Aufruf zu einem Memorandum in der Kinder- und Jugendhilfe

von "
Bündnis Kinder- und Jugendhilfe – für Professionalität und Parteilichkeit"

10/2015

trend
onlinezeitung

....Das Bündnis Kinder- und Jugendhilfe - für Professionalität und Parteilichkeit wehrt sich bereits seit geraumer Zeit mit aller Kraft gegen die Fehlentwicklungen in der bundesweiten Jugendhilfe. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, mit diesem Aufruf ein deutliches Zeichen setzen und bitten um die Weiterleitung des Aufrufes für das Memorandum. Es geht uns darum, diese Aktion möglichst maximal bekannt zu machen und öffentlich zu diskutieren.

Das, was in der Kinder- und Jugendhilfe derzeit passiert, wird von der (Fach)-Öffentlichkeit kaum zur Kenntnis genommen. Deshalb ist es aus unserer Sicht wichtig, alle kritischen Kräfte auf diese Entwicklungen aufmerksam zu machen und zur Gegenwehr aufzurufen.

Seinerzeit wurde mit dem KJHG von 1990 entsprechend der politischen und fachlichen Kritik an der Kontroll- und Eingriffsorientierung des vorherigen Jugendwohlfahrtsgesetzes ein Angebote- und ‘Leistungsgesetz’ für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern geschaffen, das ausdrücklich auf Unterstützung und Hilfsangebote setzt. Der Paradigmenwechsel in der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland wird nun durch die Ökonomisierung zunehmend wieder und immer weiter zerstört. Die Arbeitsbedingungen für die MitarbeiterInnen werden ständig problematischer. Überlastung durch zu hohe Fallzahlen und der Zwang zu Arbeitsmethoden, die nicht sozialer Beziehungs-Arbeit entsprechen, führen zu unerträglichen Arbeitsbedingungen, die man u. a. am hohen Krankenstand ablesen kann. Darüber hinaus greift eine zunehmende Deprofessionalisierung um sich. Bei den Betroffenen kommen sehr oft unzureichende Hilfe, ungeeignete aber billigere Angebote oder auch gar keine Hilfen an.
Was derzeit in der Kinder- und Jugendhilfe stattfindet, ist
im Kleinen genau das, was den gesamtgesellschaftlichen Prozess der Entmündigung, Entdemokratisierung und Vermarktung widerspiegelt. Es ist wichtig, dass wir der Öffentlichkeit und den politischen Vertreterinnen deutlich machen, dass wir mit der gegenwärtigen Politik nicht einverstanden sind.....

Den Aufruf zum Lesen herunterladen (260 Kb)

Quelle: PM des Bündnis vom 29.9.2015