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Diesmal mit der Onlinezeitung "Scharf-Links"

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Süddeutsche Zeitung mahnt ‚scharf-links' wegen satirischer Bildmontage ab

Von Redaktion ‚scharf-links'

"Wenn einer bei uns einen guten politischen Witz macht, dann sitzt halb Deutschland auf dem Sofa und nimmt übel." -  Kurt Tucholsky, "Was darf die Satire?", in: "Berliner Tageblatt", Nr. 36, 27. Januar 1919

Die sich liberal verstehende Süddeutsche Zeitung hat exemplarisch unter Beweis gestellt, wie sie Presse- und Meinungsfreiheit definiert, wenn es um andere Medien geht.

Gestern erhielt die ‚scharf-links'-Redaktion eine Abmahnung der Süddeutschen Zeitung. Veranlassung war eine satirische Bildmontage in dem medienkritischen Artikel "Daniel Brösslers seltsame Schreibe" von Dieter Braeg, der am 19.10.2011 bei uns veröffentlicht wurde.

In diesem Artikel hatte Dieter Braeg anhand zahlreicher Textstellen den Kommentar "Im Spagat" von SZ-Redakteur Daniel Brössler scharf kritisiert. Brössler hatte sich in seinem Artikel an einer Linkspartei-Kritik versucht, die ohne logische Zusammenhänge um einen dumpfen Antikommunismus kreiste und unzulässig über weite Teile die unabhängige Tageszeitung "Junge Welt" mit der Partei DIE LINKE gleichsetzte. Wahrlich kein Elaborat auf dessen Veröffentlichung der Autor oder die Süddeutsche stolz sein können!

Bebildert war die Kritik an dieser journalistischen Mangelleistung mit einer satirischen Montage, die Brössler in dem Schlamm badend darstellt, mit dem er in seinen Artikeln DIE LINKE mit schöner Regelmäßigkeit bewirft.

Leider zeigte sich, dass Brössler und die Süddeutsche Zeitung weder für Kritik noch für Humor empfänglich sind. Auch die Meinungs- und Pressefreiheit ordnen sie ihren persönlichen Befindlichkeiten unter. Unkollegial ist zudem, dass sie im Kontakt mit einem anderen Medium gleich mit Rechtsmitteln bei kürzest möglicher Fristsetzung drohen.

Obwohl die ‚scharf-links'-Redaktion davon überzeugt ist, sich korrekt in einem von Meinungs- und Pressefreiheit abgedeckten Bereich bewegt zu haben, haben wir uns entschieden, die abgemahnte Bildmontage zu löschen und statt dessen ein Bild platziert, mit dem die Persönlichkeitsrechte von Daniel Brössler garantiert nicht verletzt werden, weil weder sein Gesicht noch sein Name kenntlich sind.

Die Süddeutsche kann jetzt zufrieden sein, dass sie sich als Medienkonzern gegen eine nichtkommerzielle Online-Zeitung durchgesetzt hat. Meinungs- und Pressefreiheit haben in der Bundesrepublik nämlich einen Preis - und der ist für selbstorganisierte kritische Medien oft zu hoch.

Wer möchte, dass sich das ein Stück weit ändert, kann ‚scharf-links' mit einer Spende unterstützen. Die Redaktion bedankt sich herzlich im Voraus.

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Daniel Brösslers seltsame Schreibe - 19-10-11 21:21

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