In Kosova
verschärft sich permanent die innenpolitische Lage.
Seit den Vereinbarungen zwischen dem kosovarischen
Premier Isa Mustafa und dem serbischen
MinisterpräsidentenAlexander Vucic,ist die politische
Situation sehr angespannt. Die Regierung Kosovas will
unbedingt verbunden mit Gewalt, diese Vereinbarungen
durchsetzen. Anderseits haben wir die Opposition, die
Absicht dies nicht zuzulassen.
Die Vereinbarung mit
Serbien zerstört die Republik Kosova. Der Vertrag bringt
den serbischen Staat nach Kosova zurück. Bis dato gab es
6 Parlamentssitzungen welche von der Opposition blockiert
und aufgelöst wurden. Unsere Vertreter verhinderten
physisch - verbunden mit dem Einsatz von Tränengas
Parlamentssitzungen. Wir warnten die Regierung bezüglich
des Dialoges mit dem serbischen Staat. Wir kündigten die
Lahmlegung des Parlamentes an. Auch die letzte
Parlamentssitzungen konnten nicht stattfinden. Bezüglich
der 7 Parlamentssitzung geschah etwas ungewöhnliches.
Parlamentspräsident
Kadri Veseli ( vorher Chef des PDK Geheimdienstes SHIK)
versuchte mittels eines Coups, die Abgeordneten zu
überrumpeln. Völlig überraschend wurde von ihm -am
vergangenen Freitag für 16 Uhr - eine Sitzung einberufen.
Die Zivilgesellschaft und die Opposition betrachteten den
Coup als absolute Provokation. Davon ließ sich Herr
Veseli nicht beeindrucken. Gegen 15 Uhr 30 warfen
Oppositionsvertreter Tränengas in das Büro des
Parlamentspräsidenten. Wir erklärten, dass wir keine
illegitime Versammlung zulassen würden. Kadri Veseli
wurde aufgefordert die ad hoc Versammlung abzublasen.
Aber der Parlamentspräsident reagierte nicht. Insgesamt
wurde an diesem Abend dreimal versucht eine Versammlung
abzuhalten. Jedes mal mussten die Versammlungen
abgebrochen werden. Immer wieder wurde Tränengas
geworfen. Daraufhin holte der Parlamentspräsident 200
Spezialpolizisten in das Parlamentsgebäude. Außerhalb des
Gebäudes demonstrierten hunderte Aktivisten gegen die
Sitzung. Die Demonstranten wurden ab 22 Uhr von der
Polizei angegriffen. Innerhalb des Parlaments gingen
Spezialpolizisten gegen Oppositionsabgeordnete vor. Diese
Nachricht erreichte die Demonstranten vor dem Parlament.
Ab diesem Moment wurde die Polizei vor dem Parlament mit
Molotowcocktails und Steinen angegriffen. Daraufhin
setzte bis 2 Uhr am Morgens eine Prügelorgie der Polizei
ein.
Gegen 12 Uhr
Mitternachts tagte das Rumpfparlament in der Hausküche
des Parlaments. Die Regierungsparteien blieben unter
sich. Die Opposition wurde nicht informiert, an welchem
Ort eine sogenannte Parlamentssitzung stattfindet.
Nachdem es herausgefunden wurde hinderten Polizisten
Oppositionspolitiker daran in die “ Hausküche” zu
gelangen. Visar Ymeri, der Führer der Opposition in
Kosova sagte, “dass das keine Parlaments=Versammlung ist
sondern eine illegales Treffen zwischen den LDK und PDK
Strukturen”. Die Küchen-Versammlung ging bis um 2 Uhr
nachts weiter.
In der Küche wurden zwei
Gesetze “ beschlossen”: Ein Gesetz über “Psychische
Gesundheit” sowie das Gesetz über die “Ernährung mit
Muttermilch”. Die Internationalen Botschafter
applaudierten dem Parlamentspräsidenten. Sie lobten den
Parlamentspräsidenten dafür, weil er es schaffte ,die
Versammlung zu Ende zu bringen. Es gab kein Wort der
Kritik bezüglich des brutalen Vorgehens der Polizei. Für
die “ Internationalen” war auch die Festnahme von 10
Aktivisten in den Strassen Prishtinas in Ordnung. Die
Regierung Mustafa hatte am Freitag die Möglichkeit mit
der Opposition in einen Dialog bezüglich des Abkommens
mit Serbien einzutreten. Die Regierung stellt das
Abkommen mit dem serbischen Staat nicht zur Diskussion.
Sie setzt um das Abkommen durchzusetzen auf nackte
Gewalt. Die Regierung ist gewalttätig gegenüber den
Wünschen des Volkes. Aber die Gewalt wird den Willen der
Menschen nicht brechen können. Die Wünsche, der Wille und
der Idealismus der Menschen ist stärker als der
Regierungsterror. Die Regierung Mustafa wird ein
schlimmes Ende finden.
Anmerkung der Redaktion von Kosova- Aktuell
Der Autor Astrit Dehari lebt in Prishtina und ist ein
wichtiger Aktivist der “ Bewegung für Selbstbestimmung” (
VV) Gleichzeitig ist der Autor im Studentenverband “ Für
die Gleichheit” aktiv.

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