Palestina-Israel
Langes Wochenende voller Aktivitäten der AATW-Initiative am 6. November 2007
11/07

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Die 142te Demonstration in Bil’in fing wie immer an. Wie immer in den vergangenen Monaten könnt ihr viele Details auf den verschiedenen Internetseiten wie Ainfos, Anarkismo, Infoshop und Indymedia Israel finden. Die einzige Besonderheit dieser Demo war der französische Kontingent und die Rückhaltung der Staatskraft vom Eindringen in die Olivenbaumwälder, welche zwischen dem Zaun und dem Dorf liegen, um intensives Steinewerfen seitens der Dorfjugend zu verhindern.

Die anderen Aktionen von Freitag fanden in Tel Aviv statt. Das erste war die Großdemo der Asylbewerber aus Dafur, die normalerweise, wie mensch es sich von einem rassistischen Staat wie Israel denken kann, schlecht behandelt werden. Aktivisten/innen der AATW (Anarchists Against The Wall) hatten die letzen zwei Monate alle Hände voll mit der Organisation und der Hilfestellung für die Dafurer Asylbewerber und anderer Sachen zu tun, bei denen auch andere Israelis halfen.

Ein Genosse, welcher bei der Demo war, trug den folgenden Text bei: Heute gibt es ungefähr 3000 Asylbewerber und Flüchtlinge in Israel, von denen die meisten afrikanischer Herkunft sind, wobei auch viele aus Burma, dem Irak und anderen Ländern kommen. Der Staat Israel hat keine offizielle Richtlinie oder ein Gesetz in dem steht, wie sie mit solchen Menschen umgehen sollten (es ist nur an ein paar internationale Bestimmungen gebunden, doch sie versuchen mit aller Kraft diese zu überwinden). Die meisten von ihnen sind unter der Drohung mit Abschiebung zurück dahin gereist, wo sie her kamen, was für sie den Tod bedeutet.

Am Sonntag Morgen wird von erleuchteten Knesset Mitgliedern am Knesset ein Antrag gestellt, der den Status von Flüchtlingen und Asylbewerbern in Israel festlegen soll.

Am Freitag dem zweiten November liefen rund 1000 Menschen durch die Haupstraße von Tel Aviv, Rothchild Boulevard. Israelis, Eriträer/innen, Sudanesen/innen, Burmesen/innen, Kongolaner/innen, Liberianer/innen und viele andere marschierten gegen die Abschiebung der Flüchtlinge aus Israel und um die Frage und den Status der Flüchtlinge in Israel zu legalisieren. Während des Marsches haben sich viele Israelis angeschlossen und alles endete vor dem “Cinamteque” (Kino) wo Musik von Flüchlingen und diversen Bands gespielt wurde.

Die zweite Aktion fand auch auf dem Rothschild Boulevard statt. Hier ein zwei Berichte von lokalen Medien.

Im Namen der Befreiungsfront für öffentliche Räume.

Heute, am Freitag den 2.November 2007, entfernten autonome Aktivisten/innen einen der Globusse von der Rothschilder Allee und brachten ihn zurück zur Börse in einem Protest gegen die Ausnutzung von öffentlichen Räumen. In den letzten Jahren hat die Globalisation und die neo-liberale kapitalistische Neuordnung ihren Weg auf den Rothschild Boulevard gefunden. Mehrere Objekte, welche angeblich “Kunst-Artefakts” seien, wurden entlang des Boulevards positioniert um PR für große Konzerne zu sichern. Dieses mal wurden große Globusse entlang des Boulevards verteilt.

Diesen Freitag wurde einer der Globusse in einer direkten Aktion entfernt und zu den in der Nähe stehenden Büros der Börse gebracht.

Die Aktivisten/innen warnten davor, dass wenn die Stadtverwaltung von Tel Aviv den Großkonzernen das Erlaubnis erteilen würde, öffentliche Räume zu übernehmen und Werbeskulpturen, von denen behauptet wird es seien künstlerische Artefakte, auf zustellen, würden diese auch entfernt.

Diesen Samstag war, wie auch an ein paar anderen Orten, das Ziel Straßenblockaden, die das Reisen mit Autos innerhalb der besetzten Gebiete zwischen Dörfern und Straßen auf denen Palestinänser und Palestinenserinnen mit ihren Autos reisen, anzugreifen. Diese Blockaden werden immer “interne Blocks” genannt. Das Ziel des Tages war eine Straßenblokade die den Verkehr von Beit Umar und anderen Siedlungen zur Gahab Kreuzung unterbindete.

Wir reisten zusammen - Palestinänser/innen, Internationale und Aktivisten/innen der AATW entlang des Highway 60, der in der Nähe liegende Highway, welcher fast durch Gabah läuft. Wir kamen an der Kreuzung an und fingen an die Blockade zu räumen. Als erstes schoben wir die Betonplatten bei seite, dannach die Felsen, die die hinter den Platten lagen.

Während wir dabei waren, kam ein gepanzertes Auto mit drei Soldaten an uns vorbei und unterbrach uns. Sie beauftragten uns das Entfernen der Straßenblockade sein zu lassen, doch wir lachten nur über sie, weil das einzige womit sie uns dazu zwingen könnten wär, mit tötlicher Munition auf uns zu schießen. Das durften sie aber nicht, da sich unter den Palestinänsern und Palestinänserinnen Israelis befanden.


Als wir fast damit fertig waren einen Weg durch die Blockade zu bilden kam militärische Verstärkung und wir entschieden uns dafür, keine psysikalische Auseinandersetzung entwickeln zu lassen und stiegen in unsere Autos um dahin zurück zu kehren, wo wir hergekommen waren. Die Staatsmacht, welche damit beauftragt ist, sich zurück zu halten wenn es um Blockaden-Entfernen geht, hatte nicht einmal versucht jemanden von uns zu verhaften.

Sonntag war ein weiterer Tag gegen die israelische Besetzung des palestinänsischen Raumes. Wie schon vor zwei Wochen fand die Aktion in der Nähe des Tunnels statt, welcher unter der Siedlerstraße 443 verläuft, welche die Palestinänser/innen nicht benutzen dürfen. Alle Eingänge der palestinänsischen Straßen, die die 443 Kreuzen wurden geblockt. Zäune wurden fast auf allen zwei Seiten der Straße aufgestellt, die in besetze Gebiete führen, was die Menschen dazu zwang, Nebenstraßen zwischen den Dörfern, den besetzen Gebieten und der regionalen Stadt Ramalla zu umfahren.

Dieses mal gab es viel öffentliche Werbung für eine Demo in der Nähe des Tunnels unter der 443, die Palstinänser/innen nutzen können. Das brachte eine Menge Teilnehmer/innen aus den Nachbardörfern, aber auch eine gesteigerte Anzahl israelischer Staatsmacht mit sich. Sie versuchten AATW-Aktivisten/innen daran zu hindern an der Demo teilzunehmen. Unsere Leute wurden an zwei Straßensperren aufgehalten. Gepanzerte Wagen bewachten andere Eingänge zum Areal, sodass es uns nicht mehr möglich war dort zu Fuß hin zu kommen.

Strotz der Bemühungen seitens der Staatsgewalt gelang es der AATW den Demoplatz sehr spät noch zu erreichen.

Editorische Anmerkungen

Dies ist eine Übersetzung des Artikels auf Anarkismo, welcher am 4.November 2007 veröffentlicht wurde.

Quelle: Anarkismo.net / Ilan Shalif
http://brainmosh.wordpress.com

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