Widerstand unter Hartz IV
Veranstaltungsreihe im Herbst 2011

Was wird weltweit zum Gutes Leben diskutiert?


von Bundesarbeitsgemeinschaft Prekäre Lebenslagen —
Gegen Einkommensarmut und soziale Ausgrenzung e.V.

10/11

trend
onlinezeitung

Kampagne "Für ein gutes Leben"

Seit 1982 fordern Erwerbsloseninitiativen ein Existenzgeld für ein Gutes Leben. Das soll jeder_m ohne Arbeitszwang, Bedürftigkeitsprüfung und Einkommensanrechnung von Partner_innen zustehen. Seit Jahren wird dieser Ansatz vehement bekämpft: Nichterwerbstätigen stände eben nur ein Minimum an Lebensmitteln zu. Es gäbe gar keine repräsentativen Erhebungen für die Bedarfe und die Höhe eines Existenzgeldes.

Wir meinen: Jede_r hat ein Recht auf ein Gutes Leben. Mit den Brotkrümeln von den üppigen Buffets der Bessergestellten geben wir uns nicht zufrieden. Gemeinsam erarbeitete Lösungen sind die Basis für eine  bundesweite Meinungsäußerung der prekär Lebenden. In unseren Veranstaltungen zu Vorstellungen eines Guten Lebens hat das Publikum das Wort.

Was brauchen Erwerbslose und arbeitende Arme für ein Gutes Leben?

Mit Hartz IV entstand durch Sozialabbau, Zurichtung und Kontrolle Erwerbsloser ein breiter  Niedriglohnsektor. Die Kluft in der Lebensqualität zwischen vielen vom Lohn Abhängigen und Besserbetuchten ist krass. Das Lebensniveau vieler Menschen wurde brutal beschnitten. Was stellen wir uns unter einem Guten Leben vor?

Do., 29.9.2011, 19:00 - 22:00 Uhr,
Nachbarschaftreff Moabiter Ratschlag e. V.,
Rostocker Str. 32, 10553 Berlin
(Bus 123, 106 Beusselstr./Wittstocker Str., 1.Str. re/ Bus TXL- Beusselstr./ Turmstr.)

Was wird weltweit zum Guten Leben diskutiert?

In Argentinien, Mexiko, Ecuador, Brasilien ebenso wie in Marokko und Namibia oder Polen, Belgien, Spanien und der Schweiz wird das Gute Leben diskutiert. Den Auftakt gaben Initiativen in Chiapas (Mexiko) nach dem blutigem Polizeieinsatz gegen die Land- und Mieterbewegung. FeministInnen wissen, was zum Guten Leben gehört.

Do., 13.10.2011, 19:00 - 22:00 Uhr,
Stadtteilzentrum „Club Spittelkolonnaden”,
Leipziger Straße 47, 10117 Berlin
(Bus M 48 Leipziger Str., U 2 Spittelmarkt, Jerusalemer/ Krausenstr)

Was meinten Philosophen mit Guten Leben?

Philosophen hatten unter ihren gesellschaftlichen Bedingungen sehr konkrete Vorstellungen von einem  einem guten Leben, so Platon, T. Morus, Ch. Fourier, K. Marx, E. Fromm, R. Williams. Was bedeutet das heute?

So., 13.11.2011, 19:00 - 22:00 Uhr,
Haus der Demokratie & Menschenrechte,
Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin
(S-/U-Bahnhof Alexanderplatz, TRAM 4 nach Falckenberger Str.)

Was heißt soziale Absicherung in einem Guten Leben?

Arbeitsgesetze verschlechtern sich. Die Arbeitszeit für das nötige Einkommen zum Leben wächst. Arbeitsverdichtung, lange Arbeitswege und flexibilisierte Arbeit sind Alltag. Ein allgemeiner gesetzlicher Mindestlohn ist ferner, denn je. Die Anzahl der Erwerbslosen mit minimalen Einkommen steigt. Was charakterisiert Sozialpolitik für ein Gutes Leben?

Do., 17.11.2011, 19:00 - 22:00 Uhr,
Mediengalerie
Dudenstraße 10, 10965 Berlin
(U 6 - Platz der Luftbrücke, dann Dudenstr., rechte Straßenseite)

Was heißt lebenswerte Umwelt für ein gutes Leben?

Umweltverschmutzungen, Klimaveränderungen, enorme Steigerungen der Lebenshaltungskosten für die  Daseinsvorsorge und krankmachende Einflüsse auf unsere Gesundheit begleiten uns. Gründe sind  Regenwaldabholzung, atomare Strahlung, Gentechnik oder die Privatisierung von Wasser, Strom, Gas,  Wohnungen.

Welche Umwelt braucht ein Gutes Leben?

Do., 15.12. 2011, 19:00 - 22:00 Uhr,
Rosa-Luxemburg-Stiftung, Seminarraum
3,
Franz-Mehring Platz 1, 10243 Berlin
(S - Bhf. Ostbahnhof, U- Bhf. Weberwiese, Bus 240, 347)

Dies ist eine Zukunftswerkstatt im Rahmen der Kampagne "Für ein gutes Leben", in der die Gäste selbst die Veranstaltungsergebnisse bestimmen.

Die Veranstaltung wird von der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt gefördert.

V.i.S.d.P.: BAG Prekäre Lebenslagen e.V., extramural e.V.
Kontakt: anne.allex@gmx.de  

Editorische Hinweise

Die Veranstaltungstermine erhielten wir von einer Mitstreiterin aus der BAG.