Solidaritätsadresse an die Occupy-Wall-Street Bewegung

von Organization of Women’s Freedom in Iraq

11/11

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Liebe Wall Street - Besetzer!

Die Menschen auf der Welt schauen auf euch, auf jede neue Nachricht von euch und hoffen, dass eure Taten nicht nur ein Ventil eurer Wut und Frustration bleibt, sondern dass ihr alle eure Träume erreichen werdet.

Während die Demokratie garantieren soll, dass alle Menschen gleichberechtigt die Entscheidungen, die ihr Leben betreffen, selbst fällen können, werdet ihr gezwungen, auf die Straße gehen gegen Politiker und Banker, die Entscheidungen hinter verschlossenen Türen fällen und eine Armee von Polizisten zu mieten um euch wieder nach Hause zu schicken. Mit nichts!

Während eine wohlhabende Schicht von „1%“ eure Arbeitsplätze eure Gesundheit, und euer ganzes Leben verwüstet, konzentrieren sie sich auf das Wohlergehen ihrer Banken und nicht auf das Wohlergehen und die Zukunft der unschuldigen, ahnungslosen Millionen von Menschen. Während jene Banken In Zeiten des Wachstums von eurer Arbeit nachhaltig profitiert, um die extravaganten Luxusgüter für die „1%“ zu finanzieren, verdrängen sie jetzt wirtschaftlichen Misserfolge und Krisen um euch eure grundlegenden Ressourcen und ökonomischen Rechte vorzuenthalten.
Das sind die gleichen „1%“, die den Krieg im Irak führen, ohne die Millionen, die jetzt in den Vereinigten Staaten und der ganzen Welt marschieren gefragt zu haben. Während ihr euch für Demokratie einsetzt, schaffen diese „1%“ riesige Armeen, um nicht nur gegen Menschen auf der ganzen Welt, sondern auch innerhalb ihrer eigenen Grenzen vorzugehen.

Die zweite Welle der weltweiten Revolutionen hat begonnen, als die „99%“ (das heißt, die globale Arbeiterklasse) angefangen hat gegen die Tyrannei, die Marginalisierung und die Armut, gegen die Macht der kapitalistischen, autoritären Regierungen die Macht der Millionen, unsere Macht zu setzen. Trotz ihrer Ansprüche uns zu repräsentieren, zwingen die kapitalistischen Staaten die Menschen den Preis für ihre wirtschaftlichen Ausfälle und dem versagen ihrer politischen Systeme mit unserer Erwerbslosigkeit zu bezahlen, während die Banken gerettet werden durch die Ressourcen, die durch die Arbeit der Menschen geschaffen wurden. Die Vermeidung von Armut und Hunger von Milliarden von Menschen ist nie das Anliegen dieser sogenannten Demokratien gewesen. Oder nur so viel, wie es die Stabilität der eigenen politischen Herrschaft erfordert. Die gleichen „1%“ wollen darüber hinaus ihr gescheitertes Modell der "demokratischen" kapitalistischen politischen Strukturen in neu besetzten Ländern rund um den Globus installieren.
Die sogenannte Demokratie im Irak, die von der westlichen kapitalistischen Staaten installiert wurde, teilt die irakischen Ölreserven zwischen den „1%“, den Politikern und einer mächtigen, neu gebauten Armee auf, die inzwischen gut genug geschult wurde, um im Irak ähnliche Demonstrationen wie auf den Tahrir-Platz in Ägypten mit scharfer Munition, Folter und Schlägen zu begegnen. Aber 99% der Iraker kochen vor Wut, und warten auf den richtigen Moment um sich zu nehmen, was ihnen gehört, Euch, die eifrig eure Ziele in der besetzen Wall Street verfolgt, sagen wir, dass unser Feind der gleiche ist. Ob in Amerika oder im Irak. Unsere Feinde sind überall die „1%“ der rücksichtslosen Ausbeuter.
Obwohl die Us-Regierung Pläne zum Rückzug ihrer Truppen aus dem Irak veröffentlicht hat, sind wir sicher, dass genug US-Basen weiterhin in unseren Städten und Dörfern verbleiben werden. Bereit jeden Volksaufstand zu zerschlagen, wenn dies erforderlich scheint. Trotz der installierten irakischen Sicherheitskräfte für die Aufrechterhaltung des Systems von Ungleichheit und Unterdrückung, werden sie weiterhin ihre militärischen Arsenale in voller Bereitschaft halten für ein „Worst-Case-Szenario“. Dies ist es, was unsere neu installierte „Demokratie“ uns gewährt: Armut, Ungleichheit, Unterdrückung von Dissens, und ein Mangel an bürgerlichen Freiheiten für die überwiegende Mehrheit der Menschen, insbesondere den Frauen.

Die Menschen der Welt sind aufgestanden, um sich einer Kultur von Kriegen und der "Demokratie" der Reichen zu verweigern. Es ist Zeit für ein politisches System des gleichberechtigten Wohlstands für alle! Mit anderen Worten: Ein sozialistisches System, in dem die Regeln des freien Marktes nicht länger den Hunger von Milliarden und das Füllen der Taschen einiger Weniger erhalten. Eine globale Bewegung wie sie sich seit Anfang 2011 zeigt und immer weiter ausdehnt, befindet sich schon jetzt jenseits der kühnsten Träume der meisten Visionäre. Und ihr, „Occopy-Wall-Street“-Bewegung spielt die führende Rolle einer Initialzündung.

Während Hunger und Kriege geplant und organisiert von den rücksichtslosen „1%“, ist es in der Verantwortung der „99%“ eine bessere Welt zu schaffen. Gebaut auf Werte der Menschlichkeit, der Gleichheit und dem Wohlstand für Alle. In dieser Welt, werden Entscheidungen nicht durch Banken, Kapitalisten und ihre Staatsmänner getroffen, sondern durch die unmittelbaren Vertreter der Arbeiterklasse.

Forderungen an die „1%“ zu stellen ist nicht die Lösung. Mit ihren Methoden und erzeugen sie nur mehr wirtschaftliches Versagen vor auf den Rücken der hungernden und arbeitenden Menschen.

Die Zeit ist reif für einen zweiten Schritt. Nach Besetzung der Straße ist es Zeit, die Burgen und Schlösser der „1%“ nieder zu reißen, und sich anzueignen, was uns zusteht um eine neue Ära des globalen Friedens, der gerechten Verteilung des Reichtums, und der Menschlichkeit auf zu einzuleiten.

Wir stehen hinter euch und tragen unseren kontinuierlichen, gemeinsamen Widerstand gegen die Herrschaft der „1%“ in den Irak, Syrien, Ägypten, Tunesien, Jemen und die ganze Welt.

Es lebe die Kämpfe der „99%“ - Nieder mit den „1%“!

Editorische Hinweise

Wir erhielten den Artikel in der deutschen Übersetzung von Vadim Riga. Die Orginalquelle lautet: http://www.jadaliyya.com/pages/index/3048/message-of-solidarity-to-occupy-wall-street-from-t
wo der Text am 31. Oktober 2011 in englischer Sprache veröffentlicht wurde.