"Elektromobilität" - aber wo kommen eigentlich die Rohstoffe für die Batterien her?
Unter anderem aus der geschützten Natur Schwedens!

von Hans-Joachim Gruda

10/2018

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Zwei von fünf Genehmigungen, die die schwedische Bergbehörde für Explorationen von "Batterie-Mineralien" erteilt hat, liegen in Gebieten, die einer Form von Naturschutz unterliegen. 

"Elektroautos bedrohen den Wert der schwedischen Natur!"

Überall, von Skåne und Västervik im Süden bis Jokkmokk und Kiruna im Norden, haben Bergbaugesellschaften Genehmigungen erhalten, nach Rohstoffen für Autobatterien zu suchen. Viele vermutete Fundstätten liegen in oder in der unmittelbaren Nähe von Gebieten, die einem Naturschutz unterliegen (Nationalpark, Naturschutzgebiet, "Natur 2000"-Gebiet, Wasserschutzgebiet).

Meistens geht es dabei um Cobalt, Litium und Kupfer. Für eine Batterie für E-Autos werden ca. 10 kg Cobalt benötigt.

Die Kolonialzeit ist also nicht vorüber! Die Ausbeutung der Natur und die Missachtung der Interessen und der Lebensweise der Ortsbevölkerungen geht weiter, ganz besonders in den Gebieten, die dünn besiedelt sind - und die in der Weltöffentlichkeit kaum im Fokus stehen, wie etwa die Provinz Norrbotten im Norden Schwedens.

Betroffen sind aber auch Gebiete in Süd- und Mittelschweden, Gebiete, die bei Deutschen Touristen bekannt und beliebt sind, unter anderem am Vettern und am Tiveden Nationalpark.

I. Sch. Schreibt: „Das ist wirklich ein großes Problem und auch der Vättern und Unden sind bedroht. Es gibt eine Website und eine facebookgruppe, ‚vi som brinner för unden‘.“

Und so kommen "wir" ins Spiel! Engagiert Euch! "Hambacher Forst" ist überall, auch im Urlaubsparadies Schweden! Was in der Tourismuswerbung als "reine unberührte Natur und Europas letzte Wildnis" angepriesen wird, ist in Gefahr!

Was als „Fortschritt“ angepriesen wird, ist in Wahrheit Zerstörung.

Elektromobilität ist ein Bluff. Die Ökobilanz zeigt keine Vorteile gegenüber Fahrzeugen mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren und unsere Innenstädte werden mit e-Autos nicht verkehrsberuhigt und nicht staufrei und die in den Batterien gespeicherte Energie muss ja auch erzeugt werden.

Wir bezahlen das, was uns als „Fortschritt“ verkauft werden soll wieder einmal mit der Zukunft unserer Kinder und Enkel, mit der Lebensfähigkeit kommender Generationen. Die Mutter aller Probleme gebiert wieder einmal Kolonialismus, Vernichtung, Zerstörung von Kulturen und Lebensgrundlagen. Die Mutter aller Probleme ist der Kapitalismus, die schon längst dem Untergang geweihte schuldenbasierte Wachstumswirtschaft. In diesem zerstörerischen System zählen nur Gewinnmaximierung, Raffgier, rücksichtsloser Egoismus, während humanistische und religiöse Wertvorstellungen mit Bilanzen und Aktienkursen überschrieben werden.

Unsere „Christlich-Abendländischen Werte“ – zum Beispiel die Kardinaltugenden nach Platon – sind Weisheit, Gerechtigkeit, Besonnenheit, Wahrhaftigkeit, Nächstenliebe, Treue, Hingabe, Tapferkeit. Zu unseren sozialen Tugenden rechnen wir Solidarität, Toleranz, Mitgefühl.

„E-Mobilität“ ist nur eine neue Variante der Zerstörung unseres Planeten, Zerstörung der Natur und für die, die es so sehen, die Zerstörung Gottes Schöpfung. Mit ihr einher gehen Unterdrückung, Vertreibung und Ausbeutung der Menschen, die in den rohstoffreichen Gebieten Leben.

Kapitalismus führt zum Faschismus, Kapitalismus muss weg!

Mit demokratischen Mitteln einen friedlichen Übergang in eine lebenswerte Zukunft zu gestalten, ist unser aller Pflicht! Überdenkt Eure Art zu konsumieren, nach Art, Umfang und Qualität! Überdenkt, welche Verantwortung Ihr im Beruf und im Privatleben für die Zukunft und das Zusammenlebens auf diesem Planeten habt.

Aufwachen – innehalten – umkehren  

Wegen der aktuellen Bedrohungen könnt Ihr schreiben an

Miljö- och energidepartementet
Telefon
08-405 10 00 (växel)
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Editorischer Hinweis

Wir erhielten den Artikel vom Autor für diese Ausgabe.