Die Ereignisse um die Neue Halberg Guss (NHG)
überschlagen sich, die Arbeitsplätze und die
Perspektiven der Belegschaft und ihrer Familien
sind akut bedroht.
Was sich hier abspielt ist real existierender
Kapitalismus: Profit geht vor Mensch.
Die DKP hat in ihrer Erklärung vom 19. Juli 2018
bereits auf die Krisenentwicklungen in der
Automobilindustrie, die Gemengelage aus
Spekulation, verschärfter Konkurrenz auf dem
Automobilzulieferermarkt, Druck durch Großkonzerne,
Profitstreben, Erpressung und Heuschreckenverhalten
hingewiesen.
Dazu gehört nach Auffassung der DKP die
Feststellung, dass diese Entwicklungen Ergebnisse
des nationalen und globalen Kapitalismus sind.
Dreh- und Angelpunkt sind dabei die
kapitalistischen Eigentumsverhältnisse an den
Produktionsmitteln und das egoistische Streben nach
Maximalprofiten ohne gesamtgesellschaftliche
Interessen zu berücksichtigen. Die kapitalistische
Verwertung technologischen Fortschritts spielt
dabei eine immer größere Rolle.
Ein traditionsreiches und hoch produktives
Industrieunternehmen wird von dem Eigentümer
Prevent-Gruppe und seiner Geschäftsführung
rücksichtslos an die Wand gefahren. Mit einer
„Chaos-Strategie“ werden nicht nur Kunden und
Lieferanten verunsichert, sondern vor allem die
Belegschaften erpresst.
Inzwischen wurden Produktionsmaschinen und
Immobilien der NHG in die USA verkauft. Wird die
NHG im wahrsten Sinne des Wortes von der
Heuschrecke schon entkernt?
Während der Boden brennt, steht die saarländischen
Landesregierung aus CDU und SPD konzeptionslos da,
zu keiner konsequenten Handlung fähig, um die
Hängepartie bei der NHG im Interesse der
Belegschaft und auch im Interesse des Landes zu
beenden.
Solange die sogenannte „soziale Marktwirtschaft“
und der kapitalistische (Verteilungs-)Markt auch
von der Groko im Saarland als alternativlos
„vergöttert“ werden, kann Belegschaften wie bei
NHG nicht nachhaltig geholfen werden. Dies müsste
doch in der Staatskanzlei, im
Wirtschaftsministerium viel Nachdenklichkeit,
Schlussfolgerungen für geeignete Maßnahmen in
Wirtschafts- und Landespolitik, einen
Politikwechsel in der Sache auslösen. Das ist aber
nicht der Fall. Es regiert das „weiter so“.
Wir Kommunisten fordern mit aller Dringlichkeit:
- Keine Kündigungen, keine Entlassungen bei der
NHG!
- Der Unternehmerwahnsinn muss gesetzlich
gestoppt werden!
- Die NHG muss sofort aus dem
privatkapitalistischen Eigentum heraus genommen
werden. Es gilt dafür die rechtlichen Grundlagen
sowohl des Grundgesetzes als auch der
Landesverfassung anzuwenden.
- Die NHG muss jetzt als Eigentum des Landes in
eine bessere Zukunft geführt werden. Dazu gehören
Überlegungen des An- und Einbindens in die
Strukturholding Saar, deren Rolle als
arbeitsmarktpolitisches Instrument in der
Landespolitik neu definiert werden muss!
- Die Belegschaft muss dabei ein wirkungsvolles
Mitbestimmungsrecht ausüben können!
- Einen radikalen Politikwechsel: Dringend
erforderlich ist eine Landesregierung mit einer
Landespolitik, die solche Entwicklungen und
Zustände wie bei NHG entschlossen bekämpft.
Tragfähige Zukunftskonzepte zum Erhalt und
ökologischem Umbau von Industriepotenzial und den
damit verbundenen Arbeitsplätze müssen erarbeitet
und in die Tat umsetzt werden. Sonst steht es
auch um die Erhaltung und Verteidigung der NHG
schlecht!
Quelle:
http://news.dkp.suhail.uberspace.de/2018/10/neue-halberg-guss-muss-unter-gesellschaftliche-kontrolle/
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