Zur Marxschen Kritik der Politischen Ökonomie Anschauungsmaterialien und Quellen

Die Bestimmung des Wertes der Ware Arbeitskraft
10/04

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Karl Marx zum historisch-moralischen Element der Wertbestimmung der Arbeitskraft:

„Die natürlichen Bedürfnisse selbst, wie Nahrung, Kleidung, Heizung, Wohnung usw. sind verschieden je nach den klimatischen und andren natürlichen Eigentümlichkeiten eines Landes. Andrerseits ist der Umfang sog. notwendiger Bedürfnisse, wie die Art ihrer Befriedigung, selbst ein historisches Produkt und hängt daher großenteils von der Kulturstufe eines Landes, unter andrem auch wesentlich davon ab, unter welchen Bedingungen, und daher mit welchen Gewohnheiten und Lebensansprüchen die Klasse der freien Arbeiter sich gebildet hat. Im Gegensatz zu den andren Waren enthält also die Wertbestimmung der Arbeitskraft ein historisches und moralisches Element." (MEW, Bd. 23, S. 185)

Die Verwandlung  von Wert  resp. Preis  der Arbeitskraft  in Arbeitslohn - Grundlage aller Mystifikationen der kapitalistischen Produktionsweise

„Auf der Oberfläche der bürgerlichen Gesellschaft erscheint  der Lohn des Arbeiters als Preis der Arbeit, ein bestimmtes Quantum Geld, das für ein bestimmtes Quantum Arbeit gezahlt wird. Man spricht hier vom Wert der Arbeit und nennt seinen Geldausdruck ihren notwendigen oder natürlichen Preis (MEW, Bd. 23, S. 557)

„Die Form des Arbeitslohns löscht also jede Spur derTeilung des Arbeitstags in notwendige Arbeit und Mehrarbeit, in bezahlte und unbezahlte Arbeit aus. Alle Arbeit erscheint als  bezahlte Arbeit... Man begreift daher die entscheidende Wichtigkeit der Verwandlung von Wert und Preis der Arbeitskraft in die Form des Arbeitslohns oder in Wert und Preis der Arbeit selbst. Auf dieser Erscheinungsform, die das wirkliche Verhältnis unsichtbar macht und grade sein Gegenteil zeigt, beruhn alle Rechtsvorstellungen des Arbeiters wie des Kapitalisten, alle Mystifikationen der kapitalistischen Produktionsweise, alle ihre Freiheitsillusionen, alle apologetischen Flausen der  Vulgärökonomie." (Ebenda, S. 562)

 

Editorische Anmerkungen

1978/79 erschienen in der DDR zwei Bände mit Anschauungsmaterialien zur "Geschichte der politischen Ökonomie des Marxismus-Leninismus", bearbeitet und zusammengestellt von Günter Fabiunke. Unbeschadet der darin enthaltenen Mängel stellen beide Bände ein lehrreiches Hilfsmittel zur selbständigen Aneignung der Marxschen Kritik der Politischen Ökonomie dar. Wir werden in dieser und den den folgenden Ausgaben wichtiges Anschauungsmaterial daraus entnehmen und virtuell reprinten.

Günter Fabiunke, Geschichte der politischen Ökonomie des Marxismus-Leninismus, Band 1( 1978), Band 2 (1979), Berlin DDR