Betrieb & Gewerkschaft
Haustarif fürs KSC

Arbeitskampf bei Madsack

Material von der Aktivist*_innen-Website

10-2013

trend
onlinezeitung

Auf der Startseitevon http://ksc-haustarif.de.tl/ gibt es folgende Information (Stand Anfang Oktober 2013 nach dem Warnstreik am 2.10.2013):

Wir sind Mitarbeiter der Firma KSC GmbH & Co.KG. Das KSC ist eine 100%-ige-Tochterfirma der Verlagsgesellschaft Madsack. Wir haben vor dreizehn Jahren als outgesourceter Kundenservice im Bereich Abonnement und Kleinanzeigen für die HAZ und die NEUE PRESSE sowie für die ortsansässigen Anzeigenblätter begonnen. Es handelte sich um die Annahme der Telefonie und um die gleichzeitige Bearbeitung schriftlicher Aufträge. Damals hat jeder Mitarbeiter einen dieser Bereiche bearbeitet. In seltenen Fällen gab es sogenannte Multis, die mehrere Bereiche bearbeiten konnten. Um die dafür versprochene Erhöhung des Stundenlohns mußten jeder Mitarbeiter hart kämpfen und hat zumeist erfolglos die Segel gestrichen.

Im Laufe der Jahre kamen andere Verlage und Aufgabenfelder hinzu. Multis waren jetzt an der Tagesordnung. Die meisten Kollegen und Kolleginnen telefonieren heute für die HAZ, die NEUE PRESSE, die Hildesheimer Allgemeine Zeitung, das Göttinger u. Eichsfelder Tageblatt, die Oberhessische Presse, die Schaumburger Nachrichten, die Kieler Nachrichten, die Waldecksche u. Frankenberger Zeitung und die Cellesche Zeitung, sowie für die jeweiligen regionalen Anzeigenblätter, für die Onlineservicecenter u. andere Angebote der jeweiligen Homepages und immer mal wieder für Sonderaufgabe wie für die Stuttgarter Zeitung oder für die Anzeigenblätter aus dem Bereich PAZ/WAZ/AZ oder als Gewinnhotline.*

Alle diese Aufgaben liefen bis vor einem Jahr noch gleichzeitig mit der Eingabe und Bearbeitung von schriftlichen Aufträgen ab. Dieser Bereich wurde durch die Wiedereinsetzung eines BackOffice etwas entlasstet.

Die Mehrarbeit ist also immens, aber jeder Kollege und jede Kollegin, die um eine Lohnerhöhung baten, wurden abgelehnt oder bekamen Funktionszulagen für zusätzliche Arbeiten.

Seit ver.di im März mit dem Wunsch in Tarifverhandlungen zutreten an die Geschäftsleitung herangetreten ist, haben zumindest sehr langjährige Mitarbeiterinnen eine 10%-ge Erhöhung ihres Lohnes erhalten, wobei dabei die Damen, die bereits eine Funktionszulage bekamen, zunächst nicht berücksichtigt wurden und sich selbst in Erinnerung bringen mußten.

Die Erhöhung traf aber nicht auf viele zu. Es gibt wegen der Arbeitsbelastung und dem stagnierenden Gehalt einen raschen Wechsel in der Belegschaft.

Selbst der Verlagsleiter der HAZ und NEUEN PRESSE, Günter Evert, sagte bei der offiziellen Ankündigung der Erhöhung für langjährige Mitarbeiter, daß er nicht mehr hier arbeiten würde, wenn er zehn Jahre den selben Lohn erhalten hätte.

Wir fordern einen HAUSTARIF fürs KSC, damit sich unsere Arbeit lohnt.

* Und wir nehmen natürlich Reklamationen für alle überregionalen Zeitungen und ortsansässigen Anzeigenblätter auf, die von unseren Zustellern verteilt werden.

Editorische Hinweise

Weitere Infos zum Arbeitskampf, Kontaktadressen und Unterstützungmöglichkeiten finden sich auf der Website:  http://ksc-haustarif.de.tl/