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Gewerkschaftspolitik
Über Sozialpartnerschaft hinaus zur vollen Kooperation?
Wir
setzen nicht auf "Gestaltung des Standortes Deutschland" oder
parlamentarische Lösungen – sondern auf die Selbsttätigkeit der
Betroffenen!
Die Angriffe auf unsere Lebens- und Arbeitsbedingungen werden
immer dreister. Die Armut, insbesondere die Kinderarmut ist am
Steigen, die Reallöhne seit über einem Jahrzehnt am Sinken. Die
prekären Beschäftigungsverhältnisse nehmen beständig zu, seien
es die Mini-, Midi-oder 1-Euro-Jobs, Leiharbeit oder
Befristungen. Der Niedriglohnbereich umfasst mittlerweile über 7
Millionen Menschen. Die Leistungen für Erwerbslose werden mit
Hilfe der Hartzgesetze abgebaut, Zumutbarkeitsregelungen ins
Unmenschliche gesteigert und die Behandlung bei den
Arbeitsagenturen ist nur noch Schikane. Demokratische Rechte und
soziale Errungenschaften werden uns systematisch geraubt, sei es
im Gesundheitswesen oder mit Heraufsetzung der Altersrente auf
67 Jahre. Auf der anderen Seite profitieren einige wenige
Konzerne und Kapitaleigner von diesen Entwicklungen, indem ihre
Profite in Schwindel erregende Höhen steigen.
Wie sieht die Politik der Gewerkschaften aus, um diesen
Entwicklungen zu begegnen? Ist diese Politik in der Lage, diese
Entwicklungen zu bremsen und umzukehren? Wir meinen: Nein. Auch
in diesem Jahr zeigen die Führungen der DGB-Gewerkschaften, dass
sie gewillt sind, den Anpassungskurs an die Erfordernisse des
Standortes Deutschland fortzusetzen. Die Politik der
Sozialpartnerschaft wird in Richtung volle Kooperation mit dem
Kapital entwickelt. Um den Standort Deutschland für das Kapital
attraktiv zu halten, wurden viele soziale und gewerkschaftliche
Errungenschaften der Werktätigen nahezu kampflos aufgegeben.
Dies hat sich u. a. bei den Aktionen gegen die Rente mit 67
gezeigt, wie auch in vielen Tarifbewegungen. Trotz großer
Kampfbereitschaft der KollegInnen und vielen fantasievollen
neuen Aktionsformen (u. a. Einzelhandel, Öffentlicher Dienst)
wurden weder gleichzeitig stattfindende Tarifbewegungen
zusammengeführt, noch die Durchsetzungskraft durch kraftvolle
Streiks entfaltet. Erstmalig konnte in einer guten
Konjunkturlage keine Verbesserung für die Lohnabhängigen
erkämpft werden. Auch dies zeigt, dass die Gesamtorientierung
der bundesdeutschen Gewerkschaften in die falsche Richtung geht.
Deshalb wollen wir mit Euch folgende Fragen diskutieren:
Wohin geht
die Gesamtorientierung in den Gewerkschaften? Wie können wir
diese Politik umdrehen?
Was ist
die Rolle der Gewerkschaftslinken?
Was können
wir dazu beitragen, dass eine gesellschaftliche Bewegung gegen
Sozialabbau und gegen Ausgrenzung gefördert wird?
Was können
wir von Gewerkschafts- und Sozialbewegungen anderer Länder
lernen?
In
Arbeitsgruppen werden wir außerdem 4 Themenblöcke bearbeiten, um
die Politik der Gewerkschaftslinken dazu auszugestalten und
einen Arbeitsplan für das kommende Jahr zu erstellen. Zu diesen
Themenblöcken werden Diskussionspapiere erstellt, die ab Anfang
Oktober zu finden sind unter: www.labournet.de/GewLinke/vers
Samstag, ab 18 Uhr 30, ist die Bündnisplattform (
www.kinderarmut-durch-hartz4.de )
„Rücknahme der Kürzungen der Hartz IV-Regelsätze für Kinder von
7-17“ eingeladen, sich vorzustellen und ihre Aktivitäten mit
anderen Organisationen, Initiativen und Einzelpersonen zu
koordinieren. Rege Teilnahme ist erwünscht!
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Samstag, 25. Oktober 2008 |
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10.30 bis 14.00 Uhr |
Gesamtorientierung bundesdeutscher Gewerkschaften – Was ist
die Rolle der Gewerkschaftslinken gegen diese Orientierung –
Verhältnis soziale Bewegungen – Gewerkschaften - Parlament
Einschließlich Mittagspause und Diskussion Referent:
Frank
Deppe,
Soziologe, Politikwissenschaftler, Autor |
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14.30 bis 16.30 Uhr |
Wie
können wir dazu beitragen, dass eine gesellschaftliche
Bewegung gegen Sozialabbau und Ausgrenzung gefördert wird?
Was tun gegen Erwerbslosigkeit und Billiglöhne?
Diskussion Referent:
Rainer
Roth,
Sozialwissenschaftler und Autor, Hartz IV-Experte
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16.45 bis 18.30 Uhr |
Arbeitsgruppen:
• Prekäre Beschäftigung •Arbeitszeit & Lebensarbeitszeit
•Kinder-/Armut & Hartz IV (u.a. Rücknahme der Kürzungen bei
Schulkindern) •Taktische und strategische Konzepte zur
Aktivierung der Tarifpolitik |
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Sonntag, 26. Oktober 2008 |
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9.00 bis 11.00 Uhr |
Was
können wir von Gewerkschafts- und Sozialbewegungen anderer
Länder lernen?
Am Beispiel der Bewegung gegen die Angriffe auf das
Sozialsystem und gegen Privatisierung in der Türkei und in
Griechenland Referenten:
Seyit
Aslan,
Generalsekretär von
Gida-Is
(Türkei) ein Vertreter der Gewerkschaft
PAME
(Griechenland) |
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11.15 bis 12.15 Uhr |
Präsentation der Arbeitsgruppenergebnisse
Diskussion |
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12.15 bis 13.00 Uhr |
Erarbeitung der Abschlusserklärung:
Wie setzen wir die Arbeitsergebnisse um? |
Anmeldungen und
Rückfragen bitte an:
Hans Kroha
Telefon: 069/2569-1422 FAX: 069/2569-1499
e-mail: HKroha@t-online.de
Post: Max-Planck-Straße 64a, 63500 Seligenstadt
Weiterführende Informationen:
http://www.labournet.de/GewLinke/
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