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spezial:
Berichte aus Kosova redigiert von
Max Brym
Abschiebung nach Kosova- Oder die Heuchelei von Präsident
François Holland
von Max Brym
11-2013
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onlinezeitung
Die
nach Kosova abgeschobene Schülerin Leonarda Dibrani
offenbart die Heuchelei des französischen
Staatspräsidenten François Hollande. Bekanntlich kam
es vergangene Woche in ganz Frankreich zu erbitterten
Protesten gegen die Abschiebung des fünfzehnjährigen
Roma Mädchens Lenarda Dibrani und ihrerFamilie nach Kosova. Jetzt erklärte der
Heuchler Hollande: :“ Wenn sie ihre Schulausbildung in
Frankreich fortsetzen wolle, könne Leonarda
zurückkehren.“ Dies erklärte Präsident François
Hollande in einer Fernsehansprache. Die Rückkehr der
Familie von Leonarda Dibrani gelte nach Hollande
jedoch als ausgeschlossen. Die Organisation Die Stimme
der Roma verurteilte Hollandes Angebot als
"unmenschlich, unwürdig und illegal".
Die in Italien geborene Leonarda
wies das Angebot umgehend zurück: "Ich werde nicht allein nach
Frankreich gehen, ich werde meine Familie nicht zurücklassen",
sagte sie der Nachrichtenagentur AFP. Nach Leonarda sind auch
ihre Geschwister „ Schulpflichtig“- In einem Video nannte
Leonora Dibrani die Haltung der französischen Regierung,
rassistisch. Auch ihre Geschwister seien schulpflichtig. Es sei
"Rassismus", ihrer Familie die Rückkehr nach Frankreich zu
verweigern.“ Gegen die Trennung der Familie wandte sich ihr
47-jähriger Vater Resat Dibrani. Herr Dibrani erklärte gegenüber
den Medien.: „ Ich werde auf keinen Fall die Trennung meiner
Familie hinnehmen“ In der Tat, die Kinder der Familie Dibrani
sind in Frankreich integriert in Kosova hingegen Fremde. Der
Heuchler Hollande hingegen sagte nur zu, „dass es während der
Klassenausflüge keinerlei Festnahmen mehr gebe.“ Mit diesem
billigen Trick versucht Hollande die aufgebrachten französischen
Schüler und Studenten zu beruhigen. Er hält an seiner
Abschiebepolitik fest, nur während der Klassenausflüge soll
nicht mehr hingelangt werden. Die Proteste in Frankreich gegen
Hollande gehen hingegen weiter. Nur in Kosova schweigt die
Regierung komplett. Die Europaministerin Vlora Citaku brachte
kein Wort gegen die rassistische Maßnahme der französischen
Regierung über die Lippen. Wie ein Automat wiederholt sie immer
wieder folgende Aussage: „ Es ist extrem wichtig, unseren Bürger
klar zu machen, dass Asyl keine Option mehr für Kosovaren ist.
Die Polizei hat eine gute Arbeit geleistet bei der Bekämpfung
von Schlepperbanden. Es ist klar – Asyl für Kosovaren gibt es
nicht mehr. Der Asyl ist der grösste Stolperstein auf dem Weg
zur Liberalisierung des Visaregimes“. Danke Frau Citaku sie sind
Komplizin des europäischen Schengen Rassismus. Kosova gibt
seinen Jugendlichen keinerlei Perspektive. Es herrscht
Massenarmut, Kosova ist das ärmste Land in Europa. Gleichzeitig
bereichert sich eine kleine Clique schamlos. Der
Privatisierungsprozess kostete in Kosova bis dato 76.000
Arbeitsplätze. Arbeitslosengeld oder eine Krankenversicherung
gibt es in Kosova nicht. Rund 48% der Bevölkerung leben in Armut
mit 1,48% Euro pro Tag. 18% der Bevölkerung leben in extremer
Armut mit 0,93 Cent am Tag. Die Roma in Kosova leben fast völlig
in extremer Armut. Zudem werden sie in vielen Fällen rassistisch
ausgegrenzt. All dies juckt Frau Citaku scheinbar nicht im
geringsten. Wir hingegen sprechen uns klar gegen rassistische
Abschiebungen aus und treten für radikale Veränderungen in
Kosova ein. Agron Sadiku schrieb vor einigen Tagen auf Kosova –
Aktuell : „Die EULEX die EU Staaten und die USA betrachten
Kosova als neoliberales kapitalistisches Versuchslabor. In
Kosova wird getestet inwieweit man im Rahmen der
kapitalistischen Krise mit Sozialabbau und Ausbeutung gehen
kann. Aufgrund dieser Tatsache flüchten immer mehr Menschen aus
Kosova. Viele Menschen sehen in Kosova keine Perspektive mehr
und verlassen das Land. Laut Eurostat-Zahlen suchten in dem
Zeitraum zwischen 1. Januar 2009 bis 31. August 2013 66. 085
Kosovaren Asyl in einem EU-Land. Experten vermuten, dass die
Dunkelziffer der Asylsuchenden viel höher ist. Tausende Menschen
halten sich illegal in der EU auf und haben Angst, dass sie
aufgegriffen werden. Aufgegriffene Asylsuchende aus Kosova
landen oftmals unter besonders brutalen Bedingungen in
ungarischen Lagern und Gefängnissen. Der Regierung Thaci fällt
nichts anderes ein als die Flüchtlinge zu beschimpfen und
sogenannte „ Rückführungsabkommen“ mit den meisten EU Staaten zu
unterzeichnen. Es bleibt jedoch festzuhalten: Die Zahl der
Flüchtlinge aus Kosova in bestimmte EU Staaten hat das Niveau
der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts erreicht. Zeit
für eine soziale und demokratische Revolution in Kosova.“ Dem
gilt es nichts hinzuzufügen außer: Die kosovarische Jugend muss
mit der Regierung Thaci „ französisch reden“. Thaci und Hollande
in einen Sack, den Knüppel drauf und du triffst nicht den
verkehrten.