Betrieb & Gewerkschaft
Kämpferische Betriebsversammlung bei Daimler in Bremen

von RF-News-Korrespondenz

10-2014

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Bremen (Korrespondenz), 24.09.14: Bei der Betriebsversammlung in der Frühschicht nahmen ca. 4.000 bis 5.000 Kollegen teil. Der Betriebsratsvorsitzende Michael Peters ging auf die im ganzen Konzern geplanten Angriffe auf die Belegschaft ein.

Es sei mit massiver Fremdvergabe und Verlagerung von Logistik und anderen Bereichen zu rechnen – u.a. aus dem Angestelltenbereich nach Berlin und auf die Philippinen. Der Betriebsrat (BR) mache das nicht mit „wir brauchen dann eure Unterstützung“. Der BR werde von einem Interessenausgleich in den anderen gejagt und wolle das so nicht mehr mitmachen.

Mit konkreten Plänen hielt sich die Werksleitung zurück. Der Werkleiter forderte jedoch in seiner kurzen Rede das „30-Stunden-Auto“. 16 Kollegen redeten danach. Als erster sprach ein kämpferischer Vertrauensmann, der darauf einging, wem die „Effizienz“ etwas nütze – und dass dann Tausende von Arbeitsplätzen in Düsseldorf, Mettingen, Stuttgart und Hamburg wegfallen.

Er berichtete von der Betriebsversammlung und den selbständigen Kampfaktionen in Düsseldorf, verlas die Soli-Erklärung von Opel-Vertrauensleute an die Düsseldorfer Betriebsversammlung und die Bedeutung dieses Kampfes für alle. Er forderte die Festeinstellung aller Leiharbeiter und die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich - er sei also wie der Werkleiter für 30 Stunden – aber nicht pro Auto sondern pro Woche. Er warb für eine gemeinsame IGM-Vertrauensleute-Konferenz aller Werke und die Vorbereitung der 1. Internationalen Automobilarbeiterkonferenz 2015 in Sindelfingen.

Der Beitrag bekam viel Beifall, mehrere Beiträge bezogen sich im weiteren darauf. Andere kämpferische Kollegen forderten eine Abstimmung: Rücknahme aller Fremdvergaben – Festeinstellung aller Leiharbeiter – Keine „Schweineverträge“ wie in Sindelfingen. Wer dafür sei, soll die Hand heben. Das taten dann ca. ein Drittel der Kollegen. Dann stellten sie die Frage, wer dagegen ist. Ergebnis: Eine Hand ging hoch: Die des Werkleiters!
 


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