PDL-MdB Inge
Höger bezeichnet die UNO-Anerkennung Palästinas als
notwendigen Schritt zur Zweistaatenlösung. Das mag sein.
Dieser Schritt mag notwendig sein,
ausreichend ist er auf keinen Fall und der
notwendigste bei weitem nicht. Falls die
Zweistaatenlösung nicht, wie mit Fug und
Recht angenommen werden kann, ohnehin schon seit langem
grundlegend durch die zionistische Siedlungs- und
Militärpolitik in der Wesbank utopisch
geworden ist, ist auf jeden Fall eine grundlegende
Machtverschiebung in der Region im antiimperialistischen
Sinn notwendig.
Die -
überwiegend im Exil lebenden - Palästinenser alleine haben nicht
die Kraft, den zionistischen Staat und den hinter ihm
stehenden Imperialismus zur Aufgabe
seiner Kriegsbeute zu zwingen. Die arabischen
Staaten sind samt und sonders Klienten des
imperialistischen Systems, gleich ob sie
bei passender oder unpassender Gelegenheit wohlfeile
Sprüche gegen gewisse Aspekte imperialistischer Politik
loslassen oder nicht und auch unabhängig
davon, ob der Imperialismus wie einst im Irak
und nun in Libyen eines der dort herrschenden Regime
durch ein ihm noch genehmeres austauscht
oder austauschen lässt.
Die aktuelle
"arabische Revolution" könnte der Beginn eines Aufbruchs zu
neuen Ufern sein. Bisher deutet aber mehr darauf hin,
dass sie letztlich vom Imperialismus
kassiert werden wird. Die Anerkennung des aktuellen
Palästinenser-Reservats als "Staat" durch die UN, eine
Dachorganisation des Imperialismus und
der in der einen oder anderen Weise von ihm
abhängigen Staaten, hat bestenfalls eine symbolische
Bedeutung, würde aber möglicherweise nur
einen bereits im Gang befindlichen politischen
und ideologischen Klärungsprozess innerhalb der
palästinensischen Öffentlichkeit
verzögern. Eine grundlegende Machtverschiebung innerhalb
der arabischen Welt und überhaupt der Region würde jedoch
möglicherweise die imperialistischen
Staaten nötigen, auf die Unterstützung Israels zu
verzichten, eine Unterstützung, die für den zionistischen
Staat unverzichtbar ist.
Editorische Hinweise
Den Text erhielten wir vom Autor.