Betrieb & Gewerkschaft
Von Kollegen für Kollegen

Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: "Vitamin C" (Charité) vom 29. Oktober 2015

11/2015

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Von Kollegen für Kollegen...

Mangel billig beheben

Alte Probleme, alte Lösungen. Seit Jahren gibt es einen Pflegenotstand (nicht nur) in Berlin und Gesundheitssenator Czaja will daher den Beruf der Krankenpflegehilfe wieder einführen. Er erhofft sich damit die „Qualität der Pflege unterhalb des Fachkräfteniveaus" zu sichern. Oho, brauchen wir etwa Hilfskräfte, die dann zum Schluss noch die Augen zu drücken und die Decke drüber legen? Oder soll a lá Servicekraft wieder ein Niedriglohnsektor eingeführt werden? Wir wollen unsere KollegInnen aber gut ausgebildet und gerecht entlohnt!

Das MDA-Wunder

Wunder, oh Wunder, die Charité verkündet, dass die MDAs doch nicht in die Dienste der CFM geschickt werden. Dies könnte eine große Erleichterung sein, aber seit wann schenkt uns die Charité etwas ohne Kampf? Sie wird nun nur noch über die CFM MDAs einstellen. Die Arbeitsteilung in Aktensortieren und Abrechnung wird irgendwann Konsequenzen für die Arbeitsbedingungen haben. Und am Ende wird die Charité dann das bekommen, was sie wollte - noch mehr schlechter bezahlte KollegInnen in der CFM.

„Zukunft Altersmedizin“

Unter diesem Thema lief im Oktober der diesjährige „Life-Science-Day“ mit großer Podiumsdiskussion mit Einhäupl und vielen schlauen Referenten von der Charité. Es war nur schade, dass sie keine Pflegekraft aus der 46a (Geriatrische-Reha) im Franklin auftreten liessen. Die hätte zu so tollen Themen wie: „Eröffnung ohne geplantes Personal“ oder „Improvisieren statt Investieren“ sicher so manche tolle Anekdote beisteuern können.

Liebe Frau Gastmeier

Wir haben gehört, Sie rechnen für sogenannte Normalstationen mit 15 Minuten pro Schicht, die eine Pflegekraft für die Händedesinfektion aufbringen muss. Das sind bei einer Einwirkzeit von etwa 60 Sekunden genau 15 Händedesinfektionen. Da fragen wir uns doch, ob Sie es so nötig haben, sich Liebkind bei Vorstand und Pflegedirektion zu machen oder ob Sie die 15 Minuten je Patient meinen? Das macht oft in einem Charité-normal besetzten Frühdienst 2,5 Stunden! Liebe Frau Gastmeier, das könnten Sie doch bitte einmal in den laufenden Tarifverhandlungen als Knaller mit einbringen.

 

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 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"