur Meldung einer Gefährdungssituation. Jedenfalls wenn man lange genug im Dickicht des Intranets gestöbert hat. Aber die paar Minuten sollte man schon aufbringen. Schließlich hat die Charité es geschafft, seit Anfang 2013 mit den Personalräten über das Verfahren zu verhandeln und anscheinend immer wieder Wege gefunden, die Räte zum Narren zu halten. Richtig gespannt sind wir nun, wie lange es dauern wird, bis unsere vielen Anzeigen, die aus der Personalnot oder organisatorischen Unzulänglichkeiten herrühren, tatsächlich dazu führen, dass die Charité für Abhilfe sorgt. Für die Wartezeit haben wir einen Lektürevorschlag: der neue Tarifvertrag.

Hoch gefährlich

Bei unserer neuen Pflegedirektorin wundert es uns nun wahrlich nicht. Aber die Charité könnte die Folgen der „Checkliste Überlastungssituation“ der PD an ihrer Telefonrechnung ablesen. Denn, wenn zu wenig Personal da ist, soll die Schwester die Kollegen anrufen, reicht das nicht, dann andere Stationen des gleichen Centrums, dann andere Centren und dann das ZPC. In dieser Reihenfolge!
Und in dieser Masse! Geht’s noch (schlimmer)? Ja! Denn als anwesendes Personal werden auch Schüler und Hilfskräfte gezählt. Noch schlimmer? Ja! Denn die Liste der Aufgaben, die unbedingt zu erfüllen sind, ist 4 mal so lang, wie die, die Aufgaben nennt, die man wegfallen lassen kann. Dass sich dort die Grundpflege wiederfindet… wie gesagt, wir wundern uns nicht mehr.

Wenn nichts mehr hilft

Dann hilft uns vielleicht die Ethikberatung! Denn es geht um Fragen wie Arbeitsbegrenzung am Ende der Kraft, um den mutmaßlichen Willen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auch mal wieder Energie für die Angehörigen zu Hause zu haben. Naja etwas frei zitiert aus dem jüngsten Newsletter. Am besten gefällt uns aber, dass die Ethikberatung in der Arbeitszeit stattfindet. Ach Frau Rabe, ja Bitte
- gleich morgen früh!

Seid wachsam!

Was bedeutet es, einen langjährigen Arbeitsvertrag bei der CFM zu haben? Zählt es dabei, sich seit vielen Jahren zuverlässig für die Charité und die CFM aufgerieben zu haben? Oder zählt es, sich auch gesundheitlich angeschlagen auf Arbeit geschleppt zu haben, um die „Kollegen nicht hängen zu lassen“? Ganz ehrlich? Das interessiert die CFM-Oberen einen feuchten Dreck. Für sie bedeutet
es offenbar vor allem: „Alter Vertrag – teurer Vertrag“. Es gibt vermehrt Anzeichen dafür, dass sie jede Gelegenheit nutzen wollen, um „Altverträge“ loszuwerden. Also Obacht… Und wenn sie euch was anhängen wollen – dran denken: kein Personalgespräch ohne Zeugen, am besten einen Betriebsrat.

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 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"