Vor einigen Tagen
unterzeichnete die „Bewegung für Selbstbestimmung“ (VV) in
Kosova ein Dokument mit den Parteien AAK, LDK und NISMA, zwecks
Bildung einer gemeinsamen Regierung. Das unterzeichnete Dokument
stellt eine Modifizierung der Position der „Bewegung für
Selbstbestimmung“ dar. Wichtig an diesem Dokument ist, dass die
Privatisierung wichtiger Ressourcen des
Landes abgelehnt wird. Gegenüber den Medien erklärte Albin
Kurti: „ Wir wollen in erster Linie mit den Serben in Kosova,
über ihre Integration bei voller Gleichberechtigung sprechen.
Die von der Regierung Thaci unterzeichneten Verträge mit Serbien
werden wir eingehen prüfen und in einigen Punkten wesentlich
verändern.“ Das unterzeichnete Dokument wird den Mitgliedern und
Aktivisten von VV zur Abstimmung vorgelegt. Die Verantwortlichen
von VV stellen klar, dass der Mitgliederentscheid bindend für
die endgültige Haltung von VV ist. Nach vielen Medienberichten
ist die Vereinbarung mit den oben genannten Parteien, innerhalb
von VV umstritten. Dies ist auch kein Wunder, denn ein
Vertragspartner ist beispielsweise der ehemalige
Verkehrsminister Fatmir Limaj. Unter wesentlicher Verantwortung
von Fatmir Limaj wurde der Flughafen in Prishtina an ein
türkisches Unternehmen vergeben. Die Folgen der Privatisierung
waren Entlassungen und Lohnsenkungen. Der ehemalige PDK Minister
Limaj, war auch wesentlich mitverantwortlich für dem Bau der
Autobahn durch Kosova. Das Projekt kostet über 1 Milliarde €.
Damit hat Kosova, pro Kilometer, die teuerste Autobahn in ganz
Europa. Einige Mitglieder und Aktivisten von VV befürchten, dass
mit der neuen Regierungskoalition unter Teilnahme von VV, der
oppositionelle Charakter der Bewegung liquidiert wird. Andere
Stimmen hingegen meinen, wie wichtig es sei die Regierung Thaci
abzulösen. Aber darum geht der Streit nicht, viele Wähler und
Aktivisten befürchten, dass mit dem Eintritt von VV jegliche
wirkliche Opposition in Kosova verschwindet. Es ist in der Tat,
etwas schwierig den Aktivisten eine Koalition mit dem LDK
Vorsitzenden Isa Mustafa schmackhaft zu machen. Anlässlich der
letzten Kommunalwahl wurde der abgewählte Bürgermeister Isa
Mustafa , in Prishtina, zurecht als korrupt und unfähig durch VV
angegriffen. Es dürfte sehr schwierig werden, die
Regierungskoalition den Aktivisten von VV zu verkaufen. Albin
Kurti benötigt gute Argumente, um eine gemeinsame Regierung mit
Ramush Haradinaj zu vermitteln. Der AAK Vorsitzende ist
mehrfacher Millionär. Davon zeugt auch seine protzige Villa
mitten in Prishtina.
Übersetzung Max Brym

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