Der General und sein Schatten
Engels, Stieber & die preußische Reaktion 1851/52.
Historischer Bericht zum ersten Kommunistenprozeß zu Köln.
Ein Beitrag zur Marx-Engels-Forschung


von Richard Albrecht

09/2018

trend
onlinezeitung

I.

In Köln gehn die Uhren gleich mehrfach etwas anders. Jedenfalls die historischen. Auch wenn Geschichte Geschichte ist und bleibt. Vergangenes, aus dem niemand etwas lernen kann. Schon gar nicht historisch(es) Handeln.

Und doch geht's doppelt rund, wenn Preußen sich seine Rheinprovinz und Berlin sich Köln vornimmt: Dem halben - gescheiterten - Umbruch folgt immer schon die ganze - wirksame - Reaktion. Da mag Geschichte Geschichte sein und bleiben, aus Geschichten bestehn oder auch nicht, und doch mehr sein als Geschichten oder auch nicht.

Stöbern wir also in der Geschichte und in den Geschichten. Stöbern kann aufklärerisch sein. Und unterhaltsam. Und früh übt sich, wer's als Stöberer zum Stieberer - sprich: als geheimdienstlicher Schatten tätiger staatspreußischer Polizeioffizier - bringen und´s so stiebernd mit dem marxistischen General(stab) Engels aufnehmen will.

II.

„STIEBER, WILHELM - heißt es im Lexikon (aus) der ersten deutschen Republik, dem vorbraunen Meyer 1929 -, preußischer Polizeibeamter, 3. Mai 1818 in Merseburg bis 29. Januar 1882, Jurist, seit 1843 beim Polizeipräsidium in Berlin, bei politischen Untersuchungen gefürchtet, sehr verdient 1866 und 1870/71 als Chef der Feldpolizei.“

Soweit der Fünfzeileneintrag im genannten Lexikon. Ebendort auch ein viermal längerer Hinweis. Auf einen jener historischen Umstürzler, dem weiland Stieber 's Fürchten lehren sollte und der doch für jenen nur politischen Spott und moralische Verachtung übrig hatte:

„ENGELS, FRIEDRICH, Sozialist, Mitarbeiter von Karl Marx, 28. November 1820 in Barmen bis 5. August 1895 in London, lebte 1845-48 mit Marx abwechselnd in Paris und Brüssel, arbeitete 1848/49 an der Neuen Rheinischen Zeitung. Wegen Beteiligung am badischen Aufstand flüchtete er nach England, 1850-69 im väterlichen Geschäft in Manchester tätig, lebte seit 1870 als sozialpolitischer Schriftsteller in London.“

Und der revolutionäre Intellektuelle überlebte im Londoner Exil den konterrevolutionären Polizeiagenten in Berlin nicht nur im physisch-leiblichen Sinn...

Stieber sollte nach väterlichem Willen Pfarrer werden. Jedoch Studium der Rechte und Doktor ius. Eintritt, fünfundzwanzigjährig, in die Kriminalabteilung der Berliner Polizei. Deckname HERR SCHMIDT. Eingesetzt als Lockspitzel - agent provocateur - in Schlesien gegen aufständische Weber. Später anläßlich der historischen industriellen Weltausstellung in London angesetzt auf die deutsche revolutionäre Emigration ebendort.

Mehrfach beteiligt am Kommunistenprozeß zu Köln im Herbst 1852. In preußischen Darstellungen Attentatsbewahrer Fürst Otto von Bismarcks; freilich ohne vom deutschen Reichsgründer in dessen memoirischen Gedanken und Erinnerungen erwähnt zu werden - insofern also fürstlich beschwiegen. Günst- und Schützling des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm IV. Mit dem Königlich-Hannoverschen General-Polizeidirektor Dr. Karl Georg Ludwig WERMUTH beauftragter Verfasser von Die Communisten-Verschwörungen des neunzehnten Jahrhunderts. Im amtlichen Auftrage der Polizei-Behörden der sämmtlichen deutschen Bundesstaaten aufgrund der betreffenden gerichtlichen und polizeilichen Acten dargestellt... (Deren beide Bände sind im Magazin der Kölner Universitätsbibliothek erhalten.)

STIEBER also: Wird nach dem Kommunistenprozeß zu Köln auf die Spur rheinischer Falschmünzer und Berliner Börsen-Depeschen-Betrüger gesetzt und schließlich, als Bismarcks Mann fürs Grobe, Gründer und Leiter des ersten »Centralen Nachrichten-Bureau des Preußischen Innenministers in Berlin, dem Policei-Institut zur Ermittlung und Abwehr staatsgefährdender Umtriebe und Anschläge«. Nach eignen Börsenspekulationsgeschäften 1859 presseöffentlich - auch in Erinnerung an seinen Auftritt im Kommunistenprozeß zu Köln - kritisiert, erfährt STIEBER ein paar Jahre lang einen Karriereknick. Und wird doch schon bald wieder gebraucht als Chef der Spionageabwehr in Preußens Kriegen gegen Öster- und Frankreich. Im neugegründeten Deutschen Reich dann (wie's wohl heute heißen würde) erster gesamtdeutscher Geheimdienstchef in Berlin mit dem Auftrag, das »Centrale Nachrichten-Bureau« vor allem mit Blick auf als gemeingefährlich geltende Bestrebungen deutscher Sozialdemokraten apparativ und personell auszubauen. Bevor Stieber ähnliches für den russischen Zaren in Form einer Geheimen Staatspolizei -der Ochrana - unternehmen kann, stirbt er Ende Jänner 1882, dreiundsechzigjährig.

III.

Gerade gescheiterte revolutionäre Erhebungen scheinen etwas sicher hervorzubringen: wirksame gegenrevolutionäre Reaktionen. So auch nach 1849 in Deutschland im allgemeinen und in der preußischen Rheinprovinz - Rheinpreußen - im besonderen. Und wie Engels in diesem teilweise Frankreich benachbarten Rheinpreußen den wirtschaftlich, politisch und kulturell progressivsten Part des vormärzlichen Deutschland sah, »dessen Entwicklung fast ganz die Höhe der modernen bürgerlichen Gesellschaft erreicht hat« -, so läßt sich erstens und auf der allgemeinsten Ebene in der politischen Reaktionsperiode der »Totengräber der Revolution« zugleich auch als Voraussetzung für beschreiben für eine mit der Chiffre Bismarck als Testamentsvollstrecker verbundene deutsche oder sogenannte ´Revolution´ von oben.- Zum Besonderen gehört dabei zweitens die preußische Form der Durchführung, war doch der militärbürokratische Machtkomplex für die Exekution jeder machtpolitischen Strafaktion im - wirklichen oder vermeintlichen - Interesse gut. Und drittens kommt als konkret-historische Einzelheit - wie ausdrücklich in der parteipolitischen Aufarbeitung von Rudolf Herrnstadt, der möglicherweise freilich nicht die erste, aber sicherlich nicht die letzte Verschwörung gegen international und konspirativ arbeitende Kommunisten in der bürgerlichen Gesellschaft angegangen ist, betont -, als entscheidende Einzelheit kommt schließlich die bekannte panische Attentatsfurcht des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. ins Spiel. Sie läßt denn auch diesen ersten Staatspreußen zum - so der marxistische Literaturhistoriker Franz Mehring — bewußten »LOCKSPITZELVATER« werden. In einem Jahrzehnte später veröffentlichten Brief an seinen Ministerpräsidenten von Manteuffel - datiert 11. November 1850 - heißt es:

»Eilen Sie also mit St[ieber]s Anstellung und lassen Sie ihn sein Probestück machen.«

Genauer: »dem preußischen Publikum das lange und gerecht ersehnte Schauspiel eines aufgedeckten und (vor Allem) bestraften Complotts zu geben« — ein »Gedanke«, wie der Preußenkönig hinzufügt, »den ich nicht gerade unter die lauteren classifiziren will«.

Soweit erstmal dreisträngig zum Hintergrund des Kommunistenprozesses zu Köln im Herbst 1852. Der - dazu noch Genaures - ohne Stiebers Londoner »Mission« im Mai/Juni 1851 nicht hätte stattfinden können.

IV.

Am 18. September 1852 kündigte die Berliner Preußische Zeitung die »Verhandlungen des großen politischen Prozesses wegen der vielfach in Deutschland verzweigten Kommunisten-Verschwörungen« für den 4. Oktober 1852 an. Anstelle des zunächst erkrankten, inzwischen verstorbenen hiesigen Polizeidirektors Schuh wird dem Vernehmen nach der Polizeirat Dr. Stieber eintreten. Die Verhandlungen dieses Prozesses werden jedenfalls sehr umfangreich werden und mehrere Wochen in Anspruch nehmen.

Am 4. Oktober 1852 begann der Kölner Appellationsgerichtsprozeß gegen Dr. Hermann Becker und Genossen wegen hochverräterischen Komplotts 1848 bis 1851 zwecks Umsturz der Staatsverfassung mittels bewaffneten Bürgerkriegs. Fünf Berufsrichter und zwölf Geschworene sollen über die elf öffentlich Angeklagten - und als zwölften den flüchtigen Schriftsteller Ferdinand Freiligrath - urteilen. Das Urteil wurde in der einunddreißigsten Sitzung am 12. November 1852 verkündet, nachdem das Gericht 73 Be- und 22 Entlastungszeugen befragte. Unter Zubilligung mildernder Umstände für alle elf Angeklagten wurden vier von ihnen freigesprochen und sofort aus der Untersuchungshaft entlassen.

Verurteilt wurden unter anderen Peter Nothjung (1821-1866), Schneidergeselle und Mitglied des Kölner Arbeitervereins, sowie zwei weitere zu je sechs, Dr. Hermann Heinrich Becker (1820-1885), Jurist, Redakteur und Mitglied im Bund der Kommunisten, sowie zwei weitere seiner Genossen zu je fünf und Friedrich Leßner (1825-1910), Schneider und Mitglied im Bund der Kommunisten, zu drei Jahren Einschließung.

Marx und Engels — in den historischen Quellen »die Partei Marx« ge-nannt — als politisch Verantwortliche haben im Exil in England interes-sensbezogen, leidenschaftlich und verbissen Prozeß, Vorgeschichte und Folgen wahrgenommen und ihn als VERSCHWÖRUNG der preußischen Hunde aus Berlin kommentiert. Dabei hat besonders Marx, ausweislich sowohl seiner zeitgenössischen Briefe an Engels als auch späterer Schreiben an Dritte und seiner öffentlichen Polemiken Enthüllungen über den Kommunisten-Prozeß zu Köln bzw. Berliner Verschwörung, seit Bekanntwerden der Festnahme von Nothjung als Bote des in Deutschland so illegalen wie wirkungslosen Bundes der Kommunisten in Leipzig am 10. Mai 1851, immer wieder darauf hingewiesen, daß der gesamte Prozeß eine gegen die Londoner Zentrale des Bundes gerichtete VERSCHWÖRUNG sei: Hatten sich doch infolge unterschiedlicher Handlungsstrategien im konspirativ, also als sogenannte Geheimgesellschaft („secret society“), organisierten Bund der Kommunisten seit Herbst 1849 zwei unterschiedliche Strömungen herausgebildet, fraktioniert und schließlich Mitte September 1850 organisatorisch verselbständigt und damit schließlich den Bund selbst gespalten. Und nicht die »Partei Marx«, sondern die gegnerische Gruppe um den ehemaligen Präsidenten des Kölner Arbeitervereins, Karl Schapper (1812-1870), und den ehemaligen badisch-pfälzischen Freikorpsoffizier August Willich (1810-1878) hätte — so Marx in einem Brief an Engels sarkastisch — »den Esel Nothjung als Emissär durch Deutschland geschickt«.

Nicht allein dieser Ausgangspunkt, sondern weitere Merkwürdigkeiten zum und im Kölner Kommunistenprozeß ließen Marx und Engels als Betroffene von FÄLSCHUNGEN sprechen:

Da war der von Stieber während seiner Tätigkeit als preußischer Agent in London veranlaßte Einbruchsdiebstahl von Dokumenten, die weitere Verfolgungen ermöglichten, was Engels schon während des Prozesses in einem Brief anl Marx (31. Oktober 1852) so kommentierte:

»Wir müssen es dahin bringen, daß man künftig nicht mehr von Diebereien, sondern von Stiebereien spricht.«

Und da war der Doppelauftritt Stiebers im Prozeß, in dem Stieber als sachverständiger Hauptzeuge der Anklage ein »Original Protokollbuch« aus der Londoner Zentrale des Bundes der Kommunisten präsentierte, das schon die Verteidigung im Prozeß als erkennbare FÄLSCHUNG und Marx ein paar Monate später in seiner anonym publizierten Enthüllungsbroschüre als ihm untergeschobenes Eigenfabrikat eines kriminellen preußischen Polizeispitzels entlarvte.

Die zahlreichen, auch kuriosen Einzelheiten sind in den vielen zeitgenössischen Artikeln und Publikationen vor allem von Marx nachlesbar und allen zu empfehlen, die sich für weitere Details, Namen, Orte und Zeiten en détail interessieren. Und auch wenn manche Hinweise von Marx kombinatorisch so überzogen erscheinen wie verschiedene Formulierungen seiner politischen Publizistik - im Kern treffen sowohl Marx' Enthüllungen als auch die Hinweise im zusammenfassenden Pressebericht zu. (Diesen hatte Engels nach Prozeßabschluß geschrieben. Er erschien Ende Dezember 1852 unter Marx' Namen in der New York Daily Tribüne.)

So kommt auch der Historiker Julius H. Schoeps in seiner Quellenstudie über Stiebers Tätigkeit jener Jahre zu ähnlichen Aussagen:

„Während seines Aufenthalts [Anfang Mai bis Mitte Juni 1851 in London, R. A.] erhielt Stieber durch die Tätigkeit der Agenten und Spitzel Informationen, die es ihm erleichterten, belastende Materialien über die politischen Ziele der Emigration in London zusammenzutragen. [...] Besonders war Stieber während seines Londoner Aufenthaltes daran interessiert, Informationen über die Gruppe Willich-Schapper in die Hände zu bekommen, die sich im Herbst 1850 als selbständige Organisation mit eigener Zentralbehörde vom »Bund der Kommunisten« abgespalten hatte und für revolutionäre Sofortaktionen auf dem Kontinent eintrat. [...] Die Agenten- und Spitzelberichte aus London [...] lassen [...] jedoch erkennen: Für Stieber und die preußischen Polizeibehörden war das Auftreten der Fraktion Willich-Schapper ein willkommener Anlaß, mit Verhaftungen und anderen polizeilichen Willkürmaßnahmen gegen die letzten Reste der revolutionären Bewegung von 1848 vorzugehen. [...] Bei seiner Zeugenaussage am 18. Oktober 1852 vor dem Gericht in Köln hat Stieber - wider besseres Wissen - dann so getan, als ob zwischen der Gruppe Marx und der Fraktion Willich-Schapper keinerlei Unterschiede beständen.“

In der Tat: WIDER BESSERES WISSEN um »die am 5. September 1850 in London von der Marxschen Partei ausgeschlossenen Mitglieder der Zentralbehörde« erklärte dem Protokoll zufolge Polizeirat Dr. Wilhelm Stieber, zum Schluß der 11. Sitzung als Zeuge noch über den „Unterschied der Marx-Engels´schen und der Schapper-Willich´schen Partei besonders befragt [...], daß nach seinen in London angestellten sorgfältigen Ermittlungen der Streit zwischen beiden Parteien ein rein persönlicher sei. [...] Willich und Schapper, ein paar ziemlich rohe Persönlichkeiten, sahen ihren Einfluß durch Marx und Engels, da beide intelligente und wenn auch überspannte, so doch jedenfalls dem Willich geistig überlegene Leute sind, bedroht, und deshalb intrigierten sie gegen dieselben.“

WIDER BESSERES WISSEN, in der Tat: Denn Königl.-Hannöverscher General-Polizei-Director Dr. iur. Wermuth und Königl.-Preußischer Polizei-Director Dr. iur. Stieber faßten ein paar Monate später ihre polizeirelevanten Erkenntnisse über Marx als gefährlichen Umstürzler so zusammen:

„Er stand namentlich an der Spitze der Central-Behörde des Communistenbundes zu Brüssel [...], kam nach Ausbruch der Unruhen in Deutschland nach Cöln, wurde dort [...] um Mai 1849 als nunmehriger Nichtpreuße ausgewiesen, ging dann nach Frankreich [...], siedelte indeß bald nach London über, wo er sich jetzt noch befindet, die Fortsetzung der in Monatsheften erscheinenden Neuen Rheinischen Zeitung [...] herausgiebt und für den Communistenbund wirkt, nach der am 17. September 1850 entstandenen Spaltung an der Spitze der sogenannten cölner Fraction steht.“

Marx wird von Wermuth/Stieber unter Bezug auf zeitgenössische Trierer Landratsberichte „als eines der gefährlichsten und talentvollsten Mitglieder der europäischen Umsturzparthei, dabei als schlau, kalt und entschlossen, bei seiner Parthei hoch angesehen, geschildert.“

So gesehen dann auch keineswegs verwunderlich, wenn sich der preußische Polizeirat im Bericht über seine »Mission« in London schon am 10. Juni 1851 »erlaubt, den Kontinental-Regierungen« unter anderen diese »Vorschläge zu machen«:

„1. Vor allen Dingen müssen den Flüchtlingen alle Hülfsquellen, die ihnen vom Kontinent zufließen, abgeschnitten werden. [...]

2. Alle von London heimkehrenden Arbeiter müssen auf das strengste kontrolliert und womöglich an der Zollgrenze unter der Maske der Zollvisitation genau und selbst am Leibe visitiert werden. Alle diese Leute sind mehr oder minder Emissaire und schleppen allerlei Flugschriften ins Land. [...]

3. Es müssen von Zeit zu Zeit erfahrene Polizei-Beamte mit einzelnen Agenten nach Paris und London geschickt werden, um zu sehen, wie es bei den Flüchtlingen steht. [...]

5. Es kommt wesentlich darauf an, den demokratischen Genossenschaften des Kontinents ein klares Bild von dem jetzigen jämmerlichen Zustande der Propaganda m London zu liefern, namentlich den Nimbus der einzelnen Flüchtlinge zu schwächen.“

Genau dies nämlich zu versuchen war das besondere Anliegen des preußischen Polizeirats Dr. iur. Wilhelm Stieber vor dem, während des und nach dem ersten Kommunistenprozeß in Köln mit Blick auf den politischen Flüchtling Dr. phil. Karl Marx aus Trier, der ihm als »eines der gefahrlichsten und talentvollsten Mitglieder der europäischen Umsturzparthei« und »hoch angesehen« galt.

V.

Engels und Stieber, der General und sein Schatten. Und »General« oder »Generalstab« wurde Engels im Briefwechsel mit und von Marx genannt. Weniger wegen seiner kurzen Militärkarriere beim badisch-pfälzischen Aufstand 1849. Sondern vielmehr wegen seiner theoretisch-abstrakten militärstrategischen Kenntnisse. Etwa im Pamphlet Po und Rhein, das auf Marx' Drängen im April 1859 ohne Verfasserhinweis, also anonym, in einem Berliner Verlag erschien. Die Allgemeine Militär-Zeitung hielt in einer Rezension den Autor für einen preußischen Generalstäbler... so unvorstellbar der Tatbestand, daß der Verfasser (wie der Emigrant Engels) ein preußischer Landwehrdeserteur sein könnte... (Anfang Juni 1859 klären Marx und Engels die Autorschaft auf. Es könnte sie diebisch gefreut haben, daß bis dahin der Urheber Engels als Preußen-General galt...).

Generalisch - dazu gleich eininge Einzelheiten -, generalisch auch Engels' Erscheinung, Haltung, Auftreten. Sein Biograph, der Historiker Gustav Mayer, beschrieb ihn als groß und schlank und breitschultrig sowie »durch Reiten, Schwimmen, Fechten und viel Bewegung in frischer Luft gestählt und abgehärtet« -eine Personenkennzeichnung, die auch dem Signalement - wir würden's heute STECKBRIEF nennen - des preußischen Oberkurators in Elberfeld Anfang Juni 1849 entspricht: »5 Fuß 6 Zoll, Haare blond, Stirn frei, Augenbrauen blond, Augen blau, Nase und Mund proportionirt, Bart röthlich, Kinn oval, Gesichtsfarbe gesund, Statur schlank.« Besonderes Kennzeichen: »Spricht sehr rasch und ist kurzsichtig.«

FRIEDRICH ENGELS also, Spitzname, nick name General oder gelegentlich auch: Der Generalstab. Freilich ein General, dem nichts Menschliches fremd blieb. Und der Niederlage und Tod so bitter erfuhr, daß er, als wohlhabender Rheinländer, der sich's leisten kann, als passionierter Zigarrenraucher und Weintrinker - etwa im ersten Berner Exil, im Herbst 1848 - zeitweilig zu viel trank ... also Alkohol als jenen Seelentröster und Sorgenbrecher benutzte, den Sigmund Freud später als »die roheste, aber auch wirksamste Methode zur Fernhaltung des Elends« bezeichnen wird, dazu geeignet, »daß man sich jederzeit dem Druck der Realität entziehen und in seiner eigenen Welt mit besseren Empfindungen Zuflucht finden kann«. — Der aus Deutschland geflohene Engels betäubte so auch seinen Haß auf »die preußischen Hunde«, flüchtete in die »rote Republik« burgundischer Weine und erfuhr, daß »jeder [...] einen verschiedenen Rausch macht« — bevor man, so Engels' Beschreibung seiner Trinkerfahrung, »sich schließlich mit einer Flasche Champagner wieder in die heiterste Karnevalslaune der Welt versetzen kann ! «

Engels' Schatten STIEBER galt Engels' Freund und Genossen Marx als »einer der größten Polizeilumpen« des Jahrhunderts. Engels selbst urteilte moderater über »den dummen Stieber«. Den er in Form entfernter Nähe („intimacy at a distance“) ebenso beobachtete wie Stieber ihn. So wird etwa bei Durchsicht des sich über vier Jahrzehnte erstreckenden Briefwechsels Marx (»Mohr«) / Engels (»General«) deutlich, daß beide Stieber als Polizeiagenten (freilich nicht als Konfidenten des Preußenkönigs) seit 1845 namentlich kannten. Mehr noch: Stieber selbst schrieb im Dezember 1848 an die Redaktion der Neuen Rheinischen Zeitung und erbat Richtigstellung einer dort veröffentlichten, ihn betreffenden Personennachricht. Engels kannte natürlich auch Stiebers »Mission« in London im Mai/Juni 1851. Er warnt im Brief aus Manchester den Genossen Marx in London unter Bezug auf eine Pressemeldung vom 8. Mai 1851 vor Stieber, der aus Berlin als Spion »zur Bewachung der Flüchtlinge in London eingetroffen« sei. Und während des Kölner Kommunistenprozesses gehen im Herbst 1852 diverse Briefe zwischen Manchester und London hin und her: teils geöffnet und von dritter Seite gegengelesen. Es ging um prozessuale Strategien, Hinweise an die Verteidiger, konspirative Adressen in Deutschland und illegale Sendboten nach Rheinpreußen. Im Briefwechsel findet sich auch Engels' grundlegende Fehleinschätzung nach Stiebers zweitem, selbstentlarvenden Zeugenauftritt, derzufolge nun Freispruch aller elf Angeklagten zu erwarten sei. Das war in der Tat Wunschdenken, wishful thinking – Wunschdenken also - es Generals im Exil; auch wenn das Kölner Appellationsgericht allen Angeklagten »mildernde Umstände« zubilligte.

Sowohl Engels als auch vor allem Marx haben sich die nächsten zwei Jahrzehnte für Schicksal und Karriere ihres Polizeischattens interessiert: Ausweislich ihres Briefwechsels etwa 1859/60, als sie in einer Berliner Zeitung Artikel gegen Stieber und dessen Rolle als Meineidszeuge und Quellenfälscher lasen (wofür der beiden bekannte Berliner Journalist später ins Gefängnis mußte). Oder 1866, als Stieber im Krieg gegen Österreich »Feldpolizeichef« wird. - Und daß namentlich Engels vom langen Arm seines Schatten und von dessen Brieföffnern ausging, zeigt eine Bemerkung über entsprechende Vorsichtsmaßnahmen im Brief an Marx (21. März 1870) aus Manchester:

»Es ist gut« - schreibt Engels -, »daß ich bald nach London komme, dann hört dies auf. [...] Die Hunderegierung kann sich allerdings kein besseres Medium wünschen, um über das Treiben der ganzen proletarischen Partei unterrichtet zu werden, als unsre Korrespondenz, sie wird darin auch manches finden, was sie bei ihren kontinentalen Kolleginnen verwerten kann. Schon deswegen müssen wir alle Vorsicht gebrauchen. Wir dürfen nicht für Stieber korrespondieren.«

Hintersinnig erschienen auch, Stiebers Polizeirapports betreffend, spätere Hinweise des fünfundsechzigjährigen Exil-Generals auf seinen Schatten. So gibt Engels nach Marx' Tod (1883) einem Verleger in Zürich seine Zustimmung, Dokumente aus Wermuth/Stiebers Communisten-Verschwörungen, als »erster Theil« 1853 veröffentlicht und von Engels »das schwarze Buch« oder »der Stieber« genannt, zu publizieren: Im Brief vom 16.6.1885 benennt Engels »zwei Ansprachen der Zentralbehörde [des Bundes der Kommunisten, R. A.], die als Anhang abgedruckt werden könnten«. (Ähnlicher Vorschlag im Brief an den Berliner Sozialdemokraten Eduard Bernstein vom 8.10.1885).

Und Engels' Polemik gegen eine zeitgenössische Studie zur »sozial- politischen Arbeiterbewegung in Deutschland«, die »den Stieber« als »letzte Quelle braucht«, läßt sich entschlüsseln: Engels kannte diese 1853/54 veröffentlichten beiden Bände und nannte sie später einfach »den Stieber«, so wie wir heute historische Datenansammlungen »den Ploetz« nennen...

Kurz vor seinem Tod erkannte Engels in seinem letztbedeutenden historischen Essay, der Einleitung zu Klassenkämpfe in Frankreich 1848 bis 1850 von Marx, sowohl die französische als auch die deutsche Geschichte von 1848 bis 1871 als auch die Bismarcksche politische »Revolution von oben< trotz allen Spotts über diesen preußischen Hundedeutschen als hintersinnige Wirksamkeit. Der marxistische General schrieb 1895 im Londoner Exil: »Die Totengräber der Revolution von 1848 waren ihre Testamentsvollstrecker geworden.«

VI.

Wie schon belegt, wußte Engels auch im Exil in England, was sein preußischer Schatten über ihn amtlich kundtat, 1854, im zweiten Teil »Personalien der in den Communisten-Untersuchungen vorkommenden Personen«. Es könnte Engels nicht nur belustigt, sondern auch nachdenklich gestimmt haben, wenn es dort hieß:

„Engels, Friedrich, gebürtig aus Barmen, in der preußischen Provinz Jülich=Cleve=Berg. Er ist der Sohn eines wohlhabenden Fabrikbesitzers in Barmen, welcher zugleich in Manchester eine Seidenmanufactur besitzt. [...] Wurde unter dem Einflüsse von Marx nächst diesem der eifrigste und thätigste Communist [...]. Nach eingetretener Amnestie kamen Beide nach Cöln herüber, und wurde Engels Mitarbeiter der von Marx redigirten, im Frühjahr 1849 wieder eingegangenen Neuen Rheinischen Zeitung [...]. Nach dem Ausbruch der Reichsverfas-sungs=Bewegungen begab er sich nach dem aufständischen Elberfeld, dann nach der Pfalz und darauf nach Baden, flüchtete nach Unterdrückung des letzteren Aufstandes [...] nach London. Hier hat er als Comitémitglied die Forderungen der communistischen Parthei in Deutschland mit unterschrieben und arbeitete mit Marx an der hefteweise erscheinenden Fortsetzung der Neuen Rheinischen Zeitung, worin er in mehreren Artikeln seine Wirksamkeit für den Communistenbund [...] kund giebt.“

Über diese polizeiamtliche Quelle hinaus gibt es aber inzwischen - genauer: seit 1978 – in Buchform veröffentlichte »Enthüllungen von Bismarcks Geheimdienstchef« unter dem Titel Spion des Kanzlers. Diese anonym aus nachgelassenen Papieren zusammengestellten - angeblichen oder wirklichen - biographischen Materialien oder besser: Pseudomemoiren Stiebers stellen seinen Beobachtungsgegenstand so vor:

„Über Engels ermittelte ich: Ist Sohn eines Fabrikanten aus dem Wuppertal, flüchtete [...], nachdem er in Baden an einem »Gefecht« teilgenommen, das sich dort »Sozialisten« mit der Polizei lieferten, fand sodann Anstellung in England in einem Handelshause bei Geschäftsfreunden seines Vaters in Manchester. Der erste Eindruck, den der Besucher von Engels erhalt, fasziniert: Er ist groß, breitschultrig, blondhaarig und von überaus gewinnendem Wesen, dazu passionierter Reiter, Schwimmer, Fechter und Jäger. Er schrieb ein Buch mit dem Titel: »Die Ausbeutung der arbeitenden Klassen.«“

Soweit Stiebers - wirkliche oder angebliche - Nachlaßpapiere. Die hier nur einmal zitiert wurden. Um anzudeuten, was eine Ausdeutung ergeben konnte, die sich für jene preußisch-geheimpolizeiliche Methode aus dem ersten Kölner Kommunistenprozeß interessiert, welcher heute ein Dokument als authentisch und echt, dasselbe morgen als nicht authentisch und unecht gilt. Authentisch hingegen (vor-) gestern, heute und (über-) morgen, was Stiebers Gegenspieler, das revolutionäre Subjekt Friedrich Engels, unter diesem seinem Namen 1845 im Leipziger Verlag Otto Wigand veröffentlichte: Eine Studie übers mittelenglische Industrieproletariat, die nicht nur Dickens'sche Elendsgestalten, also unter Ausbeutung, Elend und Not leidende Proletarier zeigt. Sondern über aktuelle proletarische Notlagen hinaus auch schon anspricht, daß die Proletariat genannte soziale Klasse sich als solche organisieren und politisch handeln kann, um sich selbst aus dem Elend zu erlösen und eine neue, SOZIALISMUS genannte, SOZIALORDNUNG zu gestalten... Historisch-revolutionäre Gedanken also, die dem preußisch-geheimen Staatsdiener Stieber alias Schmidt als so gemeingefährlich erschienen sein müssen, daß er, ohne es zu wissen, das anwendet, was Sigmund Freud später als besondere Form einer Sinnverschiebung, Alltagspathologie oder genauer: Lapsus linguae et calami, Versprecher, slip of the tongue nennen wird. Stiebers psychische Fehlleistung ist in der Tat typisch für scheinbare Stärke, die in Wirklichkeit nichts als Schwäche ist: Aus dem beschreibenden Titelwort von Engels - Lage - macht Stieber ein angstbesetztes neues Substantiv - Ausbeutung. So wird aus dem Originaltitel: Die Lage der arbeitenden Klasse in England. Nach eigner Anschauung und authentischen Quellen der allgemeine Phantasietitel: Die Ausbeutung der arbeitenden Klassen, preußisch-klar, ohne Ortszusatz und ohne Untertitel. Friedrich Engels (wie wir Heutigen 's nennen könnten) PIONIERARBEIT zur empirischen Kulturwissenschaft der Arbeiterklasse in England erschien 1845. Preußen, als dessen Repräsentant ihm Wilhelm Stieber galt, sollte erst hundert Jahre später, 1945 und nach zwei Weltkriegen, als Staat zu bestehen aufhören. Was man von der preußischgeheimdienstlichen Methode des weiland Dr.iur. Stieber sicherlich nicht wird behaupten können...

VII.

Karl August Varnhagen von Ense (1785-1858), bis 1819 preußischer Diplomat; zuletzt Resident im badischen Karlsruhe, und als dissidentischer Aussteiger seitdem historischer Schriftsteller, literarischer und Zeit-Kritiker in Berlin, kennzeichnete die politische Reaktionsperiode, in der der erste Kommunisten-Prozeß zu Köln im November 1852 zu Ende ging, in einem Tagebucheintrag am 13. November 1852 (Tb IX, 411) nicht unzutreffend so:

„Niederschlagende Nachricht aus Köln! Gegen alles Erwarten sind nur Jacoby, Daniels, Klein und Ehrhardt freigesprochen, Leßner zu dreijähriger, Reiff, Otto und Becker zu fünfjähriger, Roeser, Bürgers und Nothjung gar zu sechsjähriger Festungsstrafe verurtheilt, mit Verlust der Ehrenrechte, mit nachheriger Polizeiaufsicht. Ein schändliches, ganz ungerechtes Unheil! Die Regierung hat abscheulich alles dazu vorbereitet, anderthalbjährige Untersuchungshaft gebraucht, die Geschwornen ernannt, Schelmstücke veranlaßt etc. - Und ein solcher - wie Stieber geht frei umher, darf sich brüsten, Belohnung fordern, während die besten Männer im Kerker schmachten! Treffe jeder Fluch den Urheber solcher Missethaten und alle Helfer und Zustimmer! Ich hoffe! - Alle Rechtskundigen hier und am Rhein waren überzeugt, die Angeklagten könnten nach den jetzt geltenden Gesetzen nicht verurtheilt werden. Aber was sind jetzt preußische Richter, preußische Geschworne! Mir ist sehr weh!“


Friedrich Engels um 1858

Literatur


Auerbach, Leopold (Bearb.): Denkwürdigkeiten des Geheimen Regierungsrathes Dr. Stieber. Aus seinen [unterlassenen Papieren. Berlin 1884

Bittel, Karl (Hrg.): Der Kommunistenprozeß zu Köln 1852 im Spiegel der zeitgenössischen Presse. Berlin 1955

Der Bund der Kommunisten. Dokumente und Materialien. Hrgg. v. Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED/Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU. 3 Bde., Berlin 1984

Daschner, Ottfried / Eberhard Kleinertz (Hrg.): Petitionen und Barrikaden. Rheinische Revolutionen 1848/49. Münster 1998 (= Veröffentlichungen der staatlichen Archive NRW, R. D/Bd. 29)

Dreßen, Wolfgang (Hrg.): 1848-1849: Bürgerkrieg in Baden. Chronik einer verlorenen Revolution. Berlin 1975 (= Wagenbachs Taschenbücherei Bd. 3)

Hirsch, Helmut: Friedrich Engels. 10. Aufl., Reinbek 1993 ( = rowohlt monographien 142)

Herrnstadt, Rudolf: Die erste Verschwörung gegen das internationale Proletariat. Zur Geschichte des Kölner Kommunistenprozesses 1852. Berlin 1958

Karl Marx / Friedrich Engels: Werke. Hrg. v. Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED. Berlin 1956 ff. (verschiedene Text- und Briefbände)

Meyers Lexikon. 7. Aufl., Leipzig 1924 ff.

Obermann, Karl (Hrg.): Flugblätter der Revolution. Eine Flugblattsammlung zur Geschichte der Revolution von 1848/49 in Deutschland. Berlin 1970; durchgesehene u. gekürzte Fassung, München 1972 (=dtvWR 4111)

Rütten, Theo: Friedrich Hecker - Volksheld und Revolutionär. In: liberal, Jg. 40 (1998), H. 2 (Mai), S. 56-62

Schoeps, Julius H.: Agenten, Spitzel, Flüchtlinge. Wilhelm Stieber und die demokratische Emigration in London. In: Im Gegenstrom. Festschrift für Helmut Hirsch zum Siebzigsten. Wuppertal 1977, S. 71-104

Ders. (Hrg.): Bismarck und sein Attentäter. Der Revolveranschlag Unter den Linden am 7. Mai 1866. Berlin u. a. 1984

Stieber, Wilhelm J. C. E.: Spion des Kanzlers. Die Enthüllungen von Bismarcks Geheimdienstchef'. Stuttgart 1978; dass., München 1981 (=dtv Geschichte 1671)

Vossler, Otto: Die Revolution von 1848 in Deutschland. Frankfurt a. M. 1967 (= edition suhrkamp 210)

Wermuth [Karl G. L.] / Stieber [Wilhelm J. C. E.]: Die Communisten--Verschwörungen des neunzehnten Jahrhunderts. Im amtlichen Auftrage zur Benutzung der Polizei-Behörden der sammtlichen deutschen Bundesstaaten auf Grund der betreffenden gerichtlichen und polizeilichen Action dargestellt. Zweiter Theil: Die Personalien [...] Berlin 1854
 

Editorische Hinweise

erstveröffentlich unter: Richard Albrecht, SUCH LINGE. Vom Kommunistenprozeß zu Köln zu google. de. Sozialwissenschaftliche Recherchen zum langen, kurzen und neuen Jahrhundert. Aachen: Shaker, 2008: 19-33; vom Autor für diese Ausgabe zur Verfügung gestellt.

Dr. Richard Albrecht, PhD., Sozialwissenschaftler & Wissenschaftsjournalist. Leitkonzept The Utopian Paradigm (1991). Kolumnist des Linzer Fachmagazins soziologie heute. Fördermitglied der Freidenker; ePost eingreifendes.denken@gmx.net