Die Zahl der “Minijobber“ hat sich verdoppelt

Faktenzusammenstellung
Die Zahl der “Minijobber“ hat sich verdoppelt

von Reinhold Schramm
11-2014

trend
onlinezeitung

Laut Berliner Tagesspiegel haben in Deutschland 2,35 Millionen Menschen zusätzlich zu ihrem Beruf einen “Minijob“ – das sind doppelt so viele wie vor zehn Jahren. (Vgl.) *

Minijobber seien für die Unternehmer “äußerst flexible und billige Arbeitskräfte“, sagt DGB Vorstand Annelie Buntenbach. Sie würden oft um ihre Rechte geprellt, z. B. um Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder Urlaub.

“Seit 10 Jahren nimmt die Zahl der Minijobber im Nebenberuf ununterbrochen zu“, sagt DGB-Vorstand Annelie Buntenbach. “{...} Vor allem Frauen wird oft Teilzeitarbeit angeboten, die sie dann durch einen Minijob ergänzen, weil sie keine Vollzeitstelle finden. Das geht auf Kosten ihrer Altersicherung und führt zu Altersarmut.“ (Vgl.) **

7,5 Millionen arbeiten in einem “Minijob“ – Kleinstarbeitsverhältnis

Sie verdienen damit bis 450 Euro im Monat. Das sind fast 20 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland. Für ein Drittel ist es ein Nebenberuf (siehe DGB-Vorstand Buntenbach). Etwa 5 Millionen sind auf die 450 Euro (Netto) als Lebenserwerb angewiesen.

Geringfügig Beschäftigte zahlen weder Steuern noch Sozialabgaben.

“Minijobs“ sind eine Barriere für eine eigenständige Existenzsicherung.

Geringfügig Beschäftigte erwerben weder Ansprüche auf Renten noch auf Arbeitslosengeld.

Es droht Armut trotz Arbeit und später Altersarmut.

“Minijobs“ verschärfen den Niedriglohnsektor.

Den Beschäftigten werden soziale Rechte vorenthalten.

Den Beschäftigten geht ihre oft gute Qualifikation verloren.

“Minijobs“ sind der Motor des Niedriglohnsektors. Teilzeitkräfte werden benachteiligt. Ihre Benachteiligung ist tägliche Praxis. Von der Steuer- und Sozial-Abgabenfreiheit profitieren die Unternehmer.

Merke: Diese Entwicklung kann nur beendet werden, wenn alle Arbeitsverhältnisse bei der Bezahlung, den Arbeitsbedingungen und der sozialen Sicherung gleich behandelt werden.***

____________________________

* Zahl der Zusatzjobber hat sich verdoppelt, Der Tagesspiegel am 25.10.2014
http://www.tagesspiegel.de/politik/arbeitsmarkt-immer-mehr-minijobs-zahl-der-zusatzjobber-hat-sich-verdoppelt/10888506.html

** Minijobs als Nebenjob: Beschäftigte oft um ihre Rechte geprellt, DGB am 27.10.2014
www.dgb.de/themen/++co++5906c5d2-5dc9-11e4-83e5-52540023ef1a

*** Raus aus der Armutsfalle / DGB-Dossier Minijobs
www.dgb.de/themen/++co++6050a8b8-da75-11e2-a187-00188b4dc422

27.10.2014, Reinhold Schramm (Zusammenfassung)


Faktenzusammenstellung Die Zahl der “Minijobber“ hat sich verdoppelt von Reinhold Schramm		11-2014 trend onlinezeitung
Laut Berliner Tagesspiegel haben in Deutschland 2,35 Millionen Menschen zusätzlich zu ihrem Beruf einen “Minijob“ – das sind doppelt so viele wie vor zehn Jahren. (Vgl.) * Minijobber seien für die Unternehmer “äußerst flexible und billige Arbeitskräfte“, sagt DGB Vorstand Annelie Buntenbach. Sie würden oft um ihre Rechte geprellt, z. B. um Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder Urlaub. “Seit 10 Jahren nimmt die Zahl der Minijobber im Nebenberuf ununterbrochen zu“, sagt DGB-Vorstand Annelie Buntenbach. “{...} Vor allem Frauen wird oft Teilzeitarbeit angeboten, die sie dann durch einen Minijob ergänzen, weil sie keine Vollzeitstelle finden. Das geht auf Kosten ihrer Altersicherung und führt zu Altersarmut.“ (Vgl.) 7,5 Millionen arbeiten in einem “Minijob“ – Kleinstarbeitsverhältnis Sie verdienen damit bis 450 Euro im Monat. Das sind fast 20 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland. Für ein Drittel ist es ein Nebenberuf (siehe DGB-Vorstand Buntenbach). Etwa 5 Millionen sind auf die 450 Euro (Netto) als Lebenserwerb angewiesen. Geringfügig Beschäftigte zahlen weder Steuern noch Sozialabgaben. “Minijobs“ sind eine Barriere für eine eigenständige Existenzsicherung. Geringfügig Beschäftigte erwerben weder Ansprüche auf Renten noch auf Arbeitslosengeld. Es droht Armut trotz Arbeit und später Altersarmut. “Minijobs“ verschärfen den Niedriglohnsektor. Den Beschäftigten werden soziale Rechte vorenthalten. Den Beschäftigten geht ihre oft gute Qualifikation verloren. “Minijobs“ sind der Motor des Niedriglohnsektors. Teilzeitkräfte werden benachteiligt. Ihre Benachteiligung ist tägliche Praxis. Von der Steuer- und Sozial-Abgabenfreiheit profitieren die Unternehmer. Merke: Diese Entwicklung kann nur beendet werden, wenn alle Arbeitsverhältnisse bei der Bezahlung, den Arbeitsbedingungen und der sozialen Sicherung gleich behandelt werden.* ____________________________ * Zahl der Zusatzjobber hat sich verdoppelt, Der Tagesspiegel am 25.10.2014 http://www.tagesspiegel.de/politik/arbeitsmarkt-immer-mehr-minijobs-zahl-der-zusatzjobber-hat-sich-verdoppelt/10888506.html Minijobs als Nebenjob: Beschäftigte oft um ihre Rechte geprellt, DGB am 27.10.2014 www.dgb.de/themen/++co++5906c5d2-5dc9-11e4-83e5-52540023ef1a * Raus aus der Armutsfalle / DGB-Dossier Minijobs www.dgb.de/themen/++co++6050a8b8-da75-11e2-a187-00188b4dc422 27.10.2014, Reinhold Schramm (Zusammenfassung)