Betrieb & Gewerkschaft
Wütende BSHler in Berlin

von
Autonomer Anarchist

10/06

trend
onlinezeitung
Heute (20.10. )hat ein Drittel für Beendigung des Streiks gestimmt. Nach IG-Metall-Satzung ist der Streik damit beendet. Zwei Drittel wollen dieses aber nicht hinnehmen und beschimpfen die IG-Metall. Gysi, Wowereit, Harald Wolf und Dieter Dehm waren auch da.

Bosch-Siemens-Hausgeräte hat die ersten Wochen Betriebsversammlung gehabt und nun 4 Wochen gestreikt. Die IG-Metall hat die ArbeiterInnen, meistens MigtrantInnen, verraten und den Streik ausverkauft. Die MLPD, DIDF, der Revolutionär Sozialistische Bund, die Sozialistische Alternative Voran (und WASG-Berlin), sowie Gruppe Arbeitermacht intervenierten in den Streik.

Mit diesem Flugi wurde zur nebenstehenden Versammlung mobilisiert. Verfasst wurde es von BSH-KollegInnen

Bosch-Siemens-Hausgeräte hat die ersten Wochen Betriebsversammlung gehabt und nun 4 Wochen gestreikt. Die IG-Metall hat die ArbeiterInnen, meistens MigtrantInnen, verraten und den Streik ausverkauft. Die MLPD, DIDF, der Revolutionär Sozialistische Bund, die Sozialistische Alternative Voran (und WASG-Berlin), sowie Gruppe Arbeitermacht intervenierten in den Streik.

Von solidarischen Belegschaften waren - glaub ich - JVCler und O&Kler (CNH) da.

Die ArbeiterInnen haben sehr abgenervt auf die IG-Metall und Politiker reagiert. Gysi hat geredet. Wowereit kam direkt von der Autobahn und vom BGH (und) oder der Ministerkonferenz. Harald Wolf kreuzte auf und als Dieter Dehm auftrat, rasteten die ArbeiterInnen aus und zwangen ihn zum Abbrechen, es kam fast zu mehreren Handgreiflichkeiten! Im Handgemenge und nicht ohne mahnende Worte ging Wowi, mit der Aufforderung der ArbeiterInnen an ihn, Hartz 4 abzuschaffen.

Darauf sagten die ArbeiterInnen um 19:45 Uhr, dass sie 21 Uhr nur unter sich über ihr Schicksal diskutieren wollen.

Dort 21:16 Uhr schlugen die Wellen sehr hoch: Schreiereien gegen die IG-Metall und den Verrat. Arno Haager, Sergio Luis uvam waren auch dort. Die Arbeiter meinten dass Sergio sich in den letzten 2 Tagen um 180 Grad gedreht hat.

Die lrasse Stimmung flaute erst ab als eine Tochter (10-12 Jahre) eines Arbeiters sagte: "Ihr benehmt euch hier wie im Kindergarten! Wenn es um meinen Arbeitsplatz ginge, so würde ich weiterkämpfen."

Gegen 21:55 Uhr schlug ein Betrieblicher, der auch in der Tarifkommission war, vor die IG-Metall rauszuschmeißen und eine "Betriebsgewerkschaft" zu gründen. Linksradikale und RätekommunistInnen witzelten "Dafür sei ja die FAU zuständig".

Bei diesem Treffen kam leider nichts raus, nur das die IG-Metall, doch nicht um 0 Uhr die Zelte abbaut.  Ob Wild weitergestreikt wird oder nicht steht alles noch nicht so fest.(*)

Am Sonnabend wird Güngör Demirci als Redner im Vorprogramm der DGB-Kundgebung vor dem Brandenburger Tor reden. Die BSHler wollen morgen auch bei der Demo um 11 Uhr am Roten Rathaus mitmachen.

Ein persönliches Statement: Die Risse zwischen der ArbeiterInnenschaft und den "Einheitsgewerkschaften" werden immer größer. Das, was dort passiert ist, kann gar nicht beschrieben werden und schon überhaupt nicht in einem solchem Bericht.
 

*) Anmerkung: Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen hieß es, dass es am Montag um 16.00 Uhr zu einer ArbeiterInneversammlung auf dem Werksgelände des BSH kommen wird. (red. trend)

Editorische Anmerkungen

Der Artikel erschien bei Indymedia am 21.10.2006