700 Milliarden Dollar für das „angeschlagene Bankenwesen“ der USA !!!!!
Was ist Geld eigentlich noch wert ? Ist die weltweite Krise überhaupt noch aufzuhalten?


von Klaus Remmler

10/08

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Interessant ist es jetzt, besonders in dieser Bundesrepublik Deutschland in vielen Kommentaren und Artikeln der Presseerzeugnisse, von einer Reihe „Experten“ mit einem fast immer übereinstimmenden Meinungsspiegel zu lesen, dass in Deutschland von Anfang nach 1945 die falschen Weichen für einen und nicht gegen einen „Sozialstaat“ und der so genannten „Wohlstandsgesellschaft“ gestellt wurden.

Ein interessanter Meinungsumschwung, der wie bestellt scheint, um die Politik dieser dem Kapital völlig hörigen Regierung aus Schwarz und Rosarot noch einmal und immer wieder das Mäntelchen der Notwendigkeit umzuhängen.

Waren doch in den vergangenen Jahrzehnten die Politiker, die Presse und bis hin zu den „Wirtschaftsexperten“ weitgehend einig, dass der „deutsche Sozialstaat“ die absolut richtige politische Entscheidung nach dem 2.Weltkrieg gewesen war und immer auch als unumkehrbar gelten sollte.

Weit gefehlt, denn auch hier klaffte die politische Wirklichkeit und die propagandistischen Darstellungen weit auseinander.

In Wirklichkeit waren die Weichen von der Abkehr des Sozialstaates schon in der 16jährigen Ära eines schmierigen Bundeskanzlers Kohl gestellt, obwohl man es den meist noch an den Wohlstand glaubenden und hängenden Bürgertum, besonders im Westen dieses Deutschland noch nicht zu sagen getraute. Erst so richtig nach der „Zwangsheirat“ mit dem ins Reich geholten Osten konnte man die bis dato noch gefangenen Katzen aus dem Sack holen, vielleicht auch deswegen, weil es wohl auch nicht mehr zu verheimlichen war und es die Spatzen allenthalben bereits von den Dächern zwitscherten.
Es war etwas in dieser Gesellschaft, weltweit, heraufgezogen, das in Theorie und Praxis des Lebens der Menschengemeinschaft als Globalität und Neoliberalismus, als unumgängliche gesellschaftliche Herausforderungen für alle Staaten dieser Erde zum weiteren Überleben zuckersüß als absoluter Fortschritt dargestellt und immer wieder propagiert wurde.

Aber auch hier klaffte die Schere zwischen Lüge und Wahrheit immer weiter auseinander.
Denn, diese so genannte „Neuliberalität“ ist eine Gesellschaftsordnung des weiterhin herrschenden imperialen Großkapitals und geht eigentlich in ihren theoretischen und praktischen Grundlagen davon aus, dass die absolute Freiheit des Handels auch nur diesem Kapital in seinem gesamten wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und zunehmenden politischen Handeln notwendig gewährt werden muss, um damit im Sinne der Menschengemeinschaft und ihrer zunehmenden globalen Entwicklung existieren zu können. Damit werden etwa staatliche Regularien für die imperiale Wirtschaft klar und eindeutig abgelehnt und jede auch soziale und umweltpolitische Verantwortung des Kapitals als Hemmschuh in dessen Entwicklung kategorisch zurück gewiesen.
Ausgangspunkt dieser weltweiten Entwicklung in der unmittelbaren Neuzeit dieser unseren Erde waren die nach dem zweiten Weltkrieg in den USA herrangereiften politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse einer einzigen Großmacht nach dem, mit allen Mitteln gefördertem Sterben der einstigen Sowjetunion, die immer offener zur Weltbeherrschung sich anschickte und dabei die Rolle als „Weltgendarm“ als die, die gesellschaftliche Entwicklung in dieser Menschengemeinschaft zu bestimmende einzige Nation sich mit Lug und Trug, mit kriegerischer Gewalt, anmaßte.

Dazu musste eine Gesellschaftsordnung geschaffen werden, die sowohl globales, von den USA kontrollierbares Wirtschaften in Produktion und Finanzen, auf der einen Seite auch theoretisch begründete und zum anderen die politische und militärische Hörigkeit für die Weltbeherrschung der USA durch die so genannten „Verbündeten“ zu sichern hatte.
Der „Neue Liberalismus, als NEOLIBERALISMUS“, bezeichnet und als die scheinbare Ergänzung oder Verbesserung der liberalen, freiheitlichen Menschengemeinschaft, so wie sie bereits mit der so genannten Aufklärung verstanden wurde, war zu schaffen und weltweit mit Hilfe der Politik, der Wirtschaft, der Kultur, der Religiosität in der Gesellschaft, auch und immer wieder propagandistisch durchzusetzen.

Da passte kein auch noch so beruhigend gemeinter „Sozialstaat“ mehr ins Konzept des modernen staatsmonopolistischen Imperialismus in seiner Gier nach immer gesicherten Maximalprofiten und der absoluten auch politischen Beherrschung der Menschengemeinschaft.

Damit gewann und gewinnt der Begriff „DEMOKRATIE“, der ja eigentlich Volksherrschaft bedeutet, auch eine völlig veränderte Bedeutung, im Sinne der Symbiose von Monopolkapitalismus und parlamentarische Demokratie, die darin die Aufgabe zur politischen Sicherung der Gesellschaftsordnung des Neoliberalismus erhält.
Die Vollendung dieses neoliberalen Gesellschaftskonzeptes ist in den USA auf allen Ebenen des menschlichen Lebens, ihrer Bürgerinnen und Bürger bereits gelungen und zeigt ihre Ergebnisse auch in der gegenwärtigen sehr starken krisenhaften Entwicklung der Wirtschaft der USA, die bereits beginnt, weitere Staaten mit einzubeziehen und als allgemeine, vorüber gehende Weltfinanzkrise bezeichnet wird. Sie stellt aber in Wirklichkeit die Auswirkungen dar, die mit der Schaffung einer menschlichen Gesellschaft von Reichen und Armen, einer Zweiklassengesellschaft weltweit und der immer weiter auseinander klaffenden Schere zwischen arm und reich, der Verteilung der Ergebnisse menschlicher Arbeit von unten nach oben, eigentlich unausweichlich ist und damit zu einer dauerhaften gesellschaftlichen Krise wird.

Damit ist auch ernsthaft zu bezweifeln, dass eine Finanzspritze aus Steuergeldern in Höhe von über einer Halben Billion Euro an die krisenhafte Finanzwirtschaft dieser USA, die allgemeine und periodische Krise auch nur abzuschwächen in der Lage sein wird.
Denn es kommt noch etwas hinzu, was bisher kaum eine Rolle in der Öffentlichkeit gespielt zu haben scheint.

Diese USA, als angebliche Führungsmacht auf dieser Erde, als Wirtschaftsmacht ihre Führungsansprüche immer wieder auch in der Weltfinanzwirtschaft mit dem Dollar als so genannte Leitwährung durchsetzt, hat weltweit unvorstellbare Größen an Dollarguthaben und Dollarreserven aufzuhäufen möglich gemacht und gewollt. Sie selbst druckt noch jeden Tag Papiergeld in Größenordnungen von immerhin 1,2 bis 1,5 Milliarden Dollar, wohlgemerkt Papiergeld, was schon einige kritische Experten dazu veranlasste, festzustellen, dass wohl der Dollar noch nicht einmal mehr den Wert des Papiers repräsentiere, auf das er gedruckt sei. Nun trifft das sicherlich in dieser Härte, besonders auch auf den Binnenmärkte der USA selbst wohl nicht voll zu, wenn auch die INFLATION immer mehr des Geldwertes frisst. Aber im globalen Sinne des Weltfinanzsystems, das noch allein vom Dollar regiert wird, ist der Wertverfall eindeutig vorhanden und in seiner weiteren Folge auch abzusehen. Denn der eigentlich Geldwert, des im ständigen Milliardentransfers, tagtäglich und virtuell um den Weltball rauschenden Geldströmen, ist doch nur in den nur noch gegebenen, gegenseitigen „Vereinbarungen“ zur Wahrung eines scheinbaren „WERTES“ des Dollars und davon abhängiger anderer Währungen geschuldet. Somit dürfte die, durch die profitsüchtigen Banken weltweit mit ihren spekulativen Geschäften und Gewinnerwartungen, provozierte allgemeine Krise des Imperialismus auch nicht von jetzt geplanten und wohl auch einzusetzenden riesenhaften Dollargeldsummen für die Finanzwirtschaft der USA von lang anhaltender Besserung sein, wenn sie überhaupt eine Verbesserung zu bringen in der Lage wären, was auch aus guten Gründen mit der Entwicklung der gesamten Volkswirtschaft, der Inflation und Deflation in vielen Staaten der westlichen Welt, auch zu bezweifeln ist.

ESA, den 03. 10. 2008
 

Editorische Anmerkungen

Uns wurde der Artikel durch den Autor überlassen.