In der Regel ist es nicht schlecht
gemeint wenn wir das Wort „Flüchtling“ verwenden.
Wir versuchen den Begriff positiv zu besetzen und
den Menschen die flüchten zu helfen. Die Rechten
versuchen dem Begriff eine negative Bedeutung zu
geben und gegen die „Flüchtlinge“ zu hetzen und
Stimmung zu machen.
Aber warum bezeichnet man Menschen
überhaupt als Flüchtlinge ?
Richtig ausgedrückt müssten diese Personen zum
Beispiel als „Flüchtende“ oder
„Flüchtender“ bezeichnet werden.
Doch dann wäre das auch nur in einer bestimmten und
akuten Situation richtig bezeichnet, wenn sie
nämlich gerade aktuell auf der Flucht sind. Wenn
Jemand bereits aus einer Gefahrenzone entkommen und
irgendwo angekommen ist dann ist er ein Geflüchteter
oder eine „Geflüchtet e“, soweit
diese Bezeichnung dann noch von Interesse ist.
Warum aber werden diese Menschen „Flüchtlinge“
genannt, was gibt es überhaupt für „...
linge“, was hat diese Endung zu bedeuten ?
Es gibt „Finsterlinge“, eine
abwertende Bezeichnung für Leute denen man nicht
traut. „Lehrlinge“ hat man richtiger Weise
weitgehend abgeschafft und bezeichnet sie lieber
als Auszubildende, um ihren Status und ihre
persönlichen Rechte zu verdeutlichen. „Zöglinge“
gibt es noch, so werden unmündige Stiefkinder oder
Heimkinder bezeichnet. Mit der Bezeichnung als
...ling ist ein Sonderstatus verbunden der eine
Einschränkung der persönlichen Rechte und eine
Abwertung beinhaltet. So wie bei den Sachen wie
„Teiglingen“ oder Setzlingen“ die man noch
verarbeiten muss bevor sie fertig sind. Bei Tieren
gibt es oft „Schädlinge“ oder „Nützlinge“ und beide
haben natürlich keinen mit Personen vergleichbaren
Status, auch sie sind eine Sache, ein Ding und
daher ein ling.
Bei den Menschen gilt die Endung
„...er“ oder „... e“
um eine Person mit vollen Rechten zu bezeichnen
oder auch die Endung „...in“ als
weiblicher Form. Dies gilt für die ausgeübte
Tätigkeit also für die Sportlerin
oder den Wanderer zum Beispiel.
Ein „Flüchtling“ zu sein bedeutet
bereits erheblich eingeschränkt und abgewertet,
jedenfalls keine vollwertige Person zu sein. Ein
Flüchtling und keine Reisende oder kein Übersiedler
zu sein ist bereits eine Diskriminierung, auch wenn
wir uns dessen in der Regel gar nicht bewusst sind.
Die Bezeichnung nach Tätigkeit, Herkunft oder
Status zum Beispiel ist auch nur angebracht in ganz
bestimmten Situationen und wenn es relevant ist,
also wenn es zum Beispiel um die Ärztin oder den
Handwerker geht. Die allgemeine Ansprache und
Bezeichnung für Personen ist natürlich der
persönliche Name und als Zusatz „Herr“ oder „Frau“.
Als Schicksalsgemeinchaft ist die Bezeichnung
„Vertriebene“ oder „Übersiedler“ sicher besser als
abwertend „Flüchtlinge“.
Das „Fräulein“ hat man auch
abgeschafft weil durch diese Bezeichnung eine
Einschränkung der persönlichen Rechte einer Frau
suggeriert wurde wie auch den „Lehrling“. Mit der
Bezeichnung „Flüchtling“ verhält es sich nach
Meinung des Autors genau so weil damit ein
eingeschränkter Status von Personen konstruiert und
in die Praxis umgesetzt wird.
Die allgemeinen Menschenrechte
müssen für alle Menschen überall gelten.
„Flüchtlinge“ sind dann keine „...linge“ mehr wenn
sie ihre persönlichen Rechte erhalten und auch wie
normale Personen behandelt und auch so bezeichnet
werden. Also wenn Menschen flüchten müssen dann
soll man sie wie Menschen behandeln und auch so
bezeichnen anstatt sie bei Notrationen und
ausgeliefert in zweifelhafte Lager zu stecken, wo
sie ohne persönliche Rechte sind. Leider werden
Hilfsgelder und Hilfsgüter den Geflüchteten nicht
direkt gegeben sondern Regimen oder Firmen die noch
Profit aus den rechtlosen und geflüchteten Menschen
schlagen. Mit einem bedingungslosem Einkommen
könnten die Geflüchteten über ihren Aufenthaltsort
selbst bestimmen und sie könnten selbst einkaufen,
was sie zu willkommenen Kunden machen würde. Das
wäre sicher auch viel günstiger als die
„Verwaltung“ und die Bürokratie der Lager und die
Regime teuer zu bezahlen. Sehr viele würden
vermutlich gar nicht flüchten müssen oder wollen
wenn ihre Existenz garantiert wäre.
Wenn das Wort und die konstruierte
Menschengruppe der „Flüchtlinge“ im Alltag und vor
allem in den Gesetzen und Diskussionen nicht mehr
verwendet wird, hat das weitreichende folgen.
Die Sklaven gibt es zumindest
offiziell ja auch nicht mehr und Sklaverei ist
verboten. Man nennt sie jetzt Flüchtlinge.
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Autor per Email am
17.10.2018 |