Die
Differentialrente in den LPG ist ein zusätzliches
Arbeitseinkommen, das in der Genossenschaft
nach Abzug eines anderen Teils der Differentialrente als
Produkt für die Gesellschaft in Geld- und
Naturalform verbleibt.
Ein Teil der
Differentialrente wird den genossenschaftlichen Fonds
zugeführt, ein anderer Teil wird
nach geleisteter Arbeit und nach eingebrachtem Boden
verteilt. An Mehrerträgen, die in
gemeinsamer Arbeit von den Traktoren-Brigaden der MTS und
Produktionsbrigaden der LPG
erzielt werden, sind diese Brigaden durch ein Prämiensystem
materiell beteiligt.
Damit
bringt die Differentialrente in den LPG nicht mehr
Verhältnisse der Ausbeutung und
Unterdrückung, sondern Verhältnisse der gegenseitigen Hilfe
und Zusammenarbeit zum Ausdruck.
Gesamtstaatliche und genossenschaftliche Maßnahmen sind
entscheidend an der Schaffung der
Bedingungen höherer Produktivität der Arbeit der
Genossenschaftsbauern und der Traktoristen der
MTS beteiligt. In vollem Einklang damit nimmt der Staat mit
Hilfe des Systems der
Pflichtablieferung in Verbindung mit der Festsetzung der
Preise einen Teil der Differentialerträge
als Produkt für die Gesellschaft in Anspruch, weiter nimmt
die Genossenschaft als Ganzes Teile
der Differentialrente in Anspruch durch die Zuführungen zu
den genossenschaftlichen Fonds, und
schließlich wird die materielle Interessiertheit der
Mitglieder der LPG mit Hilfe des Prämiensystems
und der Verteilung nach der Leistung beachtet. Demgegenüber
besteht in dem Anteil je Hektar
eingebrachten Bodens in den LPG der DDR eine dem
ökonomischen Gesetz der Verteilung nach
der Leistung widersprechende Form der Verteilung. Für die
Steigerung der Differentialerträge,
damit auch der zusätzlichen Reineinkünfte in den LPG,
liegen in der Entwicklung und Festigung
der sozialistischen Produktionsverhältnisse die größten
Reserven. Der Aufbau des Sozialismus in
der Landwirtschaft der DDR entspricht der Wirkungsweise des
Gesetzes der unbedingten
Übereinstimmung der Produktionsverhältnisse mit dem
Charakter der Produktivkräfte.
Je rascher und erfolgreicher der Aufbau des Sozialismus in
der Landwirtschaft vollzogen wird, um
so mehr entwickeln sich die Möglichkeiten der Anwendung
moderner Technik und Wissenschaft.
Gleichzeitig mit der Erweiterung und Festigung der
sozialistischen Produktionsverhältnisse in der
Landwirtschaft wird die
„..
.Agrikultur, die mit den gesamten ständigen
Lebensbedingungen der sich verkettenden
Menschengenerationen zu wirtschaften hat" (Marx),
der
Wirkungsweise der ökonomischen Gesetze des Sozialismus
untergeordnet, die damit ihre
Perspektive bestimmen. Das heißt nichts anderes als
Überwindung einer vom Kapitalismus her
überlieferten und noch nicht vollkommen beseitigten
Rückständigkeit.
„Neue
Produktivkräfte werden mit Hilfe neuer Maschinen, der
Anwendung der
fortgeschrittensten Agrotechnik und einer hohen
Arbeitsorganisation entwickelt. Mit der
Entwicklung der neuen Produktivkräfte ist die
Kulturrevolution im Dorfe verbunden, denn
die Anwendung der neuen Maschinen und der fortgeschrittenen
Agrarwissenschaft erfordert
Traktoristen, Agronomen, Zootechniker, Brigadiere, Menschen
mit großen Fachkenntnissen
und einer höheren Bildung."(W.Ulbricht)
Quelle: Walter
Schmidt, Die Grundrente und ihre Wirkungsweise
in der Landwirtschaft der DDR, Berlin 1956, S.172f
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