Betrieb & Gewerkschaft
Von Kolleg_innen für Kolleg_innen

RSO-Betriebsflugblatt

"Vitamin C" (Charité und CFM) vom
12. September 2019

09/2019

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Von Kolleg_innen für Kolleg_innen...

Der neue Karl Max…
Karl Max Einhäupl hat endlich das Handtuch geworfen und seit ein paar Tagen ist sein Neuer im Amt: Heyo Kroemer. In einem MOPO Interview verrät er seine Pläne für die Charité. Als erstes möchte er mit den „Gesichtern“ und „handelnden Personen“ reden, um die Charité besser kennenzulernen. Wir haben jedoch das mulmige Gefühl, dass er damit weder die Pflegekräfte oder Ärzt_innen noch die Kolleg_innen der CFM, des Labors oder der anderen Töchter meint, die jeden Tag das Gesicht für die Patient_innen sind.

… findet die schwarze Null auch nicht schlecht
Auch zur schwarzen Null hat Heyo eine Meinung. Er sagt, dass „… ein finanzielles Plus keine Vorgabe als oberstes Unternehmensziel“ sein muss. Klingt eigentlich gut, oder? Doch wer die Charité als Unternehmen betrachtet, scheint die schwarze Null doch zu mögen. Und so lesen wir schon einen Satz später: „Wir werden uns deswegen intensiv bemühen, Defizite zu vermeiden“.

Deutschlands beliebteste Pflegeprofis
Unsere Kolleg_innen der 144i haben den Titel „Deutschlands beliebteste Pflegeprofis“ für Berlin
gewonnen. Heepe war bei der Preisverleihung und sagte:
Gemeinsam meistern wir die täglichen Herausforderungen und leisten professionelle Arbeit auf hohem Niveau“. Ähm,
gemeinsam? Sollten wir nicht eher sagen: trotz ihrer Politik, Personalmangel und Schikanen versuchen wir unseren Patient_innen die beste Pflege zu bieten?

Grebe dreht frei
Frau A. Grebe ist Geschäftsführerin von Vivantes, welches dem Berliner Senat gehört. Vivantes ist also landeseigen und steht damit ja nun berechtigt im öffentlichen Interesse.
Dieses Interesse nahm ein ehemaliger Betriebsrat nun zum Anlass, an konkreten Zahlen der Personalbesetzung festzustellen, dass selbst nach Vorgaben des Gesundheitsministeriums viele Stationen mit doppelt so viel Personal ausgestattet werden müssten. Skandal. Doch
noch skandalöser ist, dass nun die Geschäftsführung von Vivantes ihm Verrat von Geschäftsgeheimnissen vorwirft und einen Maulkorb verpassen will. Nun wird diskutiert, ob
die verwendeten Zahlen ein Geschäftsgeheimnis darstellen. Wir denken, in einem öffentlichen Betrieb kann es keine Geschäftsgeheimnisse geben.

Es riecht schon nach Beschiss
Denn der Deutsche Pflegerat, ver.di und die Deutsche Krankenhausgesellschaft haben Eckpunkte für die Entwicklung eines neuen Personalbemessungsinstrumentes erstellt. Ende 2019 soll dieses dann dem Gesundheitsministerium vorgelegt werden. Und die Politik
wird aufgefordert, dieses Instrument dann in den Gesetzesrang zu heben. Nun plötzlich diese Eile! Wenig Zeit für uns Betroffene das Ganze prüfend anzuschauen. Wie gesagt, das riecht doch nach… Die PPR als damaliges Bemessungsinstrument ergab in den 90ern einen zusätzlichen Bedarf von mehreren tausend Pflegekräften und die Politik sah sich gezwungen zu reagieren. Wie? Die PPR wurde aus dem Gesetzesstaus genommen und schon konnte die Personalbesetzung nicht mehr rechtlich durchgesetzt werden. Eine Blamage für die Politik. Die
werden sie nicht noch einmal riskieren wollen und wohl schlechte Festlegungen treffen. Es stinkt halt doch schon um die Ecke.

 

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Editorische Hinweise

Wir veröffentlichen das Betriebsflugblatt zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Revolutionär Sozialistische Organisation"